Motorrad fahren - wann ist man »gut« darin?

  • #61


    Erfahrung besagt überhaupt nix!


    Man kann 40 Jahre lang die gleichen bescheidenen Fehler machen.
    Da macht man immer noch was falsch, aber mit ganz viel Erfahrung. :D ;)

  • #62


    Man sieht den Reifen einfach an in welchem Bereich sie wie stark und vor allem in welcher Richtung sie beansprucht werden.
    Ein Hinterreifen, der nur um eine Kurve rumrollt sieht an den Profilkanten anders aus als einer, mit dem in die Kurven reingebremst und rausbeschleunigt wird. Man sieht ab welcher Schräglage wie stark ans Gas gegangen wird und zusammen mit dem Laufbild des Vorderreifens sagt das viel über den Fahrstil aus: Runder Fahrstil, Hart-rein-hart-raus etc.
    Auch Fahrfehler wie z.B. fehlendes Stützgas in Kurven sieht man am Vorderreifen weil dadurch bedingtes Untersteuern ein anderes Abnutzungsbild ergibt als das tiefe Reinbremsen.
    Für den Einsatzzweck zum hohen oder zu niedrigen Luftdruck kann man natürlich genauso erkennen wie den Umstand, ob jemand in der Lage ist sein Fahrwerk gut einzustellen oder es nur verstellt. Gerade wenn jemand frisch vom Renntraining kommt kann man sehr schön ablesen, ob er wirklich schnell oder nur von den Einstellmöglichkeiten seines Fahrwerks überfordert ist. :mrgreen:
    In gewissen anderen Foren gibt es sogar Threads in denen man per Reifenbildferndiagnose sein Fahrwerk schrittweise von Experten eingestellt bekommt, natürlich abhängig von der jeweiligen Rennstrecke/Kartbahn.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #63

    Danke -BW- für die Aufklärung. Da kann man mal sehen, ich bin schnöder Anwender und mache mir keine Gedanken darüber. Ich fahre einfach ohne solche Dinge zu analysieren. So hat halt jeder seins. Manche möchten das Optimum herausholen, andere (ich z. B.) fahren, um zu genießen. Nicht verkrampfen und Spaß dabei haben ist auch ein Rezept, um "besser" zu werden. Ich rede übrigens stets vom Straßenbetrieb, Rennbetrieb ist mir weitestgehend fremd.

    Von 2016 bis 2018: Honda NC750S 2016

    Ab 2021: Honda NC750X DCT 2021

  • #65


    Das muß ich Wossi absolut Recht geben. Erfahrung kann auch dazu Führen, daß man einen kleinen Fehler mit der Zeit perfektioniert :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


    Ich bin ähnlich wie Siggi 20 Jahre nicht gefahren und habe dann wieder angefangen. Ähnlich wie einer der Vor-Schreibenden bin ich zwar nicht im Alter von 18, sondern mit 40 auf einer 1200er Bandit in einer langezogenen Autobahnkurve an mein damaliges Limit gekommen :doh: Männer halt...son Porsche Boxter muß man doch in der Beschleunigung verblasen können :violin:


    Dann habe ich mir Gott sei Dank die X gekauft und mein Händler gab zwar keinen Rabatt, aber ein Kurventraining vom ADAC in Grevenbroich mit dazu. Das war nach ca. 1500km die ich direkt nach Neuerwerb bei einer Harz-Tour incl. Kyffhäuser absolviert habe. Bei dem Kurventraining waren übrigens 2 alte Hasen dabei, die die meiste Kritik abbekommen haben, weil Sie Ihre Fehler ob der langen Gewöhnung einfach nicht abstellen konnten. ( In Rechtskurven Fuß auf die Soziusraste etc. :mrgreen: )


    Also X-Man...wenn deine Frau die NC toll findet nötige Sie nicht dazu ein anderes Bike zu kaufen...vorraus gesetzt Sie hat beim Rangieren mit der NC keine Probleme.


    Laß Sie ein Kurventraining machen...Slalom usw. kann man besser auf´m Parkplatz üben. Auf den meisten Parcours ist die Fahrbahn so breit, daß bei unerfahrenen Fahrern ein sehr sichres Gefühl entsteht und man automatisch flüssiger Fährt...weil eine falsche Linie nicht direkt Konsequenzen, wie im Straßen Verkehr hat. Der Belag ist durchgehend auf bestem Niveau...und wenn nicht wird man vorher darauf hingewiesen.


    Mir hat das richtig viel gebracht...Bremsen in Schräglage, bei engen Kurven mit der Fußbremse arbeiten, in Schräglage über einen Stock fahren, Blickführung, Gangwahl etc.


    Wichtig ist nur, daß man zu so einem Event mit Freude fährt, und nicht mit dem Gadanken man müsse etwas lernen.



    Ah...und dann noch mal was zum Thema Schutzkleidung.


    Handschuhe sind ganz wichtig...warm und Wasserdicht sollten da nicht erste Wahl seien.
    Sporthandschuhe mit Känguruh oder Ziegenleder auf der Griffseite sollten es sein...ein Gefühl als ob man Ohne fährt.
    Lederkombi...die Billigen für 300€ von den grossen Anbietern im Angebot reichen total aus wenn Sie bequem sind. Dazu eine Protektoren-Weste und gescheite Stiefel.


    Mann muß merken wie die Kleidung anliegt, ohne daß es irgendwo zwackt :lol: Das gibt einem ein extrem sicheres Gefühl.



    Was ich meine...man muß Vorraussetzungen schaffen, die deiner Frau die Angst nehmen. Auf der Straße muß Respekt bleiben...aber aufso nem ollen Kurventraining...da fährt man mal hin um Spaß zu Lernen ;)

    ---- Member of GDZR ----




    Aktuell ham se mir meine Signatur entzogen...Ich bin der Einzige aufm NC Treffen der mit Knut Telefoniert hat

  • #66

    Das Wichtigste ist: fahren, fahren, fahren. Unter allen Bedingungen und möglichst viel Kurven.


    Für mich war das Schwierigste mir bewusst zu machen, dass das Motorrad ab ca. 25Grad Schräglage nicht einfach umkippt oder wegrutscht. Das hat relativ lange gedauert. Ich habe mich da Stück für Stück auf bekannten Strecken heran getastet. Im Nachhinein habe ich meine größten Sprung gemacht, als ich mit sehr leichten und wendigen Motorrädern gefahren bin (die NC scheint mir für einen Anfänger schon zu stoisch und stabil zu sein) und meine Blickführung in Kurven so ausgerichtet habe, wie es sein soll - d.h. nicht 3m vor´s Vorderrad, sondern weit voraus schauen. Nämlich dahin, wo man auch hinfahren möchte. Dabei muss man aktiv in der Kurve auch den Hals bewegen und nicht nur aus den Augenwinkeln schauen. Es hat relativ lange gedauert das zu lernen - meinen Durchbruch (ein wirklicher "aha"-Effekt) habe ich auf den unzähligen Kurven des col de Turrini gehabt. Seitdem flutscht es richtig gut.


    Es hilft auch sich bewusst zu machen, dass moderne Fahrwerke und Reifen viel mehr können, als der Fahrer. Es ist beinahe unmöglich die Reifen im Trockenen zu überfordern, eher schleift lange vorher die Raste. Im Nassen zu fahren ist dann aber nochmal eine andere Hausnummer: diese Blockade zu verschieben ist bei mir ein Lernprozess, der bis heute anhält.

  • #67

    Nichts bringt einen weiter nach vorne, als eine vernünftige und richtige Blickführung!
    (ist nicht auf meinem Mist gewachsen :mrgreen: )


    Guckst du scheiße, fährste scheiße. ;)

  • #68


    "Stoisch" ist das Wort, das ich gesucht habe, Danke! Wobei ich das bei der S als ziemlich ausgeprägt empfinde. Was Vor- und Nachteile hat, natürlich. Ich komme mit der S bei höheren Kurvengeschwindigkeiten nicht so gut klar, bessér gesagt, ich muss dann mehr "arbeiten", als mit der X, deren Einlenkverhalten (Lenkimpuls) verlangt mir nicht so viel ab. Dagegen die S, einmal auf Kurs, fährt man sie wie auf einer Einschienenbahn. Verfehlt man jedoch eine einigermaßen taugliche Kurvenlinie, ist diese Stabilität eher Hindernis denn Hilfe. Ich würde meine Frau gern mal auf die X setzen, zum Vergleichen, aber sie traut sich noch nicht.


    Gruß
    Jörg

  • #69

    Mit der S fahr ich auch noch etwas vorsichtig, was die Schräglage angeht. Liegt aber auch an den 23ern Battlax. Ich vertraue denen nicht und die Meinungen über den Reifen hier im Forum haben es nicht besser gemacht :D Die Fußrasten haben damit trotzdem schon geschliffen, aber das war ausschließlich in der Stadt.


    Aber ne kleine wendige Maschine reizt mich jetzt nach der S auch. Die 390 Duke hat ihre Reize. Sich damit an den Grenzbereich ranzuwagen könnte förderlicher sein :think:

    Ist der Motor kalt, gib ihm sechseinhalb. Schnell ist der Motor warm und Du kannst vollgas fahr'n.

  • #70

    Auf die Frage, wann man ein "gut" im Motorradfahren?


    Für mich ist ein Motorradfahrer gut, in dem was er tut, wenn durch ihn niemand gefährdet oder belästigt wird, er immer,( oder soweit als möglich) in der Lage ist, sein Handeln zu kontrolieren, er sein Motorrad richtig bedienen kann und sich durch sein eigenes vorrausschauendes Fahren selber so weit als möglich vor anderen unachtsamen Verkehrsteilnehmern schützen kann ( was alleine schon eine riesen Aufgabe ist)


    Klingt doch gut, oder! Mein lieber Scholli, da hab ich aber noch vieeel zu tun.
    Also gehen wir es mal langsam Schritt für Schritt an. Hab ja noch ein paar Jahre Zeit wenigstens das


    Minimalziel zu erreichen, das da heisst:


    Unfallfrei gesund zu bleiben, um noch viel Spass mit dem Moped zu haben
    Ich selber würde mich nie als "gut" bezeichnen, aber ich lerne jeden Tag dazu!


    PS:
    Im übrigen hab ich mal vorsichtshalber meinen Avatar geändert, es durchforsten im Moment mal wieder copyright Jäger durch div. Foren! Wer ein schlechtes Gewissen bekommt, sollte das vielleicht auch mal andenken. Hat aber nix mit der PN zu tun, die ich bekommen habe!

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