Wildunfall...

  • #21

    zur Info (siehe 12. b!) aus dem Bayer. JagdG (Art. 56), in and. Bundesländern ähnliche Regelungen:


    (2) Mit Geldbuße kann belegt werden, wer
    1.
    (aufgehoben)
    2.
    entgegen Art. 16 Abs. 3, auch in Verbindung mit Art. 17 Abs. 2 Satz 1, der Jagdbehörde beim Erwerb des Jagdscheins unrichtige Angaben macht,
    3.
    vorsätzlich oder fahrlässig entgegen Art. 17 Abs. 3 als Jagdgast ohne Begleitung eines Revierinhabers, eines angestellten Jägers oder Jagdaufsehers die Jagd ausübt, ohne den Erlaubnisschein bei sich zu führen, oder diesen dem Jagdschutzberechtigten auf Verlangen nicht zur Prüfung aushändigt,
    4.
    (aufgehoben)
    5.
    einer vollziehbaren Anordnung nach Art. 32 Abs. 4 Satz 2 über den körperlichen Nachweis der Erfüllung des Abschußplans zuwiderhandelt,
    6.
    entgegen Art. 35 Abs. 2 bei der Benutzung eines Jägernotwegs geladene Langwaffen oder nichtangeleinte Hunde mitführt,
    7.
    trotz Aufforderung des Berechtigten Jagdeinrichtungen nicht verläßt,
    8.
    trotz Abmahnung durch den Berechtigten die Jagdausübung dadurch vereitelt, daß er, ohne die Land-, Forst- oder Fischereiwirtschaft auszuüben, das Wild vergrämt,
    9.
    Hunde in einem Jagdrevier unbeaufsichtigt frei laufen läßt,
    10.
    entgegen Art. 41 Abs. 6 Satz 1 als Revierinhaber oder bestätigter Jagdaufseher bei Ausübung des Jagdschutzes auf Verlangen des Betroffenen sich nicht ausweist,
    11.
    entgegen Art. 42 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 3, auch in Verbindung mit Art. 43 Abs. 3 Nr. 1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes4), der Aufforderung eines für das Jagdrevier zuständigen Jagdschutzberechtigten, Angaben über die Person zu machen, nicht oder nicht richtig nachkommt, soweit die Tat nicht nach § 111 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten8) mit Geldbuße bedroht ist,
    12.a)
    vorsätzlich oder fahrlässig an Orten, an denen ihm die Ausübung des Jagdrechts nicht zusteht, Besitz an lebendem oder verendetem Wild oder an Fallwild und Abwurfstangen sowie Eiern des dem Jagdrecht unterliegenden Federwildes erlangt und diese Gegenstände nicht binnen drei Tagen entweder dem Revierinhaber (Art. 7 Abs. 1) oder der nächsterreichbaren Polizeidienststelle abliefert oder den Sachverhalt anzeigt,
    b)
    als Führer eines Fahrzeugs Schalenwild (§ 2 Abs. 3 des Bundesjagdgesetzes1)) durch An- oder Überfahren verletzt oder tötet und dies nicht unverzüglich einer der in Buchstabe a genannten Stellen anzeigt.

  • #22

    Ich bin froh, dass Dir nichts schlimmes passiert ist. Das ist ja erst mal das wichtigste. Ein Anruf bei der Polizei ist in so einem Fall allerdings sicher kein Fehler, die regeln das dann auch mit dem Förster, dazu nehmen sie den Unfall auf was nicht unwesentlich ist, wenn man den Schaden bei der Versicherung einreichen will. Nebenbei wird dem Tierschutz genüge getan. So viele positiven Punkte erledigt man selten mit einem einzigen Telefonanruf.


    P.S.: die Karte mit dem viel wichtigeren Elend in der ganzen Welt zu ziehen, ist in dem Zusammenhang meiner Meinung nach arg an den Haaren herbeigezogen, im Vergleich dazu wäre nämlich auch jegliche Verletzung des Fahrers eher eine Randnotiz und vergleichsweise unwichtig.

  • #23

    Da hatte dein Oberschenkel aber Glück, dass es kein Hirsch war. :shock:
    Gut, dass alles gut ausgegangen ist und Respekt für den Umgang mit der Situation. Du bist cool geblieben und könntest einen Sturz vermeiden. 8-)

  • #24

    Gut, dass DIR nichts passiert ist.
    Ich wohne auch in einer wald- und wildreichen Gegend. Gott-sei-Dank hatte ich mit dem Motorrad noch keinen Wildunfall. Einmal kam ein paar Meter vor mir eine ganze Rotte Wildschweine von links über die Strasse nach rechts in 's angrenzende Waldstück, ein anderes mal - auch ein paar Meter vor mir - eine Herde Rehe.
    Das waren beides Situationen in denen ich froh war nicht zu den Kurvenhetzern zu gehören, dann wäre ein Unfall wohl unvermeidbar gewesen.
    Mit dem Auto habe ich schon zwei Dachse und zwei Rehe erlegt (einmal hab ich von der Polizei ein dickes Kompliment bekommen, wie sauber ich das erlegt habe :lol: ).
    Ich fahre im Wald schon vorausschauend und bei Dunkelheit in Waldgebieten normalerweise auch nicht schneller als 80 um entsprechend schnell reagieren zu können. Bei Reflexen am Waldrand Tempo runter, Fernlicht an und Hupen. Trotzdem waren die Unfälle nicht zu verhindern. Wildunfälle gehören in Waldgebieten leider dazu, das ist nun mal so.
    Wir sollten nie vergessen dass unsere Strassen durch deren Gebiet führen und nicht umgekehrt.
    Auch wenn es mir um die Rehe und die Dachse leid tat waren meine ersten Gedanken: gut dass mir nichts passiert ist und was ist mit dem Auto.

  • #25


    Hi,


    genau so denke ich auch. Alleine schon aus Eigenschautz fahre ich in Wäldern wesentlich langsamer als in besser einsehbareren, und natürlich in bebauten Gebieten. Durch Dörfer/kleiner Ortschaften noch achtsamer, weil es hier üblicher ist das Katze und Huhn über die Straße laufen. Ich möchte keinem Kind sagen müssen das ich seine Muschi überfahren habe.
    Wir Menschen können mitdenken (auch wenn das vielmals nicht getan wird), Tiere agieren nur nach instinkt.
    Das ich einen Tierunfall melde ist schon ehrensache. Evtl. geht es da auch um Schadensregulierung ggü. dem Unfallgegner/Tierhalter.


    Viele Grüße, Alex

  • #26

    Hey zusammen,


    mein Beitrag war ja mal wieder sehr provokativ formuliert und polarisierend.
    Das war natürlich nicht vorgesehen, er sollte auch keinesfalls vorwurfsvoll klingen und war auch nicht so gemeint und erst recht nicht persönlich.
    Gut, dass Dir nichts passiert ist.


    Ich meine nur, dass wir Menschen gerade durch die Betrachtung "nur ein Tier" jetzt die gewaltige Erscheinung der destruktiven Massentierhaltung und dadurch massive Probleme im Gesundheitsbereich, in der Ressourcenverteilung und an Hunger versterbenden Menschen, sowie eine Klimaproblematik haben.
    Wie wir Menschen, mich natürlich eingeschlossen, mit der Natur umgehen, ist einfach nur dumm. Denn (noch) sind wir auf dieselbe angewiesen. Und verbauen uns unsere Zukunft.


    Mit "Es ist ja nur ein Baum" hat es auch bei der Abholzung des Regenwaldes mit den immanenten Folgen auf den Menschen angefangen. Und ich spreche hier noch nicht einmal von der Empathie zu einem Lebewesen mit entsetzlichen Schmerzen.


    Ich finde es daher so erstaunlich, dass unbewusst soetwas hingenommen wird. Wir trachten unserem eigenen Leben, sind durch resistente Keime so angegriffen, dass wir in Krankenhäusern Todeszahlen vorweisen können, von denen Terroristen nur träumen können und können an der Ursache des Problems nichts schlimmes feststellen.


    Ja, wenn nur die Folgen nicht wären... Leider (oder zum Glück?) haben wir aber kein folgenloses Leben. Also entweder bekämpfen wir die Ursachen oder wir haben eben Pech gehabt.


    ------------------------------------------------------


    Ich habe hier sehr weit ausgeholt, das gehört hier auch alles gar nicht her. Es tut mir Leid. Und das, was ich hier geschrieben habe, soll auch überhaupt kein persönlicher Angriff sein, denn auch ich selbst bin in diesem System gefangen und fahre Motorrad, obwohl ich es gar nicht müsste. Ich könnte auch den Bus nehmen. Aber so sind wir Menschen eben (noch) nicht und ich bin gespannt, ob wir entweder das hinkriegen oder irgend eine andere Lösung für unsere Probleme finden.
    Dann eben ohne Natur und mit Technik, Innovation und Forschung. Aber ohne Natur möchte ich nicht und deswegen greifen mich solche Themen und Vorkommnisse so an, dass ich etwas dazu schrieben muss.


    Also, es tut mir leid und ich bin jetzt still. Das hier ist nur etwas zum bedenken.
    Ich wünsche euch allen, dass euch ein Wildunfall nicht passiert, auf gute Fahrt,


    Anon

  • #27


    Als ich vor einigen Jahren dieses Rehkitz überfahren habe, hatte ich meine Frau als Beifahrerin. Es war später Abend, in einem Waldstück. Ich wollte noch bremsen, bin aber mit hoher Restgeschwindigkeit drüber. Das Kitz hat sich unterm Wagen verfangen und wohl alle Knochen gebrochen. Aber es lebte noch. Wir hielten an und stiegen aus. Dann wurde es richtig schlimm. Das Kitz hat geschrien wie ein, na ja, wie ein Kleinkind. Was tun? Meine Frau sagte, im Kofferraum liege doch ein Hammer. Ich sagte ihr, dass sei nicht ihr ernst. Ich sollte da hingehen und dem armen Ding den Schädel einschlagen?
    Ich stand da also mit dem Hammer in der Hand, das Kitz hat geschrien, meine Frau hat geschrien, und ich habe mich gefühlt, als habe man mir eins mit dem Hammer verpasst. Ich habe so am Rande mitbekommen, dass auf der Gegenspur ein Jeep gehalten hat. Dann kam ein Senior auf mich zu, nahm mir den Hammer aus der Hand und sagte zu mir: "Lass mich das mal machen, Junge."
    Ich habe mir die Ohren zugehalten, aber ich habe die Geräusche heute noch im Kopf. Wie sich herausstellte, war der ältere Herr ein Forstbeamter. Ich geb's gerne zu, ich halte den Mann vom Himmel geschickt, so ein unglaublicher Zufall war das. Und ich weiß seither, dass ich ganz und gar kein harter Typ bin.
    "Nur" Tiere? So kann zumindest ich seit diesem Abend nicht mehr argumentieren, auch, wenn ich mich nicht gerade als "Gutmensch" bezeichnen möchte, dafür habe ich zu viele Fehler. Und zur Gattung Mensch gehörend betrachte ich nicht als Privileg, sondern als Zufall.
    Stopp hier! Sonst wird's zu philosophisch ... ;)


    Gruß
    Jörg

  • #28


    Hallo Alex; mit Deinem letzten Satz gehe ich absolut konform. Ich finde es auch höchst bedenklich, dass bei manchen der Tierschutz höher angesiedelt ist als der Schutz von Menschen. Auch ich denke nache einem Wildunfall zunächst an MICH, dann an mein Fahrzeug ...


    aaaaber dann sollte man auch an das Tier denken. Niemand erwartet, dass Du ihm nachrennst. Aber die Meldung an "den Profi" ist "Ehrensache" - wie hier schon richtig geschrieben wurde,


    meint Fish ... der auch schon mal ein verletztes Reh mit einem Radschlüssel ins Jenseits befördern musste und der auch schon mal gewendet hat, um einen Hasen, der so zerfetzt war, dass man ihn nicht "normal" töten konnte, ein zweites Mal überfahren hat. Schön ist das nicht, Spaß machts erst recht keinen... - aber es macht uns zu (mitfühlenden) Menschen.


    PS. Mal weg vom Moralisieren: Gibt es OHNE Polizeimeldung oder Bestätigung des Jagdberechtigten überhaupt was von der Versicherung? Ich meine, dass dies Grundvoraussetzung ist/war - oder täusche ich mich da?

    Einfachheit ist das Resultat der Reife

  • #29

    Kenne ich auch so. Keine Bescheinigung über den Wildunfall = keine Versicherungsleistung.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #30

    Wenn das Reh nach dem Zusammenstoß verletzt da gelegen hätte, hätte ich bestimmt die Polizei angerufen. Aber nachdem ich um 5:40 Uhr den Zusammenstoß hatte, das Reh dann anscheinend unverletzt weiter lief und ich in der Dunkelheit nicht wirklich große Schäden am Integra festgestellt habe, habe ich meinen Weg zur Arbeit fortgesetzt. Da ich die Integra leider nur haftpflichtversichert habe, habe ich eh nichts von der Versicherung zu erwarten. Ich wollte immer noch auf Teilkasko umsteigen, aber wie das manchmal so ist...nichts passiert, ein Tag folgt auf den andern und dann ist es zu spät.
    Aber es ist richtig...Geld von der Versicherung gibt's nur wenn der Unfall gemeldet wurde und die Polizei es anhand der vorhandenen Tierspuren am Fahrzeug (falls das Wild geflüchtet ist) bestätigt.


    Anon: Ich bin weder dir nicht jemand anderem hier böse...alles gut!


    Ich wünsche allen hier einen schönen ersten Advent!

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