Beim Bremsgriff gilt für mich auch ganz oder gar nicht. Ausnahme: Stop-and-go-Verkehr. Da macht es Sinn, weil man so gleichzeitig vorne bremsen und hinten beschleunigen kann. Das macht man zwar nicht gleichzeitig, aber fast, indem man sehr schnell wechselt. Beschleunigen, bremsen, beschleunigen, bremsen. Vorteil: Man kann im Mittel so in einem Tempo fahren, das unterhalb der Geschwindigkeit im Leerlauf im ersten Gang liegt, bei dem man also ansonsten über einen längeren Zeitraum mit schleifender Kupplung fahren würde.
Ansonsten ist der schnelle Finger (unter diesem Namen kenne ich das seit Jahrzehnten, auch wenn es ein oder zwei Finger sein können) nur an der Kupplungshand nötig. Da ist er sinnvoll, um in Kurven bei Fahrfehlern oder unerwarteten Situation schnell auskuppeln zu können, um so z. B. ein rutschendes Hinterrad wieder einfangen und damit einen möglichen Sturz verhindern zu können.
Da ich aber nicht zu denen gehören, die den Grenzbereich bis zum Geht-nicht-mehr ausreizen, kann ich es mir erlauben, die Hände je nach Fahrsituation über Lenker und Griffe oder nur um die Griffe zu legen.
Gruß Michael