Allgemeines, positives und negatives über Motorradhelme

  • #11

    ThomasLIP

    Hallo Thomas,

    etwas dick aufgetragen dieses Thema, noch dazu in Roman-Form…

    Letztendlich hat der Helm ja nur eine Aufgabe, im Ernstfall, sprich Unfall oder Sturz, den verdammten Schädel zu retten, damit die Frau (noch) nicht die Hinterbliebenenrente beantragen muss…

    Design und evtl. Windgeräusche sind für mich sekundär beim Helm.

    Wichtig für mich sind die Passform/Tragekomfort und eine gute Bedienung von Visier, Sonnenblende und Verschluss.

    Deshalb hatte ich auch vor 2 Monaten beim Helmkauf auch zunächst hinreichend an und ausprobiert, ohne auf Marke und Preis zu achten. Es war dann zufällig, der original Piaggio Helm für 209,- EUR geworden, der von AGV produziert wird. (War beim Roller-Kauf, beim Vespa/Piaggio-Händler mit großer Zubehör-Abteilung) Die Helm-Auswahl reichte von 79,- bis ca. 500,- EUR.

    Ich werde diesen Helm, auch mit Piaggio-Schriftzug, in Zukunft auch auf der Honda NC750X tragen.

    Ja, ich habe jetzt auch schon viel zu viel dazu geschrieben…


    Gruß Kalle

  • #12

    Hallo,


    Schuberth entwickelt seine Helme im eigenen Windkanal. Das merkt man auch am Preis. Aber auch an den kleinen Zacken an der oberen Visierkante. Die sind im Windkanal entwickelt worden.


    Lorenz

  • #13

    Lorenz

    nappo1997


    Ja, Schuberth hat einen eigenen Windkanal und das ist löblich aber leider wohl die Ausnahme.

    Nicht umsonst sind viele Schuberth Helme recht leise und sehen, wie ich es formuliert habe,

    etwas rundgelutscht aus.


    Mein Satz: "Ich habe einmal nach Helmen geschaut die als besonders leise tituliert werden."

    bezog sich auf die Schuberth Helme.


    "Lorenz" sprach die kleinen Zacken an der oberen Visierkante an. Das sind sogenannte Tubolatoren

    (nicht Tu r bolatoren) diese wurden zuerst im Flugzeugbau eingesetzt.


    Ich zitiere einmal:

    Turbulatoren am Flugzeug sind künstliche Oberflächenstörungen, meist kleine Zacken oder Bänder, die eine

    laminare Grenzschicht in eine turbulente umwandeln, um einen drohenden Strömungsabriss hinauszuzögern

    und die Aerodynamik zu verbessern. Sie werden auf Tragflächen kleinerer Flugzeuge angebracht, um einen

    langsameren, sichereren Flug zu ermöglichen, indem sie die Strömung länger an der Flügeloberseite
    (in unserem Fall Helmoberfläche)
    anliegen lassen und einen aggressiven, abrupten Strömungsabriss verhindern.

    Das fettgedruckte ist für unsere Motoradhelme interessant.


    Aber bis auf Schuberth scheint das kaum ein Schwein zu interessieren obwohl es den Helm strömungstechnisch

    verbessert und dadurch leiser macht.


    Um es noch einmal zu wiederholen, strömungstechnisch sind viele Helme eine Katastrophe!

    Würden sie im Windkanal optimiert wären sie eventuell nicht mehr so stylisch aber leiser!


    Und wo gerade die Tubolatoren angesprochen wurden:

    Diese Helferlein würden sogar unsere Windschilder (Scheiben) leiser machen. Wenn man diese kurz

    vor dem Scheibenende anbringt werden viele kleine niederenergetische Störungen erzeugt und so

    gelangen viele kleine niederenergetische Wirbel an den Helm die die Helmanströmung ruhiger und

    gleichmäßiger machen. (Das ist jetzt etwas verkürzt trifft aber des Pudels Kern.)

    Aber bei den Herstellern von Windschildern und Spoilern scheinen die Wörter Windkanal und Strömungs-

    technik auch Fremdwörter zu sein. Es wäre doch ein leichtes solche Tubolatoren mit in die Spritzform zu

    integrieren, bei Schuberth klappt's doch auch!


    Wären Helme sowie Windschilder und Spoiler strömungsoptimiert würde es auf unseren Moppeds

    ein ganzes Stück ruhiger zugehen. (Und nein, Ohrstöpsel sind für mich keine Lösung, allerdings habe ich
    sie schon bei langweiligen Autobahnfahrten eingesetzt).


    Wenn ich sehe wie z.B. im GP Rennsport Motorräder und Helme im Windkanal strömungstechnisch optimiert

    werden denke ich, warum geht das nicht auch bei Konsumer Helmen und Windschildern etc.?

    Man muß ja nicht jeden Helm im Windkanal testen, es würde schon reichen wenn gewisse Regeln der

    Strömungslehre eingehalten würden.


    Nochmal zu meinem Eröffnungsbeitrag:

    Das ich mich damit in ein Vespennest setze war mir klar, ich denke das ist unschwer schon an meinem Eingangs-

    satz zu erkennen. Die Art der Reaktionen zweier Spezis waren vorhersehbar, was solls, damit kann ich sehr

    gut leben und weiß was ich davon zu halten habe.


    Was ist daran auszusetzen das ich eine unangenehme Nebenwirkung von schlecht designten Helmen und die

    Windschildproblematik anspreche und euch am praktischen Beispiel schildere wie ich diesen "Nebenwirkungen"

    begegnet bin. Eventuell klebt ja jemand so wie ich einmal seinen Helm an Lüftungseinlässen etc. ab um fest-

    zustellen ob es etwas bewirkt. Meine Maßnahmen haben etwas gebracht und wer weiß vielleicht...........


    Ein Wort noch

    Eigentlich sollte es doch heißen: Form folgt Funktion, bei Helmen und Windschildern scheint es oft umgekehrt

    zu sein.


    Und natürlich ist es auch hier wieder länger geworden, ratet mal warum?


    Gruß, Thomas :boywink:

  • #14

    Ist ja klar - wenn ich mir anschaue, wie viele Fahrer Wert auf ihr Erscheinungsbild legen (bloß keine Warnweste, passt die Jacke auch zum Motorradstil, bloß nicht mit Tourenanzug auf den Chopper oder die Sportmaschine...) - da ist die Nachfrage nach hübschem Design eben dezidierter als die nach "Stille".

    Viele Grüße,

    Michael

  • #17

    Der leiseste Helm, den ich je hatte, war mein Schuberth Speed (aka Golfball ;)). Das lag zum einen an der besonderen Außenschale und der begrenzten Durchströmung der Innenschale (damals explizit an Kopfgröße und -form im Laden anpassbar!), zum anderen an dem Kinnbügelverschluss plus Halsring.

    Ein kürzlich aufprobierter C5 ist beim Spreizen der Wangenpolster durch Auseinanderziehen der Kinnriemen ausgeknüpft; bei geschossenem Visier war die Deckenlüftung des Ladens kaum leiser zu hören - im Windkanal wurde wohl nur noch die Winddrucklast minimiert ...

    Ohne Gehörschutzstöpsel ist mein HJC-Klapphelm selbst auf einem Naket Bike ab gemäßigtem Landstraßentempo gehörschädigend. Gekauft hatte ich ihn notgedrungen, weil er der mit Abstand am besten Passende war.

    Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann!

    (Peter Darbo)

  • #18

    Die "Zacken" erzeugen übrigens an der hinteren Kante des geöffneten Visiers Verwirbelungen, die ein Pfeifen verhindern. Bei geschlossenem Visier sind sie nutzlos.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #19

    hm, das mit den Turbulatoren an der Scheibe beschäftigt mich.

    Es sind ja im Prinzip nix anderes als kleine Zacken welche die Scheibe unregelmäßig machen.

    Wenn ich da jetzt mal ein paar kleine Klebepunkte (einer gut klebenden Firma) setze könnte ich das doch überprüfen ob das Windgeräusch der Scheibe abnimmt.

    Wenn ja such ich mir einen Kumpel mit 3D Drucker, lass mir da ein paar Zacken ausdrucken.

    Klebe die mit Klebepunkten auf die Scheibe und gut ist`s.

    Ich denke das ist ne Überprüfung wert.

    Existieren kann man überall, aber Leben.... Leben kann man nur in Bayern

  • #20

    Schocki


    Danke das du den "Schuberth Speed" aka Golfball erwähnt hast.



    Nicht umsonst haben Golfbälle dieses Design. Sie fliegen bei gleicher Beschleunigung weiter

    und sind nicht so Seitenwindanfällig. Und das der Helm leise ist bzw. war ist ihm anzusehen.

    Wie ich schon sagte, rundgelutschte Helme sind prinzipiell leiser.


    Was Schuberth mit den Golfballdesign bezweckt hat, siehe unten.

    Ich habe in meiner Sammlung noch folgende Grafik dazu gefunden:



    Zum Thema hinterlüftetes Windschild hatte ich einmal folgendes gefunden:



    Sehr vereinfacht dargestellt, wie leider das meiste was ich damals zu dem Thema an Grafiken

    gefunden habe. Aber für's Verständnis reicht's.


    Gruß, Thomas :boywink:

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