Amoklauf von München

  • #51


    also die Meinung vom Manfred können wir aus der Dikussion hier wirklich raushalten. Wenn das keiner mehr kommentiert ist alles wieder gut. Dann können wir sachlich und mit Respekt vor der anderen Meinung weiterdiskutieren.


    Lorenz

  • #52

    Heute muss ich lesen, dass ein Sportschütze über das Darknet Waffen besorgt hat und weiter vertickt. Wieder ein schwarzes Schaf. Warum lässt man den Sportschützen nicht die Wettkampf geeigneten Waffen, die im Verein aufbewahrt werden? Und lässt Jägern ausschließlich für die Jagd geeignete Waffen.


    Warum müssen die dann noch eine Smith & Wesson kal. 38 kurzläufig zu Hause haben oder sonst was (kannte da mal einen). Damit will der auf keine Scheibe schiessen...



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    Soichane Sechse wia uns Fünfe gibt's koane Viere, weil mia Drei de zwoa Oanzig'n san


    Historie: Pantheon 125 2T (31' km) und Beverly 125 (44' km), MP3 400 LT (64' km)

  • #53

    Vielleicht erwarte ich einfach zuviel von anderen. Ich bin mit Waffen groß geworden. In der Familie gab es vom Waffensammler bis zum Jäger alles und überall war der Zugriff auf Waffen recht einfach. Wer das so nicht kennt, kann natürlich auch nicht verstehen, das ich Waffen als selbstverständlich ansehe.
    Allerdings ist es gerade mal gute 40 Jahre her, da konnte man z.B. Kleinkalibergewehre, die auch durchaus töten können, da sollte man sich nicht vom Namen verleiten lassen, bei Neckermann im Katalog bestellen. Genauso wie auch mehrschüßige Schwarzpulverrevoler mit 6 Schuß in der Trommel.
    Die Verfügbarkeit war also kein Problem, aber trotzdem gab es diese Amoktaten von Schülern nicht, woran liegt es also heute?
    In Erfurt hat die Waffenbehörde gepennt. Die WBK des Täters war abgelaufen und hätte eingezogen werden müssen, was nicht passiert ist. Weiterhin hat der Täter die WBK verändert und konnte damit ungehindert einkaufen. Nach dem Kauf hat der Verkäufer den Kauf zu melden und der Behörde ist da immer noch nichts aufgefallen. Warum und wieso weiß ich nicht, aber wenn es nach den Gesetzen abgelaufen wäre, hätte der Attentäter zumindest keinen Zugriff auf Schusswaffen gehabt.
    Winennden ist klar, da war die Waffe nicht ordnungsgemäß verschlossen. In Emsdetten benutzte der Täter ein altes einschüssiges Kleinkalibergewehr, das er für den Transport gekürzt hatte. Weiterhin eine Vorderladerpistole für Schwarzpulverbeschuß, die ihm ja quasi selbst ins Gesicht geflogen ist, weil er eine selbstgebaute Mischung verwendet hat, die natürlich völlig ungeeignet war. Das KK war eindeutig illegal und einschüssige Vorderlader sind in Deutschland frei ab 18.
    Und jetzt nochmal, was hat illegaler Waffenbesitz, Verstoß gegen die Aufbewahrungsvorschriften und Versagen der zuständigen Behörden mit den Millionen Gesetzestreuer Sportschützen, Jägern und Sammlern zu tun, die ihre Ausrüstung korrekt sichern und sich an die Vorschriften halten.........wenn man rational denkt.
    Wir können doch nicht jedem Fahrer einer Hayabusa das Motorrad wegnehmen, nur weil ein paar Leute mit der gebotenen Leistung nicht klarkommen und andere Verkehrsteilnehmer durch ihre Fahrweise ums Leben kommen.

  • #54


    Wieviel "Wettkampf" bleibt denn über, wenn alle die gleiche Waffe nutzen und wieviel Spaß macht das ganze dann noch? Alle Waffen im Verein aufzubewahren hat aber auch seine Nachteile. Für einen Einbrecher ist das dann wie ein Einkauf im Supermarkt und die Sicherheitsmaßnahmen müssen auch der Verhältnismäßigkeit entsprechen. Alles andere gleicht einem Verbot und wo bleibt da der demokratische Gedanke?


    Die Nummer mit dem kurzläufigem Revolver ist schon seit der Waffengesetzverschärfung von 2003 passe. Es gibt nur noch eine einzige Ausnahme für Revolver unter 4 Zoll und das ist die Off-Duty Klasse beim BDMP. Allein Jäger dürfen noch solche Kurzwaffen für den Fangschuss und die Selbstverteidigung im Revier besitzen.
    Es ist also schon was passiert in Sachen Verschärfung. Im Grunde gibt es nichts mehr zu verschärfen, wichtiger wäre die Überwachung der bestehenden Regelungen, aber bei dem Spardiktat unserer Regierung, wird das wohl nichts.
    Viel wichtiger wäre das trockenlegen des Sumpfes für illegale Waffen, aber das ist eine fast unlösbare Aufgabe, die allein schon an den offenen Grenzen in Europa scheitert.

  • #55

    Schön mal Fundiertes in der Thematik von einem Insider zu hören. Ich lasse den Sportschützen und Jägern ja gerne das Hobby, nur was sonst noch so in den Heimischen Schubladen rumliegt erzeugt bei mir ein leicht flaues Gefühl im Magen



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  • #56


    Ich verstehe Deinen Standpunkt. Bei Sportschützen, wenn das System mit Ausbildung, sorgfältigem Umgehen mit den Waffen und Kontrolle funktioniert, fällt es mir auch schwer da etwas dagegen zu sagen. Klar bleibt ein Risiko und ich persönlich kann für mich den Wunsch danach auch nicht nachvollziehen, aber man kann auch nicht alles, was mit einem Risiko behaftet ist generell verbieten, das gehört zum Leben nunmal einfach dazu (und ja, aus Spass Motorrad zu fahren birg auch Risiken für einen selber und andere Verkehrsteilnehmer). Eine gewisse Verhältnismäßigkeit gehört nunmal dazu (Ausbildung und Kontrolle vs. Gefährlichkeit).


    Wo ich aber wirklich Bauchschmerzen bekomme ist, wenn man das Waffengesetz zu weit lockert. Wenn Dinge zu alltäglich werden, verdrängen viele einfach die Gefahr. Wer von den Millionen Autofahrern ist sich denn wirklich beim Fahren immer bewusst, dass er ein potentiell tödliches Gerät bewegt und verhält sich auch so?


    Wo ich definitiv nicht hinwill ist eine Gesellschaft, wo es normal ist oder zumindest kaum ein Kopfschütteln hervorruft, wenn geladene Waffen in der Wohnung in der (unverschlossenen) Schublade herumliegen, wo Kinder beim Handtasche der Mutter ausräumen über Waffen stolpern können und wo jeder Kleinkriminelle automatisch immer mit Waffe raumlaufen muss, weil er damit rechnet, dass jeder andere sich mit seiner Waffe zur Wehr setzen kann wenn er die Chance bekommt. Wenn Waffenbesitz zu normal wird, ist ein sorgfältiges Umgehen damit auch von niemandem mehr kontrollierbar, selbst wenn die Polizei den ganzen Tag nichts anderes zu tun hätte. Siehe auch wieder den Post vor kurzem zur Stvo.

  • #57


    Gerade die legalen Waffenbesitzer sind in D die größten Gegner des illegalen Handels mit Schusswaffen.
    Ein Grund ist mit, das dass BKA in seinem jährlichem Bericht auch gestohlene oder geraubte Waffen von legalen Waffenbesitzern in die Aufzählung von Straftaten mit legal besessenen Waffen zählt, wohl wissend das diese Waffen von den jeweiligen Tätern illegal besessen wurden. Solche Statistiken verzerren das Bild dann völlig.
    In der Realität liegen wir beim Missbrauch mit legal besessenen Schusswaffen im Promillebereich und sogar Kopfkissen sind als Tatwaffe häufiger aufgelistet, von normalen Küchenmesser will ich erst gar nicht reden.


    Natürlich richtet eine Pistole mit 15-Schußmagazin wesentlich mehr Schaden an, aber im Vergleich der Häufigkeit ist ein scharfes Messer weit vor der Schusswaffe und auch da wurde schon erheblich verschärft, was sich aber nicht im geringsten auf die Statistik ausgewirkt hat, da die Täter sich entweder nicht an das Einhandmesserführverbot halten oder einfach andere Messer nutzen. Ob das Messer in einer oder 2 Sekunden geöffnet ist, macht bei einer scharfen Klinge kaum einen Unterschied und trotz Veto des BKA-Sachverständigen hat der Innenausschuss das Gesetz durchgedrückt.


    Alles nur wegen eines Asylbewerbers, der in der Celler Diskothek Incognito angeblich 2 Türsteher erstochen haben soll, was sich später als unwahr herraustellte. Der Innenausschuss hätte nur das Video bis zu Ende sehen müssen, dort wird der Täter dann von der komplette Security über den Parkplatz gejagt und gefasst, dabei auch die vermeintlich toten Türsteher. Das Video wurde aber vom Wortführenden Polizeijustitiar Tölle aus Berlin an der entscheidenden Stelle gestoppt und den Mitgliedern das Ende vorenthalten, so das sie eine falsche Entscheidung treffen mussten.
    So werden in D Gesetze gemacht......


    Vorsitzender des damaligen Innenausschusses war übrigens Sebastian Edathy. Das ist der gute Mann mit den Kinderfotos.

  • #58


    Selbst in den USA ist es nicht erlaubt Minderjährigen unkontrollierten Zugang zu Waffen zu ermöglichen. Es hält sich aber kaum jemand daran, weil es weder ein einheitliches Waffengesetz noch entsprechende Kontrollbehörden gibt. Das ist in Übersee eine historisch gewachsene Sache und somit mit Deutschland nicht vergleichbar. Die vielbeschworenen "amerikanischen Verhältnisse" wird es in einer deutschen Gesellschaft nie geben.


    Norwegen, Österreich und Schweiz belegen aber, das es machbar ist, nur fürchten unsere Politiker traditionell um ihre Macht und unsere Polizei um ihr Gewaltmonopol. Andererseits wird sich jeder Einbrecher dreimal überlegen einzusteigen, wenn er mit einem bewaffneten Familienvater rechnen muss.
    Um ehrlich zu sein, kann auch ich nicht die Folgen eines liberalen Waffenrechts in D vorauszusagen, aber ich finde es käme mal auf einen Versuch an.

  • #59

    Eines muss man Doc Savage lassen: Er argumentiert schlüssig, fundiert, Ideologie frei
    und mit viel Gelassenheit.


    Klasse!!!

  • #60



    ja, mit dem Mann kann man echt gut diskutieren. So liebe ich eine Diskussion. deshalb mache ich mal weiter:


    Die Täter von Winnenden, Erfurt und Emsdetten zählen wohl alle zu der Kategorie 'Idioten'. Also zu den Ausnahmen. Wir haben in D ca. 7 - 10 Mio legale Waffen in Haushalten. Die Idioten sind also tatsächlich - Gott sei Dank - eine winzig kleine Minderheit. Also ist alles gut! Wirklich? In Winnenden und Erfurt gab es 31 unschuldige Tote + die zwei Täter selbst. Die Verletzten zähle ich jetzt mal nicht, die ein Leben lang traumatisierten auch nicht. Wer hatte Schuld? Nur die Idioten? Oder auch der Gesetzgeber, der den Sportschützen die Waffen erlaubt. Die Ordnungsbehörden, die mit dem Kontrollieren der Sportschützen 'nicht nachkommen'. Gerade in Erfurt ganz deutlich zu sehen. Oder vielleicht doch auch die Sportschützen? Bei allen Amokläufen waren sie mit ihren Waffen mittendrinn.


    Ken Schützenverein wird gezwungen mit scharfen Waffen seinem Hobby nachzugehen. Man könnte ja vielleicht freiwillig seinen Schießstand umrüsten und mit Laserwaffen seinen Spaß haben. Zugegeben, es ist ein sehr kleines Restrisiko, dass mit Waffen eines Sportschützen Verbrechen verübt werden. Aber dieses kleine Restrisiko hat alleine bei den Amokläufen in Erfurt und Winnenden 31 Kindern und Erwachsenen das Leben gekostet. Ist es das Wert? Doc Savage beklagt die Waffendiebstähle. Auch das Risiko wäre weg.


    Die Gesetze wurden über die Jahre immer weiter verschärft. Es wird immer schwieriger legal an Waffen zu kommen. So weit so gut. Aber wie sieht die Kontrolle aus? Unsere Exekutive, die Ordnungsämter kann das gar nicht vernünftig, sondern nur oberflächlich kontrollieren. Sie haben nicht die nötige Zeit und das nötige Personal um mehr als Stichproben zu machen. Wie bei den Steuergesetzen usw. usw. Ich fordere, wenn die Legislative ein Gesetz macht muss sie die Exekutive auch entsprechend ausstatten, damit das Gesetz auch vernünftig umgesetzt werden kann.


    Ich hoffe sehr, dass der Tag kommt, an dem der letzte Sportschütze seine Waffen abgibt. Wegen der Waffenlobby wird das der Gesetzgeber wohl nicht anordnen. Vielleicht gewinnt doch irgendwann eine Mischung aus schlechtem Gewissen, Einsicht und Verantwortung den Mitmenschen gegenüber die Oberhand bei den Sportschützen. Es wäre schön wenn wir dieses kleine Stück Restrisiko nicht mehr tragen müssten.


    Übrigens, die Rechtfertigung der deutschen Waffengesetze mit den Vergleichen zu Österreich, der Schweiz oder auch Norwegen lasse ich nicht gelten. Gerade Norwegen! Man kann doch nicht die eigenen Fehler mit den Fehlern der anderen rechtfertigen! Die Nachbarn beschweren sich über den lauten Auspuff an unserem Motorrad. Jeden Morgen, wenn man losfährt zur Arbeit, wird die halbe Straße aufgeweckt. Man kontert mit dem Krach der Nachbarskinder am Sonntagmorgen. Da würde man auch gerne mal ausschlafen.


    Zum Thema Waffenlobby habe ich noch zwei Links. Wer sucht findet noch mehr:
    http://www.zeit.de/2012/18/Waffenlobby
    http://www.spiegel.de/kultur/t…byschuetzen-a-828351.html
    Ich denke, der Großteil der Bevölkerung ist meinungsmäßig auf meiner Seite. Warum das dann die Gesetze nicht widerspiegeln? Fragt die Waffenlobby.


    Lorenz

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