Low-Budget Motorradtour machen oder planlos scheitern? :-)

  • #1

    Hiho,
    ich weiß nicht obs nicht besser ins Reiseunterforum passt, das ist aber eher für Reiseberichte, darum mal hier meine Fragen.


    Ich hab bisher noch keine wirklich große Tour gemacht. idR. pendel ich mit dem Mopped nur zur Arbeit und zurück.
    Ich möchte dieses Jahr gerne eine Tour von max. 3-4 Tage also ein verlängertes WE machen um erste Tourerfahrungen zu sammeln.
    Nun hab ich aktuell weder nen genauen Plan wo es hingehen soll, noch was ich dafür so benötige.
    Da ich noch nicht so lange fahre und auch nicht viel Geld dafür "übrig" habe möchte ich es nicht gleich übertreiben und in die Alpen oder so.
    Das traue ich mir fahrtechnisch auch garnicht zu.
    An die Küste wär auch ok (ich liebe das Meer), Berge müssen nicht unbedingt sein. Hauptsache fahren und die Natur genießen :)


    1. Reiseziel
    Also erstmal das Reiseziel bzw. die Route (können ja durchaus mehrere Ziele sein in den Tagen)
    Was könntet ihr da empfehlen? Vielleicht eine Küstentour in NDS oder doch lieber in den Harz?
    Vielleicht eine Veranstaltung mit der man das verbinden könnte?


    2. Übernachtung/Versorgung
    Was empfiehlt sich zum Schlafen wenn es günstig sein soll?
    Camping(keine Ausrüstung vorhanden), Pension, Jugendherberge, Couchsurfing?
    Ich möchte mich aus Kostengründen möglichst selbst versorgen. Habt ihr da Tipps?
    Aktuell tendiere ich ja eher zum Camping, dagegen stehen die Anschaffungskosten für Zelt, Schlafsack, Campingkocher usw.
    Vielleicht lohnt sich das aber ja auf lange Sicht. Das kann ich aktuell nicht einschätzen.
    Gibt es vielleicht sowas wie nen Campingführer für Motorradfahrer? :)


    3. Gepäck
    Muss es beim Gepäck gleich das 350 ,- EUR Kofferset sein oder reicht auch ne Gepäckrolle mit Riemen?
    Im Helmfach kann man ja schon einiges unterbringen. Für alles andere würde ja evtl. auch ne Gepäckrolle reichen oder?

  • #2

    Wie wäre es mal mit Bebra? ;)
    Anfahrt über Hamel, Wernigerode, Nordhausen ergeben 400 km mitten durch den schönen Harz.
    Samstags dann einfach hinterherfahren und mit uns zusammen entspannen.
    Rücktour über Fritzlar, Treysa, Marburg, Brilon und Münster sind wieder 400 km nur durch schöne Landen.
    :whistle:

  • #3

    Das Thema gefällt mir gut, daher zwanglose Wortmeldung. Als absoluter Verfechter von "Minimaltouring" mach ich ein paar Vorschläge ohne dich irgendwie beeinflussen zu wollen.


    1. Sehr viel hängt davon ab, welche Fahrerklamotten du verwendest (Flexibilität, Schlechtwettertauglichkeit). Da gibts viel Optimierungspotential. Ich selbst liebe das Zwiebelprinzip, weil ich damit für fast jedes Wetter gerüstet bin, ohne unnötig viel Zeug mitzuschleppen.


    2. das legendäre Staufach müßte für 4 Tage reichen. Evtl noch unauffällige Hüfttasche. Aber sonst nichts mehr. Reduziere Gepäck auf das absolut notwendige. Ein paar Plastiksackerln können immer als Nothelfer dienen, wenn was undicht wird, die Hände oder Füsse eiskalt werden usw.. Das sind alte Radfahrertricks, und die sind auch am Motorrad gut anwendbar.


    3. Der Genuss einer solchen Tour steht und fällt für mich mit der Qualität des Routings. Ich würde die Zeit für Vorbereitung verwenden, sowie für die geübte Bedienung des GPS. Wer mit dem GPS Gerät auf Kriegsfuss steht und dessen Macken und Problemchen nicht kennt bzw. bei Ausnahmesituationen nicht weiß, wie er weitertun soll, hat es viel schwerer als wenn man diesbezueglich geuebt ist. Falls es unterwegs mühsam wird, stimmt was nicht. Gut vorbereitete Tracks (habe ich viel lieber als Routen) lotsen dich narrensicher durch kompliziertes einsames Geläuf. Autorouting für Innenstädte, Hotelsuchen, Sperrungen, sonstige Ausnahmensituationen.


    4. Ich fahre eigtl. ausschliesslich nach Süden in schönes Wetter. Italien ist mein Genussziel, und ich weiss, wie man dort halbwegs preisgünstig leben kann. Vermeide Stationen in Städten, insbes. Tourismus-Städten. Wohne in kleinen unscheinbaren Orten am Land. Du wirst phantastisch essen und in einfachen Verhältnissen schlafen für wenig Geld.
    Das wird aber auf andere Länder übertragbar sein. Wir haben auch Norddeutschland Radtouren mit solchen Unterkünften bei sehr fairen Preisen gemacht.


    5. Couchsurfing müßte eigtl. auch super sein, soweit man hier durchs Forum kurvt. Wenn du nach Italien willst, kannst du auch einen Stop bei mir einlegen, direkt an der Ö-Grenze.


    6. Deutsche neigen zur Paranoia, was Ausland angeht. Ich selbst fahre praktisch ausschliesslich im Ausland, und ich rate von jedweden Vorurteilen und Wirtshausansichten ab. (Allfällige) Probleme mit Polizei u.dgl. hatte ich bisher _nur_ in D, niemals aber im Ausland.


    7. Thema Koffer: Luxusreisende verwenden gerne Koffer. Ich habe eine 2500km Tour mit Seitenkoffern an meiner Ex-Tenere gemacht. Fahrerisch problemlos, aber trotzdem irgendwie fragwürdig, 13kg Blindgewicht (ohne Gepäck) mitzuschleppen. Damit kann ich mich nicht abfinden. Ich mag keine Hardcaselösungen, sondern wenn das Gepäckfach nicht reicht, würde ich mir Giant Loop Packsystem anschauen oder irgendwas anderes pragmatisches und minimalistisches. Motorradtouren sind für mich immer minimalistisch. Man sieht häufig aufgepackelte Schlachtkreuzer, bei denen man eher an Scheidungskrieg und Fortzug von daheim denkt, als an genussvolle oder gar sportliche Motorradtour.


    8. Je nach Gegend Saison beachten. Das beliebte Fahrtziel Dolomiten zur Hauptsaison beispielsweise kann man streichen. Spassfrei. Kolonnenverkehr aus 2m breiten Bigbikes, unüberholbar, präpotent, beherrschend. Es gibt immer irgendwelche besseren Alternativen, wenn man sich ein wenig auskennt.


    9. Kleinigkeiten beachten, wie Ohrstöpsel, geeigneten Helm, leisen Auspuff usw.. Knatterkisten oder laute Windgeräusche kosten einen bei schwierigen langen Etappen alle Konzentration. Man wird bekloppt und ermüdet viel schneller, muss dann vernünftigerweise vorzeitig aufgeben, wenn man bemerkt, dass man einen Stiefel zusammenfährt.
    Ausserdem auf kontinuierliche Wasserzufuhr achten. Immer wieder was trinken. Man merkt das am Motorrad viel zu spät.


    Das fällt mir grade dazu ein, und ich würde es nie anders machen.
    Greets, Phil

  • #4

    Hallo Kash,
    ich war letztes Jahr mit meiner Truppe in Oberwiesenthal/Erzgebirge. Für jeden Schwierigkeitsgrad und Fahrstil was dabei. Sehr reizvolle Gegend. Waren dort in der Bikerpension ZUR FICHTE untergebracht mit Halbpension. Hier der Link : http://www.zur-fichte.de/cgi-b…id=1203000149&sp=&w=&SID=
    Ich vavorisiere lieber solche Unterkünfte, da es auch entspannen soll. Denn die Tagesetappen sind mitunter schon angenehm anstrengend bei Etappen von 250-300 km am tag. Nach dem Frühstück los und am späten Nachmittag zurück. Dann noch ne Sauna / evtl. ins Schwimmbad ( Pool war dort jetzt nicht ) und der Hintern is wieder fit. In der Regel liegen wir im Schnitt so um 40-45€ pro Nacht und Kopf. Aber es lohnt sich. Dort war im Preis noch ne geführte Tour dabei. War für uns das erste mal. Absolut empfehlenswert ! Der Sohn des Chefs macht die und fährt selbst rennen. Keine Angst - er passt sich dem Nivau der Truppe an. Aber man muß sich kein Kopf um Radar und Streckenverlauf machen - er kennt sich halt aus. Auch reizvoll ist Tschechien. Die Kosten für Kost und Logie sind günstig. Ein großes Bier ( o,5 ) z.B. 1 - 1,50 €. Dort in der Nähe haben wir uns mal das Hotel Praha ( http://www.hotelpraha.cz/) angesehen, aber schau selbst. Was Dein Gepäck angeht: Ich kann diese häßlichen Kofferhalter net ab! Eine Gepäckrolle reicht allemal aus. Sie ist Wasserdicht und braucht keine speziellen Träger und für jeden Geldbeutel gibt es was.
    Ach ja : ICH FAHRE SELBST NOCH KEINE NC. BIN IMMER NOCH MIT MEINER 12er GSX Inazuma unterwegs. So, ich hoffe das hilft erst mal weiter und wünsche Dir - IMMER NE HANDBREIT ASPHALT UNTER DEN GUMMIS !


    LG lisi

  • #5

    Hallo Kash!


    Das Thema ist so weitläufig wie kaum ein anderes....liegt absolut bei Dir & Deinen "Bedürfnissen"!


    Aber "Low-Budget" Reisen ist auch genau mein Ding....ich spanne immer mein Zelt, Iso-Matte & Schlafsack auf, dazu noch ein kleiner Kocher & ab gehts...freue mich immer riesig, wenn ich dann für 3-Tage (fast) nur Sprit bezahle...der Rest geht dann so.


    Ein Tipp: Wenn man Samstag ein Moped-Treffen anfährt, kann man (a) kostenlos zelten (b) trifft immer viele Leute (c) hat einen tollen Abend mit Lagerfeuer


    Wenn es in den Harz gehen soll: Habe hier einige schöne kostenlose Schlafplätze, liegen meist auf einem schönen flecken Erde, mit Grillmöglichkeiten, oft an einem Bach....


    Mein Kumpel & ich starten oft dort hin, ich finde immer neue kleinste Sträßchen, die ich noch nicht gefahren bin....es ist abseits der bekannten Mopedstrecken super einsam & natur-pur... kurz vor Ladenschluss decken wir uns dann beim Discounter noch mit Bierchen & Grillzeug ein & ab gehts zum "Wildzelten".... einmal trafen wir auch den Förster, der war dann ganz cool, fühlte sich wohl an seine Jugend erinnert & meinte nur, wir sollten den Mülll wieder mitnehmen....


    Schlafen darf man übrigens in Deutschland in jedem Wald - selbst im Privatwald (Bundeswaldgesetz), nur eben kein Zelt aufbauen. Wenn man jetzt aber abends eine Grillhütte anfährt (ist in den meisten Karten verzeichnet), dann kann man dort eben auch ohne Zelt schlafen, meistens auch legal Feuer machen (findet auch oft trockenes Holz) & Mülleimer gibts dort auch. Vorteil: Die Durchfahrt zu den Grillhütten ist meist auch erlaubt, während es durch den Wald oft nicht ist....aber wir hatten deshalb noch nie Probleme! Macht zu zweit oft mehr Spaß....wenn es Dich also mal in den Harz verschlägt, sag' Bescheid, komm dann auch gerne mal mit!!!!


    Grüße aus Göttingen...


    -Loki-

  • #7


    Meine Freundin hat eine zeitlang in einer Jugendherberge gearbeitet, von daher weiß ich in etwa wie das abläuft. Kann man in jedem Fall empfehlen, wenn man günstig und unkompliziert übernachten will. Jugendherbergen gibt es flächendeckend auf der ganzen Welt. Man reserviert seinen Schlafplatz im Vorhinein und hat vor Ort auch gleich Ansprechpartner, die einen über lokale Gegebenheiten (Einkaufsmöglichkeiten etc.) informieren.


    In manchen Jugendherbergen hat man auch eine Grillmöglichkeit, wenn ein Garten vorhanden ist.


    Es ist zwar weniger puristisch als campen, aber günstiger als ein Hotel. Und man spart Gepäck. Wenn man einen Mitgliedsausweis hat, übernachtet man etwas günstiger.


    http://www.jugendherberge.de/de-DE/Mitgliedschaft/Infos


    Das Alter spielt übrigens keine Rolle, also nicht vom Ausdruck JUGENDherberge täuschen lassen. ;)


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  • #8

    Hallo,


    Überlegung:


    Zelt, Gepäcksystem, Koffer, Kocher, Geschirr, usw. was man zum Campen benötigt, schlagen mit ca. 400-500,-€ zu Buche.


    Günstige Übernachtung in Pensionen oder Jugendherbergen kosten ca. 25-35,- € / Nacht inkl. Frühstück.


    Für einen Kurzurlaub lohnt sich die Anschaffung des ganzen Campinggerümpels nicht.


    Das Helmfach sollte reichen für die 4 Tage. Falls nicht: Gepäckrolle/Seesack auf dem Rücksitz/Gepäckträger.
    Zum Tanken muss du dann evtl alles neu verschnüren, aber das sollte ja nur 1x auf der Hin- und 1x auf der Rücktour von Nöten sein. Also ist es vernachlässigbar.


    Nicht zu vergessen ist auch, dass ein "Festes Dach" über dem Kopf einen gewissen Luxus bietet (Regen/Dusche/Heizung/TV....)


    Gruß


    Michael

  • #9

    Sehr günstig sind auch Hotelgutscheine, welche man in diversen Portalen ersteigern kann. Die gelten in der Regel 1 bis 3 Jahre.
    Man muß halt rechtzeitig anfragen ob zum Termin frei. Hab schon einige eingelöst, klappt fast immer problemlos. Da schläft
    mann zu zweit für 40 bis 100€ 2-3 Nächte mit Früstück, zum Teil auch mit HP. Hab z.B. 2012 in Basel für 120€ 3Nächte mit
    Frühstüch und 1 Menü im Hotel geschlafen in welchen sie regulär 230 pro Person und Nacht verlangen. Oder 4 Tage in einer
    super Ferienwohnung in Gastein ( Ö ) für ca. 100€. Was will man da mehr? Fürs Gepäck verwende ich eine gute Gebäckrolle,
    die sind leicht zu handhaben, lassen sich entspr. Platzbedarf zusammenrollen sind dicht und preiswert.
    Gruss Pedex

  • #10

    wie schon erwähnt lohnt sich eine Campingausrüstung sowie ein Koffersystem für wenige Wochenendtrips nicht wirklich... schon garnicht um erstmal rein zu schnuppern...


    die günstigste Einsteigerlösung ist es mit Gepäckrolle unterwegs zu sein und bei Bedarf eine günstige Unterkunft aufzusuchen ;)

    Die Linke zum Gruß, Alex


    Hexenverbrennungen, Kreuzigungen, Inquisitionen - Wir wissen wie man feiert, Ihre Kirche...


    Bin ich ölig, bin ich fröhlich 8-)

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