War am Sonntag wieder einmal auf der Schwäbischen Alb unterwegs – und war dabei fast vom Glauben abgefallen: nicht nur dass wohl dieser Tage / Wochen nun auch dort sukzessive damit begonnen worden ist selbst in klein(er)en Orten die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h zu drosseln. Nein, vielerorts sind auch auf wirklich gut ausgebauten und noch immer wenig befahrenen Strecken mit wunderschönen weiten Kurven über längere Passagen hin 70er Beschränkungen eingeführt worden, teilweise mit Überholverbot. Die Schilder sind noch ganz neu.
Kurios: gleich nach einem Ortsausgang eine 70er Beschränkung plus Überholverbot. Nach ca. 1 km wird das Überholverbot aufgehoben, die 70er Beschränkung bleibt. Nach weiteren ca. 1,5 km wird die 70er Beschränkung aufgehoben, nun gilt aber wieder das Überholverbot und das bleibt bis zur nächsten Ortschaft so – ja geht’s noch?
Bereits vorletzte Woche hatte ich eine ähnlich ernüchternde Erfahrung gemacht als ich überwiegend auf Nebenstrecken von Esslingen in Richtung Schwäbisch Hall unterwegs gewesen war. Schon damals war mir aufgefallen, dass man auf dieser Strecke im Lauf dieses Sommers mehr und mehr Teilstücke mit 70er Beschränkungen belegt hat - auch dort sehr oft in Bereichen, auf denen mangels hoher Verkehrsdichte und ausgezeichneter Übersichtlichkeit kaum Gefahren auftreten.
Ein Freund von mir ist Unfallgutachter und wohnt in dieser Gegend (Schwäbisch Hall). Auch er bestätigt, dass dieser gesamte von mir befahrene Streckenbereich in der Vergangenheit nicht durch eine erhöhte Unfallhäufigkeit aufgefallen ist.
Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier nicht fürs „Schnellfahren“ Werbung machen. Aber wer sich mit Verstand anschaut an welchen Stellen die allermeisten dieser neuen Begrenzungen installiert sind, der muss zum Schluss kommen, dass es da kaum um Sicherheit und / oder Lärmschutz gehen kann.
So macht das Fahren – egal, ob Auto oder Motorrad – keine Freude mehr …