Schalt- oder DCT-Getriebe?

  • #121

    @ Lorenz - stimme Dir zu. Zwar "schleift" der Doppelkupplungssatz während des Anfahrens und des Schaltens natürlich auch, aber das ist eben nicht manuell beeinflussbar. Der Gashahn schon.


    Ich habe gerade ein Fahrsicherheitstrainign mit meiner 750 XD absolviert. Der Seminarleiter hatte noch kaum Erfahrung mit Kursteilnehmern wie mich. Er riet mir bei der Übung, wo man im Schritttempo um den Slalomparcours fahren sollte, etwas (konstantes) Gas zu geben (so ca. 2.000/min) und das Tempo mit der Fußbremse anzupassen. Das klappte wunderbar, das Moped blieb ungleich stabiler als mit der Minimaldrehzahl. Ich kann jedem nur raten, das in entsprechenden Situationen auch mal selbst auszuprobieren.


    Greeetz, Thomas

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

    Einmal editiert, zuletzt von tho_schmitz ()

  • #122


    Das Teil kenne ich zwar nicht, aber ich habe mir gerade mal die Beschreibung durchgelesen. Demnach ist das für mich ein klassisches SMG: die Elektronik übernimmt die Bestimmung des Schaltpunkts (abhängig von allen möglichen Parametern, wie Motortemperatur, Geschwindigkeit aber vor allem natürlich Gashahnstellung), der eigentliche Schaltvorgang (Kupplungsbetätigung, Gangwechsel) wird durch einen hydraulischen Stellantrieb (Aktuator) herbeigeführt.


    Greeetz, Thomas

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  • #123


    Doch, obwohl du zuerst nur sehr wenig dazu geschrieben hast konnte man schon erkennen, dass du nur von Dir, Deinem Fahrverhalten und Deinen Vorlieben ausgehen kannst. Das ist ja nicht schlimm aber auch lange nicht alles!


    Ein Vergleich eines Durchzugswertes, bei dem man mit dem Supersportler erst noch vom 6. oder 5. Gang in den 3. oder 2. muss war mir aber zu realitätsfern, sorry!



    Natürlich. Ein CVT bedeutet aber auch immer einen Kompromiss, der mehr oder weniger gut passt. Und auch da lassen sich dann alltägliche Beispiele herauspicken, bei denen es besser funktionierende Konzepte gäbe.


    Ein kaum zu behebender Nachteil des CVT und auch automatisierten DCT ist z.B. die technisch bedingte zeitliche Verzögerung bis die zur Veränderung der Drosselklappenstellung passende Übersetzung anliegt, weil hellsehen kann ja kein Konzept. Bei Nutzung eines Stellmotors beim CVT (wie z.B. bei der Mana) ist es schon deutlich besser als bei Fliehkraftverstellung aber nur ernsthaft beeinflussbar indem man - wie beim manuellen Schalten - eine Vorauswahl trifft, die dann natürlich erst passt wenn es wirklich losgeht. Aber das möchtest du(!) ja nicht.


    Jeder findet Seins! ;)



    PS: Zum Rollen mit niedriger Drehzahl: Das Drehzahlniveau eines Motors mit CVT ist immer höher als bei einem Getriebe mit besserem Wirkungsgrad! ;)

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #124


    Das isses 8-)


    Ich bin am Wochenende - Supersporttag bei Honda - die neue 1000er Fireblade gefahren. Die Kiste zoomt den Horizont heran, einfach unglaublich. Aber für mich ist das nichts, das bedarf auf öffentlichen Straßen derart viel Disziplin, dass ich wahrscheinlich nach einer Woche den Führerschein los wäre. Ich gebe zu, dass ich sogar etwas Angst hatte angesichts der Beschleunigung. Anschließend war ich auf der NC unterwegs und habe mich auf der Landstraße wie auf einem Traktor gefühlt. Nach ein paar km ist´s dann aber wieder besser geworden. Irgendwie macht es mir halt doch mehr Spaß einen Motor auch mal ausdrehen zu können, ohne im ersten Gang gleich 150km/h zu fahren - oder einfach mal in Schräglage ans Gas zu gehen ohne das es anfängt am Hinterrad zu schmieren. Und - da ist es wieder - das DCT macht einfach den Kopf frei und 20-30PS gegenüber stärkeren Motorrädern wett.


    Wie du so schön sagst: jeder findet seins.

  • #125


    Das ist zumindest missverständlich formuliert.


    Ich kann das gut vergleichen, weil ich in meinem Fuhrpark fast alle Automatikversionen zur Verfügung habe und auch regelmäßig fahre. Mein Audi A4 2.0 TFSI multitronic (= CVT) benötigt kaum 2.000/min für Tempo 100, während mein Audi S4 4.2 V8 mit Tiptronic (= Wandlerautomat) dafür schon 2.200/min braucht - und das bei 344 PS ggü. den 200 PS des CVT-Gefährts! Hintergund: die Multitronic deckt einen extrem breiten Übersetzungsbereich ab (fast 8:1). Tempo 200 mit 4.000/min bei noch 2.000/min Drehzahlreserve ist wirklich möglich, obwohl die Höchstgeschwindigkeit durch den zunehmenden Wirkungsgradverlust des CVT-Getriebes nicht höher liegt als bei einem Wandlerautomat oder gar einem Handschalter.


    Im schlupffreien Betrieb (eingekuppelt/Gang eingelegt/Drehmomentwandler überbrückt/...) wird bei einem bestimmten Tempo das Drehzahlniveau nur durch das Übersetzungsverhältnis (Getriebe plus Achsantrieb) sowie den Reifenumfang definiert, nicht aber durch die Getriebeart an sich. Du kannst das sogar mit dem Taschenrechner selbst ermitteln. Ich habe das mal getan und festgestellt, dass die theoretischen Werten sehr gut mit denen der Praxis übereinstimmen.


    Ich nehme an, dass Du das Drehzahlniveau beim Beschleunigen meinst: hier verhält sich ein CVT natürlich abhängig davon, wieviel Gas Du gibst und welche Strategie die Steuerung zum "Einkuppeln" fährt. Meinen Audi kann ich beispielsweise mit konstanter Drehzahl beschleunigen. Ob diese 1.500/min oder 3.500/min beträgt, bestimmt mein Gasfuß. Beim Roller schleift die Kupplung bis zum Herstellen des Kraftschlusses durchaus einige Sekunden. Gegenüber einem Handschalter oder einem DCT stellt sich da - wenn rasant am Gashahn gedreht wird - oftmals ein höheres Drehzahlniveau ein. Es geht aber auch anders: wenn man nur äußerst behutsam Gas gibt, fährt auch ein CVT-Roller mit niedriger Drehzahl an.


    Greeetz, Thomas

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  • #126


    Unsere Motorräder mit DCT haben noch einen großen Vorteil: Wir haben drei verschiedene Schaltung. Wir können für jede Situation die für uns passende wählen. D-Modus, S-Modus oder manuell.


    Z.B. fahre ich in 30er-Zonen gerne manuell im 2. Gang. Da brauche ich keine Angst haben, dass ich aus Versehen im 3. Gang lande und dann schnell bei 40 Km/h bin.


    Lorenz

  • #127


    Nö, ich meinte es nur viel allgemeiner als du es interpretiert hast:


    Man braucht für Geschwindigkeit x eine bestimmte Leistung y am Hinterrad.
    Schlechterer Wirkungsgrad des Getriebes bedeutet mehr Drehzahl des Motors um mehr Leistung abgeben zu können bei gleicher Leistung am Hinterrad.


    Getriebespreizung und andere Variablen habe ich bewusst nicht erwähnt, da könnte man dann noch stundenlang drüber schreiben.
    Ich habe natürlich gleiche Voraussetzungen angenommen.

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    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #128

    (Klugscheissmodus an)


    Ein CVT (ich meine hier die stufenlose Getriebe, die mit einer Metallgliederkette und nicht mit einem Keilriemen arbeiten) hat nicht immer einen schlechteren Wirkungsgrad gegenüber anderen automatischen Getrieben. Im mittleren Drehzahlbereich und bei nur geringen Drehzahländerungen (schwache Beschleunigung/wenig Gas) ist der Wirkungsgrad auf Augenhöhe mit einem mechanischen Getriebe, egal ob Handschalter oder DCT. Es gibt dann praktisch keinen Schlupf. Bei tiefen Drehzahlen (Anfahren, Kriechen, Dahinrollen) ist der schlechtere Wirkungsgrad vernachlässigbar, bei höheren dafür umso störender: Mein Audi mit Multitronic hat eine Höchstgeschwindigkeit von "nur" 230 km/h, Übersetzungsverhältnis und Drehmoment/Leistung ließen eine deutliche Spitze zu. Doch da merkt man den Schlupf sehr stark.


    Getriebe übertragen im Übrigen keine Leistung, sondern Drehmoment. Hat ein Motor im unteren Drehzahlbereich viel Drehmoment, so beschleunigt ein entsprechendes Fahrzeug mit CVT mutmaßlich besser und bei niedrigeren Drehzahlen als ein drehmomentschwacher Hochdrehzahlmotor, der mit einem Getriebe mit starrer Spreizung verkuppelt ist. So ein Verhalten kann sogar bei identischer Motorisierung erfolgen, wie mein Audi beweist: im Vergleich zum Handschalter dreht die Multitronic beim Beschleunigen mit wenig Gas niedriger und mit viel Gas höher als der handgeschaltete gleichmotorisierte Audi. Beide haben den gleichen Normverbrauch, obwohl der Automatik-Audi ein höheres Gewicht hat - das lässt sich nur mit dem allgemein niedrigeren Drehzahlniveau aufgrund größererer Spreizung erklären. Dagegen hat die CVT im höheren Drehzahlbereich auch deutlich mehr Schlupf, was in einer Vmax beim Handschalter von 240 km/h, bei der Multitronic von 230 km/h führt.


    Kurz gesagt: ein CVT hat nicht per se einen schlechteren Wirkungsgrad, und ein schlechter Wirkungsgrad hat nicht per se ein höheres Drehzahlniveau zur Folge.


    (Klugscheissmodus aus)


    Greeetz, Thomas

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  • #129


    Aber bitte nur hinten bremsen!
    Denn sonst kann man auch mal auf der Nase landen. Das heißt beim langsam fahren generell immer nur hinten bremsen.

    Nur die die ab und an an ihrem Verstand zweifeln haben einen.


    🇺🇦

  • #130

    Bei Schrittgeschwindigkeit nur mit Hinterradbremse bremsen ist Standardwissen. Das lernt jeder der seinen Führerschein ordentlich in der Fahrschule macht. Bei niedrigen Geschwindigkeiten führt schon ein leichtes Einlenken in eine Richtung zum Kippen des Mopeds in diese Richtung wenn dabei mit der Vorderradbremse gebremst wird. Darum gehts eig.

    Ist der Motor kalt, gib ihm sechseinhalb. Schnell ist der Motor warm und Du kannst vollgas fahr'n.

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