Habt Ihr keine Angst...

  • #1.991

    Dann darfst aber auch kein Handy kaufen, wegen weil die Produktionsbedingungen in China unter aller Sau sind. Außerdem hoffe ich, dass Deine T-Shirts alle mindestens 40 Euro kosten, weil alles darunter mit fairer Produktion nichts zu tun hat.


    Bei näherem Nachforschen wäre sicher auch interessant, ob alle Teile der NC so astrein fair/moralisch produziert wurden. ;)

    :laughing-rolling:
    Sigi
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  • #1.992

    Ich kaufe ein neues Handy wenn das alte kaputt bzw irreparabel ist und muss deshalb kein schlechtes Gewissen haben, da der Goldanteil auf den Platinen minimalst ist. Ich kann nicht die Herkunft und Hestellungsmethoden jedes Kleidungsstücks überprüfen. Noch dazu kann einem niemand garantieren, dass teure Bekleidung nicht ebenfalls in einem indischen Ausbeuterbetrieb hergestellt wurde. Da ist der Staat mit regulierenden Maßnahmen wie Einfuhrzöllen gefragt. Für den Letztverbraucher ist eine Überprüfung betrieblicher Kriterien im Ausland generell so gut wie unmöglich.


    Ich kaufe aber ab und zu auch mal etwas Gebrauchtes (keine Bekleidung), das gibt der Nachhaltigkeit einen kleinen Schub und macht auch finanziell Sinn.


    Über Dinge wie Nachhaltigkeit und Umwelt muss mir hier denke ich niemand etwas erzählen. ;)


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  • #1.993


    Man kann nicht wegen den schwarzen Schafen alles in Frage stellen, das wäre populistisch. Manche Dinge muss man aber in Frage stellen.


    http://www.spiegel.de/wirtscha…n-giftmuell-a-542725.html


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  • #1.994

    Wer sich dafür interessiert, kann sich auch mal auf der Fairphone Webseite umschauen, da gibt es auch diverse Beiträge zum Thema Rohstoffe. Die gehen relativ offen damit um, was sie erreichen können, wo sie Kompromisse eingehen müssen und was das ganze auch kostet. Ein Handy, was es vom Chinesen für unter 200 Euro gibt, ist dann aber auch mehr als doppelt so teuer.


    Unsere moderne konsumgeile Welt basiert einfach auf der Ausbeutung von Umwelt und Menschen, das wichtige daran scheint nur zu sein, dass es möglichst weit weg passiert. Natürlich gibt es immer auch andere, die einen größeren Anteil an der Ungerechtigkeit haben als man selber, und wenn man die großen Probleme wirklich lösen will, muss man auch dort anfangen wo die größten Einsparungen zu erwarten sind. Trotzdem finde ich es ganz gut, wenn man sich ab und an vor Augen führt, wieviel man sich wirklich leisten könnte, wenn man für alles einen gerechten und fairen Preis bezahlen sollte.

  • #1.995

    Tja in Deutschland kann man sich leider auf Dauer nicht der globalen Entwicklung entziehen. Wir leben nun mal leider nicht auf einer Insel.


    Die Wanderungsbewegungen aus Afrika und dem Nahenosten in die reichen Länder im Norden stehen noch ganz am Anfang. Die Ursachen sind hinlänglich bekannt und dazu ist auch bereits alles gesagt. Viel intereassenter sind die Reaktionen der Bevölkerung in den europäischen Ländern auf die derzeitige "Asylwelle". Kaum tauchen die ersten armen Menschen an den EU-Grenzen auf und verlangen Einlass (aus welchen Gründen auch immer), kommt es zu einer umfassenden Abwehrreaktion und einem politischen Rechtsruck. Im Grunde wird versucht den Reichtum zu verteidigen und blos nicht mit teilen zu müssen. Dabei merkt bisher kaum ein Einzelner wirtschaftlich etwas. Gefühlt stehen wir aber schon am wirtschaftlichen Abgrund...


    Es sollte langsam allen Beteiligten klar werden, dass es nur zwei Möglichkeiten zur Reaktion gibt.


    1. Den Reichtum tatsächlich zu teilen, was angesichts der schieren Anzahl der Menschen in Afrika und dem Nahenosten zu massiven Einschnitten bei der europäischen Bevölkerung führen würden. Allein der Energieverbrauch eines Europäers liegt um so viel höher, als der eines Afrikaners, dass bei gleichmäßiger Verteilung unser derzeitiger Lebensstil am ende wäre...


    oder


    2. militärische Verteidigung der Aussengrenzen mit allen Mitteln, um den Reichtum nicht teilen zu müssen. Das kollidiert natürlich mit dem moralischen Anspruch, den wir hier so vor uns her tragen.


    Beider Varianten sind natürlich nicht unbedingt erstrebenswert. Die Faktenlage lässt aber kaum einen anderen Schluss zu, da uns die Zeit davonläuft.


    Langfristige Lösungen, wie der Aufbau demokratischer, rechtsstaatlicher Strukturen in den Herkunftsländern und faire Bedingungen im Welthandel treffen kaum noch auf Akzeptanz, da auch diese Teilen und Aufgabe von wirtschaftlichen Vorteilen bedeuten würde.


    Schlussendlich glaube ich, dass wir Europäer aus reiner Habgier und Bequemlichkeit unsere militärische Überlegenheit ausnutzen werden und (möglichst unter Aufrechterhaltung unserer moralischen Fantasiebilder) eine Lowlevel-Krieg an den Aussengrenzen der EU führen werden.


    Katastrophale Aussichten....

    Wenn ich einmal GROß bin, heirate ich mein Motorrad...

  • #1.996

    So schlecht klingt dein zweiter Punkt doch gar nicht... ;).


    Es grüßt
    sin_moto,
    der nur in Notlagen helfen- aber nicht unbedingt alles mit jedem teilen will... :snooty:

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  • #1.997

    Ich denke man muss den Begriff "Reichtum" relativieren.


    Wenn man eine Familie erhalten muss, Miete bezahlt, ein Auto um zur Arbeit zu fahren und noch etwas zur Seite legen soll, für den Fall der Fälle, bleibt bei einem Durchschnittslohn nicht viel übrig.


    Muss man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich nach Jahrzehnten aktiven Erwerbslebens eine NC vom Mund abspart? Ist man reich, wenn man ein 15 Jahre altes Auto fährt, das zwar nicht mehr schön, aber abbezahlt ist? Ist man reich, wenn man ein unglaubliches Steueraufkommen bewältigt, der Staat aber trotzdem nichts als Schulden (zum Leidwesen kommender Generationen) macht? Ist man reich, wenn man sich das Notwendigste gerade so leisten kann?


    Die Wohlstandskinder und Systemprofiteure in Deutschland sollten mal aufhören, ihre Situation als Maßstab für alle zu betrachen.


    http://www.staatsschuldenuhr.de/


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  • #1.998

    Genau, wir haben verlernt zu erkennen, wie reich wir im Vergleich zum großen Rest der Welt wirklich sind.



    Sieh mal an! Das kannst Du Dir alles leisten. Du bist reich!
    Global gesehen ist das nicht der Standard.



    Nein. Natürlich nicht! Jeder hat grundsätzlich das Recht, das zu seinem Leben Notwendige zu nutzen. Man muß sich nur darüber im Klaren sein - und sich selbst gegenüber auch ehrlich - dass eine NC für mindestens 80% der Weltbevolkerung ein unerreichbarer Traum ist.



    Für jemanden, der 60 % bis 80 % seines Einkommens für Nahrung ausgibt: ja!



    Ja!
    Siehst Du, Du kannst es Dir leisten, wenn auch vielleicht gerade eben so, wie Du sagst. Wie oft hast Du in Deinem Leben echt gehungert? Über Tage oder Wochen?
    Eben!





    Wir haben Glück gehabt. Wir wurden hier geboren. Das war nicht unser eigenes Verdienst.


    Und als Maßstab für Reichtum sollten uns nicht diejenigen gelten, die nie mehr arbeiten bräuchten, weil sie genug Geld für 10 Leben haben, sondern der Großteil der Menschheit auf diesem Planeten, dem wir die Resourcen ohne mit der Wimper zu zucken wegkonsumieren und uns dann noch beschweren, dass wir zu wenig haben.


    Wir sind reich! Wir erkennen das leider oft nicht und genießen das zu wenig.



    Ich habe überhaupt keine Illusionen:
    Europa wird sich weiter abschotten und den Reichtum verteidigen. Das macht Europa seit Jahrhunderten.
    Ein weiterer Schritt in die Richtung wurde gestern ja gemacht.
    Moral war da im Notfall noch nie eine maßgebliche Kategorie.

    :laughing-rolling:
    Sigi
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  • #1.999

    Hauptsache, der Urlaub auf z. B. den Malediven bleibt weiter gesichert. :clap:


    Wer sich mal ganz unverbindlich über die Malediven informieren möchte, bevor er ein besonders günstiges Schnäppchen all inclusive bucht: https://de.wikipedia.org/wiki/Malediven


    Der Deal, den die EU nun unter allgemeinem Applaus mit der Türkei geschlossen hat, ist derart scheinheilig und doppelmoralisch, dass einem nur noch schlecht werden kann. Aber, da wir ja alle auf die Malediven wollen, wir armen Europäer ...


    Wenig zuversichtliche Grüße, dass das alles noch in vernünftige Bahnen zu lenken sein wird


    ExDeau

  • #2.000


    :clap: :clap: :clap:

    Gruß uss Kölle, Pitter


    Lerne aus der Vergangenheit
    et hät noch immer jot jejange
    (es ist noch immer gut gegangen)

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