Motorrad fahren - wann ist man »gut« darin?

  • #21

    wer sein Hirn auf Schräglage trainiert hat und die Kurven-Blicktechnik intus hat (sowie einen schräglagenwilligen Hobel hat) fährt ohne Pobleme Kurven durchaus auch (automatisch) schneller , (wenn er will).........je nach Modell kann es dabei früher oder später halt kratzen .....

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist

  • #22


    So ist es. Und so handhabe ich das auch. Demnächst kommt noch eine Anfängerin dazu. Macht vielleicht mehr Sinn, als wenn ich ständig dabei bin ...


    Gruß
    Jörg

  • #23

    *lach* Das kann natürlich sein!


    Aber so oder so, ob man anfänglich zu ängstlich ist oder es übertreibt(*), nach einiger Zeit geht es immer.



    Gruß Michael



    (*) Das ist einer der Gründe, warum ich wollte, daß meine Töchter mit 15 jeweils ein Mofa bekamen und mit 16 dann jeweils auf ein 125er Leichtkraftrad umstiegen: Als Sozia bei einem Jungen hinten drauf wäre ich vor Angst um sie tausend Tode gestorben! Ich kann mich in halbstarke Jugendliche hinein versetzen, ich war doch auch mal so. Meinen Mädchen habe ich da doch eine wesentlich vernünftigere Fahrweise zugetraut.

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #24


    OT.: Kann mir mein Lieblingsschräglagenvideo jetzt mal nicht verkneifen:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Schönes Zweirad. Leider nicht meine Preisklasse.

  • #25

    Beim Motorradfahren ist es wie bei allem anderen. Man muss üben, üben und üben. Lieber täglich eine Stunde auf der Hausrunde als einmal die Woche 5 Stunden. Der Erfahrene fährt vorraus und achtet selber auf seine Linienwahl, so kann "abgekuckt" werden. Langsam machen, lieber mit 80 km/h sicher fahren als mit 100 km/h unter Umständen tot sein! Sicherheitstraining ist immer gut und was ich meiner immer wieder im Spaß sage, "wer blöd guckt, fährt blöd", das erinnert immer wieder daran auf die Blickführung zu achten.
    Auf jeden fall einfach cool machen, das Tempo kommt mit der Sicherheit. Denkt immer daran, keiner ist je aufs Motorrad gesessen und vom ersten Moment an perfekt gewesen! Keiner!
    Und über das fahren sprechen hilft auch sehr. Anfänger haben meistens immer Angst vorm stürzen, vor Unfällen usw und je älter der Fahranfänger ist, desto größer ist meist die Angst.
    Und lobt den Anfänger auch mal, nichts motiviert mehr als ein ehrliches Lob.


    Robert

    CRF1000L, Tricolor, DCT mit allem
    Gutbrod 1050 pur

  • #26

    Gut ist man, wenn man Spaß hat... :lol:


    Gut werden tut man mMn. am besten, wenn man alleine unterwegs ist. Sonst ist immer der Druck da...ich muss hinterher kommen...ich will/darf nicht zu langsam vorneweg fahren. So empfinde ich generell Fahrten zu zweit oder in der Gruppe. Man hat keine Zeit, seinen eigenen Fahrstil zu finden und zu verbessern.


    Für mich ist gut fahren weder schnell, noch kratzende Rasten. Man muss für sich selber einen runden Fahrstil finden, wenn es rund läuft, wird man irgendwann auch sicherer und somit auch schneller.

    Nach 3 Jahren NC750x DCT hab ich jetzt was tierisches...einen Tiger und 95 Pferde Triumph Tiger 800 XRX

  • #27

    Moin,
    auch eine Hausstrecke ist hilfreich,diese Strecke kennt man ,insbesondere deren Kurven.
    Langsam rantasten.

  • #28


    Das ist leider einfacher gesagt als getan. Wenn man hier mal ein paar schöne Kurven ungestört fahren will, kann man Werktags schonmal ziemlich vergessen. Samstag Nachmittag und Sonntag geht es noch am ehesten, vorausgesetzt das Wetter ist nicht zu schön, sonst stehen einem überall die Luftschnapper im Weg. Einfach ein paar Minuten raus und fast alleine auf der Straße sein gibts leider seit 20 Jahren nicht mehr.


    Und beim Pendeln von/zu der Arbeit trainiert man höchstens die Geduld beim Kolonne fahren oder riskiert Punkte wegen Überholen wo laut Gesetz kein Platz dafür ist.

  • #29


    richtig ist: üben, üben, üben! Aber was soll man ganz genau üben? Einfach drauf los fahren? Wichtig ist, dass man das Richtige übt. Ich versuche das mal mit meinen Worten zu beschreiben:


    Ich glaube deine Frau hat ein wenig Angst in den Kurven. Angst vorm umfallen in Schräglage, denn das tut weh. Das Wissen um die Fahrphysik in den Kurven hilft einem da weiter. Deshalb zunächst ein wichtiger Grundsatz: Wenn man in Schräglage bremst (bis zum Stillstand) fällt man nach innen um! Anhalten kann man nur, wenn das Motorrad gerade steht. Umgekehrt gilt aber auch: Wenn man in Schräglage beschleunigt wird der Kurvenradius automatisch größer und die Maschine richtet sich auf. Die ganz normale Reaktion auf Angst in der Kurve (vorm Umfallen) ist bremsen, langsamer werden. Damit erreicht man das genaue Gegenteil dessen, was man eigentlich haben will. Wenn man in Schräglage bremst (=langsamer wird) muss man die Maschine mit Kraft und Krampf aufrecht halten, damit sie nicht umfällt. Man fühlt, dass man die Maschine nur mit Kraft aufrecht halten kann. Die Angst und die Unsicherheit wird noch größer. Es ist schwer dem normalen menschlichen Trieb entgegenzusteuern. Also Gas zu geben statt zu bremsen wenn man das Gefühl hat 'gleich falle ich um'. Achtet mal darauf: Wenn man in Schräglage leicht Gas gibt ist das unsichere Gefühl 'gleich falle ich um' sofort weg. Das muss man nutzen beim Kurvenfahren.


    Ich bremse VOR der Kurve. Ab Kurvenbeginn, also ab dem Zeitpunkt, an dem ich in Schräglage 'falle', gebe ich ganz sanft Gas. Ich werde dabei kaum schneller. 'Stützgas' nennt man das. Das Gefühl umzufallen kommt dabei gar nicht auf. Dann kommt der Scheitelpunkt der Kurve. Der Punkt, ab dem der Kurvenradius anfängt größer zu werden bis am Kurvenausgang die Kurve in eine Gerade übergeht. Ab den Punkt gebe ich Gas, ich beschleunige. Das Motorrad richtet sich (fast) von ganz alleine auf. Am Kurvenausgang habe ich oft die gewünschte Reisegeschwindigkeit schon erreicht. Ich höre auf Gas zu geben, bremse vielleicht sogar ganz leicht. Aber da bin ich nicht mehr in Schräglage.


    Wichtig ist also auch, nicht erst am Kurvenende beschleunigen, sondern in der Kurvenmitte. Bis zur Kurvenmitte fahre ich mit Stützgas, ab dem Kurvenscheitelpunkt beschleunige ich. Ein unsicheres Gefühl 'gleich falle ich um' gibt es bei der Methode nicht. Man fährt die Kurven schon rund und flüssig. Zum Üben eignen sich langgezogene Kurven sehr gut. Die man schön mit 50 - 70 Km/h fahren kann. Wichtig ist, dass dieses Gefühl 'ich falle um' nicht aufkommt. Das steuert man mit dem Gasgriff. Wenn es aufkommt hilft nicht Bremsen sondern Gas geben.


    Üben muss man also, auch das richtige Gasgeben in der Kurve. Die richtige Blickführung zu Üben reicht nicht.


    Deshalb fahre ich sehr ungerne hinter Autos in den Kurven. Die Beschleunigen in der Regel erst am Kurvenausgang.


    Lorenz

  • #30


    Das kann ich nur voll unterschreiben. Genau auf diese Weise bin ich an meine NC gekommen. Eigentlich war die ja für meine Frau gedacht, vielleicht ein bisschen voreilig noch während Ihrer Fahrschule gekauft.
    In der Fahrschule hat es dann mit dem dort vorhandenen 4-Zylinder Trumm nicht so gut geklappt, rangieren wenden etc. machten immer wieder wegen des Gewichts Probleme. Die NC war da nun auch nicht viel leichter.


    Am Ende hat Sie dann auf einer 390er Duke Führerschein gemacht und ist diese auch weiter gefahren, die NC hab ich dann übernommen. Heute, ca. 30.000 km später fährt Sie eine Street Tripple (auch leicht, ca. 180 kg) und ich bekomme langsam Probleme hinterher zu kommen. Nur letztens das Stilvser Joch hoch ist sie nochmal an Ihre Grenzen gekommen und hat es gerade so geschafft.


    Die kleine leichte Duke war das beste was wir in der Situation machen konnten.

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!