Also ich habe noch nie gehört, dass ein Motorrad oder auch Roller so viel Stauraum hat, dass es die komplette Schutzkleidung aufnehmen kann. Anders sieht es mit Koffersystemen oder Gepäcktaschen aus, die dann aber immer mitgeführt werden müssten.
Ich brauche an meinen Zweirädern entweder ein eingebautes Staufach oder eine zusätzlich angebrachte Tasche um Kleinkram zu verstauen den ich nicht ständig aus dem Rucksack kramen möchte beim Moped abstellen. Bei der GS hatte ich kleine Dreieckstaschen am Rahmen befestigt und bei der AT hatte ich nen Daypack Tankrucksack auf der Gepäckbrücke montiert, den ich mit einem Seilschloss sichern konnte.
In den Taschen war Platz für Handschuhe, Sturmhaube, Bremsscheibenschloss, Geldbörse, Handy und ne 0,5 Liter Wasserflasche. Diese Dinge wechselten immer je nachdem ob ich gerade fuhr oder das Bike abstellte auf Arbeit für 8 Stunden oder eine Tour machte. Aber für die Motorradkluft ist das viel zu wenig Stauraum.
Bei der NC werde ich das erste Mal keinen Tankrucksack oder ähnliches brauchen, dank dem Staufach. Das geht aber nur wenn man nicht den Helm dort reinpacken möchte, dann ist das Fach nämlich schon voll.
Die Motorradklamotten habe ich immer im Spind gelassen und für Helme gibt es bei uns extra große, quadratische Schließfächer, man musste nur ein eigenes Zahlenschloss vorhängen.
Mittlerweile macht es mir aber keinen Spass mehr mit Motorrad zur Arbeit zu fahren. 10Km durch die Stadt, 20Km Schnellstraße und ca. 30 Minuten Fahrzeit. Keine besonders schöne Motorradstrecke und vor der Arbeit mache ich da auch keine Experimente und nach der Arbeit bin ich kaputt und habe ja zu Hause noch andere Verpflichtungen.
Wenn ich aber genauso lange brauche um in und aus der Montur zu kommen wie ich reine Fahrzeit habe...machte mir das keinen Spaß mehr.
Ich war immer der Letzte der vom Hof ritt und zu Hause bei 30°C angekommen, nix Beine hoch und nen kaltes Getränk oder Eis schlürfen nach dem langen Arbeitstag sondern erst Mal schön Bock abstellen, aus der vollgeschwitzten Montur schälen, zum Auslüften auf der Terrasse aufhängen, Motorrad abdecken und dann war erst Zeit für anderes. Und das war nur die Frühschicht. In der Spätschicht abends um 23 Uhr nach Hause kommen, gleiches Prozedere nur ohne Klamotten aufhängen, da schon dunkel draussen mit meist angenehmeren Temperaturen.
Dafür das Ganze aber so leise wie möglich, da die ganze Familie und die Nachbarschaft schon schläft.
Nachtschicht fahre ich grundsätzlich nicht, zum Motorrad fahren muss ich wach sein und nicht nur die Augen offen haben und das Hirn schläft noch oder schon.
Jetzt ziehe ich mich nur noch an wenn ich eine kleine Tour über ein paar Stunden oder ne längere Tour mache.
Es muss sich für mich lohnen die Kluft anzuziehen, dann macht es mir auch Spaß.
Zur Arbeit fahren ist eh schon öde und dazu noch der erwähnte Mehraufwand...hat mir keinen Spaß mehr gemacht.
Sicher, andere kommen auch mit Motorrad zur Arbeit. Aber die fahren dann halt mal nur mit Arbeitsschuhe, oder ohne Handschuhe oder nur mit Protektorjacke und Jeans. Wenn ich fahre, dann volle Montur, immer! Also dauert es etwas.
Also ich würde es mir genau überlegen "nur noch" das Moped als Alltagsfahrzeug zu besitzen. Das bedeutet Mehraufwand in jeder Hinsicht und wird nur durch Fahrspaß ausgeglichen. Bei starkem Wind, Kälte, Hitze, Nässe, Zeitdruck, oder etwas mehr zu transportieren zu haben als nur nen Kaugummi usw. kann der Fahrspaß aber schnell vergehen.
Motorradfahrer, bzw. alle motorisierten Zweiradfahrer generell müssen etwas abgehärtet sein um Spaß daran zu haben.
Man muss es wollen! Sicher gibt es auch welche die fahren bei jedem Wetter, Sommer wie Winter und leben das Motorrad fahren.
Ich bin nur Schönwetterfahrer und stehe auch dazu. Wenns zwischendurch mal anfängt zu regnen dann ist es eben so aber Spaß macht mir das nicht. Unter 0°C fahre ich auch nicht, ist mir zu gefährlich mit der Glätte. Mein Temperaturfenster wo ich schon gefahren bin ging von 1°C bis 40°C. Das ist nicht das Problem. Es muss eben Spaß machen. Und jeder hat da seine eigenen Grenzen wo der Spaß aufhört.
Jetzt fahre ich wieder mit meiner Dose zur Arbeit, zumal ich auch noch Kollegen/Kumpels unterwegs einsammel und wieder abliefer zu Hause.
Ich komme bei 30°C und brütender Sonne entspannt mit Klima, kurzer Hose und T-Shirt an. Im Winter steige ich in ein warmes Auto während andere Schnee runter fegen oder Eis kratzen. Starker Wind schiebt mich nicht über 2 Fahrspuren. Die Welt kann über mir einstürzen in Form von Gewitter, Sturm und Hagel, überflutete Straßen, Schneesturm, Nebel....alles schon erlebt.
Ich schaue nicht auf die Wetterapp, fahre einfach los und komme entspannt an und wieder zurück.
Ausserdem habe ich das Gefühl, dass Du noch nie Motorradsachen angezogen oder in der Hand hattest. Dann wüsstest Du nämlich wie sperrig und schwer die sind mit den ganzen Protektoren. Sicher, geht auch ohne oder mit weniger. Aber jeder Protektor weniger ist ein Knochen mehr beim Sturz.