Seitenständer

  • #1

    Hallo,


    habe da mal eine Frage zum Seitenständer meiner RC90:


    Dass es normal ist, dass man ihn im ausgeklappten Zustand rein und raus bewegen kann, ist mir bekannt.

    Gibt ein Video wo gezeigt wird, wie man das Spiel eingrenzen kann.

    Davon wurde mir aber abgeraten.


    Jetz habe ich festgestellt, dass ich den Seitenständer auch "verdrehen" kann.


    Zur Erklärung ein kurzes Video:


    :text-link:   Klick mich!


    Hat jemand sowas schon mal bemerkt?

  • #2

    Hallo, ich nochmal. ;)


    War heute Vormittag beim Schrauber meines Vertrauens beim FHH.


    Diagnose kurz und bündig: Seitenständer Schweißnaht gebrochen, sprich kaputt. Hab ich in der engen Garage so nicht erkannt.


    :text-link:  Klick mich!




    Eine Reparatur durch Schweißen kommt da wohl nicht in Frage. X/


    Aber da viel mir doch glatt noch ein, dass ich bis Anfang Mai 2024 (4 Jahre) noch Garantie habe. :whistling:


    Also wurde gleich der Seitenständer bestellt und der Garantie-Antrag gestellt.


    Gerade eben kam der Anruf vom FHH mit der Aussage, dass die Garantie genehmigt wurde, der Ständer am Montag geliefert wird und direkt um 13:00 Uhr montiert wird. :clap:


    Meine Frage, ob dieser Schaden schon öfters aufgetreten ist, wurde verneint.


    Aber bei euch mal nachschauen kost ja xix. :character-oldtimer:

  • #4

    Hallo @NCX ,

    ich wollte noch heute an meiner NC sehen, ob sich der Seitenständer auch so weit axial drehen lässt.

    Die gerissene Schweißnaht lässt mich grübeln. Wenn der Ständer die Maschine stützt, wird die Schweißnaht etwas auf Druck beansprucht.

    Die geringfügige Belastung wäre kein Grund für den Schweißnaht-Riß. Höchstens ein Sturz oder Umfaller nach links könnte den Ständer in Richtung Kette verbiegen und die Schweißnaht auf Zug beanspruchen. Zu einem Riss käme es aber längst nicht.

    Es sei denn der Gabelkopf (Gelenk am Ständer) ist aus Guss und es wurde ein falscher Zusatzwerkstoff beim Schweißen verwendet.

    Honda weiß mehr, als man dir sagte. Ansonsten wäre es nicht als Garantiefall anerkannt worden. Unsachgemäße Benutzung oder rohe Gewalt wären die Scheingründe für eine Garantie-Ablehnung gewesen. (soweit meine Vermutungen)

    _______________________________________

    Ich selbst schweißte einmal zu Versuchs-Zwecken ein VA-Rohr (D=50 mm) stumpf auf eine dicke 08/15 Stahlplatte.

    Die Elektrode war eine Wald&Wiesen-Elektrode (Ti VIII s)

    Die Schlacke hob sich von allein von der Schweißnaht ab. Ich brauchte nicht mit dem Schlackehammer nachhelfen.

    Die Naht war sehr feinschuppig und sah aus, wie geleckt. Nach 5 Minuten hab es einen Knall und das etwa 300 mm lange VA-Rohr fiel um.

    Die Schweißnaht war im gesamten Umfang ohne äußere Krafteinwirkung gerissen.

    Ich wußte, dass mit dieser Werkstoff-Kombination eine starke Versprödung der Schweißnaht eintritt.

    Meine Zuschauer waren damals aber ebenso überrascht vom Knall wie ich.

    Ich kannte die Faust-Formel für Schweißer:

    "Schweißt man unterschiedlich legierte Werkstsücke zusammen, dann muss der Schweiß-Zusatzwerkstoff

    immer höher legiert sein als das höher legierter Werkstück."


    Reinhard

  • #6

    Hallo aus Lemgo, hallo Reinhard,


    die Schweißnaht sieht absolut grauenvoll aus. An deren Ausläufen bzw. Bruchkanten sieht man das kaum Einbrand

    stattgefunden hat. Die Schweißnaht sieht regelrecht oben drauf gekleckert aus! Ob da der Schweißstrom zu gering

    war oder der Handvorschub zu schnell bzw. der Drahtvorschub zu hoch? Wenn dann, wie du schon sagtest die

    Zusammensetzung des Schweißdrahts auch nicht stimmt ist ein Bruch vorprogrammiert!


    Ich gehe davon aus das der Gabelkopf aus Stahlguss oder optimalerweise aus Schmiedestahl besteht. Grauguss

    sowohl Kugelgraphitguss etc. sind dafür ungeeignet sie würden unten an der scharfkantig ausgefrästen Gabel schnell

    einreissen, diese Materialien sind für derartige Lastfälle ungeeignet.

    Egal ob Schmiedestahl oder Stahlguss der Gabelkopf wird auf der Innenseite auf das Gabelmaß nachgefräst sein da

    Guss und Schmiedeoberflächen immer eine gewisse Rauheit aufweisen.


    Der Hund liegt auch noch woanders begraben. Auch Honda lässt gerade solche Anbau bzw. Zubehörteile gerne in

    Billiglohnländern fertigen. Da kommen dann oft angelernte Handschweisser zum Einsatz und dann kommt sowas

    dabei raus.


    Wie du schon sagtest: "Die geringfügige Belastung wäre kein Grund für den Schweißnaht-Riß."

    Dem kann ich nur zustimmen.


    Ich vermute das Problem ist bekannt und Honda hat auch nur deshalb die Reklamation sofort anerkannt. Sonst

    hätte man den schwarzen Peter dem Besitzer zugeschoben und ihm unsachgemäßen Umgang mit dem Ständer

    unterstellt. Da dann die Beweislast beim Konsumenten liegt der das Gegenteil nur schwer beweisen kann wäre "NCX"

    wohl zum Selbstzahler geworden.


    Gruß aus Lemgo, Thomas :boywink:

  • #7

    Dazu möchte ich etwas schreiben.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die für mich damals kostenlose Garantie-Verlängerung auf vier Jahre wohl über die "Allianz Warranty GmbH".


    Zitat aus dem "Quality Ride" Unterlagen:

    "Beauftragt mit der Abwicklung ihrer aus der Anschlussgarantie resultierenden Garantieansprüche ist die "Allianz Warranty GmbH".


    So wurde mir auch mitgeteilt, dass die "Allianz" den Antrag genehmigt hat.


    Was mich an dem Bruch wundert ist die Tatsache, dass ich noch nie auf dem Seitenständer über die Fußraste auf- oder abgestiegen bin. (Ü100, nein, nicht Jahre :whistling: ) Dann hätte der wohl nicht fast 4 Jahre und über 65000 km gehalten.

  • #8

    Es würde mich wundern, wenn ein Seiten- oder Hauptständer mit einer Dauerbelastung unterhalb des zulässigen Gesamtgewichts konstruiert und verbaut würde. Das Haftungsrisiko wäre viel zu hoch.


    Insofern wundert mich die schnelle Anerkennung nicht wirklich. Eher der Qualitätsmangel bei einem Motorrad mit „echtem Made in Japan“.

  • #9

    Hallo Mark,


    die Konstruktion scheint hier nicht das Problem zu sein, aber deren Umsetzung! Und ob die "Umsetzung" in Japan

    realisiert wurde bezweifel ich ein wenig. Warum, siehe oben.


    Ich weiß ganz sicher das Honda in China Indien etc. bestimmte Teile produzieren läßt. Da ist Honda keine Ausnahme.

    Auch in Japan sind die Lohnkosten sehr hoch und so lagert man genau wie in Deutschland bestimmte Produktionsbereiche

    ins preiswertere Ausland aus.


    Solche Lowtec-Teile sind geradezu prädestiniert dafür. Es herrscht auch auf dem Motorradmarkt ein knallharter

    Konkurrenzkampf wo jeder Jen zählt.

    Hier ein Auszug aus der Wirtschaftswoche: Indien spielt in der Ausweitung des globalen Produktionsnetzwerks eine große

    Rolle bei Honda.


    Gruß aus Lemgo, Thomas

  • #10

    Das ist doch nicht Original, oder ?

    Sieht aus als wenn der Ständer wegen Tieferlegung gekürzt wurde.

    So eine Naht hab ich bei Honda noch nicht gesehen, sieht sehr dilettantisch aus.

    Drum Frage: ist das Mopped tiefergelegt ??

    Erst die Maschine, dann der Mensch.

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