Reifen wegen Nagel reparieren ?

  • #21

    Das kannst aber auch nur Du sagen, wo Du Dein Leben wertiger als ~200 Euro einschätzt.
    So muss es ja nicht jedem gehen ;P


    Also ich kann schon verstehen, dass man schon Alternativen sucht, wenn man 400 Euro sonst auf den Müll haut, weil der zweite Reifen schon wieder "genagelt" wurde.


    Anscheinend gibt es hohe Sicherheitsrisiken. Auf der anderen Seite weißt Du nicht, wie und ob überhaupt die, die Du von der Straße gekratzt hast, ihren Reifen repariert haben.
    Vielleicht ist ein Reifen nach oben vorgeschlagener Reperatur ja wirklich zu 99.x % zuverlässig, die Gefahr also wirklich vernachlässigbar (da ist die Gefahr, dass man netter weise von einem Auto mitgenommen wird viel größer).


    So richtig feststehen tut das hier wohl nicht. Wer das Risiko eingehen möchte, darf es gerne tun - und berichtet dann, wenn die Stichprobe (und da sind wir schon wieder beim Nagel) ausreichend groß ist, können wir eine Risikobewertung vornehmen.


    Grüße,


    Anon

  • #22


    Niemand garantiert es, auch bei einem Neureifen garantiert dir es niemand.
    Und "ja aber..." trifft den den deutschen Kern "Sicherheit" und ganz oben steht die Doktrin "Fuer Ihre Sicherheit....". Eingehaemmert bis auf den Grund unserer Synapsen,
    unsere Volkslenker bestimmen was fuer uns gut sein soll - jegliche Eigenverantwortlichkeit geht verloren und wird unterminiert.
    Schaust du in Foren unseres Europas ist dies Thema so gut wie nicht vorhanden.
    Aber wie immer es auch sei, der Kollege hat sich die Gummistoepsel gekauft und ist gluecklich damit - auch gut.
    Vielleicht kann man sie auch gleich als Ohrenstoepsel verwenden-nur nicht grad mit 'nem imbus einsetzen :mrgreen:

    Gruss
    Rallebiker

  • #23

    also ich würde mir nicht wegen Einzelfällen im Vergleich zu den zig Tausend gut geflickten Reifen die gehalten haben in die Hose kacken. Restrisiko gibt es immer und überall selbst wenn man um 3 Uhr nachts über die Straße geht und von beiden Seiten weit und breit niemand kommt. Wenn man mit Risiko nicht leben kann, dann sollte man nicht Motorradfahren und diese Panik vor Risiken die früher auch kein großes Problem waren sind der Grund für die Regulierungswut in letzter Zeit

    Begonnen am 3.3.2016 mit 532 Km ; 2212 ; 3653 28.06.16 ; 4193 1.7.2016 Auffahrunfall (mir hinten drauf) bei 5792KM am 21.7.16 Schwinge war verbogen, Tacho gabs unteranderem neu, aktueller Stand am 22.12.2016 10280

  • #24

    Gefährdungsbeurteilungen mache ich beruflich und da komme ich bei der Reparatur von Motorradreifen zu einem einfachen Ergebnis: Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch, aber sie ist gegeben. Die möglichen Folgen sind jedoch erheblich. Es besteht Handlungsbedarf würde man da sagen. Reifen neu, Gefahr gebannt.


    Mit geflickten Reifen zu fahren ist wie mit einem Jethelm ohne Gesichtsschutz unterwegs zu sein. Das machen viele zum Teil seit Jahren und Jahrzehnten ohne Probleme. Aber ab und an fällt doch mal einer beim Sturz auf das Gesicht, das meist anschließend eine Erneuerung sämtlicher Paßbilder in allen Dokumenten erfordert...


    Die Zahl und Schwere von Gesichtsverletzungen rechtfertigt eigentlich längst ein Verbot von Jethelmen.


    Die Zahl von Stürzen nach Reifenreparaturen mag im Promillebereich liegen, aber die Stürze können böse ausgehen, besonders weil die Reifen meist unter hoher Belastung, also mit Tempo in der Kurve oder in ähnlichen gefährlichen Situation versagen.


    Wir sind alle erwachsen und müssen selbst entscheiden, welches Risiko man eingehen will. Ich würde es selber nicht eingehen und rate auch anderen davon ab. Ich habe täglich mit den unwahrscheinlichen Ereignissen und den daraus resultierenden Unfallfolgen zu tun, mit leichten und schweren, mit dauerhaften Einschränkungen und auch mit Todesfällen.


    Die ich nenne sie mal Mutigen frage ich gerne, ob sie z. B. Lotto spielen. Das machen die meisten. Wenn ich dann bitte, mir zu erklären, warum sie bei einer Chance von 1:140.000.000 sagen: "Warum soll es nicht mal mich treffen?", aber bei einer (Unfall-) Chance von 1:1.000 oder nur 1:100 sagen:" Warum sollte es gerade mich treffen?".



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #25

    Tut mir leid, aber das ist Unsinn. Früher gab es vieles noch nicht. Die Helme waren schlechter, die Schutzkleidung war nicht annähernd so gut wie heute, die Fahrwerke und Bremsen der Motorräder waren mieser - das könnte man noch lange fortsetzen.


    Soll ich mich in leichter Stoffhose ohne Nierengurt mit einem Calimero-Gedächtniseierschale auf ein 70er-Jahre-Moped mit viel Bumms, aber grottenschlechten Bremsen und der Angewohnheit schon lange vor der Höschtgeschwidnigkeit so zu pendeln, daß die Hersteller selber vor dem Ausfahren warnen setzen? War früher doch auch kein Problem! Ja, aber nach einem ordentlichen Sturz hatten es die damaligen Zweiradfahrer oft schon hinter sich. Im Auto war es nicht viel anders.


    Heute kann man viele dieser Unfälle vermeiden und die, die man nicht vermeiden kann erheblich abmildern. Ich bin ein leidenschaftlicher Motorradfahrer und ich habe wenige Wochen nach meinem Unfall wieder auf meiner als Ersatz für die geschrottete 1000er Honda gekaufte 1200er Yamaha gesessen. Nein, nicht nur gesessen, ich bin mit ihr gefahren. Aber gerade weil ich niemals freiwillig aufs Moped verzichten würde, achte ich darauf, das Risiko in einem tolerablen Bereich zu halten. Gute Bremsen, Reifen, Beleuchtung und solche Dinge tun mir nicht weh, aber sie reduzieren mein Risiko. Damit ich mit gutem Gewissen ohne Angst meinen Spaß auf dem Moped haben kann.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #26

    Mag sein, dass früher das Unfallrisiko und auch die Unfallschwere höher war, aber die Leute haben auch mehr aufgepasst und nachgedacht und nicht so gedacht, hmm das wird so verkauft ist schon sicher natürlich verringert es einiges an Unfällen was es heute so an Sicherheitstechnik gibt aber wieso soll ich es jemanden Vorschreiben? Das soll doch bitte jeder noch selber wissen was er macht, das muss doch mir oder jemand Anders niemand Vorschreiben! :naughty:

    Begonnen am 3.3.2016 mit 532 Km ; 2212 ; 3653 28.06.16 ; 4193 1.7.2016 Auffahrunfall (mir hinten drauf) bei 5792KM am 21.7.16 Schwinge war verbogen, Tacho gabs unteranderem neu, aktueller Stand am 22.12.2016 10280

  • #27

    Genau,
    zum Einen ist das ein sogenantes 'Totschlaegerargument',
    zum Zweiten sind die Chancen so minimal, dass ich mein Geld fuer nix rausschmeisse und wenn ich dann doch gewinne,
    dann bekomme ich ploetzlich Herzklabaster und das war's somit duerfte garnicht spielen, weil gefaehrlich!
    Und zum Dritten, da kannst du viele Artikel dazu lesen, das ist Evolotion.
    Ohne diese Einstellung wuerden wir stagnieren.

    Gruss
    Rallebiker

  • #28

    Interessante These. Aber ganz ehrlich, da glaube ich nicht dran. 1970 wurden bei knapp 17 Millionen Fahrzeugen in der Bundesrepublik Deutschland fast 20.000 Menchen im Verkehr getötet, also 114 pro 100.000 Kraftfahrzeuge. Je weiter man in der Zeit zurück geht, desto mehr Tote werden es. 2015 waren es in der inzwischen größeren Bundesrepublik Deutschland knapp 54 Millionen Kraftfahrzeuge, getötet wurden knapp 3.500 Menschen, also 6 pro 100.000 Kraftfahrzeuge. Das Unfallgeschehen, also die Zahl der Unfälle hat dabei natürlich erheblich zugenommen! Kommt man heute auf der Landstraße auf die Gegenfahrbahn, ist ein schwerer Unfall sehr wahrscheinlich, das war 1970 noch anders. Weil es schlicht so wenig Fahrzeuge gab, daß dank der geringeren Verkehrsdichte nur alle Jubeljahre mal ein anderes Fahrzeug vorbei kam. Da hat keiner aufgepasst oder nachgedacht, da hat man einen Unfall als unabwendbares Schicksal gesehen.

    Klare Sache, wir sind alle alt genug um selbst zu entscheiden was wir tun und was nicht. Ich versuche Denkanstöße zu geben, mehr nicht.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #29


    Also eigentlich ... Die Zahl und Schwere von Verletzungen rechtfertigt eigentlich längst ein Verbot von Motorrädern.


    / :roll:



    Genauso stört es mich nicht mehr sonderlich, wenn ich Squishies, also jene ohne Schutzausrüstung sehe (solange sie nicht wie die Henker fahren und auch andere in Gefahr bringen). Wenn sie so ihr lebenlang unfallfrei fahren, schön für die. Wenn es für sie zum Genuss "Motorrad" dazugehört, ok.

  • #30

    Als einer, der als Teenie selber nur mit Helm auf dem Kopf, Nierengurt, Boxershorts, kurzärmligem Netzshirt und Espandrillos fuhr habe ich das vollste Verständnis für diese leichten Klamotten. Das ist einfach ein geniales Gefühl im Sommer!


    Durch Unfälle in meinem Umfeld und in der Familie, Monate und Jahre mit regelmäßigen Krankenhausbesuchen und dadurch noch mehr Kontakt mit Unfallopfern habe ich über die Jahre und Jahrzehnte aber dazugelernt. Auch in meinem beruflichen Werdegang hatte ich über die Jahre auf unterschiedliche Weise viel mit Unfällen und Sicherheit zu tun - da ist es doch klar, daß sich die eigene Einstellung ändert. Der Mensch an sich ist ja lernfähig.


    Nur mit welchem Recht sollte ich nun anderen das verbieten, das ich selber gemacht habe? Und auch unfallfrei überstanden habe? Ich bin heute schlauer und versuche andere in die Lage zu versetzen, ebenfalls schlauer zu werden. Das ist und bleibt aber eine Leistung jedes einzelnen Menschen. Ich schrieb es schon, ich kann Denkanstöße geben, mehr nicht. Jeder bleibt für sich verantwortlich und muß selber nachdenken.


    Wenn einer mit Skihelm statt Motorradhelm fährt (in Cruiserkreisen sehr beliebt!) oder mit blankem Oberkörper (alles schon gesehen), dann ist das sein persönliches Problem, auch wenn er mit einem Unfall seinen Angehörigen oder Hinterbliebenen viel antun würde. Meine Grenze ist dort, wo eine direkte Gefährdung Dritter besteht. Etwa bei abgefahrenen Reifen.


    Ich durfte z. B. mal die Reste einer BMW GS und eines Opel Cabrios einsammeln. Der Opel hatte Reifen, die nahezu blank waren und bei Regen und schneller Fahrt zum Schleudern führten. Der Wagen schleuderte gegen die GS, deren Fahrerin Minuten später ihren schwersten Verletzungen erlag. Bei der Fahrt mit solchen Reifen ist meine Grenze überschritten. Das kann und darf es nicht geben.


    Falschparker bekamen ihre mangelhaften Autos bei mir schon das eine oder andere Mal nicht wieder. Blanke Reifen? Weiterfahrt erst nach der Beschaffung neuer Reifen. Basta. Die Kommune als Auftraggeberin und auch die Polizei stand da stets voll hinter uns. Es beeinflusst einen, wenn man unschuldig getötete Verkehrsopfer sieht.


    So, das soll für heute reichen. Ich habe morgen dank Seminar einen 14-Stundentag vor mir und soll dabei auch aufnahmefähig sein. Also ruft das Bett!



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!