Motorrad Ausgabe 16/2016

  • #61


    Du fährst hinter einer Kolonne Einbauküchen mit Anhänger auf der Autobahn und willst diese Möglichst zügig überholen, ohne die Damen und Herren mit zu lautem Motorengeräusch zu erschrecken, also mit möglichst niederer Drehzahl.

  • #62

    Stimme Alex zu.


    Praktisch alle Motormagazine wählen Geschwindigkeitsbereiche, um nachfolgenden Szenarien abzudecken:
    - 60 bis 100 km/h (üblicherweise im zweithöchsten Gang): Simulation eines Überholmanövers auf der Landstraße, z.B. kurz nach Ende einer Ortsdurchfahrt
    - 80 bis 120 km/h (üblicherweise im höchsten Gang): Simulation eines Überholmanövers auf der Autobahn, z.B. eines LKW.


    Es spielt eigentlich keine Rolle, ob diese Übungen mit einem Motorrad oder einem Auto durchgeführt werden - es soll ja eine alltägliche Situation nachgestellt und die Leistungsfähigkeit der Probanden praxisnah (!) ermittelt werden.


    Wie bereits dargelegt ist 60 bis 140 km/h im höchsten Gang wirklichkeitsfremd und macht folglich keinen Sinn, erst recht nicht mit einem Automatikgetriebe. Warum MOTORRAD das (als einzige Zeitschrift) gleichwohl so macht, ist deren ungelöstes Geheimnis.


    Greeetz, Thomas

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

  • #63


    Der war nun mal richtig gut. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


    Greeetz, Thomas

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

  • #64

    ..und du hast beim Überholen auf Landstraße oder Autobahn noch nie das vorgegebene Tempolimit überschritten? Löblich. Ob du daran immer noch deine Freude hast, wenn plötzlich Gegenverkehr, und vielleicht auch noch richtig schneller, auftaucht, mag ich an dieser Stelle bezweifeln. Und die Anzahl an kilometerweit einsehbaren Straßen ist außerhalb Hollands recht gering, vor allem wenn man dort mit einem Motorrad unterwegs ist. Die einzigen Fahrer, die an stupiden Geradeausfahren Freude haben, sind die Besucher der Route 66 oder anderer amerikanischer Bundesstraßen. Mir wäre das zu doof und das falsche Hobby. Langeweile bekomme ich billiger durch Briefmarkensammeln.


    Das ein derartiger Test bei "Automatik-Getrieben" sinnfrei ist mag stimmen. Allerdings ist das DCT kein Automatikgetriebe im Sinne von CVT oder Variomatik. Darauf pocht ihr doch immer so arg. Es ist doch ein "automisiertes Getriebe" und kein "Automatikgetriebe" oder habe ich die empörten Aufschreie in der Vergangenheit falsch verstanden. Bei der NC gibt es definierte Gangstufen, damit ist der höchste Gang festlegbar und wird zur Elastizitätsprüfung herangezogen. Das es mit einem Overdrive-Gang wirklich nicht aussagekräftig ist, steht auf einem anderen Blatt.

  • #65

    Hmm.. aber.. Müsste die NC nicht einen Vorteil haben, wenn im 6. Gang bei sehr niedriger Drehzahl ab 60 an beshcleunigt wird? Die anderen Kisten haben doch überhaupt keinen Drehmoment bei 60 im höchsten Gang?!


    Oder was versteh eich jetzt nicht?

  • #66


    So eine grobe Fehleinschätzung ist mir zum Glück noch nicht passiert. Ich hatte nach dem Überholen schonmal 120 auf dem Tacho, weil mir eine nicht einsehbare Kurve oder Kuppe zu nahe kam, aber das war dann Anlass genug, das Fahrverhalten anzupassen und halt möglichst nicht mehr so riskant zu überholen. Fehler passieren, aber bisher eben zum Glück noch nicht so krasse, dass ich den Hahn bis 140 km hätte aufreissen müssen (und wenn man sich so verschätzt, merkt man das doch eigentlich früh genug und kann bremsen und hinter dem Hinderniss einscheren, von 100-140 beschleunigt die NC ja nicht so brutal, dass es passiert ist bevor man geblinzelt hat).


    Mal ganz davon abgesehen, wenn ich es eilig habe beim Überholen wird heruntergeschaltet und nicht ab Standgasdrehzahl gemütlich die Geschwindigkeit erhöht so dass der erste halbe km schon vorbei ist bevor man die Hinterachse vom LKW erreicht hat.

  • #67


    Doch. Aber eben nur beim Überholen, nicht als regelmäßige Übung um den anderen Verkehrsteilnehmern mal so richtig zu zeigen wo der Hammer hängt.


    Viel wichtiger: ich kenne die (niedrigen) Grenzen meines Fahrtalents nicht nur beim Tempo, sondern auch beim Umgang mit der Maschine. Und genau deswegen weiß ich, dass für mich im Krisenfall (verschätzt, Öl auf der Fahrspur, plötzlich einscherende Fahrzeuge, was auch immer) durchaus die Gefahr besteht, nicht schnell genug schalten zu können.


    Gerade deswegen habe ich mich für ein DCT-Modell entschieden, was mir diese Aufgabe abnimmt. Das ist nicht nur ein Komfortgewinn, sondern für mich in erster Linie ein signifikanter Sicherheitsgewinn.



    Stimmt.


    Ich fahre neben Motorrad noch Autos, und das ebenfalls als Hobby. Ich habe derzeit einen Auto mit Multitronic (CVT-"Getriebe" mit stufenloser Übersetzung und sehr breiter Spreizung), einige mit Tiptronic (Wandlerautomat, also einem automatisierten Getriebe mit Drehmomentwandler, bei dem Planetenradsätze die Übersetzungen bereitstellen), einen mit S-Tronic (Doppelkupplungsgetriebe, vergleichbar dem Honda-DCT), eines mit Halbautomatik (konventionelles Getriebe mit automatisierter Kupplung) und natürlich auch einen Handschalter. Ich kenne die Vor- und Nachteile aller Getriebe durch langjährige praktische Erfahrung (Fahren/Schrauben) gut genug um zu wissen, wovon ich rede.


    Ich stimme Dir zu: nur die Multitronic (CVT/Variomatic) ist für mich eine echte Automatik im Sinne einer automatischen Anpassung einer Übersetzung (also ohne Schaltvorgang). Alle anderen sind Getriebe mit fest vorgegebenen Schaltstufen, bei denen der Gangwechsel automatisiert erfolgt. Und beim DCT als einzigem Getriebe durch die gegenphasig arbeitende Doppelkupplung sogar ohne Unterbrechung der Zugkraft.



    Warum hat man dann nicht einfach den Handschalter genommen? Und warum hat man einen Geschwindigkeitsbereich gewählt, der Motorräder mit Hochdrehzahlkonzept klar bevorzugt? Wir reden hier schließlich von Crosstourern und keinen Rennsemmeln. Ich erwarte von solchen Bikes Durchzug von unten heraus und folglich entsprechend ausgelegte Tests. Bei MOTORRAD: Fehlanzeige. Bei allen anderen nicht.


    Greeetz, Thomas

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

  • #68


    Hat sie auch. Nur holen die anderen Bikes aufgrund ihrer Motoren mit Hochdrehzahlcharakteristik und der entsprechend kürzeren Getriebeübersetzungen bei zunehmendem Tempo auf, während da die Honda abfällt und eben bei 6.500/min abregelt. Hilft der Lebensdauer, kostet Punkte beim Test.


    Hier mal die Leistungs- und Drehmomentwerte gegenübergestellt:


    Leistung
    55,0 kW (75 PS) bei 7300/min (BMW F700GS)
    40,3 kW (55 PS) bei 6250/min (Honda NC750X)
    51,0 kW (69 PS) bei 8500/min (Kawasaki Versys S650)
    51,0 kW (69 PS) bei 8800/min (Suzuki V-Strom 650)


    Drehmoment
    77 Nm bei 5300/min
    68 Nm bei 4750/min
    64 Nm bei 7000/min (Kawasaki)
    60 Nm bei 6400/min (Suzuki)


    Ach so, ja, die Preise :shock:
    10205 Euro (BMW)
    7785 Euro (Honda, Preis mit DCT, als Handschalter -1000 Euro)
    7895 Euro (Kawasaki)
    9030 Euro (Suzuki)


    Ich würde ja zu gerne wissen, was die Bikes noch schaffen, wenn man sie auf 48 PS drosselt.


    Greeetz, Thomas

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

  • #69


    das ist ja nun wirklich kein Problem bei einer NC mit DCT im manuellen Modus im 6. Gang ab 60 Km/h zu beschleunigen. Nur, die 10 Kg mehr zum Schaltermodell wirken sich wahrscheinlich negativ aus.


    Lorenz

  • #70


    Und nicht nur das, bei der V-Strom habe ich z.B. auf der Autobahn den 7. Gang sehr vermisst, selbst bei einer Fahrt bei Richtgeschwindigkeit dreht der Motor schon ungemütlich hoch, längere Strecken wollte ich so nicht fahren und auch nicht bezahlen, der Spritverbrauch steigt dann auch deutlich überproportional an. Gerade bei so einem Reisemotorrad ein ko-Kriterium in meinen Augen.

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