Morgens halb 10 in Deutschland, Bremsgriff gefriert xD

  • #1

    Hallo Zusammen!


    Ich wollte euch an meinem Lacher des Morgens teilhaben lassen:
    Ich komme aus Berlin, satte -10° am morgen, jedoch trockene Straßen! Also ab auf die NC, Motor an, alle Blinker etc gehen, ich fahre drei Meter und Bremse mit der Vorderradbremse und der Griff bleibt gezogen :lol:
    Dann steig ich ab, lauf zu meiner BMW und genau das Gleiche^^. Die letzten Tage herrschte ne irre Luftfeuchtigkeit und da ist einfach mal die Griff"aufhängung" gefroren. Hatte ich so auch noch nicht. Sicherheitstechnisch gabs jedoch keine Bedenken, sie bremst ja, lediglich muss man den Griff manuell nach vorne drücken, damit das Bremslicht ausgeht haha.


    Was sind eure schönsten Wintergeschichten?!


    Liebe und frostige Grüße
    Christian

  • #2

    Musste schon öfters durch den Kofferraum einsteigen weil meine Schlösser von der Dose gefroren waren :D

  • #3

    Meine schönstes Wintererlebniss: Bei -5°C und 20 cm Neuschnee vom Vorabend das Motorrad freischaufeln. In dem Moment war ich noch froh, mit dem Motorrad fahren zu können, da das Auto viel mehr Arbeit gemacht hätte. Dass die 12 Jahre alte Batterie dann nicht mehr so recht wollte habe ich erst gemerkt, als ich in kompletter Montur auf dem Motorrad saß.


    Anschließend folgten verzweifelte Versuche, die Liebste (125er Varadero) auf geschlossener Schneedecke anzuschieben (was schlicht unmöglich ist), bis ich 200 Meter weiter bergab einen Frühaufsteher beim Schneeschippen gefunden habe. Die 5 Meter freigeräumter Gehweg haben mir dann gereicht, und mir das zurückschieben gespart. Nach weiteren ca. 300 Metern Eiertanz war ich auf der freigeräumten, da vielbefahrenen, Bundesstraße und war (fast) pünktlich bei der Arbeit.

  • #4

    Mein absolutes Wintererlebnis:
    Es muss in 1988 oder 1989 gewesen sein, ich kam Mitte Januar zurück aus Nordafrika wohin ich wieder einen LKW überführt hatte. Moped stand in Neu-Ulm, es war kurz nach 23 Uhr als ich dort ankam und ich hatte nach Hause noch gut 70 km zu fahren - und und es hatte -18 (!) Grad. Straßen waren trocken, Schnee war an den Seiten aufgetürmt. Und wie immer im Winter hatte ich zwar warme Fäustlinge und 'ne gute Jacke, aber für "unten rum" nur Jeans (der breite Sechszylinder bietet von Haus aus ja einen gewissen Windschutz) plus Kniestulpen.
    Kiste sprang überraschend an, aber ich war unmittelbar vor Reserve. Los zur Tanke, unterwegs schon musste ich auf Reserve. An der Tanke der Schock: Tankdeckel geht nicht auf, zugefroren! Enteiser gekauft - geht trotzdem nicht auf! Was tun - probieren trotzdem nach Hause zu kommen? Schaun mer mal. An der Tanke zwei alte "Südwestpresse" erbettelt, je eine ins linke und rechte Hosenbein drapiert und ab, auf die Autobahn.
    Es war lausig kalt, auch unterm Helm! Überraschend schnell wollte ich gar nicht mehr weiter. Und fast alleine in eisiger, sternklarer Nacht auf einer Autobahn bei (damals noch) ganz wenig Verkehr - da macht man sich so seine Gedanken.
    Dann die rettende Idee: ein ehemaliger Schulfreund wohnt in Langenau, zwar nicht auf der Strecke, aber erreichbar bevor ich vom Moped falle. Der hat saublöd geschaut, als ich bei ihm geklingelt hab, inzwischen war es ja schon weit nach Mitternacht. Mit allen (Um-) Wegen waren es inzwischen doch schon um die 35 km, die ich in dieser Nacht bei diesen eisigen Temperaturen noch gefahren war. Moped in die Garage, heiße Dusche (kennt Ihr das Gefühl wenn die Haut "auftaut" und zu brennen beginnt?), Kaffee (mag keinen Tee und bin große Mengen Kaffee gewohnt) und ins Bett.
    Am nächsten Morgen gut gefrühstückt, mit zwei Ersatzkanistern Sprit geholt und in den Tank geschmissen (dieses Mal mit Fön gearbeitet), wieder zwei Zeitungen in die Hosen und gegen Mittag bei "nur noch" einstelligen Minusgraden über die Alb nach Hause.
    Seither weiß ich was Kälte ist! Und ich fahre bis heute noch bei Minusgraden. Aber sie müssen einstellig sein und sich eher im Bereich gegen Null bewegen als gegen -10. Und auf jeden Fall mit Gesichtsmaske!

    Seppele


    NC 750X DCT
    Verbrauch: ca. 3,6 L/100km

  • #5

    Moinsen,


    bei einem meiner "schönsten" Wintererlebnisse wäre ich fast in der Botanik bzw. in den Planken gelandet.
    Anfang der 90er bin ich mit meiner 100 GS Paris-Dakar zur Jobbe gefahren. Wetter : um den Gefrierpunkt, dichter Nebel. Außerorts vorsichtig mit Tempo 80 längsgeeiert, dann auf die Abbiegespur. Ich wollte Gas wegnehmen, da es in einer 90 Grad Kurve abging. Das Blöde war aber, daß das Moped nicht langsamer wurde ! :o Während der Fahrt waren durch den kalten Nebel die Vergaser eingefroren....Nach der Schrecksekunde konnte ich gerade noch die Kupplung ziehen ( das fürchterliche Geräusch des jenseits des roten Bereiches ballernden Motors habe ich mal ignoriert :whistle: ), voll in die Eisen gegangen und dann bin ich irgendwie durch die Kurve gekommen.
    Das sind so die Momente, nach denen man sich mal `ne Kippe ins Gesicht steckt und denkt : Alter, Schwein gehabt ! ;)


    Caschi

  • #6

    Januar 1981. -20 Grad. Ich war mit einem Kumpel im Kino verabredet (Das Schwarze Loch). 25 km weit weg. Wie komme ich dort nur hin? Also Skianzug über die normalen Klamotten, Moon Boots (wer hatte die damals auch noch?), 2,50m FC Bayern Fan-Schal 5 mal um den Hals und los ging's. 30 Minuten auf dem Bike sollten überlebbar sein.
    Anfangs war ich mir noch unsicher, ob das so eine gute Idee war. Das hat sich aber schnell geändert, da zu meiner damaligen Verblüffung man bei -20 aber einen Top Grip hat, da die Reifen auf den gefriergetrockneten Straßen fast festgefrieren.
    -20 hab ich mir seither auf 2 Rädern aber nicht mehr angetan. Ich brauchte im Kino fast eine Stunde bis ich mir nicht mehr tiefgefrostet vorkam.


    Das damalige Fahrzeug:
    http://nc750.de/forum/gallery/…bum_id=1085&image_id=6724

    :laughing-rolling:
    Sigi
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    Biking is poetry in motion

  • #7

    Mein Rekord sind -40°.
    Allerdings inner Dose, aber wir mussten darin pennen, da es kein Hotel gab.
    2 Paar Socken, 2 Jacken, 2 lange Unterhemden, Pullover, lange Unterhose, Jeans, Pudelmütze und ab in den Schlafsack.
    Damits nicht so arg wird, haben wir einen Stein aufs Gas gelegt, damit die Kiste wenigstens noch etwas Wärme produziert.
    Nachts um 3 Uhr sind wir vor Kälte schlotternd aufgewacht, weil die Karre ausgegangen war.
    Nach gefühlt unendlicher Orgelei sprang sie dann wieder an und hat bis morgens um 7.oo Uhr durchgehalten.
    Die Freude war groß. als es dann gegen Mittag nur noch -20° waren.


    Das Ganze ist auf einer Überführungstour von 6 Peugeots nach Teheran irgendwo in der anatolischen Hocheben passiert.

  • #8


    Mich hat die Überführung von (in unserer Gruppe) 6 Chevrolet Pickups von Bremerhafen nach Teheran auch im Winter in die gleiche Bredouille gebracht: Bei bis zu 48° Minus. Die niederste Temperatur, die ich je erleben durfte. Auch im Schlafsack im Auto mit allen Klamotten an - und in der Nacht den Motor immer wieder gestartet. Das nur, weil die damals einzige Schneefräse in Ostanatolien den Geist aufgegeben hatte und die mit Scappern 3 Tage gebraucht haben, um die Straße wieder frei zu bekommen. Macht dann einen Verbrauch von 80 Litern auf 100 km.


    Gott sei Dank war dann am Tag wenigstens Sonne, die den Kübel aufgewärmt hat - bei immer noch sehr schattigen Außentemperaturen. Nett in der Nacht anzusehen die LKW-Kolonne (hauptsächlich Hungarcamion), die damit beschäftigt waren brennende Öltöpfe zwischen Kühler und Tank hin und her zu schieben...

    Soichane Sechse wia uns Fünfe gibt's koane Viere, weil mia Drei de zwoa Oanzig'n san


    Historie: Pantheon 125 2T (31' km) und Beverly 125 (44' km), MP3 400 LT (64' km)

  • #9

    14. Dezember 2007... Letzter Arbeitstag vor dem Weihnachtsurlaub und Betriebl. Weihnachtsfeier. Die Temperaturen lagen leicht unter 0, die Straßen waren trocken. Abends, dann nicht mehr, es fing an zu Regnen. Ich war mit meinem Kymco Super 8 50ccm unterwegs, was anderes hatte ich da noch nicht. Die letzten 3 Km nach Hause dauerten weit über eine Stunde. Eine Ortsdurchfahrt, Bergab, war teilweise verreist, ich musste gaaanz langsam, Füße auf der Straße schleifend fahren. Unten angekommen war die Straße wieder frei und ich fuhr den anstehenden Berg hoch, bis auf halben wege das Hinterrad durchdrehte - Eis.
    Die Strecke wieder runter wird einem ganz schön warm... Ich bin dann eine andere Straße in meinen Ort gefahren, die letzten 50m über einen Fußweg, ich musste nur noch über die Straße, die.... ja, die auch vereist war. Mein Vater half mir den 100 Kg Roller über die Straße zu hieven. Nie wieder...


    Im Januar 2008 hatte ich ein ähnliches vergnügen, da war die vereiste Straße aber nur 50m lang.


    Viele Grüße, Alex

  • #10


    Ihr beide macht ja Sachen! :lol: :clap:
    Das war aber vor der iranischen Revolution, oder?
    Mein Onkel ist Anfang der 70er mal per Anhalter nach Goa. Leider war das Mitte der 80er nicht mehr so angeraten, ich hab's damals mit seinen Tipps bis knapp zur syrischen Grenze geschafft und es dabei bewenden lassen.

    :laughing-rolling:
    Sigi
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