Laut ist out

…. da gabs doch schon mal eine Aktion … war das Ende der 80er? Habe sogar noch einen Aufkleber in meiner Stickersammlung gefunden.

Alt aber wieder aktuell.

Lautstärke hat neben der messbaren Wahrheit eben auch diese subjektive Komponente. Meine CBR600RR (wie immer bei mir alles Serie) wurde von vielen als zu laut empfunden, egal ob ich mit dezent bassigem Grollen im Leerlauf an der Ampel stand oder im Fahrbetrieb bis in kreischende Klangsphären orgelte. Für mich eine Symphonie, für den ungeneigten Passanten nicht selten lästig - was ich verstehen kann, wenn man die Leidenschaft für Motorensound nicht teilt. Zumal die aggressive Optik für nicht wenige selbst bei ausgeschaltetem Aggregat bereits eine Art vorausahnendes Lärmempfinden zu provozieren schien.

Vor der aktuellen NC hatte ich eine Ducati SuperSport 939 S. Hinreißend schöne Italienerin, auf die man beim Aufsatteln erstaunlich regelmäßig vom oben genannten Passanten gar wohlwollend angesprochen wurde. Hier konnte aber selbst ich nachempfinden, dass deren Euphorie doch oft einen herben Dämpfer bekam, wenn der L-Twin seine trommelnde, metalkonzertartige Geräuschkulisse zum Besten gab. Der Sound konnte zwar durchaus betören, aber es war schlicht zu aufdringlich, zu laut. Schöner Klang darf eben nicht wehtun.

Besonders absurd verhält es sich mit unserer Lambretta LN125. Sie rappelt sich äußerst lautstärkepräsent, knatterprotzelnd durch die gesamte Eintopf-CVT-Drehzahlklaviatur - aber es scheint niemanden zu stören. Der in sich charmante Auftritt der Retro-Formensprache scheint das Hörempfinden wohlwollend zu beeinflussen. Erstaunlich - man bekommt die Wertschätzung der Ducati, ohne den stirnrunzelnden Lautstärketadel. Ein Phänomen.

Mit der NC ist das wiederum eine sehr entspannte Situation. Eben ein Motorrad, das - wenn es die Aufmerksamkeit erweckt - im positiven Sinne neutral bewertet wird und wirklich niemanden aufs Gemüt geht. Der Klang mit leicht bassiger Tendenz ist ausgewogen schön, eben ohne jede Art von aufdringlicher Komponente. Das und vieles mehr macht die NC zu einem tollen Gesamtpaket. Das merkt man jedoch erst, wenn man sie gefahren ist. Lieber nur schön, statt ganz schön laut. 😉

Zitat von tompeter

Ich würde auch meine Verbrenner-Motorräder nicht freiwillig gegen einen Elektronen-Konverter eintauschen.

Und ein gesundes Motorengeräusch ( im zulässigen Rahmen ohne irgendwelche Manipulationen gehört für mich einfach dazu.

Wäre sonst wie ne Currywurst ohne Wurst...

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Bei E Autos kannste Geräusche oft mit einem Lautsprecher simulieren. Bei Zweiräder wird das garantiert auch kommen, wenn es demnächst Leitungsstärkere , kleinere und leichtere Batterien gibt. Wenn du es möchtest kannst dann eine Harley-Davidson, eine BMW Boxer, oder oder eine Zwiebacksäge fahren, ganz wie du möchtest.

Ich fahre seit drei Jahren ein E-Auto und möchte nie wieder auf einen Verbrenner umsteigen. Es ist einfach ein sehr komfortables, leises und trotzdem sportliches Auto.

Ich bin überzeugt, dass, wenn mehr Elektroautos auf der Straße unterwegs sind, die Krawallmacher einen schweren Stand haben werden. Denn dann fallen sie noch mehr auf, in dem Allgemeinen Geräuschpegeln, der sehr gering ist.

Macfak

Meine Frau fährt ein E-Auto, welches sich gelegentlich auch von mir bewegen lässt.

Kann angenehm sein, wenn auch herrlich passiv ( fehlende Schaltung).

Aber ein Auto transportiert Menschen halt, ein Motorrad zusätzlich einen Haufen Emotionen, die ( zumindest für mich) auch vom Motor herrühren, den ich spüren und ( da bin ich mal ganz egoistisch) auch akustisch wahrnehmen möchte.

Hat mit Krawall nix zu tun.

Und das synthetische Soundfiling

Schlimmstes Beispiel der E-Abarth.

Klingt wie ne defekte Waschmaschine, "Sound" passt nicht zu Geschwindigkeit und Lastzustand.

Mein echter 595, den ich 4 Jahre gefahren habe, erzeugte Gänsehaut...

Meine RC70 war für mich mit dem Edelstahl-Kaminzug ebenfalls klanglich eine Enttäuschung und ist erst mit dem Zubehör-Auspuff für mich das geworden, was "Motorradfahren" zu einem Erlebnis macht.

Und das ohne der Umwelt "auf den Sack zu gehen".

Bin ja meist " niedertourig"unterwegs, was ja im Konzept der NC liegt und da ist sie weder wirklich laut noch aggressiv im Klasngbild, aber ich fühle, spüre UND höre den Motor bzw. dessen Verbrennungstakte.

Gehört für mich zum Motorradfahren dazu wie Teller und Besteck beim Essen.

Und wie gesagt, da geht es nicht um Lautstärke, sondern um den Klang.

Meine kleine 350er Enfield zum Beispiel ist schon mangels Hubraum etwas leiser, klingt aber einfach gottvoll mit ihrem kleinen langhubigem Einzylinder.

Mit Elektrolyse-Antrieb hätte ich mich nie in sie verliebt, trotz all ihrer anderen Qualitäten.

Krach und Krawall muss nicht gleichgesetzt werden mit einem guten Motorsound, einfach, weil das auch ohne übertriebene Lautstärke möglich ist.

Finde es etwas ansträngend das dieses Thema fast ausschließlich Motorräder betrifft.

Geht mal in den Wald spazieren, dort fahren Radfahrer herum und schrecken das Wild auf. Hört man nicht... ist meiner Meinung schlimmer als das Motorrad das mit 90db auf der Landstraße fährt.

In der Stadt, gibt es die Generation Protzer die alle Fenster offen haben und so ziemlich wilde Musik hört., auch oft lauter als ein Motorrad.

Am Land bei uns.. Traktoren... Das der ältere Herr auf dem Traktor schon fast Taub sein muss, ist mit Sicherheit gegeben wenn er nicht hört was da abgeht.

50ccm Bikes. Was soll ich dazu sagen. Wir waren alle Jung.

Es gibt mehr als genug lärmquellen.. Glaube es wird schon genug auf den Motorradfahren herumgehackt..

Dodge Ram Hemi 5,7l Motoren sehe ich bei uns einige.. Der brauch wahrscheinlich in der Woche mehr Sprudel wie ich im Monat mit dem Moped wenn ich an den Wochenenden meine "Meditative" Tour mache und der Lärm ist auch weit mehr wenn der aufs Gas drückt.

"Laut ist Out" ist ein sehr heikles Thema in meinem Augen in solch Foren

Just my 5 cents

Ich hab das Gefühl, hier wird aneinander vorbei geredet. Der Anwohner sagt, das der "Motorradlärm" stört. Soweit, so schlimm

Da stellt sich die Frage: was ist "Motorradlärm" und was kann dagegen getan werden? Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Wir können versuchen, leise zu fahren und illegale Auspuffanlagen zu vermeiden. Und wir können uns beim Kauf für ein leises Modell entscheiden. Oder einen leisen Auspuff montieren. Das wars. Selbst eine Energica hat ein hohes Fahrgeräusch (siehe 1000 PS Alpenmaster)

Nun hat fast jeder ein legales, relativ leises Moped und zeigt auf die jeweils Anderen - die bösen GS-, die Harley-, der Klappenauspufffahrer (*). Aber da liegt nicht das Problem. Die Menge der Mopeds ist das Problem.

Beispiel: so eine Pan European ist ja nicht unbedingt als ein lautes Möppi bekannt. Auch ist der durchschnittliche Pan Fahrer kein Lärmbruder. Bei einem Pan European Treffen in Norwegen wollten früh morgens so ca 30 Pan's gleichzeitig auf Tour. Fast jeder wirft zu früh seinen Motor an, damit die Kiste schön warm läuft. (Die Kollegen aus Schottland sind mir dabei am meisten aufgefallen - die lassen die Kiste schon warm laufen und fangen dann erst mit dem Anziehen an) Am Abend gab es dann Beschwerden von der Hotelleitung.

Anderes Beispiel: so eine Harley mag legal sein, aber wenn man in einem Strassencafe sitzt und eine ganze Rotte Harleys vorbei plöttert, ist das nochmal ne andere Hausnummer. Da muss die Gesprächspartnerin warten.

Zig mal die legalen 92 Db ergeben in Summe eben keine 92 Db, sondern irgendwas mächtig Lautes. Die Menge macht's aus.

Ich kann auch Leute verstehen, denen von Sonnenaufgang bis weit nach Sonnenuntergang ein Moped nach dem anderen am Haus vorbei röhrt. Das ist ja ein "gutes Wetter" Phänomen; das findet immer genau dann statt, wenn der Anwohner bei Sonnenschein am Wochenende in seinem Garten sitzt. Bei Shitwetter fährt kaum einer und der betroffene Anwohner bleibt vorm Kamin.

Deshalb versuche ich antizyklisch zu fahren und Hotspots zu vermeiden.

(*) warum stechen sich die Mopedfahrer eigentlich gegenseitig die Augen aus anstatt zusammen zu halten? Warum deuten wir nicht auf die Hersteller? Die machen es sich bequem einfach und behaupten, der Kunde wünscht so ein lautes Moped. In echt? Belegbare Zahlen hierzu hat meines Wissens noch kein Hersteller vorgestellt. Das mag zwar bei einem Teil der Kundschaft stimmen, aber muss man deshalb sein gesamtes Portfolio auf "Laut" ausrichten? Man möchte Emotionen verkaufen. In Wahrheit sind die Kisten doch immer lauter geworden, so wie sie leistungsstärker wurden. So hatte ich von einem Kauf einer CRF 1000 Bj 2019 abgesehen, das Ding war mir schon beim fHH zu laut. Meine 600er Diverson von anno dazumal hört man kaum (im Vergleich zu was Neuem), würde das Ding nicht rasseln wie nen Sack loser Schrauben.

Wo bleiben denn die Optionen, die die großen Hersteller uns zur Lösung bieten? Es wird gesagt, solch ein leises Moped braucht einen riesigen Auspuff und den möchte kein Kunde. Probiert hat es aber auch noch kein Hersteller. Wo bleiben denn die Nachrüsttöpfe zum leiser machen von Honda, BMW und Co? Da geht nur was als Nischenprodukt vom Aftermarket. Und warum sollte ich einen noch leiseren Auspuff kaufen, wenn mein Moped in Original EU konform ist?

Auch die Journalisten / Youtuber sind meiner Meinung nach mit im Boot. Keiner fragt beim Messerundgang, was denn die Hersteller zum Thema Motorradlärm zu tun gedenken. Dabei haben sie die Macht, auf die Hersteller Druck auszuüben und oft die richtigen Ansprechpartner vorm Micro.

So, genug gejammert

Unterstütze total was Waldschrat sagt.

Die Mengen an Bikes die Hotspots rauf und runterfahren kann ich mir auch nicht erklären. Ich fahre nicht im Kreis, und wenn ich wo hinfahre hab ich auch ein Ziel: Neues sehen. Eine "Hausstrecke" hab ich nicht. Da wo es wehtut winken dann Sperrungen und Verbote. Braucht niemand.

Ich habe recht viele Hausstrecken...aber die meisten liegen abseits der von den meisten Motorradfahrern frequentierten Strecken.

Bin da oft sehr allein unterwegs und das ist gut so.

Brauche keine Freizeit-Rossis, die mir im Ncken hängen oder mir mit dem Kopf auf meiner Fahrbahnseite entgegenkommen.

Nerve also da, wo es sonst fast niemand tut.