• #11

    Echte Fahr-modi sind wählbare Profile die das Verhalten des Fahrzeuges auf mehreren Ebenen verändern. In der Regel sieht man dies bei Fahrzeugen mit electronischen Drosselklappen. Je nachdem ob man z.B. Regen oder Sport wählt verändert sich das Ansprechverhalten des Motors, die maximale PS-Leistung, Einstellung der Tractionskontrolle, Verhalten diverser Assistenzsysteme.


    Bei den alten NC-Modellen wurde immer mal wieder betont das S und D keine vollwertigen Fahrmodi sind, da diese NUR das Schaltverhalten beeinflußen.


    Der Poti bei den Bowdenzugmodellen ist der TPS, Throttle positioning sensor, dieser gibt informationen über die Drosselklappenstellung an das Motormanagement weiter. Dies ist nicht zu vergleichen mit dem ride-by-wire der neuen Systeme. Hier wird über einen Poti die Position des Gasgriffes ausgelesen und die Elektronik stellt dann die Drosselklappe entsprechend vorprogrammierter Parameter. Aber du hast keinen direkten Einfluß auf die Stellung der Drosselklappe selber.


    Der jeweilige öffnungswinkel und wie schnell dieser erreicht wird dürfte vom jeweiligen Profil abhängen und zudem wird die RH09 auch ein wenig tricksen um das Fahrerlebniss zu optimieren. (Wie es Autos schon seit langen machen, wo oftmals die Klappe mehr öffnet als die Position des Fusses vermuten lässt um das Fahrzeug stärker wirken zu lassen)

  • #12

    Hallo,

    hoffentlich verstehe ich dich richtig:

    Der Bowdenzug (alte Ausführung) gibt meinen Wunsch an die Drosselklappe weiter.

    Die erreichte Drosselklappen-Stellung wird über ein Poti an die elektron. Motorsteuerung weitergeleitet

    (TPS, Throttle positioning sensor).

    Diese Steuerung gibt einen Schaltbefehl an die Doppelkupplung weiter.

    Die Motronic hat drei Meßgrößen und entscheidet in Abhängigkeit des vorbestimmten Modus über die Schaltung.

    Die drei Meßgrößen sind:

    - Stellung der Drosselklappe (Gasdrehgriff);

    - Motordrehzahl;

    - aktuell eingelegter Gang;

    ___________________________________________

    Beim elektron. Gasdrehgriff erhält die Motronic meinen Wunsch übermittelt, wie ich fahren möchte (ride-by-wire).

    Im Sport-Modus wird wahrscheinlich die Drosselklappe weiter geöffnet, als ich eigentlich wollte.

    Im Rain-Modus wird die Drosselklappe weniger geöffnet. Auch hier setzt die Motronic die Schaltpunkte der Doppelkupplung nach den drei erwähnten Bezugsgrößen.

    __________________________________________

    Nun weiß ich (andere auch). Alles, was an einem Fahrzeug verbaut ist, kann kaputt gehen.

    Wenn ich am Bowdenzug-Drehgriff aufdrehte, drehte auch der Motor hoch. Wenn er es nicht tat, war der Bowdenzug gerissen oder ausgehangen.

    Beim elektron. Gasdrehriff kann bei Reaktionslosigkeit des Motors folgendes kaputt sein.

    - Poti am Gasdrehgriff

    - Motronic bzw. Software

    - Stellmotor an der Drosselklappe

    - alle Verbindungen zu den einzelnen Komponenten.

    ____________________________________________

    Ich erkenne keinen Fortschritt und frage mich: "Muss der Mensch alles machen, wozu er in der Lage ist ?"

    Schon J.W.Goethe stellte diese Frage in seinem Gedicht "Der Zauberlehrling" https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling


    Reinhard

  • #14

    Jo, im Grunde korrekt wiedergegeben. Ride-by-wire hat Vorteile, z.B. Tempomat ist leicht damit zu realisieren und man kann die Schwachstellen der heutigen, recht mager eingestellten Motoren etwas kaschieren. Aber es ist natürlich wieder komplexer als früher...


    Wo man die Linie von genug bzw zuviel sieht ist natürlich immer persönlich.

  • #15

    Rund um die Welt weiterhin mit Vergaser und leicht hat es zu sein.

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

  • #16

    Hallo,


    nochmal zur Klarstellung: die neuen 4 Modi bei der RH09 haben mit den alten D, S1, S2 und S3 nichts zu tun. Die steuerten nur, wann in den nächsten Gang geschaltet wurde.


    Bei den neuen Maschinen haben die Modi eine ganz andere Bedeutung. Wenn man Z.B. im Sport-Modus Gas gibt bekommt man übertrieben ausgedrückt einen Schlag ins Kreuz und das Vorderrad wird leicht. Es geht also sehr flott voran. Wenn man im Rain-Modus genau so Gas gibt geht es nur ganz sachte und langsam voran. Bei wenig Gripp auf nasser Straße wird das Durchdrehen des Hinterrades und damit ein eventueller Sturz verhindert. Noch mal, das hat mit dem Schaltzeitpunkt nichts zu tun. Das regelt die Einstellung 'P' wie Power, die rechts unten im Display zu sehen ist. Im User-Modus kann man diese Einstellung selbst in mehreren Stufen vornehmen. Daneben gibt es noch die mehrere Stufen zur Einstellung 'EB' = Elektronik Break für die Motorbremse und auch mehrere Stufen für die Tracktionskontrolle 'T'. Und ganz zum Schluss kann man noch über 'D' in 4 Stufen die Schaltzeitpunkte des DCTs einstellen. Die Einstellungen in 'D' entsprechen also den alten Einstellungen von D bis S3. Man kann also in 'D' bestimmen, dass ganz früh hochgeschaltet wird, so wie früher im D-Modus. Trotzdem kann man, wenn man in 'P' die volle Power eingestellt hat, übertrieben ausgedrückt fast einen schwarzen Strich auf die Straße machen.


    Ich finde, die alten DCT-Steuerungen von D bis S3 sind mit den Modi der neuen NCs in keinster Weise vergleichbar. Ich beschreibe hier die Wirkung der neuen Modi. Welcher Stellmotor, Drosselklappe oder Poti dabei anders und vom wem wie angesprochen wird - geschenkt. Das ist alles Software gesteuert.


    Lorenz

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