Feder-Vorspannung verstellen

  • #21

    Stellt Euch vor, Ihr sitzt entspannt auf dem Motorrad und jemand dreht an dem Verstellring für die Federvorspannung. Damit wird über die Feder entsprechend der Umlenkkinematik das Heck hochgedrückt. Höhere Vorspannung bedeutet also immer: im Fahrbetrieb ist das Heck höher als bei geringerer Vorspannung.

    Die Federsteifigkeit bleibt dabei im normalen Fahrbetrieb unverändert. Nur bei tiefem Einfedern setzt die progressive Federkennung etwas früher ein und die Feder wird dann in der Tat "härter".

  • #22

    Hallo,


    macht doch bitte keine Doktorarbeit daraus. Das endet doch nur in einem Plagiatsvorwurf. ^^


    Ich würde es einfach ausprobieren welche Stufe mir am Besten gefällt. Die Theorie dahinter wäre für mich nicht wichtig.


    Lorenz

  • #26

    Hallo,

    das ist zutreffend.

    Immerhin ändert die Feder weder den Durchmesser des Federrundstahl, noch der Windungszahl und auch nicht die Stahleigenschaft.

    Die Federkonstante bleibt konstant, weil sie eine Konstante ist.

    Was aber empfindet dann der Fahrer, wenn er auf Stufe 1 und später mit Stufe 7 fährt ?

    Wie heißt das geänderte Verhalten der Feder, das der gleiche Fahrer verspürt ?

    Imerhin hat er mit der Erhöhung der Federvorspannung die beiden Nagativ-Federwege N1 u. N2 vermindert.


    Reinhard

  • #27

    Hallo Andreas,


    danke für Deine ausführliche Beschreibung :)


    Auch wenn ich ein ganz wenig Schachspiele, fehlt mir hier irgendwie die Denktiefe.


    Ich habe die Federvorspannung wegen meines Gewichtes (ca. 100 kg) jetzt voll aufgedreht.

    Im Solobetrieb passt das sehr gut. Auch wenn ich mit Sozius fahre, habe ich den Eindruck, dass alles ein wenig besser ist.
    Dafür geht die Federung aber auch schneller auf Block.


    Meine NC ist von 2014. Kann sein, dass das Federbein nach ca. 35.000 km auch mal erneuert werden möchte.

    Hat jemand einen Tipp für ein neues Federbein (außer Touratech weil für mich zu teuer)?


    Danke und viele Grüße

    Michael

    Mein Werdegang mit motorisierten Zweirädern: Yamaha RD 50 > Hercules 3-Gang-Moped > SR 500 > DR 800-BIG > aktuell NC750X (RC72)

  • #28

    Wir- mein Kumpel und ich - beide Ü100 fahren in der höchsten Vorspanung da teilweise auch gemeinsam unterwegs.

    Allein kann man wohl auch ein paar Stufen weniger vorspannen allerdings geht das Fahrzeug dann auch früher in die Progression wo es unkomfortabel ist. Viel ( am Besten die richtige! 1/3 Negativfederweg) Vorspannung ist also nichts Schlechtes!


    Das lieber Reinhard ist so schlicht und ergreifend falsch - wenn du vermutlich auch das rRchtige meinst!!

    Die Federhärte ändert sich durch die Vorspannung nicht!!

    Federhärte und Federkonstante sind Synonyme und bezeichnen das Gleiche.

    Was du durch die Vorspannung änderst ist die momentane ( in Ruhe wirkende) Federkraft die zu einem Gleichgewichtszustand führt.

    Die Federhärte dagegen bezeichnet die Kraft die benötigt wird, um die Feder weiter zusammenzudrücken und die ist immer gleich ( solange wir uns im linearen Bereich einer nicht progressiven Feder befinden!)


    Auch das ist so nicht richtig!

    Durch die Federvorspannung änderst du nur N1.

    N2 bleibt gleich.

    N1+N2, also der Gesamtfederweg ändert sich natürlich auch.

    Durch das Verhältnis von N1 zu N2 kann man auf die Eignung der Feder schließen ( ist N1 zu groß ist die Feder zu hart, ist N2 zu klein, ist sie zu weich, immer unter der Voraussetzung das (N1+N2) komstant sind. Je nach Fahrzeug und Fahrergewicht sollten diese 'etwa' gleich groß sein! ( Annahme Fahrzeuggewicht 200kg abzüglich ungefederte Massen noch etwa 150kg, davon die Hälfte auf dem Hinterrad und 100kg Fahrer, davon etwa 2/3...3/4 auf dem Hinterrad!)

    Das geänderte Fahrefühl kommt zuerst von der anderen Geometrie.

    'Hintern hoch'( in beladenen Zustand durch erhöhte Vorspannung) macht das Motorad agiler bzw. handlicher und nervöser was oft mit mangelnder ' Gemütlichkeit, Gelassenheit oder Bequemlichkeit verwechselt wird. Der Federkomfort bleibt erstmal gleich aber bei stärker vorgespannter Feder geht die Hinterradfederung später in die Progression ( bei allen mit Umlenkhebeln bestückten Monofederbeinen!)

    Ich fahre meine Motorräder eher hoch wegen der gewonnenen Agilität und Schräglagenfreiheit, allerdings sollte das eher durch eine Längenverstellung des FB ( falls vorhanden) als durch zu viel Vorspannung erreicht werden. Die Vorspannung sollte einfach 'richtig' sein und damit ( nicht sklavisch sondern etwa! ) bei

    Nach 35tkm ist das Federbein zwar nicht mehr taufrisch, aber auch ( so noch dicht nach außen) nicht kaputt. Nach Herstellerempfehlungen sollen Federelemente so alle 2Jahre oder 25tkm gewartet werden, da das beim originalen nicht oder nur schwierig geht, ist Ersatz angesagt, allerdings erst so nach 50...100tkm je nach Einsatzorte.

    Ein neues, originales lohnt sich dann nicht. Ich habe Öhlins und Wilbers gefahren und muss sagen, dass ich mit den Wilbers immer sehr zufrieden war.

    Es gibt unterschiedliche Klassen bei Wilbers: 540 für 400€; 640 für 500€ und 641 für mittlerweile 800€.

    Alles ist besser als fas Original, das 540 vielleicht etwas sehr basic ( ganz ohne Dämpfungs- Einstellmöglichkeit) das 640 mit Zugstufenverstellung und das 641 mit Zug- und Druckstufenverstellung.

    Federhärte und Vorspannung kann immer gewählt und verstellt werden.

    Das 640 ist wohl der beste Kompromiss, jetzt im Oktober gibt es bei Wilbers immer 10% Rabattaktionen.

    Distanzen macht aber eher für sportliche Fahrer Sinn ( dann bitte zusätzlich die Längenverstellung ordern!) - sonderlich viel mehr Komfort erreicht man durch Zubehörfederbeine nämlich nicht!! ( ausser man geht den Königsweg des 641 mit getrennt verstellbarer High- und Low-speed Druckstufendämpfung- da kann man dann die Highspeedstufe ( das bezieht sich auf die Einfeder- und nicht auf die Fahrgeschwindigkeit!) öffnen und so harten Kanten und kurzen Stößen und Schlägen wie Kanaldeckeln etwas den Schrecken nehmen aber das halte ich für tendenziell oversized ( dann lieber etwas weniger Luftdruck fahren!)


    Hoffe ich habe Euch nicht erschlagen! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von MaT5ol ()

  • #29

    . . . volle Zustimmung. Die Fedehärte verändert sich durch die Veränderung der Federvorspannung nicht.

    Ich formulierte im # 7 missverständlich/unpräzise.

    Deshalb präzisierte ich im # 26 den Begriff "Federhärte". Ich schrieb u.a.:

    "Was aber empfindet dann der Fahrer, wenn er auf Stufe 1 und später mit Stufe 7 fährt ?

    Wie heißt das geänderte Verhalten der Feder, das der gleiche Fahrer verspürt ?"


    Reinhard

  • #30

    Einigen wir uns darauf, dass selbst die grundlegenden Funktionen eines Feder & Dämpfungssystems schon recht komplex sind da sich die Komponenten gegenseitig beeinflussen.


    Die Federhärte (oder Federkonstante) einer verbauten Feder bleibt gleich unabhängig von der Vorspannung!

    Damit kann man die Vorspannung dann auch gleich richtig einstellen - nämlich so, dass das Motorrad waagrecht weitesgehend in der Waage ist /und nicht aussieht wie ein kackender Hund!) bzw. technisch gesprochen, dass man etwa 1/3 Negativ und 2/3 Poistiv Federweg hat.

    Das Motorrad wird dadurch nicht härter oder weicher oder unkomfortabler!


    (Wer sehr leicht (<70kg in Montur) oder eher sehr - ähm kräftig (>>150kg nackisch!) ist, sollte sich zumindest mal nach einer anderen Feder umsehen, für alle anderen sollte die originale mehr oder weniger gut passen! (wir sind damit zu zweit mit etwa :rolleyes:   240kg (in voller Montur, ich glaube wir haben schwere Helme!) gefahren ohne dass es sonderlich oft durchschlug oder unfahrbar war.

    (Bevor ich mir in das originale Federbein aber eine andere Feder einbauen lassen würde, würde ich wohl gleich einen kompletten neuene Dämpfer ordern!)


    Allen allzeit gute Fahrt und ein schönes laaaaanges Wochenende! :)

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