NC700SDC Umbau für Beinamputierte
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#22 Zitat von EmilWillkommen. Sehr schöne Lösung!
Ich frage mich ja, ob man für den TÜV die Handbremse wirklich braucht. Könnte man die nicht abbauen? Hier im Norden habe ich die noch nie benutzt.
Moin!
Ich habe zuerst auch gestaunt und mich gewundert über eine Handbremse.
Ich habe sogar gelacht über diesen Gimmick!Dann habe ich versucht mich zu erinnern, wann und wie oft ich den Gang beim Abstellen eingelegt habe:Ergebnis= sehr oft bis immer!
Und jetzt, mit der Integra fiel es mir zuletzt auf, als ich auf den Fähren (Nord-Ostsee-Kanal oder Elbfähren) bewußt die Handbremse angezogen habe.
Und ich war froh, dass ich hier im flachen Norden eine Handbremdse hatte. -
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#23 Ihr Lieben,
danke für die regen Rückmeldungen und den Zuspruch. Wie gesagt: mein Unfall war vor 27 Jahren. Es wäre traurig, wenn ich in der Zwischenzeit nicht gelernt hätte, mit den Folgen des Unfalls vernünftig umzugehen. Die Einschränkungen sind in meinem Fall auch so gering, dass sie im Alltag praktisch nicht auffallen (ich spiele Volleyball, jogge, gehe in den Bergen wandern). Das ist nicht unbedingt mein Verdienst, sondern auch ein gutes Stück Glück. Insofern gibt es keinen Grund zu klagen.
Wie schon berichtet, hat der Umbau exakt 800,-€ gekostet. Der Umbau wäre vielleicht vom Integrationsamt (nicht von der Krankenkasse) übernommen worden, aber man muss sich entscheiden, ob man lieber den Fahrzeugumbau bezahlt kriegt, oder ob man für 60,-€ eine Jahreskarte für den gesamten Regionalverkehr der Bundesrepublik haben möchte. Ich habe das letztere gewählt.
In den Foren für Gehbehinderte gibt es mittlerweile einige Hinweise auf Werkstätten, die sich auf den Umbau von Motorräden für Behinderte spezialisiert haben. Die Firma Költgen verbaut zum Beispiel Stützräder an Motorrädern, die sich beim Anhalten absenken und beim Losfahren anheben. Man braucht selbst bei einer Lähmung der Beine also nicht unbedingt auf ein Trike auszuweichen. Die Lösungen der spezialisierten Werkstätten sind jedoch in der Regel relativ teuer. Bei der NC700S gibt es den Vorteil, dass das Automatikgetriebe zur Verfügung steht, dass Integra-Teile übernommen werden können und dass der Grundpreis der Maschine vergleichweise niedrig ist (mit ein paar Extras habe ich rund 8000,-€ für das komplette Moped bezahlt).
Die angebaute Scheibe ist, wie Michael richtig vermutet, der VT-Screen von MRA. Zu einem Vergleich mit der Originalscheibe oder der einfachen Scheibe von MRA kann ich leider nichts sagen, weil ich mir die MRA-Scheibe schon besorgt habe, bevor ich die Maschine hatte und die Scheibe dann direkt montiert habe. Mit meinem TMax habe ich einige Scheiben ausprobiert und bin dann letztlich bei der MRA-Scheibe als bestem Kompromiss zwischen Gräuschentwicklung am Helm, Winddruck, Wetterschutz und Fahrgefühl hängen geblieben. Daher bin ich davon ausgegangen, dass ich auch bei der NC700S mit der MRA-Scheibe gut klar komme. Nach dem Wochenende weiß ich wahrscheinlich mehr.
Die Feststellbremse gibt es auch bei allen großen Rollern, eben weil man beim Parken keinen Gang einlegen kann.Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, Ralf.
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#24 Zitat von whitbyDie Feststellbremse gibt es auch bei allen großen Rollern, eben weil man beim Parken keinen Gang einlegen kann.
Es gibt Wichtigeres, aber meine alte "kleine" Honda SH 125 Bj. 2003 hatte auch schon eine Feststellbremse, die ich aber zugegenbener Weise nicht sehr oft nutze!
Ist also nicht was wirklich spektukaläres, bzw. eine neue Erfindung für Bikes/Roller. -
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#26 Beim DCT ist der 1. Gang tatsächlich noch eingelegt, wenn man die Maschine einfach so ausmacht .. nach N wird erst beim nächsten Start geschaltet. Vorher ist der Rollwiderstand deutlich erhöht. Allerdings sind die Kupplungen ausgerückt.
Das Problem ist bei mir, dass ich dank meiner Handschützer keinen Platz mehr am Lenker habe bzw. den der Feststellbremse gut gebrauchen könnte.Ralf, was mich noch interessieren würde: wieso bist du damals deinen Führerschein losgeworden und musstest ihn komplett neu machen? Nur wegen der Behinderung? Warum konnte man nicht die Automatik-Beschränkung nachtragen? Klingt für mich als wäre man übel mit dir umgesprungen.
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#28 Zitat von EmilRalf, was mich noch interessieren würde: wieso bist du damals deinen Führerschein losgeworden und musstest ihn komplett neu machen? Nur wegen der Behinderung? Warum konnte man nicht die Automatik-Beschränkung nachtragen? Klingt für mich als wäre man übel mit dir umgesprungen.
Von so einen, zudem noch ungerechten Automatismus höre ich zum ersten Mal.
Würde mich auch interessieren, wieso unsere wohl doch nicht immer ausgelasteten Behörden hier aktiv geworden sind. Solch Tatendrang wünsche ich mir oft besser eingesetzt, aber ich bin wohl ein realitätsferner Optimist!
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#30 Ja, das mit dem Führerschein war schon eine merkwürdige Geschichte. Nach dem Unfall habe ich mich informiert, wie die Situation mit dem 1er- und 3er-Führerschein ist. Es wurde schnell klar, dass einfach weiter zu fahren illegal gewesen wäre und bei der ersten Kontrolle zu Problemen geführt hätte (mal abgesehen davon, das es da auch einige Schwierigkeiten mit der Bedienung der Pedal gegeben hätte). Deshalb habe ich bei der Führerscheinstelle angefragt, was ich nun tun müßte. Die haben als erstes ein medzinisches Gutachten verlangt und danach eine MPU. Während der MPU informierte mich der Gutachter darüber, dass ich, wenn ich den 1er-Führerschein behalten wolle, innerhalb eines Jahres einen Fahreignungstest auf einem entsprechend umgebauten Motorrad machen müsse, da sonst der Führerschein aberkannt würde. Damals, wenige Monate nach dem Unfall, hatte ich noch einige Probleme mit der Prothese und war daher unsicher, ob ich ein Motorrad halbwegs sicher halten konnte. Ich hätte mir für diesen Fahreignungstest ein neues Motorrad besorgen (meine SR war in Schottland auf dem Motorradfriedhof gelandet) und es umbauen lassen müssen. Auch heute kann man meines Wissens so ein umgebaute Motorräder noch nirgendwo leihen oder von einer Fahrschule zur Verfügung gestellt bekommen. Damals gab es auch deutlich weniger Werkstätten, die solche Umbauten durchführten, diese auch nicht unbedingt in Berlin, und die Zeit der großen Automatik-Roller war noch nicht gekommen. Kurz gesagt: damals war mir das alles viel zu kompliziert und ich hatte andere Problem zu lösen.
Einige Jahre später habe ich dann schrittweise die Zweirad-Führerscheine neu gemacht: der 50er ist mir nach langem Schriftverkehr mit der Führerscheinstelle anfang der 90er zuerkannt worden, den 125er habe ich auf meiner eigenen Vespa mitte der 90er neu gemacht (da ich die Prüfung mit einer Automatik gemacht habe, war auch der Führerschein auf Automatik beschränkt) und ca. 2000 habe ich dann den 1er-Führerschein auf meinem Burgman (ebenfalls auf Automatik beschränkt) gemacht. Hier noch einmal meinen nachträglichen Dank an die Fahrschule "die Abfahrer" in Kreuzberg.
Um jetzt die Automatik-Beschränkung los zu werden, müßte ich ein Schaltmotorrad so umbauen lassen, dass die Fussbremse in irgendeiner Form mit der Hand bedient wird (entweder eine Integralbremse für hinten und vorn an der rechten Hand oder beide Bremsen mit separaten Hebeln an der rechten Hand), und damit wieder eine Fahreignungsprüfung machen. Die jetzige Lösung gefällt mir aber auch sehr gut.Viele Grüße, Ralf.
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