Blaue Plakette: mit dem Diesel sind wir ausgesperrt

  • #31


    Tja, Freud und Leid des Landlebens: was ist öffentlicher Verkehr ?
    Über Hybridautos hab ich auch schon mal nachgedacht, macht aber absolut keinen Sinn (davon ab, dass die zur Zeit auch noch viel zu teuer sind): meines Wissens fahren die elektrisch nur in der Stadt, Überland geht alles mit Benzin => wären bei mir ca. > 90% Benzinfahrten. Und dafür soviel Geld ausgeben ?
    Für Pendler wäre in vielen Fällen die blaue Plakette im schlimmsten Fall ein Weg in die Arbeitslosigkeit. Aber wie schon geschrieben wurde: Realität und Berliner Bürokraten sind wohl zwei Welten.
    Dass es infrastrukturschwache und arbeitgeberlose Gegenden im ländlichen Bereich gibt scheint den Berlinern nicht bekannt zu sein.
    Ich habe gestern abend aber auch gelesen dass das bisher "nur" eine Schnapsidee des Umweltministeriums (und der Umweltminister) ist, Dobrindt hat seine Meinung als Verkehrsminister dazu schon geäussert (aber gut, vielleicht nicht wirklich relevant was der sagt :whistle: ).


    Was ich aber bei der ganzen Diskussion nicht verstehe: es wird immer nur auf die Belastung durch den Verkehr, vorwiegend den Individualverkehr geachtet.
    - Was ist mit dem Schwerverkehr ? Der macht viel mehr Schadstoffe
    - Was ist mit der Industrie ? Die macht viel mehr Schadstoffe
    - Was ist mit der Produktion der E-Autos ? Meines Wissens durch die Notwendigkeit des geringen Gewichts (Alu) eine der energieaufwändigsten Produktionen im Automobilbau
    Aber ich glaube die Fragen kann ich mir selber beantworten: ich habe keine Lobby, die Industrie dafür jede Menge.

  • #32


    Das wird dann in der Realität eine neue Art Vandalismus erzeugen: Den Kabelknipser


    Bis wir wirklich (ganz normal, sprich nahezu jeder) elektrisch fahren, sind wir, die hier schreiben schon in Rente. So schnell baut man eine dermassen gewachsene Infrastruktur nicht um. Schon gar nicht wenn da noch reichlich andere Interessengruppen bestehen, die es gar nicht wollen. Es wird noch viel Geld verdient mit klassischen Motoren und Erdöl. Und die Verbrennungsmotoren sind das Aushängeschild der deutschen Autoindustrie. Das können sie. Elektromotoren kann jeder. Daher besteht da seitens der Lobbyisten überhaupt keine Eile.


    Und ich selber hätte auch keine Lust jedesmal zu warten bis der Akku wieder voll ist. Das mag ja in einigen Fällen praktikabel sein, für die meisten wohl eher nicht zur Zeit.


    Aber ein Elektromotorrad würde mich mal interessieren. Die müssen ja abgehen wie Luzi :)

  • #33

    Demnächst kommt eine Wallbox in unsere Tiefgarage, die Eigentümergemeinschaft hat das mit Wohlwollen aufgenommen - geht ja auch zu meinen Kosten. ;)
    Danach wird ein gebrauchter E-Car (wahrscheinlich ein Renault mit Batteriemiete) gekauft. Reichweite zwischen 80 km im Winter und 150 km im Sommer. Reicht völlig aus.
    Vorher wird der erste von zwei Verbrennern verkauft. Dann heißt es warten auf den ersten gebrauchten Tesla 3. :)


    Somit kann die blaue Plakette gerne kommen. Bekomme ich eh, da beide Verbrenner Euro4 Benziner sind.

    Gruß
    Mike


    "Quocunque Jeceris Stabit"

  • #35

    Leute es wird mit den E-Autos genauso werden wie damals mit den Handys:


    Früher: "Handy? Haben nur die "Wichtigen". Nene, ich telefoniere von daheim, da muss man keinen Akku laden, hat keine Empfangsprobleme und wenn mich einer erreichen will, dann auf dem Festnetz oder ich hab ne Telefonkarte und geh in die Zelle!"


    =>das ist gerade mal 10 Jahre her!


    Die heutigen E-Karren sind quasi das "Nokia 3210" der Automobilindustrie: Hässlich, ohne Vibration und von Internet und WhattsApp auch noch meilenweit entfernt!


    ABER: ich glaube daran wie damals an die Handys! Und in 10 Jahren werden viele lachen und sagen "mensch, dass ich damals so einen nagelnden Diesel gefahren habe mit Turboloch und andauern Ölwechsel! Man waren wir damals rückständig!"


    Handy: war vor 10 Jahen DAS große Ding und ihr werdet sehen, Mobilität ohne Verbrennermotoren (mit fossilen Brennstoffen) wird das nächste große Ding sein :whistle:

    NC 750X DCT
    FES 125 JF12 (Winter-Bitch)

  • #36


    Ja, das wird vielleicht so wie vor 15 Jahren mit der Brennstoffzellentechnik als Antrieb im Fahrzeugbau.
    Damals haben alle noch gesagt: Die kommt nicht, das wird nie was... :snooty: .
    Und heute sehen wir nun, dass sie recht hatten: Die kommt nicht, das wird nix... :lol:


    Es grüßt
    sin_scherz,
    der mit seinem Civic Diesel Baujahr 2014... :romance-hearteyes: - ob nun ausgesperrt oder nicht :!: - bis zum allerletzten Tropfen vereinigt bleibt... :romance-inlove:

    smileys-0008.gif   auto-0405.gif   smileys-0008.gif

  • #37

    Ich würde die kommenden E-Autos wie den Tesla Model 3 eher mit den Smartphones vergleichen. Zuerst nur für eine kleine Gruppe von Fans interessant (iPhone), hat heute nahezu jeder eines. Nokia hat es nicht gebacken bekommen. Und Siemens, damals mit Handys noch gut im Geschäft, war nicht in der Lage einen Loox PocketPC mit eingebautem GSM Modul zu bauen. Wo ist die Handysparte von Siemens heute?


    So wird es auch mit der Elektromobilität laufen.


    Das Model 3 kaufen jetzt nur "Spinner", die dann aber mit ihren Karren in die Städte dürfen, gratis parken und auch beim Erreichen von Feinstaub-Warnstufen weiterfahren dürfen.


    NC700S DCT 2012-2016|34.000 km|Ermax HRA|Pyramid Fenderverlängerung|Garmin Zumo 390LM|SW-Motech Kugelkopf für RAM Mount|Givi Sturzbügel|Givi E21 Seitenkoffer|Givi Topcasehalterung|Held Stinger Tankrucksack|Oxford Premium Sport Heizgriffe|USB|

  • #38

    Elektromobilität wird meiner Meinung nach erst erfolgreich sein, wenn auch in Deutschland Akkutankstellen wie in Norwegen und in Israel einkehren.
    Also Tansktellen, in denen in wenigen Minuten der Akku aus dem Auto per Roboter herausgenommen und ein aufgeladener wieder eingesetzt wird.
    Die Akkus sind nur gemietet/geleased und man hat keinen Totalverlust, wenn der Akku nach der Garantiezeit ausfällt.


    Selbst eine Ladestation an jeder Straßenlaterne (Nur Buchse, keine Kabel -> Keine Angst vor Kabelknipsern ;) kann das Problem nicht lösen.
    Ich bin überhaupt froh,w enn ich in Hamburg einen Parkplatz finde. Und da parken dann im Einzugsgebiet einr Laterne mindestens 10 Autos. Auch wenn nur 3 davon E-Autos sind und das Kabel dann auch lang genug ist, selbst dann wirds schwierig (oder wie viele Buchsen haben die dann?!).


    Elektromobilität ist zur Zeit nur etwas für Hausbesitzer, die ihr Auto in der Garage / Auffahrt parken und laden können - und selbst dann auch nur mit Einschränkungen.
    Ich möchte doch nicht auf einer Fahrt nach München eine bis zwei stündige Pausen machen!
    Lieber 4 x 15 Minuten, dann schläft man auch nciht ein, kann kurz pinkeln gehen und was essen.


    Ich bin den BMW i3 gefahren (DriveNow). Da war der Akkustand als ich einstieg 20%. Ich stellte ihn dann mit 11% ab. Neben einem Ladeplatz, der aber leider von dort nicht-berechtigt-parkenden Benzinern versperrt war. Ich war so froh, dass das nicht mein Auto war.


    Nein, eMobilität ist leider leider nichts, was in der näheren Zukunft ein einem Entwicklungsland wie Deutschland Einzug halten könnte.
    Bevor wir eMobilität kriegen, kriegen wir eher schnelles Internet - oder der BER wird fertig. Aber da ist wirklich die Frage, ob ich das mit meinen 25 Jahren noch erleben werde =D


    MfG,


    Anon

  • #39

    Hallo,

    wenn das mit der Infrastruktur und der Modellpolitik der Fahrzeughersteller so bleibt wie bisher, dann setzt sich die E-Mobilität in den nächsten 10 Jahren, nicht durch.


    Wieso? Ich vergleiche das mal mit dem von mir im Moment bevorzugten Antrieb nämlich Erdgas.


    Ich fahre seit 2003 Erdgasbetriebene KFZ sowohl beruflich als auch privat.


    Von der Politik hies es wir wollen in den nächsten 5 Jahren die Erdgastankstellen von damals ca 500 in Deutschland auf 1000 steigern, stand 2016!! sind es ca. 970 Tankstellen.


    Ähnlich ist es auch bei den Herstellern, Innovation geht gegen Null, mann wollte sich z.B. dem Tankvolumen annehmen um die Reichweite von ca. 300 Km zu erhöhen,


    dies geht mit den herkömmlichen Gasflaschen nicht so einfach zum einen wegen dem Gewicht und zum anderen wegen dem Platzbedarf.


    Also geht man z.B bei VAG den anderen Weg und verkleinert das Gasvolumen und erhöht das Benzinvolumen um mehr Reichweite gesamt mit den Fahrzeugen zu erreichen.


    Das sind nur zwei Beispiele um zu zeigen, wieso ich in den nächsten 10 Jahren nicht an den Durchbruch von alternativen Antrieben glaube.


    LG
    Xav

  • #40

    Irgendwo habe ich gelesen, dass > 13 Mio Fahrzeuge betroffen sind und neu gekauft werden müssen. Mal angenommen, die 13 Mio Menschen gehen nun auf Nummer Sicher und kaufen alle ein Elektro-Auto. Kann mir mal einer erklären, von wo der Strom für die 13 Mio Autos her kommen soll? :shock:


    Wenn ich so durch die Landschaft fahre, vermute ich mal, dass wir bald mit den EAutos dann nur noch fahren/tanken dürfen, wenn die Sonne scheint oder ein guter Wind bläst.


    Und wenn in Stuttgart und co. nur noch Elektro-Autos herum fahren, wird man leider feststellen, dass die Luft immer noch schlecht ist, denn man hat die Heizungen und die Industrie vergessen. Da die Industrie in Berlin eine Lobby hat, werden dann schnell einmal alle Öl & Gas- Heizungen und Holzkamine verboten. Da stellen wir dann auch auf Strom um, vermutlich bei dann 1Euro/kwh.


    Solange es keine technische Lösung für das Problem der sauberen Erzeugung in riesigen Mengen, der verlustfreien Speicherung und des Transportes über einige 1000km von elektrischer Energie gibt, kann das nicht wirklich eine Option für die große Masse sein.

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