Heute vor ...

  • #1

    40 Jahren bin ich aus meinem W15-Dienst entlassen worden. Dienstende war um 12 Uhr; mit meinen Kameraden habe ich mir noch bis 14 Uhr den Abschied versüßt, um dann mit meiner GSX 250E von Wolfenbüttel nach Clausthal in den Harz zu fahren. Ab Schladen hatte es geschneit, ab Oker lag dann eine geschlossene Schneedecke. Auf dem steilsten Stück direkt hinter Oberschulenberg habe ich einen oliv-farbenen Bulli von Y-Reisen samt schiebender Besatzung überholt und bei sowieso schon offenem Visier "NULL" gebrüllt.

    Man, war ich unbeschwert - man, war ich leichtsinnig - man, war ich glücklich.



    p.s.: Ich bin der einzige Drohnenflugplanungssoldat, der während seiner Dienstzeit nicht zum OG befördert worden ist. So war das halt, wenn man die Unfähigkeit seines OL innerhalb von 4 Stunden dreimal vor dem Regimentskommandeur bloßlegte.

    Egal, ich durfte wieder über meine Zeit selbst bestimmen, während der arme Kerl sich für ein staatlich finanziertes BWL-Studium 12 Jahre lang verpflichtet hatte und vermutlich ebensolange wie Falschgeld rumgeirrt ist.

    Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann!

    (Peter Darbo)

  • #2

    Ich nannte einige Leute beim Bund immer "Zivilversager" mit den Leuten konntest du nichts anfangen.

    Dumm wie Bohnenstroh! Wohl möglich gehörte der OL auch dazu.

    Aber wie gesagt, waren nicht alle so, es gab sone und sone.

  • #4

    So einen 25-jährigen OL hatten wir als stellvertretenden Kompanie-Chef. Der Depp hatte sich jedesmal wenn er im Marder mal mitfahren (musste) die Birne aufgeschlagen und sich beschwert wie eng es in dem Panzer sei...

    Daran habe ich grausame Erinnerungen, war froh als ich von einer Kampfeinheit zum BWK-Hamburg versetzt wurde...

    Demnach bist du W12-Jahrgang 1996 gewesen ?


    Gruß Kalle

  • #6

    Ach ja... lang ist`s heer, auch einige Tage vor Weihnachten vor 45 Jahren als W15er entlassen worden, hab es allerdings bis zum HG geschafft, war Planstelle als Autokranfahrer bei der Instandsetzung von Nachschub, damals mit meiner XT500 den Winter durchgefahren =O
    Werde ich nicht nie vergessen das war Tage nachdem John Lennon erschossen wurde. :(

    Gruß
    Dirk

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    Honda NC 750 XD MJ2023 in Matt Jeans Blue :greetings-wavingyellow: und GB350S in Popo Blue :character-grover:
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  • #7

    Ich wurde ebenfalls kurz vor Weihnachten aus der Firma Y-Reisen entlassen. Damals im Dezember 1978 waren vorsorglich Feldjäger am Nürnberger Hauptbahnhof falls sich Reservisten daneben benehmen. Jedenfalls ist einer zu den Feldjägern gegangen und hat die verspottet, von welchem Trachtenverein seid ihr denn. Das fanden die nicht lustig und haben ihn mitgenommen. Er durfte noch bis zum 31. Dezember dem Vaterland dienen.

  • #8

    Damals der Grundwehrdienst war schon eine geile Zeit. Die Grundausbildung mit Biwak im Februar mit Schnee und klirrendem Frost war nicht ohne, zum Glück gab es immer genug Alkohol zum Aufwärmen und für die innere Desinfektion. Gefeiert auf Stube wurde jeden Abend und morgens beim Antreten konnte oft kaum einer gerade stehen. Da hingen auch noch die Pin Up Girls an jedem Spind und es wurde auf der Stube geraucht. Und es gab Kameradschaft ohne Smartphones und Social Media.

  • #10

    Mhh... im Sommer um 3 Uhr auf um unter Vollschutz Chrom-VI-haltiges Oliv abzuschleifen oder im Winter mitten in der Nacht bei -28 Grad mit erfrorenem Knie 'nen Hydranten vollheulen; ein ganzes Jahr lang jede Woche einmal Wache schieben und einmal zur Nachtausbildung sich am Schießplatz einbuddeln; in der Grundausbildung 550km weg von zuhause Wochenende für Wochenende mehr Zeit in Zügen als bei der Freundin verbringen (damals war die Bahn auch schon unpünktlich) ... nee, damals gab's auch schon genug Mist. Erträglich war das durch ein paar gute Freunde und vor allem - damals wie heute - meinen Schatz.

    Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann!

    (Peter Darbo)

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