Motorrad fahren - wann ist man »gut« darin?

  • #31


    Sehr gute Erklärung, die sicherlich jeder so bestätigen kann. Aber das Problem ist eben, als Fahranfänger diese Punkte alle zu beherzigen und diese in Fleisch und Blut übergehen zu lassen(mMn).
    Vor allem, wenn man dem Partner hinterher "muss" ... deshalb war mein Tippm auch: alleine fahren, um sich zu üben


    Das mit dem Stützgas "vergesse" ich auch hin und wieder, vor allem in Kurven, wo ich den Ausgang nicht sehe oder kenne. Muss dann schonmal "heftig" am Hahn drehen, um nicht umzufallen :lol:
    Ich nenne es gerne Faxen machen, das Pendeln, Gullideckel umfahren, oder Slalom um die Schlaglöcher. Aber genau das hilft mir sehr, ein gutes Gefühl für mein Bike und deren Verhalten zu haben.


    Aber ich denke, jeder übt sich ständig, egal wie lange man schon "gut" fährt.

    Nach 3 Jahren NC750x DCT hab ich jetzt was tierisches...einen Tiger und 95 Pferde Triumph Tiger 800 XRX

  • #32

    Als ich vor 3 Jahren nach 28 Jahren Pause wieder angefangen habe, Motorrad zu fahren, dachte ich erst, ich hätte es komplett verlernt. Ich habe mich angestellt wie ein Depp. Das lag zum einen wohl an der schweren Maschine zum anderen an meinem Kopf und den darin ablaufenden Katasprophenszenarien. Aus Verzweifung habe ich damals sogar das Motorrad gewechselt.


    Was habe ich gemacht?
    1. Ein Sicherheitstraining, um mal mein vielleicht doch veraltetes Wissen zum Thema Fahrtechnik aufzufrischen. Was nix Neues dabei. Gut war aber das direkte Feedback zu Blickführung und Körperhaltung und die Ermunterung doch einfach mal andere Fahrtechniken auszuprobieren (Drücken, Legen, Hängen).


    2. Passfahrten. Das Selbstbewußtsein steigt deutlich, wenn man einige schwierige Strecken gemeistert hat. Am besten macht man das anfangs allein ohne Klugscheißer im Gepäck.


    3. Nur Reifen mit bestem Grip verwenden. Für mich haben die hier im Forum empfohlenen Metzeler M7RR Wunder gewirkt.


    4. Wie oben schon gesagt: Üben, üben, üben! Motorradfahren ist ein Sport und ohne Training verkümmern die Fähigkeiten.
    Deshalb fahre ich auch das ganze Jahr.
    Die Kurventechnik von Schweini auf dem Platz ist nach 6 Wochen Pause auch nicht mehr die gleiche.
    In meinem Fall sind das meine Hausstrecke und mein Arbeitsweg. Nach einer Weile kennt man jede Kurve, an welcher Stelle liegt immer Splitt, wo Kuhfladen, welcher Bauer versaut die Straße immer mit Dreck aus seinem Acker, wo kann man, wo nicht überholen etc. Mit der Zeit kann man auf der bekannten Strecke die eigenen Limits verschieben und es immer mehr krachen lassen.


    5. Wenn man das Gefühl hat, jetzt passt es, dann ist es Zeit, dafür zu sorgen, dass man nicht einschläft. Sich mal an Mitfahrer mit schnellerer Grundgeschwindigkeit zu hängen hilft da ungemein. Solange die auf der Straße bleiben , kann man mindestens genauso schnell hinterherbrettern. :mrgreen: Oder mal Rennstrecke.
    Für den Alltag heißt das nicht, dass man nur noch am Rasen ist, sondern, dass die gleiche Strecke wesentlich entspannter genossen werden kann. :drool:



    Und das bringt mich zur Frage wann ist man denn nun ein guter Motorradfahrer? Nie, es gibt immer was zu verbessern. :lol: Eigentlich ist mir diese Frage auch egal, denn ich bin lieber ein entspannter Motorradfahrer. Dann macht es auch richtig Spaß.
    Der Schlüssel zum entspannten Fahren heißt m. E. Vertrauen.
    In die Technik, die Reifen, die Schutzausrüstung, das eigene Können. Wie soll ich das anders bekommen als durch Erfahrung?



    Also X-Man's Frau:
    Geduld Du haben must, junger Skywalker! Die Macht mit der Anzahl der Planetenumrundungen zu Dir kommen wird. ;)

    :laughing-rolling:
    Sigi
    -- Member of GDZR --
    ----
    Biking is poetry in motion

  • #33

    Hallo!


    Wie lernt man das Motorradfahren richtig?


    Man fängt langsam an!


    Vollgas auf der Geraden kann jeder dressierter Affe - in der Kurve merkt man dann ob wer fahren kann oder nicht.


    Ich würde damit anfangen, die Kurven ohne Bremse zu fahren, d.h. vor der Kurve vom Gas zu gehen (ohne Bremse) und versuchen die passende Geschwindigkeit für das eigene Fahrkönnen auszuloten. Dadurch wird der Fahrstil wesentlich runder und die Geschwindigkeit kommt dann mit fortschreiten der Kilometer von selber. Man ist in dieser Zeit auch wesentlich langsamer unterwegs und hat noch gewisse Reserven, sofern man welche braucht.


    Dadurch lernt man sein Motorrad auch ganz gut kennen und das Vertrauen steigt mit jeder Fahrt etwas.


    Generell eine Kilometerangabe zu machen (ab 10000 km wirds was) ist meiner Meinung nach nicht zutreffend, da es talentfreie, aber auch talentierte Menschen gibt. Lieber langsam und sicher durch die Kurve als mit Vollgas hin, bremsen wie ein Depp und dann noch eckig rumeiern.


    LG Tom

    1. Wagen: Renault Talisman Grandtour 1.6 dci Initiale
    2. Wagen: Renault Scenic BOSE 1.5 dci
    2 Rad: Honda Integra 750

  • #34

    Immer wieder an Fahrer Sicherheitstrainings teilnehmen! Kostet etwas, aber
    bringt unwahrscheinlich viel!!!


    Und nochwas: Wer seine Angst kaum unter Kontrolle kriegt und ständig nur
    mit dem Gefühl unterwegs ist, dass gleich etwas passieren kann, lebt m.E.
    gefährlich. da er dabei nicht locker auf dem Bike sitzen kann! Dann ist es besser,
    gleich mit dem Biken aufzuhören.


    P.S. Genauso schlimm ist es, zu locker zu sein! Wie ich vor ein paar Wochen!
    Wenn man den "Flow" nicht kontrolliert, kommt ganz schnell der "Abflowg" :mrgreen:

  • #36

    Das lässt sich in einem Satz sagen:
    Man ist gut darin, wenn man auch in Kurven an Köbes, Didi und Knut dranbleiben kann... ;).


    Einsilbige Grüße
    von
    sin_moto

    smileys-0008.gif   auto-0405.gif   smileys-0008.gif

  • #37

    Da hab ich auch noch einen :D
    "Wenn Motorsport einfach wäre, würde es Fußball heißen." :mrgreen:
    Renne und öffentliche Strasse ist wie der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen. Mittlerweile ist man "gut" wenn man als Mopedfahrer den alltäglichen "Krieg", der auf unseren Strassen herrscht, unbeschadet überlebt... Auf der Renne haste keine blinden Dosentreiber, mit Stöcken schlagende Opas, Trecker die mal eben links abbiegen ohne zu blinken... usw. usf.


    Der Tipp mit dem Fahrsicherheitstraining ist auf jeden Fall goldrichtig!


    Beste Grüße!
    Boris

  • #38

    Was kennt ihr denn so unter Fahrsicherheitstraining?


    Zum Auffrischen nach der ersten Winterpause nach dem Führerschein machen fand ich es nicht schlecht, ob ich nochmal eins mache, ist aber fraglich. Im Prinzip kann man das auch an einem Sonntag auf einem freien Parkplatz selber durchexerzieren. Notbremsung, ausweichen, balance beim langsam fahren usw. ist denke ich reine Übungssache, zur Not fragt man einen Bekannten, ob er einem mal ein paar Minuten zuschauen mag um eine Rückmeldung von einem Beobachter zu kriegen, aber im Prinzip weiss man ja, auf was es ankommt. Wenn man das ab und an mal durchexerziert bringt das denke ich mehr, als einmal im Jahr ein Training.


    Mehr war das Fahrsicherheitstraining bei mir eh nicht, von ein paar Stories des Trainers mal abgesehen.

  • #39


    Sicherheitstraining ist im nächsten Frühjahr angedacht. Daran führt einfach kein Weg vorbei! ;)


    Wir haben hier in der Umgegend ein paar sehr anspruchsvolle Strecken, für die fehlt meiner Frau noch die Traute. Wenn es aber soweit ist, steht ihr ein hervorragendes Übungsterrain zur Verfügung. Noch aber gibt es ihr sehr viel Sicherheit, wenn sie mich in der Nähe weiß.


    Vertrauen in die Technik ist vorhanden. Die Schutzausrüstung ist suboptimal, zwar entspricht die vollends allen Standards, aber am Tragekomfort hapert's ein bisserl. Na ja, ist eine Erstausstattung, kann man relativ zeitnah ändern. Die Bereifung ist absolut okay, der Bridgestone Battlax BT023 hat was Grundsolides und Vertrauenswürdiges an sich, das passt schon. Erfahrung ... Ich hatte die Idee, sie mal auf meine X zu setzen, um zu schauen, ob und wie sich ihr Fahrgefühl zur S irgendwie verändert, auch im Hinblick auf DCT.



    :lol: :clap:
    Gruß von meiner Frau, Du hast sie zum Lachen gebracht. Und ich mag es, wenn sie lacht! :dance:


    Gruß meinerseits
    Jörg

  • #40

    Ich war im Mai in Osterode/Harz im Bike Hotel "Sauerbrey". Die bieten auch
    Kurse an. Die dann geführte Tour mit einem 68jährigen Instruktor, Rudi, war
    jedenfalls genial. 280 km kreuz und quer durch den Harz, zu fünft.
    Immer wieder Pausen und Erklärungen.
    Der fährt trotz oder wegen des Alters und der damit
    verbundenen Erfahrung derart geschmeidig, flott und flüssig, das das direkte Hinterherfahren
    ein Genuss war. Auch die Tips, die er gibt, haben Hand und Fuss!
    Das will ich jetzt regelmäßig machen. Man merkt einfach, ob da einer nur sehr gut fährt, oder
    selbst viele Instruktoren Ausbildungen hinter sich hat.
    Auch das Sicherheitstraining mit meinem Fahrlehrer ist immer genial. Der hat die selbe
    Ausbildung.
    Will einfach glauben, dass ich ohne diese Lehrstunden am Flüela vor ein paar Wochen
    voll in die Leitplanke gerast wäre.
    Bringt meiner Meinung nach mehr, als "nur von Kumpels" abzuschauen oder Bücher
    über das Fahren zu lesen.

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