Mit DCT am Hang?

  • #1

    Halo zusammen,


    Gestern habe ich in meinen Fotos herumgestöbert. Unter anderem waren auch ein paar Bilder dabei, auf denen meine bessere Hälfte und ich in einer, sagen wir mal, nicht ganz alltäglichen Situation geraten sind.


    Folgendes war geschehen: Wir waren in Kalabrien unterwegs und die Zeit drängte uns endlich eine Campingplatz aufzusuchen. Auf der Karte war dann auch schnell einer gefunden. Aber bis dahin war es auch noch mindestens 2 Stunden. Mein Mann studierte sein Navi und meinte "ich weiss eine Abkürzung". Ich sage nur, seid auf der Hut wenn jemand diesen Satz sagt. :shock: Ok, wir sind diese Abkürzung gefahren. Es ging auf unbefestigten Wegen quer durch den Wald. Diese waren aber gut zu fahren, bis es plötzlich sehr, sehr, sehr steil bergauf ging. Ich glaube, bei diesen Anblick sind meine Augäpfel ein Stück hervor getreten. :o :o Aber das hilft ja auch nicht weiter. Also den 1. Gang eingelegt und mit gutem zug hoch. Das ging dann auch besser als gedacht. Bis dann plötzlich keine Straße mehr da war. Von unten konnte man nicht sehen das oben der Hang weggerutscht war. Was tun?


    Wer schon mal bei einem Endurotraining war, weiss, dass bremsen in dieser Situation keine so gute Idee ist. Die Bremse kann das Motorrad auf dieser Steigung und Untergrund nicht halten. Richtig ist, den Motor einfach abzuwürgen. So steht das Motorrad bombenfest und man kann sich durch immer wieder leichtes öffnen der Kupplung langsam zurückrollen lassen. So haben wir es auch gemacht und nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir wieder unten.


    Jetzt stelle ich mir die Frage, wie macht man das bei einem Motorrad mit DCT?


    Den Motor abwürgen kann man nicht. Überhaupt wäre es keine gute Idee, den Motor abzuschalten. Es wird ja automatisch der Leerlauf eingelegt und dann geht's ab. Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es funktioniert, wenn man anhält (1. Gang ist drin), Bremse ist gezogen und sich durch immer wieder leichtes öffnen der Bremse herunterhangelt.


    Was meint ihr dazu? Oder hat das schon mal jemand gemacht?

    Juschka unterwegs, wann immer möglich

  • #2

    Hi,


    auch wenn es weh tut, aber mit eingelegter Fahrstufe und leicht angelegten Gas kontrolliert rückwärts rollen lassen? Wenn es mir zu steil wurde habe ich die leichten Enduros immer abgelegt und bin geflüchtet :lol:


    Viele Grüße, Alex

  • #3

    Hallo Juschka,
    nun - wo ist jetzt der Unterschied zwischen Hinterradbremse und dem abgewürgten Motor - beides hält das Hinterrad?
    Die DCT Maschinen (also alle, bis auf die eine, bei der die Feststellbremse abgebaut wurde :whistle: ) haben eine Feststellbremse, die den abgewürgten Motor ersetzen kann.
    Und dann eben sachte aufmachen - nicht ganz so komfortabel wie der Kupplungshebel, aber es sollte funktionieren...
    Viele Grüße
    Robert

  • #4

    Du willst also einen Fuß auf der Bremse halten und dann mit nur einem Bein die Führe runterbringen? Das möchte ich dann dann aber sehen.
    Ich glaube auch nicht, dass du die Feststellbremse so gut dosieren kannst, dass das funktioniert. Überhaupt bin ich der Meinung, das die Bremse unter diesen Bedingungen durchrutscht.

    Juschka unterwegs, wann immer möglich

  • #5


    Die Feststellbremse hält das Hinterrad auch bei 200% Steigung. Da wird eher die mangelnde Haftreibung des Reifens ein Problem...
    Ab einem gewissen Punkt kannst du bremsen wie du willst, da rutscht das Gefährt einfach ab.


    Und auch wenn der Reifen auf dem Untergrund halten sollte bin ich der Meinung, dass bei deiner Vorgehensweise bei solch extremen Steigungen der Motor durch die "Schubkraft" des Moppeds irgendwann mitdreht. Das ist dann quasi wie anschieben - nur rückwärts.
    Oder blockiert das Getriebe wenn man das Mopped "rückwärts anschieben" will? Keine Ahnung, hab ich noch nicht probiert... :mrgreen:

    Liebe Grüße, Jan
    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

  • #6

    Gehen wir mal davon aus, dass die Feststellbremse das Motorrad hält. Du kannst die aber sicher nicht so dosieren das du vernünftig runter kommst.


    Wäre schön, wenn das mal jemand ausprobieren könnte. Bevor ich irgendwann in die Situation komme :D

    Juschka unterwegs, wann immer möglich

  • #7

    Ich war mal in einer ähnlichen Situation, die Schotterstraße war plötzlich zu Ende und es kam ein eingezäuntes Privatgrundstück. Die Straße war nicht nur sehr steil, sondern wies sehr tiefe, ausgewaschene Spurrillen auf.


    Da ich in meine Garage auch rückwärts und abschüssig einparken muss, habe ich etwas Übung im kontrollierten Zurückrollen. Bremse(n) ziehen und sicherheitshalber die Kette auf Zug halten, bis die Handbremse gezogen ist. Mit der Feststellbremse hat man den selben Effekt wie mit dem abgestellten Motor+eingelegtem Gang. Will man zurückrollen, erstmal die Feststellbremse lösen. Bei der NC ist das mit einer Hand nicht ganz einfach, darum hat man den Hebel bei der Africa Twin anders konstruiert. Mit dem schleifenden Vorderrad und dem Spiel mit der Gashand, geht's nun rückwärts. Man braucht etwas Fingerspitzengefühl damit alles klappt, aber es ist einfacher als man denkt. Man darf nur die Nerven nicht weg schmeißen.


    Wobei eine steil abfallende Schotterstraße im Retourgang noch nicht das schlimmste war. Wer will kann das Kunststück mal auf nassem Gras probieren - da wirds interessant. ;)


    Hab aber auch das sturzfrei überstanden. :mrgreen: *auf Holz klopf*


    Anschließend wäre zu sagen, dass mir so eine Situation mit DCT lieber ist, als die Motor aus und Kupplung Nummer. Mit dem laufenden Motor und dem Zug an der Kette habe ich mehr Kontrollmöglichkeiten und somit ein besseres Gefühl bei dem Ganzen.


    NC700S DCT 2012-2016|34.000 km|Ermax HRA|Pyramid Fenderverlängerung|Garmin Zumo 390LM|SW-Motech Kugelkopf für RAM Mount|Givi Sturzbügel|Givi E21 Seitenkoffer|Givi Topcasehalterung|Held Stinger Tankrucksack|Oxford Premium Sport Heizgriffe|USB|

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  • #9

    Natürlich kann man das üben. Einfach mal ein steiles Wegstück hoch und zurückrollen lassen.


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  • #10


    Also für die Feststellbremse brauch ich beide Hände. Vielleicht habe ich auch zu kurze Finger.


    Ich war 2mal in Hechlingen zum Endurotraining. Die Instruktoren zeigen einem das genau so wie von mir beschrieben (die haben natürlich keine mit DCT). Das wird auch mehrfach geübt. Zum Glück! Sonst hätte ich bestimmt ein Problem gehabt. Aber das Motorrad knapp 200 m rückwärts runter zu lassen war schon ganz schön anstrengend. Die 1150 GS Adventure wiegt mit dem ganzen Urlaubs Gepäck meist über 300 kg.

    Juschka unterwegs, wann immer möglich

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