Loch im Hinterreifen, schnell beholfen in der Not !

  • #191



    angenommen, dein Kumpel hätte einen (tödlichen) Unfall wegen eines Reifenschadens, der durch die 'Reparatur' des Reifens verursacht wurde, würdest du das hier und auch in anderen Foren nicht posten? Ich denke, so ein Fall würde einmal gepostet ganz schnell weiterverbreitet werden.


    Lorenz

  • #192

    Glück Auf!
    Ich lesen im stillen eigentich nur mit,da ich aber seit 25 Jahren im Reifenservice abreite und auch mal was "zurückgeben" möchte versuch ich das Thema Reifenreparatur für einen Endkunden verständlich zu erklären:
    -der Motorradreifen besteht aus (grob gesagt) 3 Schichten
    -außen der Gummi (wo ihr drauf fahrt)
    -darunter der Stahlgürtel (bei Michelin Textilgürtel)
    -innen die Karkasse
    Bei einer Reparatur am Motorradreifen wird der Stichkanal sauber ausgefräst und mit Gummi zu vulkanisiert.Die Luft hält wieder und Wasser/Schmutz kann nicht zum Stahlgürtel gelangen und diesen zum Rosten bringen.
    Was jedoch I M M E R zurückbleibt und N I C H T repariert werden kann sind das Loch im Stahl/Textilgürtel (es ist nur mit Gummi ausgefüllt) und die gekappten Seile in der Karkasse (sind auch nur mit Gummi ausgefüllt).
    Die konstruktiven Reserven des Reifen werden bei der fachgerechten Reparatur berücksichtigt.Aus Reparaturtabellen ist ersichtlich was reparabel ist.
    Der Hinterreifen an den Honda NC´s (160/60 R17 69W) trägt 85% von 325kg bei dauerhaft 270km/h,ein Nagelloch von 3mm ist also reparabel.


    A B E R:
    -dies alles funktioniert nur wenn der Luftdruck entsprechend der Zuladung eingehalten wird
    -der Reifen durch Schlaglöcher/Bordsteinkanten und weiterer Verletzungen nicht noch mehr geschädigt wird - - - und genau D A S kann derjenige welcher die Reparatur gemacht nicht voraussehen/überwachen
    Wer einen Reifen repariert ist dafür haftbar.Und beim Motorradreifen geht keiner das Risiko ein,auch wenn mit einer Reparatur mehr verdient wird wie mit einem Neureifen.
    Wer einen Reifen fachgerecht (mit Rechnung) reparieren läßt fährt bei vorschriftsmäßigem Druck und sorgsamen Umgang (keine Knickschäden) mit vertretbarem Risiko weiter.Wer selber dranrum murkst oder läßt riskiert sehr viel.
    Ich hoffe ihr versteht´s,
    Der Erzi!

  • #193

    mcnesti


    Volle Zustimmung.


    Ein paar ergänzende Informationen noch dazu:


    Wenn Du von "Keiner geht ein Risiko..." meinst Du sicher "KEIN FACHMANN geht...". Kurfuscher -sind genug unterwegs.


    Was bei einer Reifenreparatur "gesetzlich" vorgeschrieben ist und den geltenden techniscehn Ausführungsrichtlinien entspricht:


    Der Fach-Reparateur hat sich vom Zustand des Reparaturgutes zu überzeugen und muß danach entscheiden, einen Reifen (motorisierte 2-Radreifen fasse ich diesbezüglich generell nicht an) zu reparieren oder halt nicht.


    Zu dieser Entscheidungsfindung gehört deshalb auch unbedingt den Reifen von der Felge zu demontieren, um auch gerade von der Innenseite die Repararierbarkeit (schon ohne Luft gefahren, wieviele Karkass-Drähte sind beschädigt, Innerliner defekt, etc.) beurteilen zu können.


    Und damit entfällt schon für "schnellfahrende" Motorfahrzeuge die Möglichkeit einer fachgerechten Reparatur durch "einziehen von mit Klebemitteln versehene Wollfäden" (vereinfacht ausgedrückt), wie Sie u.a. auch von Tante Lu angeboten werden.


    Gruß
    Rubber

  • #194

    Ich hatte im Dunlop (Erstausstattung) ein Loch im Hinterrad durch einen Dachpappenagel. Der Dunlop hatte erst 2000 drauf und den hätte ich zum Winter runter gefahren. Dann wäre sowieso Neukauf angesagt gewesen. Das Loch war genau mittig. Laut Aussage meines Reifenhändlers, bei dem ich privat und Firma, alle meine Reifen kaufe, geht er das Risiko einer Reparatur nicht ein. Erst recht nicht bei Motorrädern. Das Loch müsste auf 3 mm aufgebohrt werden um den Rep.-Propfen einsetzen zu können. Da der Dunlop in Deutschland einzeln nicht zu bekommen ist, ich das auch nicht gemacht hätte, war ein kompletter Satz neuer Reifen fällig (MPR4). Interessehalber habe ich den demontierten Reifen einem anderen (Groß-) Händler gezeigt. Auch dort Absage. Wie dem auch sei, im Fach habe ich immer den Rep.-Satz dabei, noch nie gebraucht. Hoffentlich bleibt das so.
    Gruss Thomas

  • #195

    Passt jetzt nicht ganz hier rein, aber auch ne (ungewöhnliche) Lösung für ein Loch im Gummi.
    Habe die Bremse an meinem Audi überholt (neue Scheibe/Beläge), musste dann bei der Demontage feststellen, dass die Manschette vom Kolben ein ziemlich großes Loch hatte. Überall nachgefragt (Audi/sonst. Zubehör-Handel) - Teil nur im Satz auf Bestellung zu haben. Auto wird aber morgen wieder gebraucht.
    Defekt zusammen bauen war jetzt für mich keine Lösung, also improvisiert:
    http://fs2.directupload.net/images/150819/cvee4r4w.jpg


    :mrgreen: :lol:


    Hält!
    Beim nächsten Wechsel habe ich dann eine Manschette hier ;) .

  • #196


    :lol:
    Der Sattel sieht aber allgemein schon recht mitgenommen aus. :shock: Läuft das dann unter "zeitwertgerechte Reparatur". :mrgreen:

    :laughing-rolling:
    Sigi
    -- Member of GDZR --
    ----
    Biking is poetry in motion

  • #198


    Nö, Sigi, wenn die Manschette zu kaufen gewesen wäre, hätte ich die neu gemacht. Für Alter und Laufleistung ist der Bremssattel im Topzustand. Ist halt schmutzig, ich habe den nur grob gereinigt, soll ja nur funktionieren und keinen Preis für Sauberkeit gewinnen.

  • #200


    Dem Flicken nach zu urteilen, ist das ein Stück Fahrradschlauch. Wenn der Durchmesser passt, an beiden Seiten stramm sitzt und nicht runterrutscht, kommt so bestimmt kein Dreck rein. Schöne Improvisation. :)
    Mein Vater erzählt manchmal, wie er im Islandurlaub vor 35 Jahren in der Ödnis irgendein Gummiteil aus einem Ersatzreifen geschnitzt hat, so dass sie weiter konnten. Ich mag solche russischen Lösungen. :D (Natürlich nur, solange ich mich dabei sicher fühle...)

    NC750XAE in Candy Arcadian Red mit Michelin PR4, Honda Hauptständer, H+B Sturzbügel, Acerbis Dual Road, Ortlieb Moto, RAM X-Grip, Blaze Halterung, Oxford Cruise, Handy-Lader, H&B ION Blue Flooter
    Verbrauch: (35 ± 2) µl/m

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