Bei mir ist das so: wenn ein Bremsbelag, um im Beispiel zu bleiben, seiner eigentlichen Aufgabe (nämlich das mopped zum Stehen zu bringen) besser nachkommt als das Originalteil, dann ist mir der höhere Verschleiß egal.
Eine Bremsscheibe kostet vielleicht 200,- € und wenn sie hin ist, dann wird sie erneuert. Ob das bei 60.000 oder 100.000 km ist, wen juckt's?
Die originalen Bremsbeläge stellen, wie alle anderen Teile auch, einen Kompromiß dar aus Kosten, Haltbarkeit, "Scheibenfreundlichkeit", Bedienkräften usw. - und es gibt da andere Produkte deren Kompromisse mir besser gefallen.
Da tausche ich höhere Wirkung ("Zweifingerstopper") gegen Kosten/Verschleiß.
Honda legt seine Bremsen bei den "Normalmoppeds" so aus, dass selbst bei einer Panikbremsung nicht die Gefahr eines Überschlags entsteht. Im Gegenzug muß der Fahrer aber auch bei ganz normalen Situationen relativ grob zupacken, damit die Fuhre optimal bremst.
Ich traue mir zu, mit Gefühl und zwei Fingern gut zu bremsen, daher bevorzuge ich etwas "aggressivere" Beläge.
Muss das jeder so machen? Natürlich nicht!
Aber wer da experimentieren will (und weiß was er tut), warum denn nicht? Ob der Gewinn "marginal" ist wie Du schreibst, oder ob da die entscheidenden Meter drin sind bevor es scheppert, findet man oft erst raus wenn es zu spät ist. Oder eben, wenn man mal 50,- € in die hand nimmt, neue Beläge einbauen lässt (oder selbst einbaut wenn man sicher ist dass man das kann), die ordentlich einbremst* (sonst ist das nämlich alles Mumpitz!) und dann entscheidet ob es für einen selbst so besser ist, oder doch wieder Original bevorzugt wäre.
* Hier mal eine Anleitung: http://www.ebc-bremsbelaege.de/einbremsanleitung.html
Wenn man das genau so macht mit dem Einbremsen dann ist die Performance der Honda-Original-Beläge schon ganz ordentlich.