Bremsbelag: Alternativen zum Original

  • #41

    Bei mir ist das so: wenn ein Bremsbelag, um im Beispiel zu bleiben, seiner eigentlichen Aufgabe (nämlich das mopped zum Stehen zu bringen) besser nachkommt als das Originalteil, dann ist mir der höhere Verschleiß egal.
    Eine Bremsscheibe kostet vielleicht 200,- € und wenn sie hin ist, dann wird sie erneuert. Ob das bei 60.000 oder 100.000 km ist, wen juckt's?
    Die originalen Bremsbeläge stellen, wie alle anderen Teile auch, einen Kompromiß dar aus Kosten, Haltbarkeit, "Scheibenfreundlichkeit", Bedienkräften usw. - und es gibt da andere Produkte deren Kompromisse mir besser gefallen.
    Da tausche ich höhere Wirkung ("Zweifingerstopper") gegen Kosten/Verschleiß.
    Honda legt seine Bremsen bei den "Normalmoppeds" so aus, dass selbst bei einer Panikbremsung nicht die Gefahr eines Überschlags entsteht. Im Gegenzug muß der Fahrer aber auch bei ganz normalen Situationen relativ grob zupacken, damit die Fuhre optimal bremst.
    Ich traue mir zu, mit Gefühl und zwei Fingern gut zu bremsen, daher bevorzuge ich etwas "aggressivere" Beläge.


    Muss das jeder so machen? Natürlich nicht!
    Aber wer da experimentieren will (und weiß was er tut), warum denn nicht? Ob der Gewinn "marginal" ist wie Du schreibst, oder ob da die entscheidenden Meter drin sind bevor es scheppert, findet man oft erst raus wenn es zu spät ist. Oder eben, wenn man mal 50,- € in die hand nimmt, neue Beläge einbauen lässt (oder selbst einbaut wenn man sicher ist dass man das kann), die ordentlich einbremst* (sonst ist das nämlich alles Mumpitz!) und dann entscheidet ob es für einen selbst so besser ist, oder doch wieder Original bevorzugt wäre.


    * Hier mal eine Anleitung: http://www.ebc-bremsbelaege.de/einbremsanleitung.html
    Wenn man das genau so macht mit dem Einbremsen dann ist die Performance der Honda-Original-Beläge schon ganz ordentlich.

    Viele Grüße


    Martin

  • #42


    Ich baue meine Bremsbeläge seit Jahren selbst ein. Schon die Differenz der Einbaupreise verschiedener Werkstätten würde sonst einen Vergleich der Belagpreise uninteressant machen ;)


    Was die Preise betrifft, juckts mich auch nicht, ob die Teile etwas mehr oder weniger kosten. Ich schreibe alle Mopedkosten unter Spaß und Hobby ab. Da kommts wirklich nicht auf ein paar 10er im Quartal an. Das meinte ich auch primär mit marginal.


    Wenn man natürlich den entscheidenden Meter früher zum Stehen kommt, dann haben sich alternative Beläge gelohnt. Aber wer testet das in der Praxis schon aus. Und echte Vergleiche der Bremswege mit verschiedenen Belägen für unsere NC kenne ich nicht.


    Das mit dem 2-Finger-Bremsen ist übrigens eher subjektiv. Das kann ich auch mit den Original-Belägen sehr gut. Ob das jeder, auch Ladys so einfach hinbringen, ist aber wohl eher nicht Belagabhängig.


    Grundsätzlich gehe ich mit Deiner Sicht aber völlig konform.


    Allerdings stört mich z.B. das Surren mancher Lucas-Beläge (zumindest ists auch mir bei bei meinen früheren Mopeds bei denen schon öfter aufgefallen, die muss deswegen jetzt keiner verteidigen ;) ) schon so sehr, dass die gar nicht so billig sein könnten, dass ich persönlich sie nochmal verwenden würde.

    Gruß
    Flori

  • #43

    Mir sind Hebelkraft & Hebelweg bei den Einsteigermodellen auch zu groß; ich denke, dass das im Ernstfall den Aufbau des vollen Bremsdrucks schon etwas verzögert.
    Aber bringen andere Beläge da wirklich einen merklichen Unterschied?

  • #44


    Bei den 750ern sind wenigstens die Hebel verstellbar.
    Aber ob andere Beläge richtig spürbar geringere Handkräfte verursachen können, das glaub ich auch eher nicht. Ich denke eher, dass da die physikalischen Gegebenheiten geändert werden müssten (Reibungsflächen, Druckübertragung usw.)

    Gruß
    Flori

  • #45


    Das ist falsch. Es gibt große Unterschiede zwischen den Belägen, was die Handkräfte und Bremsleistung betrifft. Teilweise sogar beim gleichen Hersteller sind unterschiedliche Belagmischungen für die selbe Maschine mal eher für die Rennstrecke geeignet, mal eher für gemütliche Tourenfahrer.


    Nachtrag: Solche Tests finden regelmäßig statt. Dieser aus dem Jahr 2008 ist frei zugänglich und leicht via google zu finden, neuere gibt es zum kostenpflichtigen download. Wenn alle Beläge gleich bremsen würden, dann wäre da ja nichts zu berichten, oder? ;)


    http://www.motorradonline.de/m…r-1200-gsadventure/156618

    Viele Grüße


    Martin

  • #46


    Hi,



    ich habe den Händler nochmal angeschrieben und nachdem er selber nochmal geprüft hat, kam ups das sind ja die falschen, in Deutschland gibt es ja keine NC700x ohne ABS. Er will mir jetzt die richtigen anbieten.


    mfg


    Jörg

  • #47


    Das ist nicht das, was mich interessiert. Ich möchte wissen, wie sich die Beläge in einer günstig aufgebauten Bremsanlage wie der Nissin in der NC-Serie unterschiedlich verhalten. Nicht in den hochentwickelten sensiblen Bremsanlagen der Propellermaschinen. Und kommt mir jetzt bloß niemand und sagt, dass man diese Testergebnisse 1 zu 1 umsetzen kann.


    Dass es Bremsbeläge für unterschiedliche Einsatzzwecke gibt, ist schon klar.

    Gruß
    Flori

  • #48

    Ich habe jetzt seit 1000km die roten Beläge von Brembo drauf 8-)


    Von der Farbe mal abgesehen sind die ein Kracher...geringe Handkräfte und ein sehr gut dosierbares und konstantes Bremsverhalten :mrgreen:


    Wenn man richtig heftig verzögern will ( oder muß :lol: ) ist die Handkraft auf alle Fälle geringer als bei den original Nissin.


    Die Saito´s von Louis sind vorne auch akzeptabel, was die Bremswirkung aus hohen Geschwindigkeiten angeht...im Bereich unter 50km/h nerven die allerdings mit rubbeln und unter 10km/h quietschen die auch.


    Lukas Beläge gehen vorne ganz gut, brauchen aber höhere Handkräfte... :evil: und ein no go ist, die sind zu schmal, die machen ne richtig schöne Kante aussen an der Scheibe :evil: Lukas hinten bremst einfach zu schwach :think:


    Die originalen Beläge funktionieren auf alle Fälle super und haben eine hohe Laufleistung... die Brembo´s sind für meine Fahrweise etwas besser...aber zur Laufleistung kann ich noch nichts sagen...aber bei 55€ für vorne geht das in Ordnung wenn sie 2.000km weniger als die Nissin halten :mrgreen:

    ---- Member of GDZR ----




    Aktuell ham se mir meine Signatur entzogen...Ich bin der Einzige aufm NC Treffen der mit Knut Telefoniert hat

  • #49


    Hmmm, wie soll ich es bloß sagen? :think:
    Ich zitiere mal aus dem link: "Druckpunkt (10 Punkte): Ergibt sich bei Zug am Bremshebel ein klar definierter Widerstand oder wirkt das Ganze eher weich und matschig? Allerdings können selbst die besten Zubehörbeläge mit der eher zäh wirkenden Bremsanlage der BMW R 1200 GS keine Wunder vollbringen." Du siehst, soooo toll war (2008) die Propellerbremse nicht. :snooty:


    So wie der Köbes schon schreibt, es gibt da echte, große, leicht zu erfahrende Unterschiede, und zwar auch (und gerade) an den Bremsanlagen der Hondas. Ehrlich. :shifty:

    Viele Grüße


    Martin

  • #50

    Martin:


    Zuerst mal Danke für deine Ausführungen. Ich will (und kann) Dir ja gar nicht widersprechen und mir sind die Unterschiede, die Bremsbeläge beim Bremsen (Kraftaufwand und "Biss") auf Grund der verschiedenen Materialien und Verarbeitung haben, durchaus klar.


    Und dass für unterschiedliche Einsatzzwecke unterschiedliche Beläge gemacht werden ist auch logisch.


    Aber, und da sprech ich jetzt mal aus meiner Erfahrung, man kann die Unterschiede der einzelnen Bremsbeläge nicht von einem Motorrad aufs andere übertragen. Schon gar nicht, wenn sich der Typus der Maschinen nicht gleicht und die Bremsanlagen von völlig unterschiedlichen Herstellern stammen. Was bei einer Maschine vorzüglich funktioniert, kann bei anderen ein Graus sein. Deshalb hätte ich eben gerne einen Vergleichstest von Belägen an der NC selbst.


    Auch nicht vergessen werden darf das subjektive Empfinden. Wenn ich der Meinung bin, dass die Bremse einen angemessenen Kraftaufwand benötigt, würde meine Frau vielleicht bereits "am Rad drehen".


    Deshalb ging es mir darum mitzuteilen, dass ich Bremsbeläge, von denen Forumsmitglieder schreiben, dass sie surren, zu kleine Auflageflächen haben oder sich zu schnell abfahren, auch bei günstigerem Preis nicht einsetzen werde. Das Hobby Motorrad kostet insgesamt so viel, dass diese minimale Einsparung nicht lohnt. Das ist bei mir wie die paar Zehntel beim Sprit. Das was meine Integra braucht, das braucht sie. Ich pass meine Fahrweise sicher nicht so an, dass ich ein paar Zehntel Sprit weniger brauche. Wenn ich hier Spar- oder Umweltgedanken hegen würde, dann müsste ich das hobbymäßige Fahren ganz einstellen.


    Wenn allerdings Bremsbeläge (so wie Köbes über die Brembo schreibt) eine echte, bessere Alternative zu den Originalen sind, dazu vielleicht sogar den Bremsweg, wenn auch nur gering, verkürzen und in etwa gleich lang halten, dann ists mir auch wurscht, wenn sie um den einen oder anderen Euro mehr kosten.

    Gruß
    Flori

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