Fahrberichte zur NC700X

Bei mir war es heute auch so weit. Nachdem auf der A7 16 Kilometer Stau waren bin ich doch so gegen 16:00 Uhr beim HH
angekommen. Motorrad stand draußen schon bereit, schnell umgezogen Papierkram erledigt und los gings.

Als erstes eine Enttäuschung, der schöne tiefe dumpfe Klang ist während der Fahrt leider weggedämpft. Aber dafür gibt es ja Abhilfe.
Dafür bremst die X überraschend gut. Sehr genauer Druckpunkt, starke Verzögerung, passt. Die Handlichkeit ist, zum Glück, nicht ganz so extrem wie überall geschrieben. Dafür ist die X sehr zielgenau und stabil. Ich glaube, obwohl erst 96 km gefahren, die ist auf unseren kleinen Allgäuer Straßen einfach nur genial.
Trotz Salz bin ich ungefähr 30 Kilometer sehr kurvige Nebenstrecken gefahren und da war sie sehr überzeugend. Vor allem die Federung wirkte sehr gut abgestimmt, schön straff und trotzdem sensibel in der Dämpfung um auch über üble Schlaglöcher hinwegzugleiten.

Der Motor hat so gut wie keine Lastwechsel und lässt sich auch auf der Landstrasse gut im letzten Gang fahren. Die 22 Sekunden von 60-140 in der Motorrad erscheinen mir nicht glaubhaft.
Er zieht schon bei 2000 U/Min ordentlich und legt um die 4000 U/Min noch mal nach. Höher als 4500 habe ich aber noch nicht gedreht. Gut gefällt mir auch das Pulsieren des Antriebs. Dadurch bekommt sie Charakter und wirkt nicht so weichgespült.

Die Sitzhaltung ist im Vergleich zur 650er V-Strom eher kompakt, aber trotzdem sehr bequem. Bei mir steht allerding ein breitere Lenker auf dem Wunschzettel. Der ist mir eindeutig zu schmal und verursachte schon nach 30 km ein leichtes Ziehen in der Schulter. Bin allerdings schon orthopädisch vorgeschädigt, dürfte also für andere kein Problem sein.

Das Cockpit ist sehr gut ablesbar.

Dadurch, dass der letzte Gang sehr lang übersetzt ist, wird eine Ganganzeige nicht vermisst. Es ist sofort klar, wenn man sich im letzten befindet.

Nach knapp 90 Minuten bin ich zuhause angekommen, die X steht jetzt in der Garage, natürlich gleich befreit vom Salz und freundet sich heute Nacht mit meinen italienischen Diven an.

Morgen werde ich mal rüber nach Österreich fahren (Die gehen da nicht so verschwenderisch mit dem Salz um) um die Kurveneignung vertieft zu testen .

Kleiner Nachtrag:

Bin heute noch mal knapp 100 km im Bregenzer Wald gefahren. Da noch Dreck rumlag konnte ich noch nicht ganz runter, es lässt sich aber alles sehr vielversprechend an.
Nach genau 150,6 km habe ich getankt. Es passten 5,19 liter rein. Macht einen Verbrauch von 3,45 l/100km. Das bei ständig wechselnden Drehzahlen zwischen 2000 und 4500 U/Min und einem ständigen auf und ab. Das fängt doch alles gut an.

Dann noch Danke für die guten Wünsche und mein Angstrand ist auch noch beachtlich. Man muss ja nicht gleich sein Glück herausfordern.