Federvorspannung hinten einstellen

  • #11

    Wie Bogman schon richtig sagt, wird nur die Feder im Stück nach oben oder unten verschoben. Die Feder wird dabei weder "gespannt", gestaucht oder sonst irgendwie verändert. Der Federweg wird nicht verändert, bleibt gleich.


    Man "schraubt" den unteren Federteller der Feder bei mehr Vorspannung nur nach oben, zieht die kolbenstange des Dämpfers weiter raus, um bei der Mehrbelastung durch Sozia/Sozius/Gepäck nicht sofort auf Block zu schlagen bei der nächsten Bodenwelle (Heck geht insgesammt hoch). Vorspannung ist eigentlich das falsche Wort.
    Die Feder zu weit draußen zu haben kann aber auch ungünstig werden. Wenn das Federbein stark ausfedert (kurzer Impuls bei Bodenwelle z.B.) und den maximalen Ausfederweg durch die Kolbenstange des Dämpfers erreicht (ist die ganz draußen ist halt Schluß), wirds zappelig im Fahrwerk. Hatte das bei meine Vara desöfteren. Hab die "Vorspannung" runtergesetzt und die Fuhre war weniger unruhig in welligen Kurven und schlechteren Strassen.


    Die Härte läßt sich nur durch Änderungen am Dämpfer einstellen. Bogman hat das schon erwähnt - Zug- und Druckstufenänderung. Geht aber bei der NC mit dem Standardfederbein nicht. Glaub Wilbers hat schon was im Programm. Hab zumindest in der Bucht schon mal was gefunden: Wilbers NC700X


    Grüße, Ryker

  • #12


    So kann mann sich natürlich auch aus einer Diskussion verabschieden.
    Aber vielleicht kannst Du Schlaumeier uns ja mal erklären wozu die Verstellung des hinten Federbeins nützlich ist.

  • #13


    So mit Sicherheit nicht!

  • #14

    @ Ryker:


    Dann wäre es in meinem Fall (Unebenheiten schlagen hinten ziemlich durch) wahrscheinlich besser, die Federvorspannung auf mittlere Stufe zu stellen?


    Bei der Probefahrt war sie auf der untersten Stufe, das Fahrwerk war deutlich bequemer.

  • #15

    @ Trevor:
    Probiers einfach aus (insofern du nen Schlüssel für das Federbein hast, hab ihn auch noch nicht gesehen im Werkzeug). Fang in niedriger Stufe an und schau, wie sie reagiert. Fahr mal holperstrecken und schau, ob sie Durchschlägt. Wenn ja, höher einstellen und wieder testen - solange bis Komfort und Fahrverhalten angenehm sind. Würden Zug- und Druckstufe noch einstellbar sein, uiuiui - gute Nacht, da hätte man eine Lebensaufgabe...das ist wie die Suche nach den "richtigen" Reifen... ;) Für den Anfang reicht die Einstellung der Vorspannung erstmal aus. Mir persönlich wären zu viele Einstellmöglichkeiten eher lästig. So profimäßig bin ich nicht unterwegs, dass ich jetzt das Tausendstel vom Hundertstel noch einstellen müßte.


    Ich hatte damals das Problem, dass bei hoher "Vorspannung" in welligen Kurven das Federbein nicht richtig gearbeitet hat und das Rad zu hüpfen anfing (ähnlich wie bei defektem Dämpfer). Eine saubere Dämpfung war nicht möglich und mir ging das Hinterrad weg.


    Grüße, Ryker

  • #17


    Da muss ich widersprechen, die Feder wird nicht im Stück nach oben oder unten verschoben, das würde ja auch keinen Sinn machen, sondern nur das untere Ende der Feder wird angehoben. Somit ist die Feder mehr vorgespannt.
    Die Härte der Zug + Druck Stufe der Stossdämpfer ist ein ganz anderes Thema, wir Diskutierten hier über Federn.

  • #18

    Hallo Volker,
    tief durchatmen und wieder runterkommen.


    Drehe ich den unteren Federteller hoch, quetsche ich die Feder doch nicht weiter zusammen. Das Heck hat doch keine einzementierte und in Stein gemeiselte Höhe. Durch das Eigengewicht des Mopeds bzw. der Heckpartie, ist das Federbein immer ein Stück eingefedert. Wenn du absteigst, springt das Federbein nicht auf maximale Ausfederposition. Zieh doch einfach mal an den Haltegriffen. Du hast nicht genug Kraft das ganze Heck anzuheben aber trotzdem kommt dir die Sitzbank ein Stück entgegen. Und genau das ist der Weg, den du über die Vorspannung einstellst. Richtiger müßte es "Niveauregulierung" heißen.
    Ob die Feder nun vielleicht doch minimal zusammengedrückt wird oder nicht, bestreite ich gar nicht - aber es ist nicht die vorrangige funktionsweise der "Vorspannung" sondern einfach die Gewährleistung des kompletten Federweges bei stärkerer Beladung durch Anhebung der Federbasis.


    Google ist dein Freund --> im Artikel ist positiver und neagtiver Federweg vertauscht; positiv = einfedern, negativ = ausfedern


    Grüße, Ryker

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  • #19

    Hallo zusammen,
    die Sache ist eigentlich recht einfach, zumindest bei einer linearen Feder. Um eine Feder um ein gewisses Mass zusammenzudrücken braucht man eine Kraft (z.B. sein Gewicht, oder das des Motorrads). Sagen wir mal, um eine Feder 1cm zusammenzudrücken braucht man 10kg, für jeden weiteren cm jeweils 10kg mehr. Dann braucht man für 5cm 50kg. Spannt man jetzt eine Feder vor, in dem man sie mittels Muttern zusammendrückt, dann wirkt schon eine Grundkraft auf die Feder. Im Beispiel: spannt man die Feder um 5cm vor, drückt sie also per Nutmutter im Vergelich zum voll entspannten Zustand um 5cm zusammen, dann wirkt schon eine Kraft von 50kg auf die Feder. Setzt sich jetzt ein(e) leichte(r) Fahrer(in) mit weniger als 50kg Gewicht auf diese so vorgespannte Feder, dann wird sie sich überhaupt nicht weiter zusammendrücken (das Gewicht des Moppeds jetzt mal vernachlässigt), da man ja 60kg braucht, um die Feder um 6cm zusammen zu drücken, und die hat das Mädel oder der Kerl nicht. Die Feder braucht also weiterhin 10kg mehr an Gewicht, um sie 1cm weiter zusammen zu drücken.
    Daran sieht man, dass man durch die Vorspannung einfach nur den Einfederweg an das Fahrergewicht anpasst. Das soll laut Theorie ca. 30% des Federweges sein. Die Feder selbst wird wenn man sie vorspannt nicht härter, sondern man braucht nur mehr Kraft, bis sich überhaupt was tut. Sprich: schwerer Fahrer -> viel Vorspannung, leichter Fahrer -> wenig Vorspannung.
    Einstellen soll man das so, dass im Ruhezustand (Fahrer sitzt auf Mopped) etwa 30% des Federweges aufgebraucht sind. Das misst man aber am besten zwischen Hinterachse und Rahmen. Bei der NC700X hat man ja ca 150mm Federweg. Man misst den Abstand Achse - Rahmen im ausgefederten Zustand (auf Mittelständer, oder über Seitenständer Hinterrad hochhebeln). Man misst nicht senkrecht von Achse nach oben, sondern etwas nach vorne, in der Richtung, in der sich die Achse beim Einfedern bewegt. Von diesem Wert zieht man 50mm ab (30% von 150mm). Jetzt setzt man sich drauf und misst den Abstand (oder lässt messen), und korrigiert die Vorspannung bis es passt, also diese 50mm weniger erreicht sind (bei der S wären das eben 40mm - 30% von 120mm). Wenn man jetzt fährt hat das Rad noch 50mm zum Ausfedern bei Bodenvertiefungen und 100mm zum Einfedern bei Erhöhungen. Die Geschwindigkeit, mit der das Aus- bzw. Einfedern geschieht hängt von der Dämpfung ab, aber da gibt es an der NC nix zu verstellen. Bei zuwenig Dämpfung reagiert die Federung zwar schnell, schwingt aber nach (Schaukel). Bei zu viel Dämpfung reagiert die Federung träge (Schlagen oder Rad verliert bei Bodenvertiefungen den Bodenkontakt).
    Ich hoffe das war halbwegs verständlich erklärt ;-).
    Viele Grüße
    Jürgen der (noch affentwinfahrer).

  • #20


    Endlich mal einer der Ahnung hat! Guter Beitrag :)

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