Werkstattfehler? Bitte um Beurteilung.

    #1

    Moin...


    kurz zum Sachverhalt:


    Gestern nach 7500km den Hinterreifen beim Reifenhändler gewechselt, da ich mir 'nen Nagel reingefahren hatte - hätte ansonsten wohl noch gut 3000km mitgemacht (Battlax bt023).
    Dabei fiel dem Mechaniker auf, dass die Hinterradachse vorher etwas schräg eingestellt war ('nen ähnlichen Beitrag gab's übrigens schonmal: http://www.nc750.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=1199&start=25) : In etwa ein 3/4 Strich Unterschied von re. nach li. --> Laser-Überprüfung ergab selbiges.
    In Übereinstimmung hiermit sind ebenfalls die Zähne am hinteren Ritzel auf der einen Seite etwas "abgeschliffener".
    Das letzte mal, das an der Achseinstellung geschraubt wurde, war bei der 1000er Inspektion. Ich selber musste noch nicht die Kette spannen (kontrolliert hab ich natürlich regelmäßig, war aber immer alles i.O.) und hatte bis zum Reifenwechsel gestern auch sonst noch nie etwas an der Achse gemacht. Somit erkläre ich mir das schief eingestellte Hinterrad eindeutig durch einen Fehler der Werkstatt...


    Heute dann prompt hingefahren, weil ich die Sache klären wollte:


    Kernaussagen des Werkstattmeisters einer Honda-Werkstatt :


    -es steht Aussage gegen Aussage, er könne nicht wissen, ob ich wirklich nicht selbst was an der Achse verändert hätte bzw. es sich über die Zeit verändert hätte und ergo könne er damit bei Honda keine Kulanz geltend machen (m.M.n. am Thema vorbei argumentiert, die Werkstatt selbst trägt das Risiko)
    -ich hätte die Einstellung selber überprüfen müssen.
    -mit etwa 6500km käme meine "Reklamation" deutlich zu spät


    Zusätzlich erwähnte er außerdem, dass beim Einstellen der Kette sowieso keine Laser verwendet werden, sondern das Ganze immer nur über die Markierungen eingestellt würde, auch wenn er wüsste, dass diese ungenau seien.



    So, ich bitte jetzt einmal um eine ehrliche Beurteilung:


    Bin ich der Depp, weil ich nicht jedesmal beim Überprüfen der Kettenspannung ebenfalls die Kettenflucht überprüft habe?!?
    (mit Werkzeugen, die offensichtlich nichteinmal in jeder Vertrags-Werkstatt herumliegen)
    Ich muss ganz ehrlich sagen, auf die Markierungen habe ich nie bds. geguckt, weil ich a) davon ausgegangen bin, dass sie stimmen und b) noch nie die Kette spannen musste.
    Irgendwie bin ich etwas ratlos bzgl. der weiteren Vorgehensweise. Da hab' ich mir doch extra 'nen Oiler verbaut und muss nun feststellen, dass er wahrscheinlich deutlich weniger Vorteile bringt als eigentlich möglich gewesen wäre...


    gruß
    Thore

    the crisis of today is the joke of tomorrow - H.G. Wells

    #2

    Hallo Thore,
    diese Aussage der "Werkstatt" kommt mir bekannt vor... .
    Leider hast Du keine Möglichkeit, die schlechte Arbeit nachzuweisen. Ich wäre da erst gar nicht hingefahren. Einfach abhaken und ab jetzt selbst kontrollieren, sich aufzuregen bringt nur schlechte Laune!
    "mit etwa 6500km käme meine "Reklamation" deutlich zu spät"
    Diese Aussage ist schon eine Frechheit und zeigt die Abgezocktheit... . Wenn die Ventile verbrennen, weil das Spiel falsch eingestellt wurde, bekommt man das nach 6.500 KM auch zu hören?? Und kommt dann auch auch diese Aussage: "ich hätte die Einstellung selber überprüfen müssen".
    Unglaublich... :roll:

    #4

    naja Thore,


    die versuchen sich jetzt natürlich rauszureden und hier steht wohl wirklich Aussage gegen Aussage.
    ...und beweis denen mal Pfusch, bzw. das Gegenteil!


    Nach meinem Kettennwechsel (RK auf DID) war hinterher bei der Ritzelabdeckung ein schöner tiefer Kratzer im Motordeckel,
    als ob jemand mit dem Schraubendreher abgerutscht ist.
    Wie bringe ich den Beweis, dass die beschädigte Motorabdeckung nicht durch mein Verschulden entstanden ist?
    ...das kannst Du gleich vergessen.


    Ich traue grundsätzlich keiner Werkstatt und kontrolliere hinterher lieber nochmals selbst nach.


    Didi hat das mal in einem Post sehr treffend beschrieben:

    oder


    Letztendlich hast Du das Nachsehen und trägst den Schaden.
    Aber diese Werkstatt würde ich an Deiner Stelle auch nicht mehr besuchen.


    Viele Grüße
    Harry

    #5

    Hi Harry,


    dieser Kratzer am Motorraddeckel... meinst du den Deckel über dem Ritzel, der mit 4 Schrauben befestigt ist? Da hab ich mir beim Vorreinigen des Ritzels (zur kompletten Kettenreinigung zum nachträglichen Aufsprühen des PDL) selbst ein kleiner Kratzer von 1 cm lang, ca 2mm breit, zugefügt. Das ist auch echt besch... und das sollte sich jeder merken, der ein "Schalter" sein Eigen nennt, denn der Kratzer kommt von dem gebogenen Metallteil in der Ritzelabdeckung (scharfkantig), wenn du diesen Deckel zu weit zurück ziehst (das Schaltgestänge also dran läßt, weil man zu faul ist das abzumontiern). Hab mit dem Pinsel von meinem MX-5 bissel Silberlack drüber und anschließen von Louis so ein rundes selbstklebendes scharzes Pad halb zugeschnitten und drüber geklebt. Sieht sogar gut aus ;)

    Grüße aus der schönen Südpfalz
    Axel

    #6

    Vor zwei Wochen bei der "Jahresinspektion" bei 7.100 KM : Die Werkstatt fragte mich, ob ich an der Hinterachse/Kettenspannung geschraubt hätte,
    da das Hinterrad schief eingebaut gewesen wäre .. die 1.000 KM Inspektion hatte eine andere VertragsWerkstatt gemacht und danach wurde da
    nichts verändert. Über Folgeschäden wurde nix gesagt, der Hinterradreifen ist m.E. auch noch OK. Alles in allem, eine merkwürdige Parallele :(

    Leo Vince LV One .. R&G Tail Tidy.. Valk Mini but Loud horns ..Bordsteckdose....Rollei Actioncam ..

    #7

    nc-fahrer: Danke Axel, ich habe das selbst oft genug an meiner NC gemacht, ohne Schaden.
    Aber wie Du bereits sagtest, denke ich auch, dass das reine Faulheit war und das Schaltgestänge noch dran war.


    ...das ist ja interessant. Ihr beiden besucht aber nicht zufällig die gleiche Werkstatt?


    Viele Grüße
    Harry

    #8

    Solche und ähnliche Erlebnisse sind für mich der Grund No.1 warum ich selber schraube....

    Die Linke zum Gruß, Alex


    Hexenverbrennungen, Kreuzigungen, Inquisitionen - Wir wissen wie man feiert, Ihre Kirche...


    Bin ich ölig, bin ich fröhlich 8-)

    #9

    Wir sollten hier Selbstschrauber-Lehrgänge durchführen - wenn man nur mal das zusammenträgt, was auffällt, ist das ja echt übel. Und das ist nur die Spitze des Eisberges!
    Ich bin selbst gelernter Handwerker und schätze gute Arbeit meiner (ehemaligen) Kollegen, aber das hier ist nur Krampf! Ich schweife zwar ab, aber das scheint sich überall in den Handwerker-Gewerben einzuschleifen. Überall höre ich diese Aussagen... (zwei meiner Brüder sind Handwerker).


    Als ich noch zur Berufsschule gegangen bin, haben die wenigsten es geschafft, technische Zeichnungen zu lesen oder Ventile bei laufendem Motor einzustellen (eigentlich waren es nur 3 von 20!!!), das wird heute nicht anders sein. Nur ist die Technik heute 30 Jahre weiter... . Übel das... !!
    Im Innoforum fährt mittlerweile so gut wie niemand mehr in die Werkstatt - wer die Inspektion nicht selbst erledigen kann, lernt es oder jemand aus dem Forum hilft dabei. Das funktioniert prima! ;)

    #10

    Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, dass "Handwerkerstolz" hierzulande immer seltener wird :cry: . Ich meine damit die Einstellung vernünftige Arbeit abzuliefern. Leider hat nicht jeder die Zeit, das Können und den Platz Alles selbst zu machen. Glücklich, der eine Garage hat und in Ruhe selbst schrauben kann. Aber eigentlich sollte man sich ja blind auf die Arbeiten seiner Vertragswerkstatt verlassen können. Leider ist dem oft nicht so, was ich sowohl bei Auto, wie bei Motorrad selbst schon leidvoll feststellen musste. Da aber nicht jeder selbst technisch begabt ist (und auch nicht sein muss), finde ich das Verhalten mancher Werkstätten schon fast kriminell. Und die Werbung will uns auch noch glauben machen, dass wir da gut aufgehoben wären :think: . Für gute Arbeit wäre ich persönlich auch bereit mehr zu zahlen.
    Viele Grüße
    Jürgen

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