Im der Zeitschrift „Motorrad“ vom 19.12.2014 wurde die neue MZ-09 Tracer getestet:
Für alle, die sich nicht auf irgendeine Schublade festlegen wollen, könnte die MT-09 Tracer das passende Werkzeug sein.
Diese Erfolgsgeschichte soll die Tracer fortsetzen, und die Voraussetzungen sind gut, denn sie teilt mit der MT-09 sowohl das Chassis mit seinen üppigen Federwegen als auch den tollen Dreizylinder.
Der straff gepolsterte Sitz des Piloten bietet 20 mm mehr Breite und Länge, der Sozius genießt gar ein 5 cm längeres Sitzpolster. Die Sitzhöhe ist mit 845 mm zur MT-09 mit 815 mm deutlich gewachsen.
…per Umstecken lässt sie sich mit wenigen Handgriffen gar auf 860 mm erhöhen.
Wer es niedriger mag, dem bietet Yamaha die Möglichkeit, mit anderer Sitzbank und Umlenkhebeln die Sitzhöhe auf 815 mm zu senken.
Man logiert aufrecht und relaxt. Wie gemacht, um es den ganzen Tag im Sattel auszuhalten.
Auf Knopfdruck springt der Drilling mit dem gewohnten, gut gedämpften Triple-Knurren an. Und wie man es von ihm kennt, ist er ab Standgas zur Stelle. Schnurrt brav mit wenig mehr als Lehrlaufdrehzahl durch kleine Örtchen, legt am Ortsausgang die Ohren an, um geschmeidig voranzuschieben.
Willig zwirbelt sich der Dreizylinder in die Höhe, dreht energisch dem Drehzahlbegrenzer entgegen.
An Bord sind ebenfalls die drei Fahrmodi A (knackig-direktes Ansprechen), Standart (normales Ansprechen) und B (sanftes Ansprechen auf Gasbefehle), die für den Einsatz in der Tracer neu abgestimmt wurden.
In tieferen Drehzahlregionen wirkt der Dreizylinder nicht ganz so spritzig wie in der MT-09, aber in seiner Entfaltung gleichmäßiger und linearer.
Nützliche und angenehme Dinge wie Hauptständer, Handprotektoren, Verkleidung mit zwei LED-Scheinwerfern, der stabilere, längere Heckrahmen sowie die üppige Sitzbank und mit 18 Litern vier Liter mehr Tankvolumen zeigen sich nun mal auf der Wage (210 Kilo).
Die Tracer wirkt souveräner und erwachsener, besser ausbalanciert, liegt satter und neutraler.
Die Federelemente wurden für den Einsatz in der Tracer mit härteren Federn und strafferer Dämpfung versehen.
Lange Bodenwellen schluckt das Fahrwerk tadellos, über kurze, harte Kanten und runzeligen zerfurchten Asphalt poltert es allerdings überraschend achtlos hinweg, was den Federungskomfort auf Holperstrecken ein wenig beeinträchtigt.
… etwas zu grob regelnden ABS.
Die Verkleidungsscheibe schützt den Oberkörper gut, wenngleich nicht frei von Verwirbelungen, und lässt sich ohne Werkzeug in drei Stufen um 30 mm verstellen.
Am Ende des Testtages zwickt nichts, der Hintern kneift nicht.
Tourenfans können sich freuen.
Alles in allem also hervorragende Startbedingungen für die Tracer. Zumal der Spaß für einen appetitlichen Preis von 9595 Euro zu bekommen sein wird. Auch das hat Tradition in der MT-Familie.
Die Tracer ist sicher für umsteige- und aufrüstungswillige NC 700/ 750 – Besitzer eine Alternative, über die sich nachzudenken lohnt,
meint
sin_moto,
der trotzdem der herkömmlichen MT-09 den Vorzug geben würde…