Servus zusammen, mit sind heute zwei Polaroids überreicht worden, von denen ich dachte, sie seien verschollen. Bin sehr happy darüber, denn sie helfen sich nochmal zu erinnern.
Vor 30 Jahren, am 31.07.1994, war ich mit meiner NTV 650 Revere, Leistungsreduziert mit 34PS, unterwegs und hatte einen ziemlich üblen Unfall.
Ich bin beim Ausscheren auf die linke Spur unglücklich über eine ziemlich hoch stehende Dehnungsfuge einer Brücke geraten und meine Maschine hat einen Highsider hingelegt, den ich nicht mehr zu packen bekam. Bin direkt neben der Mittelleitplanke abgeschmissen worden. Das Motorrad hat die Leitplanke erwischt, Vorderrad und Gabel blieben stecken, der Rest ist mir hinterher und an mir vorbei gerutscht.
Knochenbrüche hatte ich keine. Kaum zu glauben.
Da ich aber einmal! ohne Handschuhe und in Jeans unterwegs war, habe ich von den Beinen bis zum Hintern Verbrennungen 2. u. 3. Grades davon getragen.
Der Asphalt und die Überreste meiner Jeans wurden im Krankenhaus in einer Badewanne mit Jod-Lösung mit der Wurzelbürste aus der Haut geholt.
Dazu gab es freiliegende Nervenenden, sowie Taschen in denen sich Gewebewasser sammelte, das täglich abgesaugt wurde.
Auch die Hände waren ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. An einem Finger schaute der Knochen heraus.
Dort wo ich meine Motorrad-Lederjacke getragen hatte, gab es nur zwei blaue Flecken. Der Helm (Marushin) zeigte reichlich Kratzspuren in den verschiedensten Richtungen und hat mir den Kopf gerettet.
Das ganze passierte damals bei Hochsommerlichen Temperaturen um 27°.
Ich klebte in den folgenden Tagen mit den offenen Wunden am Hintern ständig auf den Unterlagen fest und riss mir andauernd alles wieder auf.
Ich war viele Wochen im KH, bis die Wundheilung so weit war, dass keine Gefahr einer weiteren Entzündung bestand. Insgesamt hatte mich der Unfall 1/2 Jahr in meinem Leben zurück geworfen.
Von daher mein persönlicher Tipp: Schutzkleidung, auch wenns noch so warm und lästig ist. Habe das die letzten 29 Jahre so beibehalten und nicht bereut.