Anfänger auf der Rennstrecke

  • #1

    Heute hat mir mein Fahrlehrer (yepp, ich bin immer noch nicht so weit, aber nächste Woche ist die letzte Prüfung!) - also mein Fahrlehrer hat mir angeboten, am Freitag mitzukommen auf die Strecke nach Zandvoort. Nicht zum gucken, sondern zum fahren! Ich könnte gegen ein geringes Entgelt eine GSR600 (Fahrschulmotorrad) leihen.


    Er fährt selbst regelmäßig Rennen in ganz Europa, ich bin aber noch ein ganz blutiger Anfänger. Mir geht bei dem Gedanken einerseits ein bißchen die Muffe, andererseits fürchte ich, daß ich es später bereuen könnte, wenn ich diese Gelegenheit nicht wahrnehme.


    Ich bin auch wirklich kein Adrenalin-Junkie, sondern eher der Genießertyp. Denke ich jedenfalls.
    Was würden die (rennstrecken-)erfahrenen Altmeister mir raten?


    Schonmal Danke für eure Tipps!
    Mark

    NC700X (EZ 2012, 31.000 km) - CB1000R (EZ 2011, 35.000 km) - NC750S DCT (EZ 2016, 40.000 km)

  • #2

    Ich rate dir von einer Alleinfahrt ab.


    Falls dein Fahrlehrer den Instruktor mimt und die Strecke frei sein sollte, ist das mehr als ok.
    Falls freies Fahren auf der Strecke sein sollte, rate ich dir wiederum ab.


    Beginne auf einer Rennstrecke immer erst geführt, um Linienführung, Bremspunkte, Blickführung usw. zu verinnerlichen.



    Eine Rennstrecke muß man erst "richtig kennen", um Spaß zu haben und auch etwas zu lernen.
    Ich habe selbst Sportfahrer erlebt, die bei ersten Turns auf einer neuen Strecke hinter einem Instruktor hergegondelt sind. ;)

  • #3

    Hallo,
    falls Du es Dir leisten willst und kannst, mach es mit. Kannst eigentlich nur an Erfahrung gewinnen, insbesondere mit eigenem Fahrlehrer und Leihmaschine eine gute Gelegenheit.
    Viel Spass!
    André

    My lovely Mr. singing club!

  • #4

    Ganz wichtig würde ich auch noch sagen:
    Wie sieht es bei einem Sturz mit den Schäden aus? Nicht, dass du die GSR nachher zahlen sollst!

  • #5

    Naja, dein Fahrlehrer sollte dein Fahrkönnen schon einschätzen können und wissen was er dir zutrauen kann und was nicht.
    Wenn du selbst willst würde ich es machen, er wird dir ja auch Tipps geben denke ich mal. Darf man dort denn ohne Schein fahren? Auf der Nordschleife afaik nicht, weiß nicht wie das im Käseland ist.

  • #6

    Mach es!


    Ein paar Runden hinter dem Fahrlehrer her und dann selbst so schnell wie du willst. Ist immer eine super Erfahrung!


    Wie bereits geschrieben das Versicherungstechnische regeln (wer zahlt im dümmsten Fall was).

  • #7

    Hi Mark,


    kann mich nur den anderen anschliessen. Es ist auf jeden Fall eine sehr gute Erfahrung die Du da machen kannst. Man lernt die Grenzen der Physik und seine eigenen ganz gut kennen. Sollte es aber niemals auf die Straße bringen, da die Gegebenheiten (Grip, Kurven, Verkehr usw...) ganz anders sind.


    Wie es Wossi bereits erwähnt hat, ist beim freien Fahren Vorsicht geboten. Es gibt genügend gute Fahrer aber auch welche die sich nur für gut halten, weil sie eine 190 PS starke Maschine fahren. Diese nehmen i.d.R. keine Rücksicht auf einen.


    Eine kleine Anekdote... Als ich auf einer kurzen Geraden das letzte aus meiner Suzi rausgeholt habe, ist tatsächlich einer bei Tempo 220 km/h an mir vorbeigeflogen. Gut, das ist soweit nichts aussergewöhnliches da die eine oder andere Maschine auch die 300 km/h Grenze knackt. Und jetzt kommts: Er rauschte auf den Soziusrasten "stehend" in einem Wheelie an mir vorbei. Motorradaktrobatik bei geschätztem Tempo von 280 km/h. Sehr interessant.


    Bezüglich der Versicherung kann ich nur noch ergänzen, dass Du unbedingt das Kleingedruckte Dir gut durchlesen solltest. Wenn man mit der eigenen Maschine fährt, haftet nämlich die Haftpflicht und Kasko nicht. Gut, das sind Materielle Dinge und betreffen Dich dieses mal nicht, da Deine Maschine gestellt wird. Wichtiger als das ist aber die Krankenversicherung. Wenn ich mich recht erinnere, übernimmt diese auch keine Haftung.


    Lass Dich aber jetzt dadurch nicht entmutigen. Vor Ort kannst Du immer noch entscheiden ob Du fährst oder nicht.


    Beste Grüße und viel Spaß!
    Robbie

    Nicht der Fahrer findet sein Motorrad, sondern das Motorrad seinen Fahrer.

  • #8

    Habe mich gerade nochmal nach den Versicherungskonditionen erkundigt: Es gibt keine. :cry:


    Wenn ich die GSR schrotte, muß ich sie bezahlen. Ich bezahle außerdem meinen eigenen Schaden (Helm, Klamotten) und wenn ich Krankenhaus lande, sollte ich besser nicht erwähnen, daß der Unfall auf einer Rennstrecke passiert ist. Überhaupt bezahlt jeder selbst, d.h. wenn ich einen anderen umnagle, bezahlt der seinen eigenen Schaden. Und wenn mich jemand umnagelt, bezahle ich meinen Schaden. Und ganz offensichtlich fahre ich nicht alleine oder nur mit Instrukteur sondern im Pulk (naja, wohl eher hinterher ;) ).


    Ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie groß das Risiko ist, aber wenn was passiert, kann das ein ziemlich teurer Spaß werden. Deshalb werde ich lieber noch ein Weilchen warten...


    Aber danke für eure Tipps!
    Mark

    NC700X (EZ 2012, 31.000 km) - CB1000R (EZ 2011, 35.000 km) - NC750S DCT (EZ 2016, 40.000 km)

  • #9

    Hi Mark,


    bei den Bedingungen...


    VERGISS ES


    Unterschätze nicht den Schrecken, den du unter Umständen bekommst, wenn da jemand an dir vorbeidonnert, den du gar nicht hast kommen sehen. Da begehst du leicht Fahrfehler, die böse enden können.


    Im Pulk bei freiem fahren als Anfänger auf die Renne? NIEMALS.


    Gruß
    Uwe

    Gruß
    Uwe
    --------------
    ohne NC
    jetzt mit GS 1200

  • #10


    Das wird aber nicht lange so bleiben. Du wirst schneller ein- bzw. überholt als es Dir lieb ist. ;)



    Einmal wurde ich auf dem Hockenheimring (ca. 15 Minuten Fahrspaß) abgeschossen und Gott sei Dank glimpflich im Kies gelandet. Man muss an dieser Stelle auch erwähnen, dass die Streckenposten helfen können, aber nicht müssen!!! Ich hatte das Glück, dass mir geholfen wurde. Denn sonst bekommst Du die Maschine aus dem Kies nicht alleine raus. Das Problem ist, dass hier jeder fahren darf. Amateure, Halbprofis und jene die Profis werden wollen. Diese Mischung ist aus meiner Sicht gefährlich. Es wird wirklich wenig Rücksicht genommen. Besonders wenn Du die Ideallinie nicht triffst. Die Wege kreuzen sich und es kommt zu sehr brisanten Situationen. Gut, Du kannst auch am Rand fahren und möglichst keinen anderen stören, hier kommst Du aber nicht auf Deine kosten und an manch einer Stelle kreuzt Du auch die Ideallinie.


    Ok, Verallgemeinern kann ich meine Aussagen jetzt nicht (und das will ich auch nicht!). Jeder Turn ist halt anders. Aber schaue es Dir am besten selbst an... Bspw. auf YT: Touristenfahrt Hockenheimring 10. Mai 2012 YZF-R1 oder Hockenheimring Touristenfahrt 10.05.2012 YZF-R6 2-2. Viel Spaß beim Schauen.


    Beste Grüße

    Nicht der Fahrer findet sein Motorrad, sondern das Motorrad seinen Fahrer.

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