Motorrad fahren - wann ist man »gut« darin?

  • #1

    Ein Hallo in die Runde! :D


    Meine Frau ist etwas enttäuscht. Sie ist Führerschein-Neuling, hat jetzt 1500 Kilometer auf ihrer Honda NC750S absolviert, und die komplette Kurvengeschichte will immer noch nicht klappen. Alles läuft im Augenblick noch auf massive Bremserei, eckiges Fahren und zögerliches Beschleunigen hinaus. Ich rede ihr immer gut zu. Jeder braucht so seine Zeit, bis diese Dinge rund und flüssig ablaufen.


    Wie habt ihr das erlebt, als ihr Anfänger gewesen seid? Irgendwann kommt ja der Augenblick, da platzt der Knoten, da funktioniert das auf einmal mit der Schräglage, da hat man Vertrauen in seine Fähigkeiten, die Maschine souverän durch die Landschaft zu manövrieren - man hat ganz subjektiv das nötige Sicherheitsempfinden. Weil das Moped an sich "passt", die Ergonomie, weil man mit der Motorleistung vertraut ist, dessen Grenzen kennt (und die eigenen), die passende Bereifung gefunden hat usw.


    Wie viele Kilometer habt ihr so abgespult? Hat's gleich mit dem ersten Motorrad geklappt, oder habt ihr da länger suchen müssen? Wann habt ihr den Eindruck gehabt: Jetzt bin ich ein ganz passabler Motorradfahrer! ? Und musstet ihr diese Einschätzung später gar wieder korrigieren? Was muss ein "guter" Motorradfahrer drauf haben, und was ist eurer Meinung nach vernachlässigbar - falls es sowas überhaupt gibt?


    Eure Erfahrungen zu diesem Thema würden mich sehr interessieren.
    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

  • #2

    Hallo,
    ja,so ein Fahrsicherheitstraining ist ne tolle Sache.Viele Km Fahren und Üben,Üben.
    Gruß Rainman

  • #3

    Hallo,


    Ich habe auch seit Mai meinen Führerschein und seit August eine NC 750 S mit inzwischen 2300km. Vorher bin ich 3500km eine Enduro gefahren. Bei mir will das Kurvenfahren auch noch nicht so rund laufen und im Frühjahr werde ich ein Kurventraining absolvieren.


    Alexander

    2 Mal editiert, zuletzt von Clubman ()

  • #4


    Worin? Möglichst schnell zu fahren oder möglichst sicher oder beides?


    Also ich kann nur für mich sprechen, aber die ersten 10.000km habe ich eine sehr steile Lernkurve gehabt, sowohl in Sachen Geschwindigkeit als auch Sicherheit. Da bin ich von km zu km besser geworden. Seitdem verbessere ich mich zwar immer noch stetig, allerdings nicht mehr so deutlich wie am Anfang.


    Ich würde sagen, inzwischen habe ich den Punkt erreicht, wo ich nur noch deutlich besser (schneller) werde, indem die Pausen zwischen den einzelnen Fahrten möglichst gering sind, d.h. wenn ich 5 Tage hintereinander jeden Tag fahre, dann werde ich nochmal merklich besser, weil man näher an seine Grenzen kommt. Dauerhaft schneller werde ich also aktuell erstmal nicht mehr wirklich. Das man sicherer wird und mehr Erfahrung mit schwierigen Situationen sammelt, das hört glaube ich nie auf.


    Meiner Meinung nach vergehen aber auch dort schon einige (zehn?) Tausend Kilometer, bis man weiß wie sich das Bike in alle "Lebenslagen" verhält und wenn man sich nicht ans Limit rantastet, wird man es sogar nie "lernen".


    Generell kann man nur besser durch Übung werden. Also raus auf die Straße und üben, üben, üben. Klar kann man das unter Umständen beschleunigen, indem man Kurven-, Fahrsicherheits- und Rennstreckentraining macht aber auch dann muss man danach viel Fahren um das ganze zu automatisieren.

  • #5

    D ist etwas grösser , hier in CH wäre der nächste Schräglagenkurs nur paar km entfernt.......aber soltest du voraus fahren so würde ich zu ihr sagen, schau : wenn ich die Kurve mit einer gewissen Geschw. fahre und den Hobel entsprechend lege so kannst du das genau so machen mit deiner ohne dass etwas passiert........fahre hier zu stehts eine möglichst saubere Linie vor...und gehe mit ihr immer und wieder das Zeugs mit der Blicktechnik durch, denn ohne diese kriegt man halt wirklich keine flüssige Kurve hin......und ja die Sache mit dem Lenkimpuls...


    und mal am Kabel ziehn:


    je in der langen Geraden mal im 6ten -5ten -4-.... so richtig am kabel ziehn damit sie merkt was da kommen kann ...und dabei wieder mal an die Blicktechnik erinnern....


    und ja , wenn sie vom Hobelfahren nicht selbst überzeugt ist , sie es nicht mit leidenschaft können will , wirds wohl nie was werden







    und wann ist man gut darin;


    wenn einem andere in den Pässen die Kurven zu parkieren oder nicht extra ""durch die Kurven gestossen"" wirst von den anderen obwohl sie ca den gleichen Typ "Rad" haben.......Strassen + Verkehrssituationen richtig einschätzen gehört natürlich auch noch dazu


    wie auch:
    fahre so als wärst du unsichtbar

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist

    4 Mal editiert, zuletzt von alprider ()

  • #6


    Hi.
    Also hast Du Fahrsicherheitstrainings absolviert, weil Du Dich zu Beginn in der "freien Wildbahn" noch nicht so sicher gefühlt hast? Ich frage, weil ich ja an persönlichen Erfahrungen interessiert bin. Wann hattest Du das Gefühl, da ist noch mehr drin, als unfallfrei von A nach B zu kommen?


    Gruß
    Jörg

  • #7

    Praxis sammeln ist sicher das wichtigste, aber das bedeutet nicht automatisch dass man sicherer wird.


    Ich bin zu Beginn lange und auch viele Kilometer gefahren ohne wirklich sicher zu werden und hatte in Kurven nicht das Gefühl die Linie genau kontrollieren zu können.


    Deutlich "besser" unterwegs bin ich seit ich mir theoretische Grundlagen klar mache, wie z.B:
    Wie funktioniert das mit dem gezielten Einlenken? Wo schaue ich beim Anfahren einer Kurve hin?
    Es muss nicht alles auf einmal sein, aber dass der Lenker nicht nur zum festhalten da ist will auch verinnerlicht sein.


    Einsteigertranings sind dafür bestimmt sehr gut geeignet und ein Trainingswochenende mit entsprechenden AHA-Effekten nützt sicher mehr als tausende Kilometer zu fahren ohne den Fahrstil gezielt anzupassen.

  • #8

    Sich nach gerade einmal 1500 km verrückt zu machen - das würde mir als allererstes zu denken geben. Ich würde mir also zunächst Gedanken machen, woher meine überzogene Erwartungshaltung kommt. Wenn das geklärt ist sammle ich Fahrpraxis und mache im Idealfall (ein) Training(s).


    Viele lassen sich beim Mopeten von anderen unnötig unter Druck setzen. Die Sicherheit kommt durch Übung. Was andere sagen oder denken ist absolut irrelevant.

    Von 2016 bis 2018: Honda NC750S 2016

    Ab 2021: Honda NC750X DCT 2021

  • #9

    Ich bin ein Mann und als solcher war ich mal ein junger Kerl. Daher war ich schon zu Beginn ein guter Fahrer! (Achtung Ironie!) Daß meine Fähigkeiten Grenzen haben, habe ich erst nach und nach gelernt. Jetzt, nach ungefähr 35 Jahren auf motorisierten Zweirädern und fast einer Viertelmillion Kilometern Fahrpraxis auf zwei Rädern sehe ich mich als ganz normalen Durchschnittsfahrer. Ich bin kein besonders schlechter Fahrer, aber eben auch kein besonders guter.


    Dinge wie die Balance (die Parkplatzübungen beim Führerschein!) und Kurven schreckten mich als Fahranfänger nicht. Das war ich - kein Witz! - vom Fahrrad gewohnt. Ich mußte anfänglich nur das Einkuppeln lernen. Das macht man schwarz vor dem Führerschein, also dauerte der Lappen incl. Prüfung unterm Strich 3 Stunden. Fünf Fahrstunden mit den damals üblichen 30 Minuten plus Prüfung. Kinderspiel. Und dann gib's ihm!


    Ich halte die Schwierigkeiten Deiner Frau daher tatsächlich nicht für alle Motorradfahrer typisch, es ist eher das typisch weibliche Verhalten. Frauen sind meist zu vorsichtig und ängstlich, Männer sind eher zu unvorsichtig und lernen mit der Zeit aus Fehlern, während Frauen sich eher von unten die Grenzen langsam erarbeiten.


    Ich hatte z. B. als 18- oder 19-Jähriger keine Hemmungen auf dem geliehenen Moped mit 280 km/h oder so über die Bahn zu kacheln. Um erst als es beinahe zu knapp wurde zu begreifen, daß man dann auch beim Spurwechsel 280 fährt... Solche Dinge halt. Man(n) reift mit der Zeit. Je später man einsteigt, desto schwieriger wird es. Was auch für Frauen gilt, die zusätzlich dazu neigen, es sich unnötig noch schwerer zu machen.


    Das scheint bei Deiner Frau der Fall zu sein. Sie ist ängstlich, was bei ihr sogar Sinn macht, denn es hält sie davon ab, es zu übertreiben. Soll sie doch langsamer um die Kurve fahren! Es macht richtig viel Spaß, locker flockig durch die Gegend zu cruisen. Warum schnell, wenn langsam doppelt so viel Spaß machen kann? Touristisch fahren macht unglaublich viel Spaß und nimmt den Druck. Entschleunigen, statt Kurvenkratzen mit Adrenalinorgien. Wenn sie es lockerer angeht, wird sie ganz von alleine mehr Sicherheit gewinnen.


    Etwas kommt noch hinzu: Kann es sein, daß sie das falsche Motorrad hat? Die 750er ist objektiv gesehen ein fetter Brocken. Für erfahrene Piloten mäßig motorisiert, aber ein fetter Brocken. Warum nicht eine BMW G 310 R statt einer NC 750 S? Das ist nur ein Beispiel, aber eine leichte und handliche 250er oder 300er lässt sich deutlich leichter beherrschen und vermittelt viel schneller ein sicheres Gefühl.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

    Einmal editiert, zuletzt von NC-750-X ()

  • #10

    1500km..habe ich etwas übersehen....klaro das ist nix...sonst wie gesagt fahren fahren fahren möglichst immer mit der richtigen Theorie im hinterkopf und ev. ein Erfahrener mit schöner Linie voraus....


    und nicht nur mal eben um 2 hausecken herum am Stück sondern mind 1-2h Stunden




    ach ja vorausfahren: gemütlicher Dosen-Sonntagsfahrer Stil bitte......aber ebbben : korrekte Linie



    einen hab ich noch, hoffe deine bessere hälfte kommt mit beiden Füssen gleichzeitig ganz hinunter....dann ist das HobelGewicht schon fast egal....

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist

    Einmal editiert, zuletzt von alprider ()

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