Reifen wegen Nagel reparieren ?

  • #11


    Nicht warten. Das Stahlgeflecht könnte anfangen zu rosten (abgelesen...).


    Was klappert ist noch dran.

  • #13

    Ich habe schon öfters Auto/Moped-Reifen geflickt (das Set mit der Vulkanisierungscreme und den Gummiwürsten) und bisher danach noch nie Probleme gehabt.


    OK, ich bin auch nicht super-sportlich unterwegs mit dem Moped, aber beim Auto lass ich es auch mal fliegen (trotz geflicke).


    Trotzdem bleibt es natürlich eine individuelle Entscheidung, und ist auch bissi Glaubesfrage.


    VG,
    Micha

    Piaggio PX80E Lusso --> Honda CB400N --> Piaggio Sfera50 --> 25J NIX --> BMW F800ST --> Honda NC750XD + NC750S

  • #14

    Hochgeschwindigkeitsreifen (V) dürfen grundsätzlich nicht geflickt werden. Ansonsten dürfen Reife nicht an der Flanke gflickt werden, auch dann nicht, wenn nur ein Teil des Flickens an der Flanke sitzt. Dort walkt der Reifen und der Flicken kann sich lösen. Wenn ein Pilz zum Flicken benutzt wird muß Gummilösung nach dem Aufrauen und dem Aufbohren durch die Decke und auf der Fläche verteilt werden. Der Pilz wird nach dem Antrocknen von innen durch den Reifen gezoogen. Dadurch wird das Loch verschlossen, was ein Rosten verhindern soll. Anschliessend wird der Flicken von innen durch eine Rolle an die Reifendecke angepresst. Nach einer kurzen Trockenphase sollte der Reifen sicher sein. Wenn ein Reifen weniger als 50% hat, würde ich ihn ohnehin ersetzen, weil es sich nicht lohnt. Wenn man Pannenspray verwendet hat, kann man ihn nicht mehr flicken.
    Von Flicken, die von Aussen eigesetzt werden halte ich grundsätzlich nichts. Die verschiessen den Reifen nur in der Decke. Innen quellen sie auf, sodass sie nich durch die Fliehkraft rausfliegen kann. Der Pilz dichtet als Flicken auf der Innenfläche ab und duch die Gummilösung im Loch auch in der Decke.


    Allerdings ist es schon über dreizig Jahre her, dass ich als Reifenmoteur tätig war. Es gelte immer die Vorgaben des Reifenherstellers. Man muß auch auf die Laufrichtung achten.


    Gerd

  • #15

    Bei meiner NTV hatte ich auch einen Nagel im Hinterreifen,


    rundes Loch relativ mittig,


    erste Werkstatt sachte mach ich nicht,


    bei zweiter kein Problem, 15,- gezahlt und fertig.


    damit bin ich gut 3000km gefahren bislang keine Probleme,


    ist ja auch keine Hayabusa so eine NTV

  • #17

    Hallo,


    ich habe mir nach einem von mir besuchten "Reifenworkshop" das Kid hier zugelegt:


    https://shop.touratech.de/reif…-pocket-tire-plugger.html


    Man benötigt keinen Kleber und der Pilzkopf dichtet von innen ab. Funktioniert leider nur bei kleineren runden Löchern, aber für größere Schäden gibt es dann die Klebevarianten vom Tantchem. Letztere würde ich nur als Heimbringer bzw Tourretter verwenden, die Pilze von Teuertech jedoch als Lösung bis zum Profilende.


    Gruß Berndte

  • #18


    Weil man ständig am fluchen ist wenn man das Zeug verwendet? :D

  • #19

    Moin,

    Klein ist relativ, schau dir mal das Video an.
    Zudem sind mehr als 99% gerundeter Natur und da man wie im Video zu sehen eine Ale einsetzt....


    Und warum beides kaufen? Wenn ich schon dabei bin, kann ich auch gleich einkleben und alles gut.


    Hab' mir mal das Video angeschaut-- Gut gemacht und wirklich idiotensicher.
    Meine Guellepumpe habe ich mit Pattex und 'nem angespitzetn Streichholz die Luft erhalten und hielt noch weitere 9000km.
    Die Klebeteile habe ich das erste Mal beim Auto eingesetzt - wunderbar seit mehr als 30000km.
    Seit mehr als 20 Jahren fahre ich in den Maschinen mit Reifenmilch, etliche Reifenschaedigungen aktiv ignoriert und gut.

    Gruss
    Rallebiker

  • #20

    Ihr habt echt Mut. Ich würde eine Reparatur tatsächlich nur als Nothilfe in Erwägung ziehen. Immerhin ist und bleibt (!) die Karkasse geschädigt! Meine persönliche Erfahrung beschränkt sich zwar "nur" auf Autoreifen, aber in einem Falle war eine beschädigte Karkasse die Ursache. Der Reifen mußte offenbar irgendwann einmal einen harten Bordsteinkontakt einstecken. Durch verschobene Einzeldrähte mit später noch sichtbaren Knicken haben sich mit der Zeit die unterschiedlichen Lagen voneinander gelöst. Wahrscheinlich ganz langsam immer ein bißchen mehr. Irgendwann ist dann bei hohem Tempo die gesamte Lauffläche mitsamt Stahlgürtel weggeflogen. Der Reifen hielt sogar noch die Luft, aber die Karosserie war großflächig zerstört. Innen- und Außenkotflügel, Seitenblech, Bodenblech - komplett durchschlagen.


    Zusätzlich habe ich in den 90er Jahren ein paar Jahre in einem Autohaus gearbeitet und Pannenhilfen erledigt und Autos, Motorräder und Lkws abgeschleppt. Ich habe viele Reifenschäden erlebt und weiß, daß 9 von 10 oder mehr im Grunde nur eine Fahrtunterbrechung darstellen. Passiert ja nichts dabei. Ja, meistens! Aber ab und zu passiert es eben doch! Akuter Druckverlust durch "verlorene" Ventile sind gar nicht so selten Unfallursache. Gerade bei Transportern passiert das gerne, weil die billigeren Gummiventile durch den deutlich höheren Druck im Vergleich zu Pkws schon mal reissen/rausfliegen. Bei Motorrädern habe ich mehrfach die Reste nach Unfällen wegen geplatzter Schläuche eingesammelt. Ich habe aber auch schon Motorradreifen gesehen, die nur noch die halbe Luft und zum Ausgleich eine schöne Beule hatten. Auflösung des Reifens durch innere Schäden. Moped Schrott am Haken, Fahrer im Krankenhaus.


    In meiner Jugend hat sich ein Kumpel auf der Autobahn einen Nagel in den Hinterreifen seines Leichtkradftrads eingefahren. Erst Druck- und dann Kontrollverlust bei den etwa 85 km/h (Tacho 95), die seine Hercules mit Anlauf auf der Autobahn schaffte. Moped durch mehrfachen Überschlag ordentlich ramponiert, Fahrer auch.


    Durch meinen Job habe ich mehrere Jahre in kurzer Zeit ein Vielfaches an Unfällen gesehen, was ein Durchschnittsmensch in seinem Leben erlebt, meine Sicht ist daher etwas negativer, aber ich weiß halt um die möglichen Folgen.


    Es mag ja sein, daß 9 von 10 oder mehr Reifen nach der Reparatur halten - aber wer garantiert mir, daß ich nicht den einen Reifen habe, wo es schief geht? Daß ich nicht mit 100 oder 150 km/h die Kontrolle über das Moped verliere? So ärgerlich das auch sein mag, aber für einen Reifen riskiere ich nicht meine Gesundheit und mein Leben.



    Gruß Michael

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