Reifenpanne auf Touren

  • #41

    Eine Zeit lang hatte ich sehr oft irgendwelche Nägel/Schrauben im Reifen von Auto und Motorrad... habe sie immer geflickt, war nie ein Problem, zumal ich auf dem Moped mehr der "Blümchenpflücker" bin.


    Dann habe ich mir mal über meine Route Gedanken gemacht, oft vorbei an einem Müllverbrennung in Frankfurt... seitdem ich dort bewusst nicht mehr vorbeifahre hatte ich keinen Platten mehr.

    Piaggio PX80E Lusso --> Honda CB400N --> Piaggio Sfera50 --> 25J NIX --> BMW F800ST --> Honda NC750XD + NC750S

  • #42

    Ich meinte natürlich nicht das eine Notreparatur zu gefährlich wäre, Es spricht nichts dagegen mit vermindertem Tempo bis zur nächsten Werkstatt bzw. Reifenhändler oder nach Hause weiterzufahren wenn es nicht ein paar hundert KIlometer sind - außer man ist gerade in der Sahara unterwegs :)
    Aus meinem Text sollte eigentlich hervorgehen das eine professionelle und/oder dauerhafte Reparatur zu riskant ist.

    Trau keinem Autofahrer der blinkt und schon gar keinem der nicht blink!
    Ein Motorrad das nicht fährt, das ist sein Geld nicht wert!

    Einmal editiert, zuletzt von Miketronic ()

  • #43

    Am Wochenende hatten wir das Forumstreffen im Bergischen Land und ich hatte dort eine Reifenpanne. Das Erlebnis ist im Thema "Reifenpanne auf Touren" wohl am besten aufgehoben.


    Am Samstag nach dem Frühstück wollte ich die Zeit noch nutzen, den Lauf meiner nachgespannten Kette zu prüfen und einen ums Eck gelegenen Aussichtsturm zu besuchen, der bereits ab 08:00 offen hatte.

    Ich wischte erst noch die noch vom Tau nasse Sitzbank trocken, dann verwunderte mich der etwas anders wirkende Hinterreifen, er wirkte etwas flacher als gewöhnlich, der Metzeler Roadtec 01 SE ist sonst runder, gut, in zwei Wochen kommt sowieso ein neuer Satz rauf, so dachte ich.


    Ich holte die NC vom Hauptständer und erkannte nun das Problem. Der Hinterreifen war platt! Meine Hoffnung war, dass ich den Reifen nur wieder aufzupumpen bräuchte und ich nur einem plötzlich auftretenden unerklärlichen Druckverlust zum Opfer gefallen war. Vielleicht gibt es ja so etwas.

    Während ich mit meiner Fußluftpumpe den Reifen wieder auf Druck brachte, ich war schon fast damit fertig, kam Ralph ( Winterfahrer) dazu.


    Wir drehten das Hinterrad und konnten die Schadstelle erst nicht ausmachen. Dann, in einer Rille, entdeckte Ralph den Übeltäter, es war ein Metallstift sichtbar, der genau in einer Rille im Reifen saß. Ich hatte den Luftdruck wieder aufgebaut, der Reifen verlor Druck, das war klar, der Manometer zeigte es und wenn man das Ohr zum Reifen hielt hörte man es. Eine ungünstige Stelle.


    Es gab nun zwei Optionen:

    1. Über den ÖAMTC-Schutzbrief Pannenhilfe bei den gelben Engeln vom ADAC anzufordern oder

    2. den Reifen mit dem von Ralph mitgeführten Pannenset (Beitrag 33: RE: Reifenpanne auf Touren) zu reparieren und zu hoffen, dass es funktioniert.


    Die Hoffnung, dass mir der ADAC aus der Patsche helfen könnte, wurde durch verschiedene Überlegungen getrübt. Es war Samstag, die Reifenhändler und Werkstätten geschlossen.

    Entweder würde er auch mit einem Reifenflickset versuchen den Reifen zu reparieren oder wahrscheinlicher, aus Haftungsgründen, die gegen die Reparatur eines Motorradreifens durch einen Fachmann sprechen, das Motorrad aufladen und beim nächsten Reifenhändler/Werkstätte auf den Hof stellen. Dort würde möglicherweise frühestens am Montag zur Öffnungszeit ein neuer Reifen aufgezogen und ich könnte die NC dann wieder nach hause holen.

    Auf jeden Fall käme die Hilfe zu spät für die anstehende gemeinsame Tour, die um 10:00 starten sollte.


    Ich wählte also Option 2, die Reparatur des Reifens mit dem Reifenpannenset.

    Um den Reifen bearbeiten zu können musste erst der Druck wieder aus dem Reifen gelassen werden.

    Dann wurde der Fremdkörper mit einer Zange (Achtung, nicht in jedem Reifenpannenset vorhanden!) herausgezogen und das nun fast nicht mehr erkennbare Loch mit der Ahle erweitert. Die Ahle hatte eine Feile integriert, mit der das Loch nun ordentlich bearbeitet wurde und an die Größe des Stopfens herangebracht werden konnte. Es ging dabei um die Vorbereitung des Reifens zur Aufnahme des einer "Acht" ähnelnden Stopfens. Man spürte dabei direkt den Aufbau des Reifens und die im Reifen vorhandenen Stahlgürteleinlagen, die man feilen musste. Wenn nur der Stopfen dann abdichten würde...


    Nachdem das Loch vorbereitet war wurde Kleber eingebracht, dann der Stopfen in die Ahle gefädelt, auch mit Kleber versehen und in das Loch geführt. Als der Stopfen seine Endlage erreicht hatte konnte man nur mehr abwarten.


    Eine Kartusche aus dem Pannenset brachte den Hinterreifen auf etwas weniger als ein halbes Bar, den Rest erledigte die Fußluftpumpe.

    Zum Schluss konnte ich noch den aus dem Reifen ragenden Stopfen abschneiden. Augenscheinlich war die Reparatur erfolgreich, das Manometer der Fußluftpumpe zeigte nun keinen Druckverlust mehr.


    Die Tour bewältigte der Reifen dann ohne Probleme.

    Am Sonntagmorgen begab ich mich bereits vor dem Frühstück zum Motorrad und prüfte den Druck. Der Reifen hatte auch über Nacht den Druck gehalten, weshalb eine mögliche weitere Reparatur mit dem Pannenset von Winfried ( DetMainzel) nicht mehr erforderlich war.

    Der Reifen brachte mich über 750 km Autobahn sicher zurück nach hause, heute war er auch noch dicht.

    Nächste Woche bekommt die NC einen neuen Reifensatz, wieder Metzeler Roadtec 01 SE.


    Ich möchte hiermit noch einmal allen Beteiligten, Winterfahrer, Steffen aus NRW und DetMainzel meinen herzlichen Dank für ihren Beistand aussprechen. Ich habe beim Forumstreffen also nicht nur nette Leute kennengelernt, sondern auch eine Reifenpanne und bin dann von der leichten Anwendungsmöglichkeit des Pannenhilfesets überzeugt worden.

    Ich werde mir auf jeden Fall ein solches Pannenset zulegen, hoffentlich brauche ich es nicht, vielleicht kann ich aber jemandem damit helfen.


    Paul

  • #44

    Danke für den Bericht und es freut mich dass das Pannenset dir geholfen hat und dich pannenlos wieder nach Hause gebracht hat. :thumbup:


    Aber die Tatsache das eine Kartusche gerade mal ein halbes Bar bringt hätte ich jetzt nicht gedacht. Mein Set beinhaltet auch gerade mal zwei Kartuschen. Das bringt ja einen nicht mal vernünftig zur nächsten Tanke. :/

    Werde wohl noch paar nachordern, oder alternativ wie du ne kleine Fußpumpe.


    VG André

    Ride safe, ride smart!

  • #45

    Ich schleppe dieses Pannenset ja auch schon lange mit in meinen Moppeds, haben ist besser wie brauchen. Darin sind 3 Kartuschen dabei, aufgrund dessen habe ich mir vor kurzem mal einen kleinen Akku Kompressor geordert. Wenn er den mal ankommt bin ich gespannt was so ein Teil kann.

    Umwege sind die schönsten Wege :)

  • #46

    Hallo,

    solch ein Kompressor kann sicherlich einen Reifen auf 2,5 bar "aufblasen".

    Kann das auch die 11 Ah-Batterie ? Kann sie dann noch den Motor starten ? Ich würde das zu hause testen.

    Eine Blei/Säure-Batterie sollte man höchstens zu 50% entladen.


    Reinhard

  • #47

    Die kleinen Akku Kompressoren (davon sprach er) brauchen keine Motorradbatterie. Ein bisschen größer als ein Butterpäckchen, zuhause aufgeladen, mitgenommen, funktioniert ohne weitere Unterstützung.

    Viele Grüße,

    Michael

  • #48

    Hallo,

    es gibt Akku-Kompressoren, die man an's Bordnetz anschließt. Es gibt auch Akku-Komprssoren, die kommen mit einem eigenem Akku daher.

    Meist ist das ein Li-Akku (LIFePO4). Auch diese Batterie-Typen besitzen eine Selbstentladung.

    Die ist nicht so ausgeprägt, wie bei Blei/Säure-Batterien. Sie ist aber vorhanden.

    Wenn der Akku im Jahr 2 mal aufgeladen wird, dann funktioniert der kompakte Kompressor nach 3 Jahren bei einer Panne ganz sicher.

    Ich besitze einen "Hand-Kompressor". Den muss ich nicht zyklisch aufladen (s.Foto).

    Der benötigt weniger Platz und ist leichter.


    Reinhard


  • #49

    Hatte ich mal im Urlaub, hinten platt durch Glasscherbe im Reifen in Griechenland am 31.12.2018

    Die Leute noch fleißig und Reifen repariert am Nachmittag kurz vor ... Silvester.

    Versuch das mal hier in D....

    Steht hier noch drin, mit Fotos.


    Hier bräuchte es Selbstversorgung.


    Letztens bei einer Zahnärztin aus Litauen hier in Berlin. Thema beim Zähne machen, Influencer ... und es wird schlimmer.

    Generation Z übernimmt das Ruder. :S

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

    Einmal editiert, zuletzt von Fritz ()

  • #50

    Das Gerät wird über USB wieder aufgeladen, wir werden sehen was es taugt. Soll ja nur für Unterwegs mit zur Kontrolle und Luftdruck anpassen. In der Garage habe ich einen Leiseläufer stehen der seinen Dienst tut.

    Umwege sind die schönsten Wege :)

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