Nachdem ich meine NC 750x inzwischen über 10 Jahre gefahren habe denke ich über einen Austausch nach. Da ich seit einigen Jahren in Rente bin hätte ich mir gerne einen Roller zugelegt. Erst dachte ich es muss ein ein 350er Honda sein dann sah ich den Zontes 350e und verglich Preis /Leistung ist gegenüber den Japanern und da bekommt man von den Chinesen schon sehr viel mehr fürs Geld. Vor einigen Jahren waren die China Motorräder eher was für Freaks, aber inzwischen haben die sehr schnell gelernt wie man es richtig macht. Händler habe ich auch zwei in Reichweite. Welche Meinung habt Ihr zu China Motorräder?
China Roller
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#3 Da hast du völlig Recht, das hab ich auch schon überlegt. Andererseits lässt BMW seinen Roller bei Voge fertigen, ein Konzern zu dem auch Zontes gehört. Ich kann mich noch sehr gut erinnern wie die ersten japanischen Autos nach Deutschland kamen. Zuerst hat jeder gelacht. Als die ersten Käufer dann zeigten was in ihrem Japaner serienmäßig vorhanden war wurden die Kritiker ganz leise denn an ihrem Golf 1 gab es nicht mal einen Deckel am Handschuhfach.
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#4 Ich denke, dass ein China-Modell zwar günstig in der Neuanschaffung ist, es gibt aber kaum Erfahrung, ob es defektanfällig oder wartungsfreundlich ist. Auch gibt es kaum Erfahrungen, wie sich der Gebrauchtmarkt bei fünf- oder zehn Jahre alten Modellen verhält.
Meine persönliche Meinung - wenn mir ein neues Modell eines bekannten Herstellers mit langjährigen Erfahrungen nicht leisten will (weil zu teuer) , dann würde ich eher zu einem gebrauchten Modell einen solchen Herstellers greifen, und wenn ich dann dieses Motorrad später wieder verkaufen will, gibt es immer noch jemanden, der wiederum ein gebrauchtes Modell sucht, bei Chinamodell kann man das derzeit nicht abschätzen, ob diese nach fünf- oder zehn Jahren noch verkaufbar sind, als Extrembeispiel möchte ich hier z.B. die alten Transalps und Africa-Twins von Honda erwähnen, die nach über zwanzig Jahren immer noch gefragt sind und diese teilweise um Preise angeboten werden, um welchen man z.B. eine nicht einmal halb so alte Honda NC bekommen würde (wobei auch ca. zehn Jahre alte NC's auch noch zu guten Preisen angeboten werden)
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#6 Beta übernimmt den kompletten Liefer- und Ersatzteil-Kanal für Zontes.
Scheint also halbwegs gesichert zu sein.
Betamotor aus Italien übernimmt den Import
Jetzt hat auch der italienische Hersteller Betamotor, der bekannt ist für seine hochwertigen Enduros und sportlichen Offroad-Motorräder namens Beta, die Wucht des chinesischen Zuges erkannt, der mit immer größerer Wucht nach Europa rollt, und klinkt sich in den Handel mit ein. Asiatisches Know-how trifft dabei auf italienische Tradition: Die Distribike s.r.l.ist ab sofort offizieller Importeur der Marke Zontes für den italienischen, deutschen und österreichischen Markt. Distribike s.r.l., ist eine 100-prozentige Tochter der Betamotor S.p.A., laut eigener Angaben Marktführerin im Offroad-Bereich und mit Steve Holcombe auf Beta amtierender Enduro-Weltmeisterin.
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#7 [...] dann sah ich den Zontes 350e und verglich Preis /Leistung ist gegenüber den Japanern und da bekommt man von den Chinesen schon sehr viel mehr fürs Geld. [...]
Im Prinzip hast du völlig recht. China produziert mehr Motorroller als ganz Europa zusammen.
Aktuell sehe ich als Nachteil, dass du unter Umständen Probleme mit der Ersatzteillieferung bekommen kannst. Man weiß nicht, inwieweit sich das Handelsembargo noch ausweitet, oder der Produzent die Produktion einstellt. Oft ziemlich spontan, wenn die Nachfrage nicht stimmt.
Ich bin vor ein paar Monaten eine CF-Moto 800 Probe gefahren.
Was es an elektrischen Spielereien gibt, wurde verbaut. Auch solch tolle Sachen wie Abstandhalter und Tempomat mit Radar und all so ein Zeugs...
Fahre probe und wenn du dich wohlfühlst, die Qualität dir passt usw. dann kaufe sie.
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#8 Im Hinblick auf die Qualität hätte ich bei der keine großen Bauchschmerzen.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass die China-Marken immer sehr optimistisch mit den Angaben für die Motorleistung sind. Dass Zontes fast 40 PS aus dem 350er holt, glaube ich einfach nicht.
Nächstes Problem ist die langfristige Ersatzteilversorgung. Für eine zehn Jahre alte Forza bekommt man heute noch problemlos Teile. China-Marken wechseln extrem oft ganze Baureihen aus, da schaust Du im schlimmsten Fall nach drei-vier Jahren ins Ofenrohr, wenn was sein sollte.
Mein größter Showstopper ist allerdings der Wiederverkauf, der Wertverlust bei Exotenmarken ist einfach unterirdisch. Ich hatte schon mit meiner Kymco XCiting S 400 seinerzeit richtig Geld verloren, und das ist eine etablierte Marke mit solidem Händlernetz.
Wenn man dann z.B. so ein Angebot ansieht, spricht wenig dafür, dasselbe Geld für eine neue Zontes 350 auszugeben.
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#9 Vielleicht bin ich zu konservativ, aber mir ist mittlerweile meine Lebenszeit zu schade um mich mit unausgereiften „Bananen“ rum zu ärgern. Deshalb würde ich zu einem bekannten und über lange Zeit bewährten Hersteller greifen, wenn ich ein Fahrzeug kaufe.
Ich will damit nicht sagen, dass Motorräder aus China generell schlecht sind. Ich bin sicher, dass die grossen chinesischen Hersteller mittlerweile gute Fahrzeuge herstellen. Aber es gibt halt noch zu wenige Langzeiterfahrungen mit diesen Fahrzeugen, die auf den deutschen Markt aktuell verkauft werden.
Und dann kommt noch dazu, dass das Händlernetz recht dünn ist. Schaue dir den Händler, bei dem du den Roller kaufen möchtest, genau an. Hat er eine gut ausgestattete Werkstatt, die auch in kniffeligen Problemfällen schnell helfen kann.
Ich schaue mir sehr oft an, wer bzw. welcher Händler, eine entsprechende Marke verkauft. Und bei den Chinafahrzeugen sind das öfter Händler, die erst seit kurzer Zeit eine chinesische Marke anbieten oder öfter die Marken wechseln.
Ich selbst kaufe nur bei Händlern, die es schon lange gibt, die Markentreu sind und die viel Erfahrung in der Werkstatt haben. Dafür bin ich auch bereit, mehr Geld zu zahlen.
Klar, wenn man sparen muss, dann sind die Angebote auch China verlockend. Aber ich würde dann lieber ein gutes gebrauchtes Fahrzeug von einem langjährigen Markenhersteller kaufen. Also einen Roller von z.B. Honda, Yamaha, etc.
Aber wie schon gesagt, ich bin halt konservativ und habe vielleicht auch schon einen gewissen Tunnelblick…….
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#10 Ja ja, die Chinesen,
die haben sehr schnell sehr viel dazugelernt und fertigen heute auf einem sehr hohen Niveau.
Rein technisch sehe ich da kaum Probleme. Und wenn, auch die NC hatte ihre Kinderkrankheiten!
Leider kann man die Modellpolitik der Chinesen noch nicht so genau einschätzen. Will damit sagen
das man nicht weiß wie kurz oder lang die Zyklen sind bis neue Modelle mit abgeänderten Bauteilen
erscheinen und wie lange eine Verfügbarkeit für Ersatzteile "ältere" Modelle garantiert ist.
Ferner weiß man nicht wie sie sich verhalten wenn sich ein Modell gegen ihre Erwartungen doch nicht so
gut in Deutschland bzw. Europa verkauft. Wird das Modell dann vom Markt genommen weil es sich nicht
rechnet und wird dann die Ersatzteilgarantie verkürzt bzw. entstehen schnell Lieferengpässe bei diesen?
Gibt es Bezugsquellen für preiswerte Ersatzteile wie es bei der NC der Fall ist? Als Beispiel sei "Webike"
erwähnt wo man Ersatzteile inkl. Versand und Zoll etc. zu einem Bruchteil der Händlerpreise bzw. der
Preise von z.B. Honda-Parts kaufen kann?
(Es kann immer einmal etwas unerwartetes passieren und dann sind solche Bezugsquellen eventuell Gold
wert! Sag niemals nie!)
Wie gut werden die Händler "angelernt" und mit technischen Unterlagen, Reparaturanleitungen und Spezial-
werkzeugen versorgt? Wieviel Interesse zeigen die Händler daran sich mit einem "noch Nischenprodukt"
von der Technik und Serviceseite her gesehen auseinanderzusetzen? Selbst bei den etablierten Marken
gibt es Händler die ihre "Hausaufgaben" nicht richtig machen und der Kunde als Versuchskaninchen her-
halten muß. Im Fall der Fälle kostet es den Kunden Geld, Zeit und Ärger.
Gerade bei den AW's, einfacher gesagt bei den Lohnkosten/Std. kann es bei einem Händler der sich mit der
Materie nicht richtig beschäftigt hat, unter anderem weil er selten einen "Chinesen" zwischen die Finger
bekommt, schnell teurer werden. Bei gängigen Modellen kann er eher auf gemachte Erfahrungen zurückgreifen
und kann zielgerichtet und damit schneller arbeiten.
Wiederverkaufswert: Ich hatte vor einiger Zeit mal gezielt nach gebrauchten "Chinesen" in den einschlägigen
Verkaufsportalen gefahndet. Das Ergebnis war wie zu erwarten, der Wiederverkaufswert steht in Relation zum
niedrigeren Neuwert bzw. liegt meist darunter. Über alles gesehen ist da kein Geld zu sparen. Es bleibt also
nur die Ersparnis beim Neukauf.
Es bleibt also nur eine Wette mit sich selbst einzugehen.
Am Ende wird abgerechnet. Kann klappen, muß aber nicht.
Ich persönlich würde mir momentan noch immer eher ein gebrauchtes "Markenmodell" als einen neuen
"Chinesen" vor die Tür stellen. Es gibt einfach noch zu wenig Erfahrungswerte.
Bei meiner NC, die ich als leichtes Unfallmotorrad gekauft habe, konnte ich etliche Kunststoffteile gebraucht
aber in gutem Zustand für wenig Geld bei Kleinanzeigen etc. besorgen. Lackiert, sahen sie dann aus wie neu!
Ich denke das z.B. Sturzteile bei den "Chinesen" kaum gebraucht zu haben sind. Für die NC waren auch bei
Verwertern welche Unfall NC's schlachten "Gebrauchtteile" für einen akzeptablen Preis zu bekommen.
Im Endefekt muß das aber jeder für sich selbst entscheiden, ein Patentrezept gibt es nicht.
Gruß aus Lemgo, Thomas
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