Einbau Wilbers-Federbein Typ 641 in meine RH09

  • #1

    Wie bereits im „Anschaffungs-Thema“ berichtet habe ich meiner NC ein Federbein Typ 641 Competition von Wilbers gegönnt.



    Zum ausbauen des alten und einbauen des neuen Federbeines wollte ich die Verkleidungen nicht abbauen. Das war mir zu aufwendig und ist auch nicht notwendig. Man benötigt dafür eigentlich nur die richtigen Werkzeuge und biegsame Hände.


    Die Hinterradschwinge habe ich mit einem Spanngurt fixiert damit diese nach lösen der Schrauben nicht herunterfällt.



    Die Schrauben an der unteren Umlenkhebelei sind gut zugänglich und deshalb leicht und schnell entfernt. Es sind die untere Schraube des hinteren Umlenkhebels und die Schraube der unteren Federbeinbefestigung, auf dem Foto ist diese noch nicht entfernt.



    Die obere Schraube, mit welcher das Federbein am Rahmen befestigt ist, ist dagegen nicht sichtbar und nur eingeschränkt zugänglich. Es handelt sich um eine M10-er Schraube mit 8-er Innensechskant an der linken Seite und einer selbstsichernden Mutter mit SW 17 auf der rechten Seite.



    Auf die Mutter an der rechten Seite habe ich einen 12-kant Ringschlüssel gesteckt, dann gibt es wegen des begrenzten Platzes kein Problem.


    Danach habe ich den Kettenschutz abgebaut, das sind nur zwei gut zugängliche Schrauben. Damit hat man für den nächsten Arbeitsgang mehr Bewegungsfreiheit. In den Schraubenkopf habe ich eine kurze 8-er Inbusnuss gesteckt und dann meinen großen Drehmomentschlüssel darauf gesteckt. Den Drehmomentschlüssel habe ich genommen weil dieser eine Ratsche mit Feinverzahnung hat. Das ist bei der begrenzten Bewegungsfreiheit von Vorteil. Damit er keinen Schaden nimmt stellte ich ihn auf 150 Nm Endanschlag ein, damit lässt sich die Schraube lösen ohne das er auslöst.


    Die Schraube wird mit dem Drehmomentschlüssel gelöst bis die Sperrmimik der Mutter vom Gewinde gedreht ist. Die Mutter kann jetzt von Hand abgedreht werden. Die Schraube wird dann nach Links herausgedrückt und entnommen. Das Federbein kann nun nach unten herausgenommen werden.


    Das neue Federbein samt Ausgleichsbehälter wird von unten „eingefädelt“ und an seinen Einsatzort gebracht. Das Federbein habe ich dann auf einen Scherenwagenheber gestellt, damit kann die obere Schraube leichter eingesetzt werden.



    Die Schraube wird von Links eingesetzt, die Mutter wird Rechts zunächst mit der Hand angesetzt und auf die Schraube gedreht. Danach wird die Schraube mit dem Drehmomentschlüssel, nun auf 50 Nm eingestellt, festgezogen.


    Danach wird das Federbein mit der unteren Schraube mit dem vorderen Umlenkhebel verbunden. Die Schraube der hinteren Umlenkhebel wird eingesetzt, bei Bedarf erfolgt die Ausrichtung der Bohrungen durch anheben oder absenken der Schwinge mit dem Spanngurt. Beide Schrauben habe ich mit 45 Nm angezogen. Das Federbein ist nun eingebaut.



    Jetzt wird noch der Ausgleichsbehälter der Druckstufe am rechten Rahmenrohr vor dem Ausgleichsbehälter der Fußbremse befestigt. Dies erfolgt mit den mitgelieferten Gummiteilen und Kabelbindern.



    Die ganze Aktion hat rund 1,5 Stunden in Anspruch genommen.


    Die erste Probefahrt mit dem neuen Federbein im voreingestellten Werks-Setup führte mich gestern über 170 km mir altbekannte „Fahrwerkteststrecken“. Heute fuhr ich nochmals 120 km, teilweise wieder über die gleichen Strecken aber mit geringerem Tempo. Beide Fahrten verliefen zu meiner vollen Zufriedenheit. Größere Fahrbahnunebenheiten werden nun besser pariert und dringen deutlich weniger bis zum Sitz durch.


    Aus der NC ist zwar immer noch keine Sänfte geworden aber der Fahrkomfort gefällt mir besser als mit dem originalen Federbein. Für mich hat sich damit die Investition gelohnt und war ein Erfolg.


    Mit den zahlreichen Einstellmöglichkeiten werde ich in nächster Zeit ein bißchen experimentieren. Zunächst werde ich aber mal die Federwege N1 und N2 mit dem Werks-Setup bestimmen damit ich Ausgangswerte habe. Ich werde berichten.

  • #2

    Einen Gruß aus Berlin,

    hatte ja auch das Wilbers Federbein drin, dann nach ca. 25.000 km das Öl verloren hatte. Leider zu lange mit gefahren, was eine Reparatur nicht mehr zuließ.

    Danach original Federbein wieder rein und das Ergebnis war ernüchternd.


    Dank deiner Anregung heute auch wieder bestellt bei Wilbers, das Federbein C641 Competition.

    Edition: Blackline

    Höhenverstellung: Ja

    Federvorspannung: hydraulisch


    Na dann, viel Erfahrung sammeln beim "einstellen" des Federbeins.


    Fritz

  • #3

    Einen Gruß aus dem Ruhrgebiet,

    das mit dem Ölverlust ist ärgerlich und bei sofortiger Reparatur hätte das Federbein weiter im Einsatz bleiben können. Aber ist dann halt dumm gelaufen. Aber hast ja wieder was schönes bestellt, sogar mit hydraulischer Federvorspannung.

    Die Einstellerei wird sich wahrscheinlich in Grenzen halten, das Grundsetup scheint bereits gut zu passen. Und wenn es wieder wärmer wird kann bei Bedarf mit ein paar Klicks nachgestellt werden.

    Gruß Winni

  • #5

    Ja auch mit der hydraulischen Federvorspannung. Na wer weiß vielleicht doch noch mal zu zweit unterwegs +Gepäck und dann mit so einem "Hackel-Schlüssel" am Federbein da rummachen... eben Luxus mit Hoffnung das Herzblatt mal mitkommt.


    Fritz

  • #6

    Nach eineinhalb Jahren und rund 55.000 km brauchte mein Wilbers Federbein 641 eine Wartung. Es war dicht aber die Zugstufe liess sich nicht mehr mit fühlbaren Klicks verstellen. Nach Rücksprache mit Wilbers deutete das auf fehlendes Gas im Dämpfer hin.


    Anfang voriger Woche habe ich das Federbein ausgebaut und nach Wilbers geschickt. Heute Mittag kam es zurück. Durchgeführt worden ist eine Wartung inkl. neuem Öl, Stickstoff und polieren der Kolbenstange. Hinzu kamen noch einige neue Teile, teils auf Garantie. Gekostet hat das Ganze dann 181,82 € und das Federbein ist jetzt wieder wie neu.



    Heute Nachmittag habe ich das Federbein eingebaut und wenn das Wetter mitspielt kann ich morgen eine Probefahrt machen.

    Gruß Winni

  • #7

    Moin ich habe am Freitag mal angefangen die Wilbers Sachen einzubauen. Freitag das Federbein getauscht ist etwas fummelig aber einfach zu bewerkstelligen wenn man keine allzu großen Hände hat. Bin gleich damit eine 50 Km Runde gefahren weil ich eh was besorgen musste. Und ja man merkt den Unterschied.

    Gestern dann die Federn, das ausbauen ist ja zügig erledigt. Habe gestaunt wie Gabelöl nach 3 Jahren und 24 tkm aussieht und stinkt.

    Kannte ich so von meinen letzten Motorrädern nicht.

    Das ganze dann wieder eingebaut und da wurde es fummelig weil wieder mal der Bügel mit den Scheinwerfern im Weg ist um vernünftig den Drehmoment unten anzusetzen.

    Habe dann die Zusatzscheinwerfer abgeschraubt und den Bügel etwas abgesenkt, dann passte das.

    Muss jetzt mal eine vernünftige Runde drehen um zu schauen was es gebracht hat.

    Ich bin Gestern nur eine Inspektions Runde um den Block gefahren ob alles passt, fühlte sich da aber schon besser an wie die Original Federn.

    Werde jetzt mal auf meinen Wunschzettel einen Drehmoment mit Wechselkopf schreiben :)

    Umwege sind die schönsten Wege :)

  • #8

    Dann hast du jetzt ein Top-Fahrwerk und wirst es einfach nur genießen.


    Die originalen Sturzbügel, an denen ich auch die Nebelscheinwerfer montiert habe, stören etwas beim anziehen der Klemmschrauben an der unteren Gabelbrücke. Wenn ich mich recht erinnere ging es aber ohne Spezialwerkzeug und ohne Demontage der Sturzbügel.


    Dir viel Freude beim fahren mit dem neuen Fahrwerk.

    Gruß Winni

  • #9

    Hi das mit dem anziehen der Schrauben war nicht mein Problem das ging gut mit dem Ringschlüssel. Aber für den Drehmomentschlüssel samt Stecknuss fehlte mir der Platz mit dem Bügel. Oder halt der Durchblick :) Aber ist ja jetzt erledigt und passt alles.

    Umwege sind die schönsten Wege :)

  • #10

    Hallo Winni.

    Ich habe mal eine Frage. Also ich habe ja die RH23. Und eigentlich bin ich mit dem Fahrwerk im Großen und Ganzen zufrieden. Ich bin halt nicht der absolute Heizer, die Zeiten sind vorbei.

    Das hintere Federbein passt nun, nachdem ich die Federvorspannung um zwei Stufen gegenüber der Grundeinstellung erhöht habe.

    Aber die Gabel ist mir manchmal etwas zu störrig/stuckerig.

    Wenn ich über schlechten Asphalt (so Rappelstrecken mit kurz aufeinanderfolgenden Minischlaglöchern) fahre, dann baut sich in den Lenkerenden ein Vibrationsniveau auf, das es einem wirklich die Handgelenke porös macht😱.

    Also lange Rede kurzer Sinn: Würde sich mit Wilbersfedern und korrektem Öl daran etwas verbessern lassen?


    Ich würde mich echt über einen Tip freuen🙂.

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