Kettenwechsel (entgegen der Lehre)

  • #91

    Meine oben beschriebene Erfahrung stammt aus einer Zeit, in der ich ausschließlich Motorrad fuhr. Ich hatte damals über das gesamte Jahr eine Kilometerleistung von mindestens 2.000 km pro Monat. Gefahren wurde bei jedem Wetter, also absolut vergleichbar mit Winni.


    Es stellt sich mir einfach die Frage, warum eine Kette überhaupt getauscht wurde wenn sie erst 7/6 Umdrehungen am Kettenspanner gespannt wurde, bis zum Schluss gleichmäßig gelängt war, sich kaum vom Kettenrad abheben ließ und keine steifen Glieder hatte. Die Kette hätte nicht nur wahrscheinlich, sondern ganz sicher noch etliche weitere Kilometer gehalten.

    Bei mir hielt eine Kette unter vergleichbaren Bedingungen mit Scottoiler auch über 50.000 km.


    Mein Fazit lautet:

    Wenn man die Kette so früh und ohne nennenswerten Verschleiß wechselt kann man natürlich zwei Ketten auf nur einem Satz Ritzel/Kettenrad fahren. Es ist nur absolut unwirtschaftlich eine Kette nicht so lange zu fahren, bis sie ernsthaft verschlissen ist.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #92

    Hallo BW,


    die Frage warum die Kette jetzt schon gewechselt wurde ist absolut berechtigt. So wie ich Winni in seinem vorherigen Beitrag verstanden habe wollte er den Kettensatzwechsel mit dem fälligen Reifenwechsel zusammenlegen um nicht die doppelte Arbeit zu haben, das ist durchaus nachvollziehbar.


    In seinem jetzigen Beitrag erwähnte er Geräusche ab ca. 100 Km/h. Wie er schon richtig vermutete sind das Geräusche die bei einem stark verschlissenen Ritzel auftreten (siehe Foto) dies kann ich aus Erfahrung nur bestätigen. Das Ritzel war also mehr oder weniger fällig. 5 bis max. 7 tKm wären noch drin gewesen allerdings mit den besagten Geräuschen die sich noch verstärkt hätten.


    Ob man bei den NC's allerdings einen kompletten Satz 50 tKm und mehr fahren kann wage ich zu bezweifeln. Bei allen Berichten von Kettensatzwechseln hier im Forum liegen die Kilometerleistungen bei ca. 25 bis max. 30 tKm! Selbst von einem Wechsel bei 20 tKm wurde in diesem thread schon berichtet.

    Das lässt für mich nur den Schluss zu das der Kettensatz eines Allwetterfahrers wie im Fall von Winni wohl kaum 50tKm ohne zumindest die Kette zu wechseln überlebt.


    Längt sich die Kette gerade bei Allwetterfahrern durch Umwelteinflüsse stärker als im Durchschnitt kann ich aus vor vielen Jahren gemachter Erfahrung sagen das ab ca. 25 bis 30 tKm durch die übermäßige Kettenlängung das Kettenrad und vor allem das Ritzel stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ganze eskaliert dann recht schnell und macht sich unter anderem durch Geräusche bemerkbar. Dann steht ganz schnell der Wechsel des kompletten Satzes an.


    Für mich ging es vor allem darum ob es Sinn macht durch vertretbaren Kosten und Arbeitsaufwand die Fahrleistung fast zu verdoppeln. Die Vermutung, das dies ohne Fahrkomforteinbußen (Geräusche etc.) möglich ist wurde für mich durch Winni bestätigt.


    Der Aufwand eine Kette zu wechseln ist nun einmal wesentlich kleiner als einen kompletten Satz zu wechseln.

    Hinterradachse und Kettenspanner lösen, alte Kette durchflexen und abziehen, neue auflegen, Kettenschloss schliessen, Kette spannen, fertig.


    Auch für Vielfahrer die alle Arbeiten beim Händler machen lassen kann dies durchaus eine merkliche Kostenersparnis über die Zeit mit sich bringen. Man kann durchaus eine neue Kette mit zum Händler nehmen und diesen bitten, die Kette aufzuziehen. Natürlich wird dieser versuchen einen zu verunsichern und sagen das nur ein Wechsel des Komplettsatzes sinnvoll und sicher ist, der will einfach Geld verdienen!

    Im Endeffekt muß aber jeder für sich selbst entscheiden, der eine mit Bauchgefühl, der andere mit technischem Verständnis und der dritte mit "mein Kumpel der hat Ahnung" und der hat gesagt ..................,

    also jeder wie er will.


    In meinem Fall werde ich es machen wie Winni..........................


    Gruß aus Lemgo, Thomas

  • #93

    Bei mir hielt die Kette 26.500 km, ich verwende weißes Kettenspray und fahre bei jedem Wetter. Als die Werkstatt vor dem Kettenwechsel nur die Kette zu tauschen plante ergänzte ich den Auftrag um auch gleich das Ritzel und Kettenrad mit zu wechseln.

    Für mich bedeutet das möglicherweise die Einsparung eines weiteren Werkstattaufenthalts. Zwei Mal im Jahr zum Service, dazwischen Reifen- und Kettenwechsel, sind schon genug Werkstattaufenthalte.


    Paul

  • #94

    Danke für die Meinungsvielfalt zu meinem Experiment und dessen Abschluss.


    ICH bin mit dem Ergebnis des Experimentes voll zufrieden. Mit dem originalen Kettensatz plus einer neuen Kette für 66,80 € (inkl. Versand) bin ich 54.090 km gefahren. Sicher hätte die zweite Kette noch etliche weitere Kilometer laufen können. Da aber ein Reifenwechsel anstand habe ich bei dieser Gelegenheit den Kettensatz gewechselt weil das insgesamt gesehen weniger Arbeitsaufwand für mich ist. Und die neu aufgezogenen Reifen hätte die Kette bestimmt nicht auch noch überlebt, vom dann vorliegenden Zustand des Kettenritzels ganz zu schweigen.


    Eigentlich ist es ganz einfach. Die erste Kette habe ich wegen ungleicher Längung gewechselt. Die zweite Kette trotz guten Zustandes etwas vorzeitig weil es gerade in den Wartungsplan passte. Wie bereits schon gesagt für mich aber in Ordnung und vertretbar. Zumal ich diese Arbeiten selber mache und sich das Ganze wegen der eingesparten Werkstattkosten immer noch rechnet.


    Noch ein Wort zum Kettenschloss. Der Clip ließ sich mit einer Zange recht problemlos entfernen. Die Lasche musste ich mit einem Schraubendreher von den Bolzen herunterhebeln, sie saß richtig stramm. Für mich ein Zeichen das die Lasche den Querkräften der Kette gewachsen war und hier keine Probleme zu erwarten sind. Deshalb ist für mich bei meiner NC ein Clipschloss weiterhin eine Alternative zum Nietschloss.


    Eine Info abseits des Themas noch zum Schluss. Ich besitze drei Motorräder, alle in fahrbereitem Zustand und zugelassen. Die RH09 ist meine Alltags-Allwetter-Maschine und sammelt deswegen die meisten Kilometer. Die Kawasaki W800 und die Moto Guzzi Nuovo Falcone (Baujahr 1971) werden überwiegend bei schönem Wetter bewegt und bleiben im Winter, wenn Salz auf der Straße liegt, in der Garage.

    Gruß Winni

  • #95

    Hallo Paul,


    schön das du die Kilometerleistung bis zum Komplettwechsel von 26.500 Km angibst. :thumbup: Ich hatte -BW- ja schon geschrieben das ich bezweifel das bei der NC750 eine Kette 50 tKm und mehr hält. Die meisten Wechsel finden bei der NC zwischen 25 bis max. 30 tKm statt.


    Was mich allerdings erstaunt hat ist, das du entgegen der Empfehlung deiner Werstatt, nur die Kette zu wechseln, den kompletten Satz hast wechseln lassen.

    Ich denke das gerade eine Werkstatt durch die schiere Menge an Ketten und Komplettsatzwechseln sehr gut beurteilen kann ob ein Komplettwechsel nötig ist oder nicht.

    Das eine Werkstatt wie deine nur den Kettenwechsel vorschlägt finde ich sehr fair. Die meisten Werkstätten würden wegen der Gewinnmaximierung den Komplettsatz wechseln!

    Hätte deine Werkstatt irgendwelche Sicherheitsbedenken gehabt hätten sie den Kompletttausch vorgeschlagen, haben sie aber nicht und das hat sicherlich einen guten Grund.


    Du hast bei 26.500 Km gewechselt, Winni hat die erste Kette bei 27.435 km gewechselt und diese dann bis zum Reifenwechsel 26.655 km gefahren (gesamt= 54.090 km). Ohne den fälligen Reifenwechsel hätte er noch 5-7 tKm fahren können. Um nicht die doppelte Arbeit zu haben hat er Reifen und Kettensatzwechsel zusammengelegt, verständlich.


    Wenn ich das beurteilen sollte würde ich sagen, du hättes ohne Probleme allein mit dem Wechsel der Kette die doppelte Kilometerleistung erreichen können und sicherlich keinen extra Werkstattaufenthalt gehabt!


    Jetzt hat Winni sich die Mühe gemacht, einen in allen Einzelheiten nachvollziehbaren Bericht zu verfassen um uns zu zeigen das ein Komplettsatzwechsel nicht nötig ist, was dein Hondahändler ja wohl ebenso sieht........................


    Darf ich raten?! Reines Bauchgefühl, technisch, mechanisch nicht begründbar.


    Wie ich schon in meinem letzten thread am Ende schrieb:

    "Im Endeffekt muß aber jeder für sich selbst entscheiden, der eine mit Bauchgefühl, der andere mit technischem Verständnis und der dritte mit "mein Kumpel der hat Ahnung" und der hat gesagt ..................,"

    also jeder wie er will.


    Gruß aus Lemgo, Thomas

  • #96

    Bei der heutigen großen Testfahrt trat kein summendes Geräusch mehr auf. Bin mal zwischen 100 und 120 km/h gefahren und konnte außer Motor- und Windgeräuschen nichts anderes hören. Das summende Geräusch wird also wirklich von den Haifischzähnen des Kettenritzels erzeugt.


    Habe jetzt mit dem neuen Kettensatz sozusagen auch mehr akustischen Komfort.

    Gruß Winni

  • #97

    Über 26.500 km schaffe ich mit dem ersten KK beim Integra ganz locker und das soll ja nicht von so guter Qualität sein. Ganzjährig, Schmierung nur mit Dry Lube, Regen und Salz sind auch dabei.

    Bei meiner GSX-R (GR7AB) waren es zum Schluß, der andere Gründe hatte, ca. 45.000 km mit Scottoiler und da war noch einiges mehr drin. Freunde haben jeweils über 50.000 km geschafft (XJ600S, DR Big, TL1000S). Das weiß ich noch weil ich sie mit dem Scotty infiziert habe.

    Was mich am aktuellen "Versuchsaufbau" stört ist der Umstand, dass es durch die hervorragende, automatische Schmierung und die sehr frühzeitigen Kettenwechsel noch gar keinen ernsthaften Verschleiß an den Ketten gab, der die Zähne hätte verschleißen können weil die Abstände nicht mehr passten. Ich will ja nicht wissen, wie es sich bei einer nahezu intakten Kette verhält.
    Das Ergebnis lässt in meinen Augen leider keine Aussage zum alten Streitthema zu, ob nach einem Kettenleben das komplette KK getauscht werden sollte.

    Schade, da wäre mehr drin gewesen.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #98

    Hallo -BW-,


    du gehörst aber auch zu den hartnäckigen, ;)


    bitte lies dir das hier in aller Ruhe durch. Ich finde bei Sichtung alles geschriebenen und durch die Expertise dritter

    (Wikipedia - MOTORRAD) die ich hinzugezogen habe lässt Winnis "Experiment" sogar eine recht klare faktenbasierte

    Aussage zu!


    Ich fang mal an:

    Das ist jetzt das vierte Mal in diesem thread das du uns erzählst das du bzw. Freunde Motorräder, dabei auch welche

    mit über 100 PS, gefahren sind bei denen der Satz trotz Allwetterfahrerrei mit Kettenöler (Aluritzel) 45 bis über 60 tkm

    gehalten hat. Wie ich schon schrieb bezweifel ich das nicht. (siehe unten)


    Für mich und auch wohl Winni ging es vor allem darum ob es Sinn macht durch vertretbaren Kosten und

    Arbeitsaufwand die Fahrleistung ca. zu verdoppeln, das war der Sinn seines "Experiments", um nichts anderes

    ging es hier!!


    Viele Beiträge wie "ich habe meinen kompletten Satz gewechselt bei...." etc. waren einfach OFF TOPIC !! Wenn ich

    das richtig interpretiere wollten diejenigen damit doch eigentlich sagen: Mach du (Winni) das ruhig so, ich mache es

    aber so!! Dein Endergebnis ist mir egal, ich mach das schon richtig.

    Wenn ich dann in diesem thread noch lese das ein NC-Fahrer vom Hondahändler gesagt bekommt das nur die Kette

    gewechselt werden muß und dieser das ausschlägt und den Komplettsatz wechseln läßt....... Warum teilt er uns das

    mit? Hat hier in diesem Kontext nichts, aber auch garnichts zu suchen. Sachliche Begründung? Fehlanzeige, war

    wohl Bauchgefühl.


    Normalerweise hätte wir alle auf das Ende des "Experiments" warten müssen um dann erst Schlussfolgerungen

    daraus zu ziehen.

    Für mich persönlich kann ich sagen das ich Winni nur bestärkt habe am Ball zu bleiben und uns wenn möglich

    Zwischenstände mitzuteilen. Das tat er dann auch, Texte, Fotos, einfach aussagekräftigt = 1+ Wenn das nur immer

    so wäre.


    O.K. Winni hätte die erste Kette und auch die zweite Kette durchaus noch etwas länger und damit gesamt ca. 60 tKm

    fahren können aber er hatte Gründe für den Tausch, diese ca. 10% machen den Kohl auch nicht fett.

    Ich wiederhole mich, 90% tauschen bei 25 bis 30 tKm, das hat einen Grund. Auslegung des Satzes, Qualität,

    Fahrverhalten, Witterungseinflüsse etc.? Vielleicht spielt auch das Konstantfahrruckeln, das diese recht mager

    laufenden Motoren im unteren Drehzahlbereich verstärkt zeigen, eine Rolle. Hierbei entstehen dynamische

    Zugkraftspitzen im Kettentrum.


    Das Winnis Vorgehen garnicht so dumm war und durchaus empfohlen wird wurde mir bei der Recherche im Netz

    mehrfach bestätigt!


    HIER EIN AUSZUG AUS EINEM WIKIPEDIA TEXT:

    Kettenverschleißmessung (Verschleißlehre)

    Eine Kettenverschleißmessung dient zur Bestimmung des Verschleißgrades einer Antriebskette in Form ihrer Längung.

    Ein rechtzeitig erkannter Verschleißgrad kann für einen Kettentausch genutzt werden, um so die mit der Kette in

    Kontakt kommenden Kettenräder, Ritzel zu schonen.......................

    ......Um das zu verhindern, sollte die Kette beim Erreichen eines definierten Verschleißmaßes durch eine neue

    ersetzt werden.



    ANMERKUNG: Nur mit so einer Lehre kann man das messen, eine Schieblehre ist ungeeignet!!


    ÜBRIGENS: Das du von Winnis Vorgehensweise nicht so überzeugt warst hast du umgehend nach Eröffnung

    seines threads bekundet:

    Startbeitrag von Winni am 17. November 2022

    .........Ich fasste den Entschluss ein Experiment durchzuführen. Entgegen der allgemeinen Lehre wollte ich nur die

    Kette und nicht auch die Kettenräder wechseln............


    Sofortige Reaktion von dir am 18. November 2022

    Muss man das ausprobieren? ------ (Anmerkung von mir: Ich würde sagen das suggeriert dem geneigten Leser

    dein Dessintresse, oder? Hier hättest du ja konsequenterweise dann auch aufhören müssen)
    Technisch sind die Folgen klar:

    Die Anzahl der voll im Eingriff befindlichen Rollen und Zähne ist geringer, die Belastung wird auf weniger Rollen/Bolzen

    und Zähne verteilt und der Verschleiß steigt.

    Du solltest besonders das Ritzel im Auge behalten, da könnte es zu Zahnausfall führen.........

    (Anmerkung von mir: Wie man auf den Fotos sieht ist das Ritzel nach 54 tKm noch weit vom Zahnausfall entfernt,

    die Zähne müßten noch viel schräger und spitzer werden bevor sie so geschwächt sind das sie brechen könnten).


    Wenn du die technischen Folgen auf "neue Kette auf altem Ritzel-Kettenradsatz" bezogen hast war dies sogar falsch.

    Das von dir geschriebene gilt nur für: Alte, gelängte Kette auf neuem und auch alten Ritzel-Kettenradsatz allerdings

    mit unterschiedlich starken Auswirkungen!


    HIER NOCH EIN AUSZUG AUS EINEM WIKIPEDIA TEXT:

    Bei einer stark gelängten Kette stimmt der Abstand der Kettenglieder (die „Teilung“) nicht mehr korrekt mit dem

    Abstand der Zähne auf den Kettenrädern überein. Die Kraftübertragung konzentriert sich dann nur noch auf wenige

    Auflagepunkte vor dem ziehenden Kettentrum, die Kette wandert zudem aus den „Tälern“ der Zähne relativ nach

    außen und „gräbt“ sich in die lastseitigen Flanken der Zähne der Kettenräder ein, wodurch diese erheblich schneller

    als bei einer neuen Kette verschleißen. Eine gelängte Kette läuft nicht mehr leise und sauber. (kann man selber drauf

    kommen, aber wenn schon denn schon)


    WARUM UND VORALLEM WO LÄNGT SICH DIE KETTE?


    AUSZUG AUS EINEM WIKIPEDIA TEXT:

    ......Genauer betrachtet verschleißen die Bolzen einer Kette indem die inneren Laschen, vorallem beim umlaufen

    des Ritzels durch die Ausrichtungsänderung der Kettenglieder zueinander, Kerben in die Bolzen „schneiden“, sodass

    die Kette in ihrer Gesamtheit länger wird. Erkennbar wird das allerdings nur, wenn man die Bolzen komplett aus den

    Laschen austreibt.


    JETZT ZU DEINEN "LANGLAUFKETTEN":

    Vorab: Ich hatte mir vor einiger Zeit ein paar 1000PS Videos vom "Alpen Masters" Test, den die Zeitschrift "MOTORRAD"

    ausrichtet, angeschaut.

    Dort wurde bei der neuen "Ducati Monster", oder war es die kleine "Aprilia Tuono", egal, bemängelt das der Kettensatz

    viel zu schnell verschleisst. Was will ich damit sagen, schon von Modell zu Modell kann die Auslegung verschieden

    sein so das bei vergleichbarem Nutzerprofil stark differierende Laufleistungen zu Tage treten.


    AUS FORUM:

    Wenn du in den verschiedenen Foren mal ein wenig herumstöberst, wirst du immer mal wieder lesen, dass eine

    Motorradkette so zwischen 20.000 km und max 40.000 km hält, je nach Pflege und Beanspruchung................. Vor

    gefühlten hundert Jahren gab es da mal von der Zeitschrift Motorrad einen kleinen Vergleichstest, in dem das auch

    durch genauere Daten untermauert wurde.


    Zeitschrift "MOTORRAD" Test 2007 --- Hier der Link: https://www.motorradonline.de/…radketten-kettenreaktion/ Einfach mal durchlesen!

    Anmerkung von mir: Die Ketten werden auch heute noch genau so gebaut, da hat sich nichts verändert. Diese allgemein

    hin als O-Ringketten bezeichneten Ketten werden schon seit den 70iger Jahren mit kleinen Änderungen so gefertigt!


    Zitate aus dem Test: Freilich weisen Kardan und Zahnriemen üblicherweise eine weit höhere Lebenserwartung auf,

    doch bei regelmäßiger Pflege und Wartung (siehe Kästen) halten Antriebsketten locker 20000 Kilometer. Das ist in

    Anbetracht der durchschnittlichen Jahresfahrleistung eine sehr lange Zeit................

    Aktuelle Motorräder besitzen ausnahmslos Ketten mit Dauerfettfüllung, so genannte Dichtring-Ketten, im umgangs-

    sprachlichen als O-Ring-Ketten bezeichnet. Die Dichtringe gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen: in der

    einfachsten Version als echten O-Ring, der den abgedichteten Ketten auch ihren Namen gab...............

    Die Aufgabe der Dichtringe besteht darin, den im Bereich der Reibflächen zwischen Kettenbolzen und Buchse befindlichen

    Schmierstoff nach außen abzudichten. Durch diese Mitte der 70er Jahre entwickelte Technik konnte die durchschnittliche

    Lebenserwartung von Motorradketten im Vergleich zu den nicht abgedichteten Standardketten früherer Jahre auf

    heutzutage übliche 20000 bis 30000 Kilometer deutlich gesteigert werden...................


    Ich denke das die Testfahrer von "MOTORRAD" was Motorradketten anbelangt, einen grossen Erfahrungsschatz

    sowohl privat als auch beruflich haben.

    Das bedeutet das die hier angegebenen 20 bis 30tKm wohl nicht so ganz aus der Luft gegriffen sind!


    Deshalb kann ich mir trotzdem vorstellen das die von dir angegebenen max. 60 tKm mit Kettenöler und softem

    Fahrverhalten eventuell realisierbar sind.

    Ob die Honda Kette unterdimesioniert ist kann ich nicht sagen, genauso wie ich nicht weiß ob die Ketten der von

    dir angesprochenen Motorräder besser dimensioniert sind. Genauso wenig kann ich sagen inwieweit sich das

    von dir angesprochene Aluritzel positiv bemerkbar macht bzw. warum.


    Eins kann ich aber sagen und hatte ich auch schon gesagt, durch die Menge an variablen Einflussgrössen ist ein

    direkter Vergleich kaum möglich.


    UND DAS WICHTIGSTE:

    Die Kilometerleistungen der Ketten bzw. Kettensätze bei der NC750 decken sich quasi genau mit denen von

    "MOTORRAD"


    Das lässt für mich nur den Schluss zu das es schwierig sein wird bei der NC750, ohne wenigstens die Kette zu

    wechseln, auch nur ansatzweise an die 60 tKm-Marke zu kommen.


    Winni hat immerhin 54 tKm erreicht und die gefahrenen Kilometer durch einen einfachen und schnellen

    Kettentausch verdoppelt! Er hat genau das erreicht worum es ihm in seinem "Experiment" ging! Na wenn das

    nichts ist weiß ich es auch nicht?!

    Jemand anderer Meinung?


    Was ich irgendwie ärgerlich finde, jetzt habe ich viel geschrieben aber vermutlich liest es kein Mensch, das war in

    den BMW-Foren ganz anders. Nun ja, bin ja selbst Schuld. Aber egal, war heute ein schöner Tag, haben eine tolle

    Motorradtour gemacht und ausschlafen kann ich auch, was will man mehr!


    Gruß aus Lemgo, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasLIP ()

  • #99

    Ich hab schon mal quergelesen und zu oft "du" gelesen, daher bin ich schon ganz gespannt, ob sich auch noch irgendwo selbst gemachte Erfahrungen verstecken oder wieder nur mit allen Mitteln gegen jemanden, dessen Meinung, dessen Erfahrung und dessen eigene(!) Beobachtungen bei anderen argumentiert wird anstatt es einfach zu respektieren.

    Mal schauen, wann ich Zeit und vor allen Lust habe ...

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #100

    Wenigstens den Zahn kann ich Dir ziehen. Ich habe es interessiert bis zum Ende durchgelesen. Heißt nicht, dass ich alles teile, aber ich habe von dem Thema zu wenig Ahnung und Erfahrung um mir schon eine halbwegs fundierte Meinung zu bilden.

    NC750X DCT (01/23)

    Spritmonitor.de

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