Hallo ihr Lieben,
bei einem Motorradunfall 1986 in Schottland hab ich meinen rechten Fuss verloren. Einer der unmittelbaren Folgen war der Entzug meines Motorradführerscheins. Vor ca. 12 Jahren habe ich den Führerschein erneut gemacht, jedoch auf einem Automatik-Gefährt (Suzuki Burgman). In meinem Führerschein gibt es die Auflage "Automatik" und "keine Bedienelemente mit den Füssen zu bedienen". In den letzten Jahren bin ich mit einen TMax gefahren, auch ganze Urlaube nach Norwegen, Schweden und Schottland, hatte aber immer Lust, auch mal wieder ein "richtiges" Motorrad zu fahren. Jetzt ist es soweit. Seit 3 Wochen habe ich eine NC700S mit DCT-Automatik. Die Firma Honda Cintula in Berlin, die wirklich sehr entgegenkommend und experimentierfreudig waren, hat die Fussbremse umgebaut und an die linke Hand an der Lenkstange gelegt. Dazu haben sie hauptsächlich Teile der Bremsanlage des Integra verwendet. Die Feststellbremse hatte danach nicht mehr genügend Platz an der Lenkstange und wurde an die linke Seite des Motors verlegt. Der Umbau kostete mit TÜV-Abnahme 800,-€, was meiner Erfahrung nach ein relativ moderater Preis ist. Für Leute in ähnlicher Situation, wie ich, kann ich eine so umgebaute NC700S wirklich empfehlen. Das Moped ist niedrig, schmall und relativ leicht und läßt sich daher sehr gut handhaben (wesentlich entspannter als mein TMax) und ist sicherlich auch für Oberschenkelamputierte geeignet. Der Umbau macht die Bedingung sehr einfach, da alles nur mit den Händen gemacht wird. Auf meiner amputierten Seite habe ich die Fussraste durch eine verstellbare Fussraste ausgetauscht. Das veringert die Beinkrümmung und damit den Druck der Kante meiner Unterschenkelprothese in der Kniekehle.
Wegen des Wetters konnte ich bisher noch keine längere Tour machen, freue mich aber auf den nächsten Sonntag, der sonnig und warm werden soll. Dann geht es raus.
Viele Grüße, Ralf.