Internet ist eine fatale Sache. Sich auf Meldungen zu stürzen und alles was einem in seine Gesinnung passt als bare Münze zu nehmen ist ziemlich fahrlässig. Da mokieren sich (hier) viele über die Lügenpresse weils nicht ins Weltbild passt, aber jeder Krampf im Internet bietet willkommenes Argumentationsmaterial.
Einseitige Informationsquellen mit Wahrheiten, die vielfach zwar welche sind, aber bei genauerem Hinterfragen sich eben als nur Halbwahrheiten herausstellen, bei denen erklärende und tiefergehende Sequenzen einfach ausgeblendet sind, sind beliebte Steuerungsinstrumente, die ich schon von den Wirtschaftsbriefen der 60er und 70er Jahren her kenne. Komisch - nichts von den Untergangsszenarien ist je eingetroffen. Dabei klang alles sooo logisch.
Die Verbreitung war damals aufgrund der Verbreitungskanäle eher dünn. Jetzt aber gibt es das Internet und jeder Quatsch wird in Sekundenschnelle an breite Massen verschickt. Das macht mir Angst.
In Tübingen gibt es schon seit ein oder zwei Jahren einen Lehrstuhl mit Forschungsauftrag, der solche Irrlehren-Entstehung und -Verbreitung erforschen soll. Sind wohl schon über 30 Leute am Forschen.
Aber jetzt als Laie für sich die echten Wahrheiten herauszufiltern wird immer schwerer. Den Manipulationsmöglichkeiten sind Tür und Tor getroffen, selbst sonst kritische Leute sind blauäugig, wenn es um Internet geht. Zu bequem wird manche (voreingenommene) Meinung bestätigt.
Da ist mir die Presse immer noch lieber: durch Quervergleich und Diskussion mit entsprechenden Leuten kommt man noch am ehesten auf nen grünen Zweig. Und immer noch besteht das Restrisiko der Fehlinformation.
Mir jedenfalls sind die Dauerlinker suspekt.
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