Ich bin so einer, der eher dazu rät etwas mehr Geld auszugeben.
Auch ich habe eine Textiljacke um die 100 Euros zuerst gekauft. Mit dem Ergebnis, dass ich sie nicht mehr anziehe seit ich meine Revit Sand Urban besitze, die halt das dreifache oder vierfache kostet. Die billige ist vom Luftaustausch und vom Tragecomfort nichtmal ansatzweise vergleichbar. Billige Jacken haben auch in der Regel steife Protektoren, teure Jacken haben Protektoren die selben Schutz bieten aber weich sind und sich perfekt anschmiegen.
Die Situation, dass Ausrüstung so dermaßen durchnässt war, dass ich die nächsten Tage nicht mehr fahren konnte hatte ich nicht, da ich immer Regenschutz mit dabei habe. Schwacher Regen oder kurz mal durch mittleren Regen zu fahren ist ohnehin völlig egal.
Aber eins nach dem Anderen:
Die Grundfrage ist einmal, welche Art von Motorrad fährt man. Auf einem Supersportler wird man etwas anderes anziehen als auf einem Adventure Bike.
Und es hängt natürlich davon ab in welchen Breitengraden man unterwegs ist und wie wetterfest man zu fahren hat bzw möchte.
Wie ist das bei mir: Ich möchte Wetter unabhängig fahren, sowohl bei geringen Temperaturen (ab +2 Grad) als auch bei hohen Temperaturen (35° und mehr) auch bei Regen. Ich fahre nen XADV somit ein Crossoverbike wo man theoretisch alles anziehen kann, habe mich aber eher für einen Urbanen Stil entschieden, da mir wichtig ist, dass ich auch ohne Umzuziehen wo mal gemütlich etwas herumspazieren kann.
Grundsätzlich, eine Einteiler Leder-Kombination wäre vom Abriebverhalten, Sitz und Schutz das Beste.
Gefolgt von den Leder Zweiteiler (also Lederhose und Lederjacke), gefolgt von Textil-Lederkombos (an exponierten Stellen wie Ellenbogen zusätzlich zu Protektoren noch Lederaplikationen), Gefolgt von reinem Textil.
Der Nachteil von reinem Leder: hohe Temperatur sind eher schwierig. Es gibt auch perforierte Lederkombos, aber die sind dann schon recht teuer. Mit einer Ledersinglekombo möchte ich nicht unbedingt durch die Stadt bummeln, ich finde die sind rein nur zum Fahren da.
Textil-Leder Kombinationen sind relativ selten, wären für mich aber die erste Wahl.
Deswegen viel meine Wahl wie erwähnt auf eine Textiljacke (Revit Sand Urban) und Bikerjean. Die sind alle sehr dicht und robust und im Hochsommer kommt man dabei durchaus schon is Schwitzen, darum habe ich zusätzlich noch eine luftigere Textilhose für die extrem heissen Tage.
Für kühle Temperaturen gibts keine Probleme, es gibt genug Thermounterwäsche die sich gut unter den Jeans tragen lassen.
Für Jacke und Hose würde ich zusammen im Bereich von 500 Euros investieren. Die Revit Sand Urban ist extrem super und hat 2 zusätzliche schnell herausnehmbare Innenschichten, eine dünne Windstopperschicht und eine dicke Thermoschicht. Die Passform ist gut einstellbar, im Sommer gibts genug Reissverschlüsse die Top verarbeitet sind. Diese Jacke deckt somit fast den kompletten Temperaturbereich ab. Unter 10 Grad kommt noch warme Thermounterwäsche dazu.
Stiefel: diese sollten definitiv mindestens über die Knöchel gehen und möglichst gut verstärkt sein und eine dickere Sohle haben. Ein komplett hoher Rennstiefel ist für die NC Klasse aber meiner Meinung nach nicht nötig.
100-150 Euros
Handschuhe: auf alle Fälle 2 Paar. Perforierte für Sommer (Immer mit Gelkissen und Verstärkung an den Knöcheln, keine reinen dünnen Lederhandschuhe) und unperforierte für die Übergangszeit (Grenze bei mir 15° Temp). Ob man dicke für den Winter will, ich hab mit meinen keine Freude und ziehe sie ungern an. Bleibe zur Not lieber stehen und wäre mich auf oder werde mir eine Griffheizung besorgen. Achte darauf dass es Handschuhe sind, die innenliegend gut vernähte Nähte haben. Alles was in den Handschuhen drückt ist inakzeptabel. Die Handschuhe sollten weder zu eng noch zu weit sein. Da hilft nur probieren, probieren, probieren!
2x50 Euros
Eng anliegende langarm Unterhemden sind für mich obligatorisch, finde da kann man nicht viel falsch machen. Weiss ich jetzt preislich jetzt gar nicht.
Helm. Zuerst einmal muss man sich für einen Helmtyp entscheiden. Integralhelm, Klapphelm oder gar Jethelm? Für mich eindeutig und ausschließlich Integralhelm. Sie haben einfach die beste Sicherheit. Als Brillenträger muss man darauf achten, dass es für die Brille im Helm einen "Kanal" für die Bügel gibt wo man diese dann einfädelt und aufsetzen kann. Das sollte halt leicht gehen.
Der Helm sollte einen perfekten Schwerpunkt haben, also wenn du ihn auf hast darf er in keine Richtung "kippen". Er soll fest, aber nicht zu fest sitzen. Keine Druckstellen ist klar. Bezüglich Sonnenschutzblende gibt es zwei Versionen. Integriert die dann innerhalb der Helmschicht ausfahren oder aussenliegend zum runterklappen. Aussenliegend zum runterklappen (wie bei meinem) ist zwar bei weitem nicht so cool, aber es hat folgende Vorteile: Die Mechanik ist weitaus einfacher als bei den integrierten Blenden, somit weniger Fehleranfällig und vom Schwerpunkt her besser.
Mein Arai hätte 600 gekostet, da es ein Vorjahres Modell war habe ich ihn für 400 bekommen.
Ich würde hier ab 200 schauen was man bekommt.
Was braucht man noch? Wenn man kein Staufach hat einen kleinen Rucksack wo man seine Regenhose und Regenjacke unterbekommt. Beides ist preislich nicht schlimm.
Buff Halstücherl damit keine Insekten von unten in den Helm fliegen und wenns kalt ist den Hals wärmen!
Zusammenfassend bin ich der Meinung dass man bei Motorradbekleidung nicht abgezockt wird und bei teureren Produkten auch wirklich spürbaren Mehrwert bekommt.