Tourenfahren in der Gruppe - Streckenzusammenstellung, etc... Eure Erfahrungen ?

  • #31

    Mein alter AG hat einmal jährlich eine Motorradtour für unsere Kunde angeboten, die wir Mitarbeiter dann ausgestaltet haben.

    Schon damals für uns obligatorisch:


    -Maximal 5 Teilnehmer+ Guide

    -Einteilung in entsprechend wählbare Gruppen von "Speed" über "Tourer" bis hin zu "Blümchen-Pflücker".

    -Klare Ansprache über die Regeln während der Fahrt.


    Und zum Schluss fuhr immer ein Suchtrupp die Strecke ab um diejenigen einzusammeln, die warum auch immer ( Unachtsamkeit, Panne etc.), den Anschluss verpasst hatten. So konnte der Rest der Gruppe weiterfahren.


    Fand so einige Jahre lang großen Anklang, bis eine Harley-Fahrerin wegen einer Kreislaufschwäche in einer Kurve einfach geradeaus gefahren ist.

    Ihr selbst ist zum Glück bis auf ein paar blauer Flecken nichts passiert.

    Dennoch war meinem AG dann leider das Risiko zu groß.


    Will sagen: Mit klaren Regeln und kleinen Gruppen und Touren innerhalb der gebunkerten Spritmenge KANN das Spaß machen.


    Aber diese Massenbewegungen mit 30 oder mehr Fahrzeugen?

    Das erinnert mich immer an meine Zeit bei der Bundeswehr: Marschieren im Gleichschritt, bloß nicht aus dem Takt kommen und ständig dem Vordermann auf die Hacken starren... ^^ .

    Ein Leben ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos... :)

  • #32

    Die größten Gruppen in denen ich bisher mitgefahren bin waren die Ausfahrten nach den bei uns meist im Mai stattfindenden Motorradsegnungen. Das sind natürlich keine Tourenfahrten.

    Die größte war dabei sicher die nach der Motorradsegnung in Lienz, als hunderte Motorradfahrer im Konvoi durch die 7 Gemeinden des Talbodens (Leisach, Amlach, Tristach, Lavant, Dölsach, Debant und Lienz) fuhren. Da war die Strecke aber auch bei jeder Kreuzung durch die Polizei abgesperrt. Bei diesem Konvoi wurde natürlich ein sehr gemächliches Tempo gefahren. Die Atmosphäre war beeindruckend.

    Dieses Jahr bin ich in bei einer kleineren mitgefahren, da waren aber auch deutlich über hundert Motorräder am Start. Es handelte sich auch um einen Rundkurs.

    An anderen Gruppenfahrten habe ich selten teilgenommen. Vorsichtshalber melde ich mich immer zu den "Blümchenpflückern", dann braucht man niemandem hinterherrasen und sich womöglich selbst überfordern. Mir geht es bei diesen gemeinsamen Ausfahrten auch eigentlich weniger um die Fahrt an sich, sondern eher um die Benzingespräche und Erinnerungen in den Pausen.


    Paul

  • #33

    Ich war 2 Mal auf dem MoGo in Hamburg, nämlich das erste und das letzte Mal.

    Da standen wir auf dem Rückweg gleich wieder im Stau weil sich zwei Motorradfahrer durch Kontakt gegenseitig abgeworfen hatten. Mich hat ehrlich gewundert, dass da nicht mehr passiert ist.

    Ein paar Spezies sind da gefahren wie die Bekloppten. Und das in einem dichten Pulk von 15.000 Motorrädern... brauche ich kein 2. Mal.

    Ein Leben ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos... :)

  • #34
  • #35

    Ich habe noch wenig Erfahrung mit Gruppenfahrten, ich habe viel Erfahrung mit meiner Frau zusammen auf der NC 700.😄

    Allein die Tatsache, wenn es uns gefällt, wird Rast gemacht und wenn es uns richtig gut gefällt, suchen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Ich bin der Meinung, der Weg ist das Ziel.wir möchten die Tour genießen.

    Aber das kann auch jeder für sich entscheiden.

    Uns gefällt es so.

  • #36

    Hallo Peter,

    sehr schön, das hört sich richtig gut an…👍❗️


    Gruß Kalle

  • #37

    Motorrad fahren in der Gruppe kann was sehr schönes sein, aber auch Horror.

    Als Führerscheinneuling in der Clique hatte ich damals den Vorteil, dass ich die beste Kenntnis von schönen Straßen im Odenwald hatte und es sollte nicht der allergrößte Heizer aller Zeiten vorne weg fahren und sich darüber freuen wie er alle anderen abhängt.

    Nach den ersten Touren mit mir als Anfänger und Leader hatte ich bald meinen Spitznamen weg und durfte immer vorne weg fahren. Das war 1979, da ging nichts außer in Kontakt bleiben und gegenseitig aufpassen dass keiner verloren geht.

    Bis 2018 haben wir hunderte solcher Touren gefahren die zu 95 % von mir angeführt wurden.

    Warum?

    Scheinbar hatte ich ein gutes Gefühl dafür entwickelt, wann man mal eine Zigarettenpause, Pinckelpause, Kaffeepause einlegen sollte. Getankt wurde immer zusammen, also immer dann wenn der mit der geringsten Reichweite tanken musste. Das hatte sich gut bewährt, allerdings kannten wir uns, oder die meisten schon ohne Moped und dann ist das Einschätzen der Mitfahrer leichter.

    Jedes Jahr gab es dann eine Woche Motorrad fahren in den Alpen (manchmal auch 2 oder 3-mal pro Jahr)

    Es haben sich sehr viel schöne Erlebnisse ergeben, Pannenhilfe kann man dann wunderbar untereinander regeln, manchmal musste es auch der Abschleppdienst sein, Unfälle gab es auch, aber eher der leichteren Art, eher mal ein Ausrutscher, 2 mal was schlimmeres, aber ohne dass Jemand der Beteiligten ins Krankenhaus musste, bzw nach zwei Stunden auch wieder raus durfte.

    1982 und 1986 habe ich die Krauser Rally mitgefahren, das waren dann immer so um die 500 Motorräder und Okay, ih wollte es mal gemacht haben, man lernt natürlich auch viele Leute kennen, aber sonst fand ich die selbsorganisierten Fahrten besser.

    Ab 2019 lief nichts mehr, die meisten aus dieser Anfangsclique leben nicht mehr (keiner durch einen Unfall gestorben) und ein paar andere haben das Motorradfahren aufgegeben.

    Ich schwächele auch in den letzte 2 Jahren (Knie-OP und andere Krankheiten, deshalb nur Tagestouren mit 1 oder 3 Mitfahrern)

    Unsere Erfahrung war, dass man mit 6 Personen die sich gut kennen sehr schöne Urlaubsfahrten machen kann. Urlaubsfahrt mit 10 Leuten, davon 3 die quasi fremd waren, da braucht es etwas bis es wieder harmonsch ist in der Gruppe.

    Wir sind immer so gefahren, dass jede seinen Position fährt, kein gegenseitiges Überholen, eventuell bei einer Pause eine neue Position ausgemacht wird.

    Es grüßt der Tourenpabst (das war mein Spitzname) später hieß ich auch einfach Navi.

  • #39

    Lorenz


    Du schriebst: "Umso mehr in der Gruppe mitfahren umso wichtiger ist die Disziplin."


    Ich bin alles andere als ein rücksichtsloser adrenalingeladener Motorradfahrer

    der unbedingt sein eigenes Ding machen muss und kann mich durchaus einer Gruppe

    anpassen.


    Aber wenn in einer Motorradgruppe Fahrer mit Kurvenangst, Vielbremser und andere

    Spaßbremsen sind kann es einem den Spaß schon ordentlich verhageln.

    Da kann ich mich noch so diszipliniert verhalten, solche Leute machen alles kaputt.

    Auch der beste Guide kann das dann, weder mit perfekter Strecken noch Pausenplanung

    etc. wieder geradebiegen.


    Wenn ich selbst im Blümchenpflückermodus, der durchaus auch mal Spaß machen kann,

    laufend auf meinen Vordermann und seine unvorhersehbaren Eskapaden achten muss....

    Nein danke. Diese Erfahrung musste ich leider schon machen.


    Wenn es einem mehr um das Gruppenerlebnis und nette Benzingespräche geht o.k..

    Aber man sollte was das eigentliche Motorradfahren und den Flow auf der Strecke

    anbelangt seine Ansprüche von vornherein sehr niedrig ansetzen um nicht im Nachhinein

    enttäuscht zu sein.

    Wer das nicht kann oder möchte, Finger weg, Enttäuschung vorprogrammiert, Disziplin

    hin oder her.


    Wie "Tompeter" schon einmal sagte, mit 3 bis 4 Leuten die ähnlich ticken kann es auch

    im Grüppchen Spaß machen. Hier behält man noch die Übersicht und kann auch noch halbwegs

    individuell agieren ohne das sich das Grüppchen verliert oder man sich selbst und andere

    unnötig gefährdet.

    Aber wehe nur einer...


    Ja ja, die Gruppe und ihre Dynamik, kann Spaß machen, muss aber nicht.


    Gruß, Thomas :boywink:

  • #40

    Hallo Thomas, deine Worte erinnern mich an folgende Begebenheit aus diesem Jahr.

    Wir unternahmen zu sechst eine Grupoenfahrt. Wir wechseln uns schon mal ab beim Anführen der Gruppe. Als ich mal vorne fuhr, sprach mich mein Hintermann bei der nächsten Pause an, warum ich bei einigen Kurven so betont vorsichtig bin.

    Ich kenne ihn, seine Fahrweise und wusste genau, welche Art von Kurven er meinte.

    Es ging insbesondere um Rechtskurven mit stark eingeschränkter Sicht auf den weiteren Verlauf durch z.B. hohen Bewuchs direkt neben der Fahrbahn. Also diese sogenannten blinden Kurven.

    Ich habe ihm erklärt, dass ich schliesslich nicht weiß, was nach den 10 oder 20 Metern Sichtweite auf mich wartet.

    Er entgegnete, dass man doch den weiteren Kurvenverlauf auf dem Navi sehen kann, wo denn das Problem wäre.

    Auf meine Frage, ob denn sein Navi ihm auch eventuelle Hindernisse wie Traktoren, Pannenautos, Rollsplitt oder was auch immer anzeigt, kam keine Antwort mehr.

    Der hat mich sicher auch für eine vielbremsende Spassbremse gehalten.

    Wie immer, es kommt halt drauf an...

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