Hauptständer nach Tieferlegung meiner NC750S

  • #1

    Vor 3 Wochen kam meine langerwartete, heißersehnte und inzwischen auch schon innig geliebte NC750S mit DCT.


    Da ich nur 1,59 m groß bin und auch sonst ein Leichtgewicht, habe ich sie mir 4 cm tiefer legen lassen und gleichzeitig u.a. den Hauptständer geordert (auch noch Heizgriffe, die habe ich bei den Temperaturen auch schon gut genutzt).


    Ich hatte dann hier in einem anderen Thread mal kurz erwähnt, dass ich die Maschine beim allerbesten Willen nicht auf den Ständer bekomme und selbst mein Mann Probleme hat, sie hochzubocken. Der HH meinte dazu übrigens nur, ich solle sie immer meinen Mann hochbocken lassen und ihn mal in die Muckibude schicken. Da aber mein Mann erstens da nicht hingehen will und wird und es ja zweitens mein eigenes Motorrad ist, was ich bitteschön selbst bedienen will, geht das so natürlich nicht.


    Ich bekam daraufhin hier im Forum den Tipp, den Hauptständer mit der Flex abzusägen, zu kürzen und neu zusammenzuschweißen.


    Da mein Mopped nun gestern eh nochmal zum HH musste, weil er mir noch den bestellten Koffersatz montieren sollte, habe ich das mit dem Kürzen des Hauptständers angesprochen und ihn beauftragt, das bitte zu erledigen.


    Heute nun ist es fertig (Koffersatz montiert), aber der Hauptständer wie gehabt. Der Meister in der Werkstatt hätte gesagt, man kann den Hauptständer nicht kürzen.


    Ich war ziemlich sprachlos und weiß jetzt ehrlich gesagt nicht so recht, was ich davon halten soll. HH meinte nur, naja, wenigstens können wir es ja mal in der Garage aufbocken, wenn es mein Mann macht. Und wozu habe ich das Teil dann?


    Geht das wirklich nicht? Habt Ihr da Erfahrungen?


    Liebe Grüße
    Tatjana

    Immer wieder aufstehen.

  • #2

    So macht der HS keinen Sinn.


    Ich hatte Dir ja auch schon einiges dazu geschrieben. Grundsätzlich ist das Kürzen erstmal kein Problem. Im Fall unserer NC ist die Herausforderung dann der Ausleger auf der linken Seite, da der Platz z. B. zur Fussraste und Seitenständer im eingeklappten Zustand recht knapp bemessen ist.
    Wenn man den Ausleger kürzen würde, wäre der Hebel dadurch ebenfalls kürzer und somit ungünstiger und das Aufbocken wieder schwerer. Ggf. wäre aber auch das Anschweißen in einem anderen Winkel eine Möglichkeit.


    Auf der rechten Seite könnte es dagegen ein Problem mit dem Anschlag geben, da dieser Punkt eigentlich fest ist, da durch die Befestigung am Auspuffkrümmer vorgegeben.


    Es geht also nur um das Thema Platz bzgl. Ausleger und Anschlag und das im Konflikt mit einer ggf. notwendigen Kürzung des Auslegers, was das Aufbocken wieder erschweren würde, selbst wenn der HS selber bereits gekürzt wäre.
    Auch das Anschweißen des Auslegers in einem anderen Winkel könnte aus irgendwelchen Platzproblemen nicht funktionieren.


    Ich habe früher mal Maschinenschlosser gelernt und war danach rund 6 Jahre im Stahlbau tätig, habe hier von großen Maschinenrahmen bis hin zu filigranen Teilen und sogar Bleche geschweißt, auch bundesweit auf Montage. Das Kürzen und Schweißen würde für mich also kein Problem darstellen, nur habe ich leider kein Schweißgerät im Zugriff, ansonsten würde ich Dir einen Versuch anbieten, zu verlieren hast Du ja nichts ;)


    Ich schaue mir das mit dem Platz und den Möglichkeiten heute nochmal an meiner NC an, gebe Dir Bescheid.

    Jede Interpretation meines Beitrags ist überflüssig, nimm es, wie es geschrieben steht. Alles andere ist nur in Deinem Kopf ;)

  • #3

    Vielen lieben Dank!


    Das klingt wirklich alles sehr kompliziert. Es wäre toll, wenn Du mal genauer schauen könntest. deine Tipps gebe ich dann an den weiter, den ich hoffentlich finde, der mir das schweißen kann.


    Ansonsten bleibt mir wohl tatsächlich nur der Seitenständer, den der HH übrigens gleich beim Tieferlegen gekürzt hatte. Mein Mann bekommt das Teil ja mit viel Mühen hoch (die NC :-)) aber ich halt nicht.

    Immer wieder aufstehen.

  • #4

    die S hat ja so ne art Griff hinten.....klar bist nicht die höchste und ev. kräftigste und vorallem hast den Hobel erst paar Tage...aber im wesentlichen ist es wohl Übung bis man den Dreh draussen hat , wann wie mit welcher "Schwung"-kraft an zu setzen


    zuerst noch etwas üben bevor ich mich mit herumschnipseln befassen würde


    bei meiner Goldschwinge schaue ich , dass ich spüre, wann ich mit beiden füssen des zentralständers am Boden bin und dann mit dem richtigen Hauruck....dem fuss auf den Ständer drücken und am anderen Ende ziehen beides quasi mit dem gesamten Körpergewicht (Schwung)

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist

  • #5


    Ich denke, das ist auch ein Punkt, an dem ich noch mal ansetzen muss. Im Moment traue ich mich das auch noch nicht so richtig. Da ich nur knapp 50 kg wiege, passiert auch absolut überhaupt gar nichts, wenn ich mich auf den Ausleger des HS stelle, da lacht das Mopped nur. Der Schwung muss dann gewaltig sein, damit was passiert.

    Immer wieder aufstehen.

  • #6



    4cm Tieferlegung, das ist enorm, der HS berührt also viel früher den Boden in einem viel flacheren Winkel, man braucht deutlich mehr Kraft, für eine Frau eigentlich nicht machbar.
    Leg dir doch mal unter den HS eine 4cm dicke Platte auf den Boden und versuche hierauf nun das Motorrad aufzubocken. Für einen kräftigen Mann sicher noch machbar, für eine Frau aber sicher nicht.

    Jede Interpretation meines Beitrags ist überflüssig, nimm es, wie es geschrieben steht. Alles andere ist nur in Deinem Kopf ;)

  • #7

    hmmm...ups..ja richtig, ist mir entgangen....also die Goldschwinge würde ich nicht mehr hoch kriegen....


    aber abgesehen vom/zum Kettenschmieren brauchts den zentralen ja eh nicht unbedingt also ists auch kein Unglück ..........nun ja ok ,wenn man z.b. in der Garage um jeden cm Breite angewiesen ist

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist

    Einmal editiert, zuletzt von alprider ()

  • #8


    Ich muss auch nicht Kette schmieren, ich bekomme einen Oiler :D

    Immer wieder aufstehen.

  • #9


    Ich bin Dipl.-Ing. Maschinenbau, mein Opa war Schlosser und "Lehrlingsmeister". Von dem habe ich eine Menge handwerklichem Geschick lernen
    dürfen.
    Als ich das las, dachte ich zuerst: Häh? Einen Hauptständer kürzen? Ist doch gar kein Problem! :mrgreen: :mrgreen:
    Jetzt habe ich mir das aber mal an meinem Moped angesehen. Ich kann durchaus verstehen, dass der HH sagt, es ginge nicht.
    Der muss nämlich Gewährleistung auf seine Arbeiten geben! :shock: :shock: DAS würde ich als Firma hierbei auch nicht! :naughty: :naughty:


    Aber, wenn es mein Moped wäre (oder das meiner Frau), dann würde ich da schon etwas hin bekommen.
    Zumindest der eine oder zwei Zentimeter zwischen der Aufstandsfläche und dem Ausleger links kann meiner Meinung nach
    bedenkenlos "gekappt" werden. Danach wird es wirklich schwierig, zumal der Ständer nicht nur aus einem gebogenen Rundrohr besteht,
    sondern auch noch Verstärkungsbleche enthält.
    Ich würde mir zutrauen, dieses Problem für mich zu lösen.
    Eventuell gibt es dort ja einen "alten" Dorfschlosser, der noch sein Handwerk versteht. :think: :think: :think:


    Gruß
    Andy

  • #10

    Hallo Neubikerin,


    sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Habe mir das aber nun mal genauer angesehen.


    Aus meiner Sicht kann der HS relativ problemlos um bis zu 3 - 3,5 cm gekürzt werden, was es Dir ermöglichen sollte, das Motorrad selbständig aufzubocken.


    Auf der linken Seite hat man nur das erwähnte Problem mit eingeklappten HS bzgl. dem Ausleger, der durch die Kürzung näher an Seitenständer und die Fußraste heranrückt. In Deinem Fall ist der Seitenständer ja bereits gekürzt worden, vermutlich um 4cm, somit solltest Du an deiner Maschine hier deutlich mehr Platz haben, als ich an meiner NC. Bei mir hat das Knotenblech des Auslegers nur rund 2cm Platz zum Seitenständer, bei Dir müssten hier an die 6cm Luft sein, eine Kürzung um bis zu 4cm also kein Problem. Gleichzeitig rückt der Ausleger also auch näher an die Fußraste und es könnte passieren, dass Du den Ausleger nach der Kürzung mit der linken Ferse berührst bzw. von oben darauf drückst, womit Du den HS dann während der Fahrt leicht runter drücken würdest, was auf keinen Fall passieren darf, da sicherheitsrelevant. Hier müsstest Du also mal schauen, wie Du üblicherweise auf der Raste stehst und wieviel Platz hier ist.
    Geschätzt würde ich sagen, dass der Ausleger dann ebenfalls 2cm gekürzt werden muss, damit er unterhalb der Fußraste liegt, wonach Du ihn nicht mehr mit der Ferse berühren würdest. Das Aufbocken sollte selbst mit gekürztem Ausleger nicht viel schwerer ausfallen.
    Das Foto verdeutlicht die Platzverhältnisse an meiner NC, bei dir müsste es aufgrund des gekürzten Seitenständers großzügiger aussehen.


    Auf der rechten Seite bekommst Du kein Problem mit dem Anschlag, da dieser ziemlich genau auf einer Höhe von 4cm angebracht ist (s. 2. Bild). Leicht unterhalb müsste der HS also durchtrennt werden, also bei rund 3,5cm von unten gemessen.
    Auch mit der hier angebrachten Feder, die den HS oben hält, bekommst Du somit keine Probleme, da der Punkt unverändert bleibt.


    Zusammengefasst würde ich wie folgt vorgehen:


    HS im angebauten Zustand vermessen bzw. von einem fachkundigen Metallbauer/Schlosser vermessen lassen. Vor allem der Ausleger stellt hier die größte Herausforderung dar, da dieser versetzt werden und anschließend wieder im selben oder leicht veränderten Winkel und halt rund 3cm höher, wieder angeschweißt werden muss. Ggf. muss er auch leicht gekürzt werden, damit Du ihn nicht mit der Ferse berührst, auch das sollte ausgemessen werden.


    Nach der Vermessung würde ich den HS für die reinen Arbeiten ausbauen, anschließend:


    1.) die Standbleche (ganz unten an den HS geschweißt, haben Bodenkontakt, wenn aufgebockt) vom HS abtrennen und "sauber putzen", bedeutet, die alten Schweißnähte weg schleifen. Die Bleche müssen nach der Kürzung wieder unten drunter geschweißt werden, haben auch nach unten stehende "Nasen", die auch das Aufbocken erleichtern


    2.) den Ausleger inkl. Knotenblech vom HS abtrennen und auch diesen "sauber putzen". Ausleger ggf. sofort und abhängig von der Vermessung kürzen, denke so um die 2cm, die Trittfläche muss dabei natürlich erhalten bleiben


    3.) dann die beiden Standfüße (rechts und links) des HS von unten gemessen bei rund 3 - 3,5cm mit einem Winkelschleifer oder einer Metallsäge sauber und gerade durchtrennen.


    4.) den unter Punkt 2 abgetrennten und bearbeiteten Ausleger auf der neuen Höhe und in dem richtigen Winkel an dem gekürzten HS anschweißen. Das Knotenblech des Auslegers, welches zur Verstärkung dient, muss natürlich erhalten bleiben und sauber verschweißt werden. Die Schweißnähte sollten hier einwandfrei sein, da beim Aufbocken hohe Kräfte wirken und man ja nicht möchte, dass der Ausleger hierbei aufgrund gerissener Schweißnähte abbricht. Der Schweißer sollte also etwas davon verstehen und auch die richtige Spannung beim Schweißen wählen, da ansonsten mehr geklebt als wirklich geschweißt ;(


    5.) die unter Punkt 1 abgetrennten Standbleche wieder unter den HS schweißen


    6.) HS nachlackieren oder komplett lackieren oder gleich pulverbeschichten lassen


    7.) HS wieder einbauen und hoffen, dass alles passt ;)


    Wie gesagt, ich an Deiner Stelle würde das versuchen, da Du nichts zu verlieren hast, da der HS momentan völlig sinnlos ist. Selbst wenn der Versuch scheitern sollte, warum auch immer, lässt Du den HS einfach ab und hast so zumindest noch Gewicht gespart.
    Ein Nacharbeiten ist aber jederzeit möglich, jede Schweißnaht lässt sich problemlos mit einem Winkelschleifer durchtrennen, wonach man neu anschweißen kann, theoretisch so lange, bis alles passt ;)


    Andy hat vermutlich recht, wenn er sagt, dass der HH diese Arbeiten aufgrund von Gewährleistungsansprüchen ablehnt.

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