Manuelle Kettenpflege

  • #191

    Ach Quatsch, alles nur Behelfsmittel.
    Das muss richtig auf dem Ofen köcheln und noch im Keller riechbar sein....sonst taugt dat nix! :mrgreen: ;)

  • #192

    Zu meine Moped- und Lehrzeit (1957 - 1960) hatten wir zwei Wettbewerbsfahrer, Motorrad - Geländesport in der Fa., diese schworen damals auf das Auskochen der Kette in Rindertalk, das ist kein Witz. :naughty:
    Später gab es dann von Castrol eine runde Dose mit Kettenfett, in die die gereinigte Kette gelegt wurde, und die dann auf dem Herd erwärmt wurde.
    Mit der Einführung der O-Ringketten begann dann die „Schweinerei“ mit dem Kettenspray, das habe ich nur einmal gemacht, und bin dann recht schnell zum Ölen übergegangen, anfangs mit ATF, das war schön dünnflüssig, hielt große Drücke aus, aber war sehr schnell wieder weg.
    Über etliche Getriebeöle bin ich dann schliesslich beim Sägekettenöl gelandet, was ich auch Heute noch verwende. :D


    Als ich meine NC nach der 1000er Inspektion bei meinem Freundlichem abgeholt hatte, sah ich das die Kette eingesprüht war :clap: , und fragte den Meister was für Zeugs da drauf ist, er sagte mir White Grease II von Kent, und zeigte mir die Dose. Da ich das Fett bei uns im Betrieb auch erfolgreich bei der Kfz.-Reparatur eingesetzt hatte, habe ich ich meine Kette eine Weile damit geschmiert, auch mit sehr gutem Ergebnis.
    Seit dem ich nicht mehr arbeite, nehme ich wieder Sägekettenöl, ich kann eigentlich beide Methoden empfehlen, ist mal halt Ansichtssache.

  • #193


    Habe meinen 1er Führerschein vor 31 Jahren gemacht, bin aber mental jung geblieben. Vielleicht habe ich das mit der Kocherei deshalb irgendwann verdrängt. Spätestens beim Einbau meines CLS. 8-)

  • #194


    Das Argument sticht...genau so habe ich auch schon einmal argumentiert :mrgreen:


    Vernietwerkzeug für 520er Ketten habe ich nicht gefunden...erst ab 525 für 100€ :o


    Mein Freund Didi hat mir mal die Karre auf die Seite gelegt, um das Öl-Ablaßventil zu montieren...kein Ding, Fussbremshebel wieder geradbiegen und gut ist...


    In Seitenlage kann man auch die Schwinge ausbauen um eine Endloskette zu montieren...Felge muß ja eh vorher raus um das neue Kettenrad drann zu Schrauben...werde wohl eine Enldoskette montieren und mir dabei etwas Zeit lassen :)


    Wobei...ich werde mir nur ein neues Ritzel und eine Kette bestellen...das Kettenrad sieht noch aus wie neu :mrgreen:


    Und wenn ich es nicht selber mache...dann fahre ich zu meinem Reifenhändler... der macht das bestimmt für 50-70€ Reifen Weigand in Wuppertal...geiler Laden :D

    ---- Member of GDZR ----




    Aktuell ham se mir meine Signatur entzogen...Ich bin der Einzige aufm NC Treffen der mit Knut Telefoniert hat

  • #195


    Nochmal was zum HKS-Extrem.
    Die 2500Km Intervalle kann ich auch nicht so recht nachvollziehen.
    Momentan schmier ich ca. alle 800 Km auf der schmalen 520er Kette meiner X nach.
    Wobei es auf der breiteren 525er Kette meiner CB500 wesentlich länger hält.

    Erst die Maschine, dann der Mensch.

  • #196

    Das ist auch meine Erfahrung mit HKS-Spray. Bei häufigen Regenfahrten hält es bei mir 500 - 600km, wenn es überwiegend trocken ist schonmal 1.000.
    Dann reicht aber immer dünnes Einsprühen, die Sauerei von abgeschleudertem Kettenfett bleibt aus.

    Viele Grüße


    Martin

  • #197

    Hallo,

    ich hole dieses Thema mal wieder hoch, weil ich glaube hier noch ein paar Denkanstösse geben zu können...


    Ich hoffe das ich hier im Thema: "Manuelle Kettenpflege", halbwegs richtig liege, da hier die meisten Einträge vorhanden sind.


    Grundsätzlich machen wir hier schon alles richtig, wir schmieren, ölen (oder lassen ölen - Scottoiler etc.), reinigen und benutzen hierzu alle möglichen Produkte.


    Ok, manche machen gar nix, kann aber manchmal auch nicht verkehrt sein (oder doch?).


    Folgender Gedankengang:
    In der heutigen Zeit benutzen wir alle vorwiegend O- Ring Ketten (oder X- Ring, ist aber nachfolgend Egal).
    Sicherlich habt Ihr Euch, auf diversen Herstellerseiten mal so eine Schnittbilddarstellung einer solchen O- Ring Kette angeschaut. Die Gleitrollen einer solchen "Dichtringkette" werden in "Fett" verpresst, die O- Ringe sollen hier verhindern das, daß Hochdruckfett (meist "Lithiumverseiftes Molybdänsulfid...) da nicht weg kann und andersherum natürlich nichts "hinein" kommt was da nicht hin soll (Dreck, Wasser...).
    Diese "Fettpackung" in den Gleitrollen soll möglichst über die gesamte Lebensdauer der Kette dort verbleiben!


    Was wir hier, beim Nachschmieren und Reinigen bedenken sollten, ist folgendes:
    Zum Reinigen sollten wir KEINE "Hochflüchtigen" Substanzen wie z. B. Bremsenreiniger (wegen der O- Ringe ist das erstmal egal!), keine Kriechöle, kein Petroleum, kein Kaltreiniger oder andere dünn flüssige Öle verwenden!
    Sondern ausschließlich Kettenreiniger (möglichst!) auf Seifenbasis.


    Warum?
    Alle oben genannten Produkte können (das tun sie meistens auch!) die O- Ringe unterwandern und somit die "Dauerschmierung" ausspülen und /oder zersetzen.
    Kettenreiniger auf Seifenbasis (z.B.: S100 Kettenreiniger) können der "Fettpackung" jedoch nichts anhaben.


    Das Schmieren oder auch Ölen:
    Hier sollte man beachten das Öle (Sägekettenhaftöl, Getriebeöl etc.) eher nicht geeignet sind um O- Ring Ketten zu "Schmieren".
    Warum?
    Alle Öle unterwandern langfristig (um so niedrigviskoser um so schlimmer!) die Gummiringe und "spülen" somit die Fettpackung aus.
    Dies jedoch, ist gar nicht sooo schlimm, aber:
    Man sollte dann definitiv bei dieser Methode bleiben und auch "regelmäßig" nachölen!


    Was uns hier aber zu Denken geben sollte...
    Warum konstruiert der Hersteller solch eine Dichtringkette wenn wir das Fett wieder ausspülen?
    Dann doch lieber eine einfache Rollenkette (wie Früher?), mit Auskochen, Ölen (oder schmieren)...


    Dichtringketten wurden unter anderem Entwickelt um uns die Pflege zu erleichtern.
    Wenn wir also "Schmieren" dann doch eigentlich nur die Kontaktfächen von Kette und "Zähnen", wir "puffern" also die Reibung an schnell laufenden Antriebsteilen. Das kann ein hochviskoses "Fett" halt nun mal besser.


    Kurz angesprochen, daß Thema "Automatische Kettenöler", a' la Scottoiler... etc.:
    Ich selber habe den Scottoiler (e- System) etwa drei Jahre lang an meiner damals neuen Yamaha WR125r verbaut gehabt.
    Die Yamaha wurde im November '14, nach einer Laufleistung von ca. 12500 km, in Zahlung gegeben.
    Der komplette Kettensatz war verschlissen, hauptsächlich das Kettenrad (Haifischzähne!).
    Habe ich vielleicht zu viel oder zu wenig "tröpfeln" lassen? Wer weis...?
    Definitiv sollte man niemals BIO- Kettensägenhaftöl in automatischen Kettenschmiersystemen (die Betonung liegt bei BIO!) verwenden!
    Dieses verharzt und setzt das System "zu".


    Mein "Freundlicher" in Berlin- Tempelhof nannte dieses Teil dann auch "SCHROTTÖLER" und regte mich diesbezüglich auch zu diesem, zugegeben, sehr langen und vermutlich unvollständigen, Artikel an.


    Also vorab: Mea culpa... :whistle:


    Liebe Grüße


    Bernd

    Bedenke: Egal wie dicht Du bist...
    Goethe war Dichter...

  • #198

    Na brauchst dich ja nicht entschuldigen Bernd, du hast ja auch Recht.


    Ein Grund für das Schmieren ist dann noch der Schutz gegen Rost.
    Aber genau deshalb wird meiner Meinung nach viel zu viel Bohai um die "Pflege" von Ketten gemacht.
    Nachgesprüht wird erst, wenn die Rollen blank sind, und dann auch nur auf die Rollen.
    Das ist bei mir alle 2000 - 3000 km der Fall und selbst ohne Hauptständer in 5 Minuten erledigt.
    Meine letzte Kette hat auf der ZR-7 mit dem Vorgehen 50 tkm gehalten, was beim durchschnittlichen Motorradfahrer etwa 10 bis 12 Jahre wären, bei minimalem Aufwand.

  • #199

    [quote='do7jbk']Hallo,

    ich hole dieses Thema mal wieder hoch, weil ich glaube hier noch ein paar Denkanstösse geben zu können...


    Hallo do7jbk,


    Vielen Dank für den Schubser. Ich hatte auch den Scottoiler an meiner BMW Dakar. Gleiches Ergebniss wie bei Dir. Kette und Kettenräder nach ca. 18000km am Ende. Beim folgenden Motorrad habe ich den Sekundärantrieb mit dem Hochdruckreiniger geschmiert.
    -Riemenantrieb- saubere Sache.
    Nun wird die Kette wieder regelmäßig geprüft und gepflegt. Nach ca. 2000Km bzw. 4x/Jahr geschmiert und im Herbst mit dem Kettenmax von Louis gereinigt und gepflegt.
    Mir dreht es sich nicht um die paar € für eine neue Kette, aber der bei nichtpflege fällig werdende Krankenhausaufenthalt könnte teuer werden. Für Mensch und Maschine.


    Gruß Wolfgang

  • #200

    Mal doof gefragt: wo packt ihr denn eure Schmierung drauf? Die gehört weder auf die Dichtringe, noch zwischen Rolle und Zahn! Die Rolle läuft lose auf dem Hülsensteg der Innenlasche und genau zwischen diesen Spalt soll geschmiert werden. Also nicht auf die Rolle bappen, sondern außen jeweils an den Rollenrand, die Kapillarwirkung oder das Kriechverhalten saugt das Öl/Fett dann unter die Rolle und gut ist.


    McCoi zeigt es ganz passend:

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