Ich akzeptiere jedes Verhalten eines gläubigen Menschen, wenn er darin seine Erfüllung findet. Nur möge er nicht in meiner Nähe missionieren. Wenn ich Zeit habe, mich mit dem Thema zu befassen, sympathisiere ich mit dem Pastafarianismus. Für mich genau so schlüssig wie die anderen Weltreligionen . Auf jeden Fall werde ich mich nicht von religiösen Schriften beeinflussen lassen, die von Menschen verfasst wurden, die noch glaubten, die Erde sei eine Scheibe "Wer nicht weiss, der glaubt". Zudem lässt sich mit historischem Quellenstudium leicht nachweisen, wie persönliche und zeitliche Situation der Verfasser sich die Kapitel von Koran/Bibel im Lauf der Jahrhunderte verändert haben. Trotzdem glaube ich an die Schöpfung. Ich nenne es Schöpfung, nicht Gott, Allah, Jehova.....
Sie begegnet mir überall, hauptsächlich da wo keine Menschen in der Nähe sind. In meinem allerengsten Freundeskreis sind ein Diakon und eine Diakonisse. Beide gut für stundenlange Diskussionen bei Rotwein in südlichen Ländern. Sie sind in der Auslegung religiöser, fundamentaler Texte auf meiner Seite und stehen im Gegensatz zu ihrem Arbeitgeber. Ich habe sie privat noch nie Beten sehen, sie sehen ihre Aufgabe hauptsächlich im sozialen Bereich.Das lässt für die Entwicklung der Kirche hoffen. So sehe ich das auch, statt mich in religiösen Gruppen stundenlang mit Beten, Gottesdiensten und Quellenstudium zu vertiefen, arbeite ich dienstlich und privat in Bereichen, wo ich Menschen aktiv helfen kann.
Was die Weltgeschichte betrifft, sehe ich schwarz. Da wir die Dummheit nicht ausrotten können (aus welchen Gründen auch immer), werden immer mehr instabile Menschen ihre Zuflucht in extrem ausgelegten Religionen suchen (Man beachte den Zuspruch der Kreationisten in den USA, Wahhabismus usw.) Was das bedeutet, sehen wir im aktuellen Zeitgeschehen.
Hoffe, bin niemanden zu nahe getreten.
Gruss Thomas
Über Religion im Allgemeinen und im Speziellen
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#122 Zitat von onkelferdlBraucht Ihr garf nicht durchlesen: Gott verstehen ist schon ein Problem. Selbst die Theologie hat Probleme damit. Es wird immer versucht Gott mit dem menschlichen, irdischen Verständnis zu begegnen. Das MUSS einfach scheitern. Wenn ich die obigen Freds mit den "Privatlogiken" der Schreiber, die sich auf selbstausgelegte Bibeltexte beziehen, die in ihrem Aussagegehalt in alle Richtungen auslegbar sind, dann ist damit eine Existenz Gottes weder bewiesen noch unbewiesen.
Bibel, Talmud oder Koran - um mal in der Entstehensreihenfolge zu bleiben, sind ja bekanntlich schon etwas älter. Am Anfang war die Bibel, beginnend aus einer Zeit etwas 3.400 vor Christus aus 66 einzelnen Büchern und in mehreren alten Sprachen zusammengetragen. Jetzt weiß man ja auch, dass so früh noch nicht allzu viele des Schreibens mächtig waren (habe heute auch manchmal noch Zweifel ) und die Geschichten mündlich über Generationen überliefert wurden. Wie man das ja auch von Weitersagespielchen so kennt, kommt da am Ende nicht unbedingt das heraus, was am Anfang einer von sich gegeben hat. Besonders im Orient verstehen die Menschen heute noch mit blumiger, phantasievoller Sprache Geschichten zu erzählen. Also, irgendwann schreibt einer oder mehrere etwas zusammen, was sicher alles ist, nur nicht das, was ursprünglich einer erzählt hat. Das ist also jetzt das Alte Testament. Darauf greifen die Christen, die Juden und die Moslems zurück.
Neues Testament: Fischer - alle nicht des Schreibens so toll mächtig - das braucht man auch nicht in dem Beruf - erzählens auch weiter und irgendwann schreibt einer das Endergebnis auf. Wohlgemerkt: Immer noch Orient, blumige Sprache - ihr wißt schon...
Da lesen sich dann ganz wunderliche Sachen, die märchenhaft klingen und zudem aus einer Zeit und vor allem aus einer Gegend stammen, wo diese Dinge als sehr nützlich im damaligen Gesellschaftswesen sich darstellten. Und die moralischen Errungenschaften, wie die 10 Gebote sind ja teilweise heute auch noch strafrechtlich von Relevanz. Also so ganz verkehrt ist das ja nicht.
Aber diese Sprache, die Semantik der Bibel - das zwischen den Zeilen die Bedeutung vermuten ist bei der Bibel im 360° Modus möglich. Mit der Bibel läßt sich nahezu alles beweisen - auch das Gegenteil. Und darum ist dieses Werk für mich eigentlich untauglich zur Feststellung einer Existenz Gottes. Darum sind auch alle machtausübenden Religionen ind meinen Augen auf dem Holzweg: Das Christen- und Judentum, auch der Islam. Jede dieser Religionen will Macht zum Beweis und zum Erhalt ihrer Existenz ausüben. Genau das ist nicht gottgemäß.
Gott steht über all dem. Man darf Gott wie gesagt nicht mit menschlichem Denken zu beweisen versuchen. Fehlanzeige. Gott läßt sich nicht erklären. Gott ist da - oder auch nicht. Gott muss man für sich zulassen - aber ohne die infantilen Denkansätze, die man in der Kindheit gelernt hat. Wer das tut kann was damit anfangen. Wer das nicht tut, wird Gott nicht spüren. Gott im Menschen ist Einstellungssache und kann dann für das Individuum hilfreich sein. Wer Gott nicht in sich hat kann auch leben.
Insofern ist die Diskussion hier eigentlich total für die Katz - um mal wieder geerdet daher zu kommen.
I
Das war dann also eine weitere Ausgabe einer "Privatlogik" ... -
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#123 Vorweg: Ich bin Agnostiker!
Aber die charmante Erklärung eines Wissenschaftlers (ich glaube es war Stephen Hawking) für die Existenz einer "höheren Macht" hat auch für mich einen gewissen Charme - ich komme gleich dazu.
Dass mir der kategorische Imperativ von Kant für das Zusammenleben der Menschen reicht (wenn er nur irgendwie verpflichtend wäre ) und ich weder Koran, Talmud noch Bibel brauche, ist für einen Agnostiker eh selbst erklärend.
Was also hat der Wissenschaftler gesagt?
Sinngemäß folgendes:
"Alles in der Natur lässt sich in Zahlen, Formeln, Gleichungen erklären, soweit wir es als Menschen überblicken.
Ob das thermodynamische Gesetze sind, Gesetze der Gravitation oder der Quantenmechanik ist zunächst mal egal.
Mathematisch gesehen scheint es allerdings immer nur "EINE FORMEL" zu geben, dass ein von uns beobachtbarer Zustand so funktioniert, wie wir es wahrnehmen. Das gilt für die Bewegung der Planeten im Großen genauso wie für die Dynamik im subatomaren Bereich. Verändert man aber nur eine Variable (Größe, Zahl, Vorzeichen) in diesen vielen Formeln, funktioniert das zu Beobachtende nicht mehr!Mathematisch betrachtet bedeutet dies: Alles funktioniert wohl nur einmal wie beobachtet und zu berechnen! Es gibt also UNENDLICH viele Möglichkeiten des nicht Funktionieren (oder anders Funktionieren), als wir Menschen es wahrnehmen - und NUR EINE Möglichkeit des Funktionieren!
Mir, so sagte dieser Wissenschaftler, ist die mathematische Zufalls-Wahrscheinlichkeit im beobachtbaren Universum zu groß,
dass jeweils der funktionierende Zustand Eintritt und nicht eine der unendlichen Möglichkeiten des nicht Funktionieren. Das ist mein göttliches Prinzip, an das ich glaube!!!"Ich finde die Erklärung sehr verführerisch - zumal ich sicher keine "mathematische Leuchte" bin und dem Zahlenraum über 100 immer bewundernd gegenüberstehe!
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#124 Mein Vater hat von seinem Vater mal den Rat bekommen, über 3 Dinge nicht "ins Gespräch" zu kommen, da das
Risiko einer Blamage, eines Disputes oder das Ende einer Freundschaft zu groß ist:
- Politik
- Religion
- AusländerIch jedenfalls werde versuchen, mich hier im Forum an den Rat zu halten!
Gruß
Andy -
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#125 Ich finde es falsch, immer nur althergebrachte Ratschläge, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden von den Vorfahren ungeprüft zu übernehmen, um daran sein Verhalten auszurichten.
Wo bleibt da zum Beispiel der rebellische Geist der Jugend, der erst mal alles infrage stellt und einen eigenen, eventuell besseren Weg sucht
Schließlich sind wir doch nicht als Tattergreise auf die Welt gekommen... .
Und wenn man mal falsch liegt oder sich blamiert: na und?
Es grüßt
sin_moto,
der denkt, dass man über jedes Thema diskutieren kann -
#126 Zitat von Andy 292Mein Vater hat von seinem Vater mal den Rat bekommen, über 3 Dinge nicht "ins Gespräch" zu kommen, da das
Risiko einer Blamage, eines Disputes oder das Ende einer Freundschaft zu groß ist:
- Politik
- Religion
- AusländerIch jedenfalls werde versuchen, mich hier im Forum an den Rat zu halten!
Gruß
AndyIm Prinzip hatte der Opa schon recht.
Man muß sich seine Gesprächspartner, bei heiklen Themen, gut aussuchen.
Ist jedenfalls nichts für besoffene Stammtischrunden im Wirtshaus.
Hier wird bis jetzt intelligent und respektvoll diskutiert, deshalb bin ich noch dabei und lese interessiert mit.
LG Don -
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#127 Ich gehe davon aus, dass sich jeder schon einmal Gedanken über die beiden berühmt-berüchtigten Fragen gemacht hat: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?
(Ich meine damit jetzt nicht den spätabendlichen Zug durch die Gemeinde. )Die Antworten auf diese Fragen sind sicherlich höchst unterschiedlich. Solange aber der gegenseitige Respekt nicht verloren geht, finde ich, kann und soll man sich ruhig (!) darüber unterhalten. Opa hin oder her.
So, wie das hier abläuft, halte ich es sicherlich für nützlich. Zumindest für all diejenigen, die in der Lage sind, den eigenen Standpunkt immer wieder kritisch zu überdenken. Bisher hatte ich nicht den Eindruck, als wenn das nicht so wäre.Gedankenaustauschende Grüße
ExDeau
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#128 Zitat von ExdeauvillerIch gehe davon aus, dass sich jeder schon einmal Gedanken über die beiden berühmt-berüchtigten Fragen gemacht hat: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?
(Ich meine damit jetzt nicht den spätabendlichen Zug durch die Gemeinde. ) ...
... schade, da würde sich nämlich die 3. Frage geradezu aufdrängen: Und was trinken wir dazu?Frohe Festtage!!!
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#129 Och, Uli, ich hätte da schon so ein paar Ideen. Die würden aber nicht so ganz in diesen Thread passen und ihn, wie ich mich kenne, sprengen. Bumm.
Und das wollen wir ja zur Weihnachtszeit nicht.
Und nach dem Zug durch die Gemeinde, wo sich meist (!) die Antwort auf die Frage: "Wo gehe ich hin?" von selber einstellt - wenn auch auf Umwegen - wäre eine Diskussion, ob Gott nun ein Mann oder eine Frau ist, wahrscheinlich sehr individuell gefärbt.
Feiern wir also das Weihnachtsfest, wie jedes Jahr am 24.12. Warum auch immer. Denn der legendäre Jesus ist an diesem Datum nicht geboren worden. Also doch einen Zug durch die Gemeinde?
Allseits ein friedliches Fest.
Ebensolche Grüße
ExDeau
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#130 Was wir am 24. feiern war ursprünglich die Sonnenwende, also dass die Tage wieder länger werden. Ist zwar nach heutiger Rechnung der 22. aber bei 2 Tagen wollen wir mal nicht so genau sein. Daher auch der illuminierte Tannenbaum. Erst später wurde dieser heidnische Brauch mit der Geburt Jesu in Verbindung gesetzt. Die Kirchenoberen erhofften sich so ein größere Akzeptanz.
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