Beiträge von Ulrich
-
-
Zitat von Exdeauviller
Ich gehe davon aus, dass sich jeder schon einmal Gedanken über die beiden berühmt-berüchtigten Fragen gemacht hat: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?
(Ich meine damit jetzt nicht den spätabendlichen Zug durch die Gemeinde. ) ...
... schade, da würde sich nämlich die 3. Frage geradezu aufdrängen: Und was trinken wir dazu?Frohe Festtage!!!
-
Zitat von onkelferdl
Braucht Ihr garf nicht durchlesen: Gott verstehen ist schon ein Problem. Selbst die Theologie hat Probleme damit. Es wird immer versucht Gott mit dem menschlichen, irdischen Verständnis zu begegnen. Das MUSS einfach scheitern. Wenn ich die obigen Freds mit den "Privatlogiken" der Schreiber, die sich auf selbstausgelegte Bibeltexte beziehen, die in ihrem Aussagegehalt in alle Richtungen auslegbar sind, dann ist damit eine Existenz Gottes weder bewiesen noch unbewiesen.
Bibel, Talmud oder Koran - um mal in der Entstehensreihenfolge zu bleiben, sind ja bekanntlich schon etwas älter. Am Anfang war die Bibel, beginnend aus einer Zeit etwas 3.400 vor Christus aus 66 einzelnen Büchern und in mehreren alten Sprachen zusammengetragen. Jetzt weiß man ja auch, dass so früh noch nicht allzu viele des Schreibens mächtig waren (habe heute auch manchmal noch Zweifel ) und die Geschichten mündlich über Generationen überliefert wurden. Wie man das ja auch von Weitersagespielchen so kennt, kommt da am Ende nicht unbedingt das heraus, was am Anfang einer von sich gegeben hat. Besonders im Orient verstehen die Menschen heute noch mit blumiger, phantasievoller Sprache Geschichten zu erzählen. Also, irgendwann schreibt einer oder mehrere etwas zusammen, was sicher alles ist, nur nicht das, was ursprünglich einer erzählt hat. Das ist also jetzt das Alte Testament. Darauf greifen die Christen, die Juden und die Moslems zurück.
Neues Testament: Fischer - alle nicht des Schreibens so toll mächtig - das braucht man auch nicht in dem Beruf - erzählens auch weiter und irgendwann schreibt einer das Endergebnis auf. Wohlgemerkt: Immer noch Orient, blumige Sprache - ihr wißt schon...
Da lesen sich dann ganz wunderliche Sachen, die märchenhaft klingen und zudem aus einer Zeit und vor allem aus einer Gegend stammen, wo diese Dinge als sehr nützlich im damaligen Gesellschaftswesen sich darstellten. Und die moralischen Errungenschaften, wie die 10 Gebote sind ja teilweise heute auch noch strafrechtlich von Relevanz. Also so ganz verkehrt ist das ja nicht.
Aber diese Sprache, die Semantik der Bibel - das zwischen den Zeilen die Bedeutung vermuten ist bei der Bibel im 360° Modus möglich. Mit der Bibel läßt sich nahezu alles beweisen - auch das Gegenteil. Und darum ist dieses Werk für mich eigentlich untauglich zur Feststellung einer Existenz Gottes. Darum sind auch alle machtausübenden Religionen ind meinen Augen auf dem Holzweg: Das Christen- und Judentum, auch der Islam. Jede dieser Religionen will Macht zum Beweis und zum Erhalt ihrer Existenz ausüben. Genau das ist nicht gottgemäß.
Gott steht über all dem. Man darf Gott wie gesagt nicht mit menschlichem Denken zu beweisen versuchen. Fehlanzeige. Gott läßt sich nicht erklären. Gott ist da - oder auch nicht. Gott muss man für sich zulassen - aber ohne die infantilen Denkansätze, die man in der Kindheit gelernt hat. Wer das tut kann was damit anfangen. Wer das nicht tut, wird Gott nicht spüren. Gott im Menschen ist Einstellungssache und kann dann für das Individuum hilfreich sein. Wer Gott nicht in sich hat kann auch leben.
Insofern ist die Diskussion hier eigentlich total für die Katz - um mal wieder geerdet daher zu kommen.
I
Das war dann also eine weitere Ausgabe einer "Privatlogik" ... -
-
Ist doch ganz einfach! Wer sich zu einem bestimmten Thema nicht an einer Diskussion beteiligen möchte, lässt es einfach. So lange die Forenregeln eingehalten werden, sollte niemand ein Interesse haben, bestimmte Diskussionen zu unterbinden ...
-
Zitat von DonS
Elmold,
ich stimme dir zu.
Durch Freunde und Kontakte habe ich einen gewissen Einblick bekommen, wie die Entscheidungsfindungen zumindest in AT laufen.
Nicht Wirschaft und Finanzwelt diktieren das Geschehen, es ist alleine die Politik die sich völlig verselbständigt hat.
Da die politischen Entscheidungsträger, eben nicht wirtschaftlich denken, sondern nur ihr persönliches Weiterkommen im Auge haben und emporgekommene Aparatschiks auf Bezirkspolitkerniveau geblieben sind, ist es so wie es ist !
LG Don
Ach, dann sind die Scharen von Lobbyisten völlig überflüssig? Und die Erde ist eine Scheibe ... -
-
Zitat von Wossi
Ist schon lustig hier.
Über 10.000 Zugriffe bei diesem Thema und bald 800 Kommentare.
Die meisten davon im abstrakten Bereich, da wirkliche Ergebnisse bisher gar nicht vorliegen.Und nun kann man auf Grund der neuesten Entwicklung, was eine direkte Kriegsbeteiligung der BRD betrifft, wirklich Angst bekommen
und kein Schwein (volkstümlich gemeint, bevor es noch Ärger gibt) interessiert es.
Ich würde das so nicht gleichsetzen. Was mich betrifft, bin ich momentan etwas sprachlos darüber, wie vorhersehbar die Entwicklung tatsächlich ihren Lauf genommen hat; ... einfach "schweinisch" ... -
Zitat von henry86
... Hinter WTC 1993 und Kenia/Tansania steckten aber keine so umfassende und starke Netzwerke wie heute Al Quaida und IS. ...
Das ist ein Irrtum. Auch diese Anschläge werden mit us-amerikanischen Interventionen im Ausland und mit Osama Bin Laden (Al Quaida) in Zusammenhang gebracht (siehe z.B. Tim Weiner: FBI. Die wahre Geschichte einer legendären Organisation.)! -
Zitat von holding_off
Hallo Henry,
ich sehe, wir sind in einigen Aspekten nicht so weit voneinander entfernt. Ich störte und störe mich an der für diese Diskussion irrelevante Parallele zu Krankheitsrisiken. Es ist eine Offensichtlichkeit, dass Menschen vor Risiken die Ihnen vertraut sind, weniger Angst haben, als vor neuartigen oder unkontrollierbaren Risiken.
Kein Einverständnis gibt es hierfür:
Die ersten islamistischen Terrorakte (WTC 1993, Botschaften in Kenia und und Tansania 1998) und auch 9/11 fand statt, lang bevor die USA angefangen hatten, irgendwo substantiell zu bombardieren. Frankreich sowieso nicht. Die Unterstützung für die Taliban während des Afghanistankriegs ist ein altbekanntes Faktum (das wusste ich lang bevor ich Todenhöfer gelesen hatte, der zweifellos gute Kontakte in die arabische Welt, aber die Wahrheit nicht gepachtet hat) und kann in keiner Weise zu Rechtfertigung des Islamistischen Terrors herangezogen werden. Wo ist da die Legitimierung? Ich verstehe auch nicht, was "mehr" hinter den Attentaten von Paris stecken soll, als der Verbreiten von Terror. Indem man die Taten von Terroristen mit ihrer mutmaßlichen Motivation unterlegt, rechtfertigt man sie. Eine Konzerthalle ist kein ein militärisches Ziel. Unser Verständnis von Militär ist nicht gezielter Massenmord an Zivilisten. "Unser" Militär tut dies auch nicht gezielt, egal was die Verschwörungtheoretiker behaupten.
Deine Kritik gegenüber Saudi-Arabien kann ich nur unterstützen, ebenso die Ansicht, dass der Konflikt bei den Ursachen gelöst werden muss, und dass den Flüchtlingen vor Ort besser geholfen hätte werden können. Militärisches Eingreifen ist dennoch notwendig, reicht aber allein nicht aus.
Allerdings müssen wir sehr genau prüfen, ob wir gegenüber den Bedrohungen des Islamistischen Terrorismus ausreichend geschützt sind. Der Unterschied zum Rechtsextremismus liegt darin, dass wir Rechtsradikale nicht ausweisen können (zurecht - die haben sich ihr Geburtsland auch nicht ausgesucht), und dass islamistische Milieus wegen der sprachlichen und kulturellen Unterschiede durch die Sicherheitsbehörden nur sehr schwer aufgeklärt werden können.
Ich empfehle zum wiederholten Mal das Buch von Michael Lüders mit dem Titel "Wer den Wind sät". Von der SWR-Teleakademie gibt es auf Youtube ein Filmchen mit einem Vortrag von Lüders zu dem Inhalt den Buches. Lüders weist mit Recht auf den ersten großen Sündenfall der USA hin, in diesem Zusammenhang, den von der CIA geführten militärischen Putsch zum Sturz des demokratisch legitimierten iranischen Premiers Mossadegh. Der Grund war damals schon die Verstaatlichung der iranischen Erdölindustrie und eine Landreform zum Wohl des iranischen Volkes. Westliche Konzerne verloren den nahezu ungehinderten Zugang zu den Erdölquellen des Landes. Dieses Verbrechen gegen das Völkerrecht, der militärische Putsch zugunsten des Schahs Mohammad Reza Pahlavi, fand 1953 statt und machte die reale Chance der frühen Demokratisierung des Iran zunichte und schuf so die Voraussetzung für die spätere islamische Revolution unter Führung Ajatollah Chomeinis. Die Anfänge und Ursachen für die Radikalisierung islamischer Extremisten liegen also weit vor den Anschlägen in Kenia und Tansania und haben sehr wohl und dirket etwas mit der kontinuierlichen US-Außenpolitik im Nahen Osten zu tun. Die Machtenfaltung des islamischen Extremismus ist eine fatale Folge der geheimdienstlichen und militärischen Interventionen der USA und deren Verbündeten! Das ist eine Erkenntnis, die vielleicht das Weltbild so mancher Menschen brüskiert, aber sie entspricht leider der bitteren Realität! Die Grundlinie der US-Außenpolitik hat sich bis heute nicht verändert, nicht zu einem Besseren ...