Honda NC 700 X – Rhythmische Drehzahlschwankungen in jedem Gang und im Leerlauf

  • #21

    Es ist kaum zu glauben, wieviele Menschen diesen Zusammenhang nicht verstehen.

    In gewissen Foren brüsten sich einige, ihr Pedelecmotor hätte ein genauso großes Drehmoment wie mancher Motorradmotor. Natürlich verstehen sie dann nicht den Hinweis, dass ihr Pedelecmotor sein Drehmoment bei vlt. 60 UpM schafft und der Motorradmotor bei z.B. 6000 UpM.


    Ich hatte mal ausprobiert, wie die Automatik der NC arbeitet, wenn man ab Autobahnzufahrt im Sportmodus voll durchbeschleunigt. Die dreht die Gänge auch aus, damit sich der Motor nach dem Hochschalten nicht erst wieder aus einem drehmomentschwachen Bereich rausarbeiten muß.

    Das finde ich eigentlich völlig logisch und nachvollziehbar.

    Wenn es anders besser oder wenigstens genauso gut ginge, hätten die Ingenieure das sicher entsprechend programmiert.

  • #22

    Auch 3/4 des vollen Drehmoments durch das lange Getriebe (Drehmomentwandler) geschickt ergeben an der Achse nur noch lausige Drehmomentchen und nicht sonderlich viel Zugkraft am Hinterrad. Genau das zieht dann keine Wurst vom Teller, weil auch viel Drehmoment bei wenig Drehzahl nur müde PSlein rausholt.

    Und leider zählt beim Beschleunigen nur die Leistung.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #24

    Nur bis 80?

    Dann hast du ja noch ein paar Jahre ...



    ... um in Ruhe die Physik-Basics nachzuholen.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #25

    Fraenker


    Du schriebst:

    "Die dreht die Gänge auch aus, damit sich der Motor nach dem Hochschalten nicht erst

    wieder aus einem drehmomentschwachen Bereich rausarbeiten muß."


    Sorry, aber gerade das gilt für die NC so gut wie garnicht. Bei der NC liegen ab ca. 2700 U/Min

    immer weit über 90% des maximalen Drehmoments an. (siehe angefügtes Diagramm)

    Schon beim Schalten bei mittleren Drehzahlen fällst du in kein Drehmomentloch. Das was

    du bei höheren Drehzahlen spürst ist der Leistungszuwachs der sich aus Drehmoment x Drehzahl

    ergibt.


    Allerdings ist durch das drehmomentbetonte Konzept des Motors, der untenrum mehr Schub

    erzeugt als klassenüblich, der Beschleunigungsgewinn durch schalten bei höheren Drehzahlen

    in dieser Klasse unterdurchschnittlich.


    Bei Motoren dieser Klasse mit einer höheren Spitzenleistung, die prinzipbedingt eine

    höhere Nenndrehzahl haben, ist untenrum drehmomentmäßig meist weniger los und sie schieben

    bei niedrigeren Drehzahlen weniger an. Bei diesen kurzhubigeren Motoren generiert man eine

    stärkere Beschleunigung noch mehr über höhere Drehzahlen. Bei diesen Motoren ist der

    Beschleunigungszuwachs zwischen niedrigen und hohen Drehzahlen mehr gespreizt.


    Der Vergleichbarkeit wegen gilt das natürlich nur für Motorräder mit annähernd gleichem

    Hubraum sonst würde man Äpfel mit Birnen vergleichen.


    Wie gesagt, das sind Tendenzen die natürlich nicht so ausgeprägt sind wie bei hubraumstärkeren

    aber in ihrer Klasse vergleichbaren Motorrädern. Honda hat bei diesem Motor einen anderen

    Ansatz verfolgt der sich in seiner etwas anderen Charakteristik wiederspiegelt.


    Du schriebst:

    "Wenn es anders besser oder wenigstens genauso gut ginge, hätten die Ingenieure das sicher

    entsprechend programmiert."


    Was sich die Entwickler bei dem Motorkonzept gedacht haben und warum sie ihn so "programmiert"

    haben wie er ist kannst du hier nachlesen:




    Gruß, Thomas :boywink:

  • #26

    ThomasLIP :

    Egal, ob ich manuell oder DSP-geschaltet voll durchbeschleunige, mit ausgedrehten Gängen habe ich mehr Leistung zur Verfügung und die Beschleunigung ist besser.

    Das nutze ich aber normalerweise natürlich nicht aus, ich hatte es aber mal ausprobiert.

    Und vor einem Überholvorgang schaltet man gerade bei der NC besser ein oder zwei Gänge runter, weil sie trotz aller Drehmomentauslegung eben doch kein Leistungssportler ist.

    Ich hätte daran denken sollen, dass die Bezugnahme auf das Drehmoment nicht deiner Goldwaage entrinnen kann😁.


    Wie gesagt, die haben das DCT so programmiert, dass beim vollen Durchbeschleunigen die Gänge auch hochgedreht werden - ist nun mal so 🤷🏻‍♂️.

    Einmal editiert, zuletzt von Fraenker ()

  • #27

    Rafael schrieb, er hätte eine NC 700X, Bj. 2012.

    Die hatte 48PS bei 6.250/min und ein max. Drehmoment von 60Nm bei 4.750/min.

    Wie wurde sie in der Presse bewertet?


    Bei MOTORRAD, wenn es jemand nachlesen möchte, Heft 5/12, S. 40ff., gab es den ausführlichen Top-Test. Gemessen wurden 48PS und 61Nm bei 4.800/min.

    Der Tester spricht von einer gleichmäßig ansteigenden Leistungskurve wie aus dem Lehrbuch. "Zwischen 2.000 und 6.500/min liegen stets über 80 Prozent des maximalen Drehmoments an...". Allerdings bewahre frühes Schalten davor, etwa bei einem knappen Überholmanöver, unerwartet, nämlich schon bei 6.750/min, im Begrenzer zu zappeln.


    Fazit damals bei einem Preis von 5.990€: "Gutes muss nicht teuer sein."

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

  • #28

    Fraenker


    Entschuldigung, aber das hat mit der Goldwaage nichts zu tun, ich habe nur versucht etwas

    richtigzustellen.


    Du schriebst:

    "Es ist kaum zu glauben, wieviele Menschen diesen Zusammenhang nicht verstehen."


    Und prompt schreibst du folgendes:

    "Die dreht die Gänge auch aus, damit sich der Motor nach dem Hochschalten nicht erst

    wieder aus einem drehmomentschwachen Bereich rausarbeiten muß."


    Darauf hin habe ich erklärt warum diese Aussage so nicht richtig ist da es diesen

    "drehmomentschwachen Bereich" bei der Fahrweise wie du sie beschreibst nicht gibt.

    Zur Veranschaulichung habe ich extra noch ein Diagramm eingefügt welches quasi

    selbsterklärend ist. Mehr kann ich nicht tun.


    Der Denkfehler lag auf deiner Seite, shit happens, sorry.


    Gruß, Thomas :boywink:


    P.S.

    "Wenn es anders besser oder wenigstens genauso gut ginge, hätten die Ingenieure das sicher entsprechend programmiert."

    Das hatte ich in dem Zusammenhang nicht verstanden wie du es meintest, war aber auch etwas unglücklich formuliert.


    Aber dank dieser Satzes wird mir klar was du eigentlich damit meintest:

    "Wie gesagt, die haben das DCT so programmiert, dass beim vollen Durchbeschleunigen die Gänge auch hochgedreht

    werden - ist nun mal so"

    Jetzt muß ich sagen ich fahre keine RH23 sondern eine RC88.

    Diese hat 4 Fahrmodi: D - S1 - S2 - S3 Egal in welchem Modus du dich befindest, sobald du schlagartig
    Vollgas gibst schaltet sie wenn nötig runter und beschleunigt bis zur Höchstdrehzahl bevor sie dann

    wieder schaltet.


    Ich war etwas irritiert da du schriebst das du in den Sportmodus gegangen bist und dann erst voll beschleunigt hast.

    Und da sich die RH23 was die Fahrmodi anbelangt von der RC88 unterscheidet, da man bei der RH223 die Fahrmodi in

    gewissen Grenzen anpassen kann, bin ich ins stolpern gekommen.

    2 Mal editiert, zuletzt von ThomasLIP ()

  • #30

    Hallo,


    ich bin ja nun der absolute Technik-Laie in Praxis und Theorie. Aber . . .

    Wenn man z.B. zum Überholen das Gas 'aufreißt' schaltet das DCT automatisch ein bis zwei Gänge runter und zieht mir dann die Arme lang. Das Drehmoment ist bei der hohen Drehzahl nachher und bei der niedrigen Drehzahl vorher ungefähr das Gleiche. Ich merke aber bei hoher Drehzahl nach dem Runterschalten deutlich mehr Schub.

    Für mich bedeutet das, dass der Schub nicht nur vom Drehmoment abhängig ist, sondern auch von der Drehzahl. Also aus der Kombination von beiden. Das ist meine Erfahrung mit der NC aus der Praxis. Die Zahlen und Kurven aus den Diagrammen sind vielleicht in der Theorie Auslegungssache.


    Lorenz

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