Deutsche Maut - Motorräder??

  • #11

    Hi,


    sorry, was ist so schlimm and er Maut? Wer kann die Autobahn nutzen, Fußgänger, Radfahrer, Mopedfahrer? Warum sollen die mit ihren Steuergeldern für den Bau und erhalt selbiger zahlen? Ich begrüße eine Vignette, ohne KFZ-Steuerausgleich, für alle gleich. Aber mit mehr auswahlmöglichkeiten, 7 Tage, 14 Tage, 6 Monate.


    Viele Grüße, Alex

  • #12

    Hallo Alex,


    ja da bin ich ganz bei dir!


    In Österreich haben wir die Maut ja schon länger mit Wahlmöglichkeiten:


    Tarife für 2017
    Fahrzeugart 10-Tages; 2-Monats; Jahresvignette
    Auto und Kfz bis 3,5 t hzG € 8,90 € 25,90 € 86,40
    Motorrad € 5,10 € 13,00 € 34,40


    das funktioniert sehr gut, die Preise finde ich auch ok.....


    Wenn ich auf deutsche AB zahlen muss (bin grundsätzlich dafür, Italien verlangt schon seit Ewigkeiten eine Maut) möchte ich eine ähnliche Auswahl und Preise wie bei uns......


    Krass finde ich nur das AB UND Bundesstrasse Mautpflichtig sind doch für die "Ausländer" auf Bundesstrassen die Maut ausgesetzt wird???? Auf gut deutsch wollen eure Politiker das ihre Bürger die Strassenerhaltung mitfinanzieren den die wissen eh das die Gegenrechnung der Steuer nie und nimmer legal ist - somit beschließt man es, der EGH wird es kippen und eure Politiker werden meinen sie hätten es eh kostenfrei für euch versucht doch die böse EU will das ihr jetzt auch zahlen müsst......


    Politiker (oder gewählte Gauner) eben......


    Schöne Grüße
    Alexander

  • #13


    In einem bin ich bei Dir: eine Maut an sich finde ich nicht schlimm, im Gegenteil: wer öffentliche Infrastruktur nutzt, soll für deren Bau und Instandhaltung zahlen. Aber eben nur dann, und selbstredend verursachungsgerecht. Nur als Bezugsgröße die Zeit (7 Tage, 14 Tage, 6 Monate,...) zu nehmen und nicht die km-Leistung ist mir völlig unverständlich.


    Zur Verdeutlichung: Ein Außendienstmitarbeiter, dessen Dienstwagen bei einer Jahresfahrleistung von 100.000 km Infrastruktur intensiv nutzt, kommt mit einer Jahresvignette davon, während der Familienvater, dessen zwei Autos mit je 10.000 km Jahresfahrleistung die Infrastruktur nur zu einem Fünftel (ab)nutzen, dafür doppelt soviel zahlt.


    Das ist weder gerecht noch fair, weder im Sinne des Gesetzes noch im Sinne der Bevölkerung, weder im Sinne des Staates (als Betreiber der Infrastruktur *und* Erheber der Abgabe) noch der Steuerzahler, weder im Sinne der Industrie noch im Sinne des Umweltschutzes.


    Hoffentlich kippt die EU diesen Blödsinn. Just my two Cents.


    Greeetz, Thomas

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

  • #14

    Bei einer Maut stellt sich zuerst mal die Frage, was soll damit bezahlt werden, soll der Unterhalt der Straßen bezahlt werden, muss die Maut vor allem Gewicht und gefahrene Kilometer berücksichtigen, geht es um die Umwelt, sind gefahrene Kilometer und Schadstoffausstoss wichtig.


    Gefahrene Kilometer zu berücksichtigen ist allerdings schwierig ohne konstante Aufzeichnung, wer wann wo gefahren ist (siehe LKW-Maut), was aber Datenschutzrechtlich sehr kritisch ist. Auf einer begrenzten Auswahl an Strecken mag so etwas mit Mautstellen ja funktionieren, aber für das gesamte Streckennetz müsste quasi eine Blackbox mit GPS-Aufzeichnung her. Nur nach der Zeit zu gehen (z.B. Vignette für 2 Wochen vs. das ganze Jahr) ist ungenau, wer eine große Urlaubs-Tour durch Deutschland fährt hat in den 2 Wochen mehr km drauf, als viele andere im ganzen Jahr.


    Gewicht und/oder Schadstoffausstoss zu messen ist da einfacher, aber auch nicht ohne Probleme (und führt immer noch zu mehr Aufwand und Variationen als die gängigen Versionen z.B. in der Schweiz und Österreich).


    Wirklich fair und unproblematisch ist eine Maut also aus Prinzip nicht. Also lässt man sie entweder einfach bleiben, oder man akzeptiert, dass sie nicht Fair ist aber sagt, nötig ist sie trotzdem also macht man sie einfach (und "einfach" in doppelter Bedeutung hier).


    Oder man macht den deutschen Weg, weil man den unterschiedlichen Wählergruppen ja schon alle möglichen Versprechungen abgegeben hat und jeder irgendwie versucht, sein Gesicht zu wahren. Das Ding ist trotzdem unfair, aber dazu fürchterlich kompliziert (was die Sache unnötig teuer macht und gleichzeitig die Kontrolle erschwert), hat unzählige Ausnahmen und versucht, alles irgendwie unter einen Hut zu bringen. Im Endeffekt ist es ein riesen Theater, wo noch nicht mal sicher ist, ob es durchführbar ist und ob am Ende wirklich mehr Geld rausspringt, als die ganze Bürokratie kostet (und den Gemeinden in Grenznähe an Geschäft möglicherweise wegfällt).

  • #15

    Ich weiss nicht wie das in Österreich, Italien und der Schweiz mit KFZ-Steuer aussieht, aber ich finde die Maut für uns deutsche Autofahrer unfair, weil wir eigentlich mit der KFZ- und der horrenden Benzinsteuer schon genug für den Erhalt der Strassen zahlen.
    Wenn diese Steuereinnahmen zweckbestimmt verwendet und nicht in den allgemeinen Haushalt zum Löcherstopfen fliessen würden.

  • #16

    In der Türkei haben die einfach eine elektronische Vignette (ich gehe von RFID oder NFC aus). Beim Auffahren auf die Autobahn erfolgt das über eine Mautstation, die die Vignette erfasst und einen Betrag vom Konto abbucht für diese Auffahrt auf die Autobahn - wie bei der LKW-Maut also auch.


    Damit kommt man schon näherungsweise an die Fahrleistung ran. Bei Bundesstraßen sehe ich das aber kritisch. Wenn oft nur über die Stadtautobahn ein paar Kilometer zur Arbeit und zurück gefahren wird, könnte um hohe Kosten zu vermeiden ja über die BAB diese Kurzstrecke verlagert werden.


    Wenn die BAB aber ebenso kostenpflichtig wird, wäre das Modell direkt ad acta geführt.
    Außerdem haben wir sehr viele Auffahrten auf die Autobahn, die alle mit elektronischen Lesern ausgestattet werden müssten, die dann auch regelmäßigen kostenintensiven Wartungszyklen unterlägen.
    Und natürlich ist das Thema Datenschutz auch ein wichtiges. ..


    Schwieriges Thema.. Muss ich wohl doch im Winter Moped fahren ;P

  • #17

    Die Vignettengebühr hebt bei uns der AB Betreiber (asfinag) ein somit ist die weitgehend zweckgebunden.


    Alle restlichen Staatseinnahmen rund ums Fahrzeug verpuffen im selbigen Moloch.....


    Die einfachste überwachbare Maut ist die Vignette (geklebt oder elektronisch) natürlich nicht fair da alle über einen Kamm geschert werde.


    Die fairere Maut ist die italienische die Km und Art des Fahrzeuges bezogen ist.

  • #18


    Genau mein Gedankengang. Jeder kann selbst mit den eigenen Augen sehen in welchem Zustand die Straßen in Kommune, Land und Bund sind. Der Staat lässt die Infrastruktur seit Jahrzehnten zu Lasten unserer Kinder und deren Kindeskinder verkommen. Mit den Abgaben der Fahrzeughalter werden stattdessen andere Haushaltslöcher gestopft.


    Aber solange Gewählte Politiker und Beamte nicht persönlich für Misswirtschaft am Eigentum der Bevölkerung haften müssen, hackt eine Krähe der anderen keine Auge aus.


    Schlimm ist nur, daß ein Großteil der Wahlberechtigten Menschen in diesem Land schon resigniert haben, das sich durch Wahlen etwas zum Besseren ändert. Siehe Wahlbeteilung, sollte ein Schlag in das Gesicht der seit Jahrzehnten regierenden Parteien sein.


    Gruß Peter

  • #19

    Hi,


    eine Vignette ist das einfachste, Kostengünstigste Mittel eine Maut zu erheben. Man könnte es auch wie in Frankreich machen, aber das finde ich eher zu aufgeblasen. Viel Personal (gut, bräuchte die Exekutive in D dann auch), Infrastruktur und Gebäude. In Norwegen gibt es die Automatische Maut, durchfahren und später bezahlen. Billig ist das dort nicht, aber bei den vielen aufwendigen Verkehrsinfrastrukturbauwerken durchaus zu verstehen.


    Fragt mal Österreicher, oder auch Norweger was die an Fixkosten für ihre KFZ zahlen, da können wir hier in D drüber lachen.


    Viele Grüße, Alex

  • #20


    Volle Zustimmung! Auch finde ich, dass diese elektronische Kontrollen in Italien, Frankreich und Österreich technisch akzeptabel umgesetzt sind.


    Das "Problem" der Eintreibung kann man in Deutschland über die bereits für die LKW eingerichtete Technik lösen - so wie es damals auch angedacht (aber nie verwirklicht) wurde. So werden mit den Faktoren Fahrzeugart und zurückgelegte Strecke die beiden für Umweltschutz und Abnutzung maßgeblichen Faktoren auf faire Weise ermittelt. Einen Transponder könnte man auf verschiedene Weise bereitstellen, z.B. gemietet: Anstelle eines Aufklebers wird die Box an Kiosk, Tankstelle oder einem Automaten gegen Pfand bereitgestellt, mit Saugnapf an der Windschutzscheibe befestigt und der Pfand bei Rückgabe zurückerstattet. Für Vielfahrer kann so ein Teil auch gekauft werden.


    Das Verfahren kann auditiert werden, um das Risiko des Datenmissbrauchs zu minimieren. Wer dennoch Angst vor Big Brother hat (hat sich ein deutscher Datenschützer schon für die Rechte der LKW-Fahrer stark gemacht?) muss die Autobahn ja nicht nutzen: Alternativen gibt es genug. Und sage mir bitte keiner, dass aus den von der Bahn, Lufthansa oder Google Maps erhobenen Daten nicht vergleichbare Profile erstellt und missbraucht werden können.


    Greeetz, Thomas


    P.S. Mir gefällt, dass der Thread bisher engagiert, aber recht sachlich verläuft - super, bitte weiter so!

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

    Einmal editiert, zuletzt von tho_schmitz ()

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