Mal ein paar Pros and Cons zur Guerrilla 450 nach nunmehr 466km.
Schwächen:
- Das Licht ist nicht besonders erhellend. Recht geringe Lichtstärke sowohl im Abblendlicht als auch im Fernlicht.
Abblendlicht jedoch mit einer schönen weiten Ausleuchtung auch zu den Seiten, Fernlicht eher mau ( im Vergleich zu meinen anderen Krädern als auch zur Meteor 350)
- Auf glattem Untergrund ( Kopfsteinpflaster bekommt man sie nur rutschfrei vom Hauptständer, wenn man recht viel Druck nach vorne/ unten auf den Lenker ausübt.
- bei Temperaturen unter 5 Grad auf den ersten 2 Kilometern etwas ruppig bei zu niedrigen Drehzahlen, darüber verschwindet der Effekt.
- Sie schmeißt vom Hinterrad mit Wasser und Dreck bis auf den Rücken des Fahrers und saut sich die komplette Heckpartie ein ( da war ich von der Meteor 350 echt verwöhnt)
- Umschalten der Fahrmodi während der Fahrt möglich ( Gasgriff geschlossen, Getriebe in N oder Kupplung ziehen) dauert eine Gedenksekunde. Erst wenn die Anzeige erlischt, ist auch der entsprechende Modus eingeschaltet.
- nach einem Neustart Neustart ist grundsätzlich Performance vorgewählt.
- Motortemperatur anzeige läuft über Kühlwasserkreislauf, wenig aussagekräftig. Bei Fahrten im Regen schwankt diese hierdurch stark ( kenne ich von meinem Roller) und lässt nicht wirklich Schlüsse auf die Öltemperatur zu.
-erster Gang sehr kurz übersetzt, eigentlich reicht der zweite Gang zum Anfahren fast aus. Beim Schalten von 1 in 2 in Performance mit ein wenig zu viel Gas zieht es einem gefühlt das Moped unter dem Hintern raus. Also immer ein wenig Abstand zum Vordermann halten.
- kleiner Tank mit nur 11 Litern ( bin da von der Meteor 350 und deren Reichweite echt verwöhnt)
Stärken:
- Sitzposition bequem auch bei längerer Verweildauer
- angenehmer Kniewinkel, schöner Tankschluss mit den Knien, keine störenden Kanten.
- Fußrasten an der Ampel nicht im Weg
- der breite Lenker sorgt für eine sehr gute Handlichkeit
- die Guerrilla 450 fühlt sich leichter an als sie ist. Und auch wesentlich leichter als die HIM 450
- Bedienelemente leicht und logisch zu bedienen.
- Getriebe schaltet butterweich mit kurzen Wegen und nahezu geräuschlos.
- Reserveanzeige informiert rechtzeitig bei ca. 3,5 Litern Restsprit, gut für mindestens 50-80km.
- Das Fahrwerk ist straff, aber dennoch gut abgestimmt, vermittelt viel Feedback von der Straße, Geradeauslauf hervorragend, lässt sich herrlich leicht in Kurven umlegen
- gute Ausstattung ( Display, Haupt und Seitenständer, Kotflügelverlängerung vorne, Spritzschutz für das Federbein hinten, Warnblinkanlage, LED rundum, Navi etc.) und reichlich Informationen über das Display abrufbar.
-Verbrauch derzeit bei eher Kurzstrecke und lausigen Außentemperaturen um die 3,5 Liter und somit jetzt in der Einfahrphase auf dem Niveau meiner Meteor 350 im Winterbetrieb bei gleichen Fahrstrecken. Im Echtbetrieb halte ich in der warmen Saison halte ich 3,5-4 -Liter für realistisch
- Die Fahrmodi unterscheiden sich in den unteren Gängen durch eine deutlich differenzierte Gasannahme, von entspannt ( ECO) bis nahezu explosionsartig in Performance, wenn bei ca. 3000 U/min der Schub einsetzt. ECO macht in der Stadt durchaus Sinn, läuft dann ruhiger und mit niedrigerer Drehzahl an der Ampel los und es ruckelt nicht auf unebenen Straßen.
- Gasannahme in Performance sehr direkt, schon sportlich, wirkt dadurch sehr kraftvoll. In ECO eher "Enfield- like". Ich mag diese Wahlmöglichkeit.
- Bremsleistung und Ansprechen auf einem völlig anderen Niveau als bei der Meteor 350. klarer Druckpunkt, knackige Verzögerung sowohl vorne als auch hinten.
Fazit:
Der Begriff "Roadster" ist für die Guerrilla 450 schon treffend:
Ein handliches, bei Bedarf auch recht aggressiv fahrbares Motorrad, welches trotzdem auch eine gewisse Gelassenheit für die gemütliche Tagestour mit sich bringt.
Für mich passt es
Mittwoch ist Inspektion, danach darauf sie schon mal satte 6.000U/min drehen.
Vorfreude....wenigstens 100 auf der Landstraße und 120 auf der Autobahn ..befreiend...