Brigdestone T30 ohne wenn und aber?

  • #51

    Mahlzeit,


    da ich am Freitag mein Zweitmoped beim TÜV vorstellen durfte, habe ich die Chance mal genutzt und das Thema Reifenfreigabe angesprochen...


    Aussage des Prüfingenieurs:
    Mit Wegfall der Marken-/Produktbindung eines oder mehrerer Reifentypen aus dem Fahrzeugschein, ist für den Kunden in erster Linie die Dimensions- und Spezifikationsangabe in den Papieren bindend. In der Regel wird nur diese Übereinstimmung bei der TÜV-Prüfung bzw. Verkehrskontrolle geprüft.
    ABER: Die Überprüfung einer Freigabe seitens des Hersteller wird einfach nur aufgrund des erhöhten Rechercheaufwands für jedes zu prüfende Moped nicht durchgeführt und nicht, weil es schnurz-piep-egal ist!! Der Prüfer ist dazu berechtigt, eine direkte Freigabe des Herstellers in Papierform zu verlangen bzw. fragt es entsprechend vor Ort per Rechner ab und er hat laut eigener Aussage im direkten Kollegium Prüfer, die dies auch wirklich abprüfen! Keine Freigabe erhältlich/vorzeigbar - ciao,ciao Plakette! Was das Vorgehen eines Unfallgutachters im Schadens-/Versicherungsfall angeht, hat er mit wenigen Worten deutlich gemacht: es wird alles, wirklich alles zerlegt und auf Konformität hin geprüft. Keine Chance, dort mit Nachsicht zu rechnen, auch wenn die Spezifikation passt.


    So viel dazu von meiner Seite. Wie das nun jeder persönlich in seinem Alltag handhabt, ist jedem selbst überlassen. Wollte die Info aus erster Hand nur nicht im stillen Kämmerlein verpuffen lassen. "Hätt ich das gewußt..." - wer hat den Satz nicht schon mal von sich gegeben...


    Grüße, Ryker

  • #52


    Richtig! Aber nicht "in erster Linie"!



    Dann haben wir ja Glück, wenn wir einen faulen Prüfer erwischen... :lol: :lol: .
    Son Quatsch! Schade, wäre gern dabei gewesen und hätte gleich mal nach der Rechtsgrundlage gefragt!



    Hm, der scheint noch keine Unfallgutachten geschrieben bzw. gelesen zu haben. Ich schon - wieder Quatsch! Wer soll das denn bezahlen? - Dann habe ich hier ja Glück, dass der TÜV keine Unfallgutachten erstellt... :pray:


    Sorry Andreas, das geht natürlich nicht gegen Dich!
    Ich hatte schon so viel beruflich und privat mit dem TÜV zu tun, dass ich wie immer, nur wieder mit dem Kopf schütteln kann. So viel Dilettantismus, wie bei diesem Verein, bringt die komplette Konkurrenz nicht zusammen!


    Lies Dir das mal durch, hat jemand aus dem Inno Forum vor vier Monaten erlebt (er ist selbst Dipl. Ing. Maschinenbau).
    Exakt das Gleiche (Umrechnung Reifengröße) ist mir bei der Abnahme einer Guzzi auch schon passiert, mit der ich leider wg. Vollabnahme zum TÜV musste... . Für die Guzzi gab es keine Reifen mehr in Zoll-Größe.
    Aber jetzt los:


    Neue Geschichten von Männern in grauen Kitteln


    Da ja bekanntermaßen auf den versprochenen Weltuntergang kein Verlaß war, blieb mir nichts anderes übrig, als mit der Inno doch noch zur Hauptuntersuchung zu fahren.
    Vorbereitet war sie schon (sprich so gut wie in den Originalzustand zurückversetzt) und mit zwei nagelneuen Heidenau K58 versehen. Unterlagen dazu ausgedruckt und gut ist.
    Also frohgemut 20 km nach Aurich zur Dekra gefahren. Ankunft 11 Uhr.
    Kein Problem, sagte die freundliche Dame am Empfang, warten Sie ein wenig, dann kommt der Prüfer.
    Nun ja, ‚ein wenig‘ waren etwa eineinhalb Stunden; :sleep: aber das Wetter war ja gut und die Sonne schien.


    Dann erschien der Herr im grauen Kittel.
    „Das sind aber nicht die Orischinolreifen!“
    „Nein, hier, bitteschön, die Bescheinigung.“
    „Ach so, Heidenau…. Na die geben ja überhaupt alles frei…“ Weiterstudier…
    Au weia, dachte ich so bei mir, das kann ja heiter werden…


    „Nee, das geht aber nicht mit dem Vorderreifen hier; das stimmt nicht!“
    „Äh, wieso, was stimmt denn da nicht?“
    „Nun, das Gutachten ist für einen Reifen mit der Größe 2.75. Sie haben aber einen Reifen der Größe 2 ¾ aufgezogen!"
    Ich (erstmal sprachlos, dann ganz freundlich): „Was ist denn da der Unterschied?“
    „Nun, der Reifen, den sie da aufgezogen haben, ist nur für Leichtkrafträder zugelassen!“
    Ich, immer noch freundlich: „Das ist doch ein Leichtkraftrad!“
    „Äh,… Aber der darf nur bis 100 km/h gefahren werden!“
    Ich: „Wenn Sie da mal oben rechts auf diesen grünen Schein schauen wollen; dieses Fahrzeug hat eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 94 km/h!“
    „Äh… trotzdem… Das kann ich so nicht abnehmen. Der hintere, der ist in Ordnung, da steht ja 3.00 drauf!"


    Ich: „Na gut, dann fahr ich eben nach Hause und baue den Originalreifen ein."
    Er: „Ja, das ist wohl das Beste…“
    Also schiggerte ich gemütlich im inzwischen strömenden Regen nach Hause zurück, zog ein Innorad mit ‚Orischinol‘-Dunlop aus dem Regal und baute es ein. Dann wieder zurück.
    Graukittel hatte inzwischen Mittagspause; aber ich mußte nur eine halbe Stunde warten.
    Dann erschien er wieder.
    Ich: „So, bitteschön, hier also die Originalbereifung!“
    Er: „Ja, da muß ich aber nochmal die Bescheinigung wegen des hinteren einsehen… Hmmm, ähh, Nee, das geht so auch nicht…“
    Ich, leichtes Flattern in der Stimme: „Was geht so auch nicht?“
    Er: „Die dürfen nur paarweise gefahren werden!“
    Ich (tief durchatmen, nicken, lächeln, Arschloch denken…): „ Na gut, dann fahr ich eben NOCHMAL nach Hause und baue auch den HINTEREN Originalreifen ein. SIND JA NUR 40 KM…“
    Er: „Ja, das ist wohl das Beste…Ich bin heute aber nur bis 18 Uhr hier…“


    Nochmal nach Hause, es regnet immer noch. Hinterrad aus dem Regal gezupft, auch eingebaut, wieder zurück.


    Jetzt war er zufrieden, fand sonst nichts mehr, registrierte weder den Zahnriemenantrieb noch die Seitenwagenanschlüße noch das wegen der Kellermänner überklebte Rücklicht der Inno.
    Seine Abschiedsworte waren dann: „Sie können die anderen Reifen ruhig fahren, technisch sind die ok. Nur abnehmen darf ich es halt nicht…“
    Ich dachte an das Schild, das mein Kollege in seinem Büro aufgehängt hat:
    „Lächle! Du kannst sie nicht alle töten…“


    Mit frischer Plakette zurück nach Hause; und noch eine Stunde Räder rücktauschen.


    Dann zog ich wie folgt Bilanz:
    062€ Abnahmegebühren
    004€ für 123 km Innofahren
    138€ für 6 Stunden Verdienstausfall
    204€ Gesamtkosten


    Ich beglückwünschte mich zu meiner nachgerade buddhahaften Friedfertigkeit, die ich an den Tag gelegt hatte.
    Und 204€ sind doch ein geringes Lehrgeld, wenn ich daran denke, daß ich jetzt etwas kenne, was mir weder Mathe-LK noch Unistudium beigebracht hat: den Unterschied zwischen 2.75 und 2 ¾.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • #53

    In ähnlichen Fällen denke ich immer, gut das sie von der Strasse weg sind, eine Heimunterbringung kommt die Solidargemeinschaft viel teurer und was ist schon Zeit und Geld.


    Ommmmmmmmmmmmmm

    Euch allen immer eine heile Rückkehr


    Aus dem schönsten städtischen Stau Deutschlands ....................



    Stefan


    Integra fahren-einfach nur G E I L

  • #54

    Achtung OT ;)
    Ich hatte mal ne Kawa Z440H und meine Frau eine Z400B. Wir haben beide auf Spiegler Stahlflexbremsleitungen umgerüstet. Mit Gutachten ab zum TÜV. In dem Gutachten stand halt was von Bremsleitung geeignet für Vorderrad- und Hinterrad-Bremse. Der gute Mann beim TÜV hat die eingeprägten Nummern an der Vorderrad-Bremsleitung kontrolliert und dann einige Zeit hinten rum gesucht bis ich ihn gefragt habe, was er da eigentlich sucht. Die Z's hatten nämlich beide eine Gestänge-betätigte Trommelbremse, also nix Bremslleitung ;) und das sieht man eigentlich sofort.
    Soviel zur Sachkunde der Jungs dort. Kann man sicher nicht verallgemeinern, hat mich aber schon amüsiert aber auch etwas erschreckt.
    Grüße
    Jürgen

  • #55

    Krieg hier gerade nen Lachflash bei der TÜV-Geschichte.
    Irgendwie frag ich mich immer wieder: warum ist Deutschland so anders :doh:

  • #56

    Als gelernter Schrauber sag ich nur: Gott schütze unsere Prüfer und das Regelwerk :pray: ,
    wir hätten deutlich weniger Spass in dieser öden Zeit :lol:

    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.
    E. v. Samos

  • #58


    Hallo Harry,


    schon was von Bridgestone gehört?


    Ich will mir den T30 auch bestellen und mein HH zickt auch etwas herum, weil auf der Homepage von B. noch keine Freigabe für unser Mopped gelistet ist.

    Gruß
    Michael

  • #59


    ...hat meiner auch gemacht


    aber seit über einer Woche liegt mein bestellter T30 bei meinem HH :dance:
    ...muss nur noch montiert werden.


    Von Bridgestone habe ich folgende Antwort erhalten:


    Wenn Du möchtest, leite ich Dir die mail weiter.


    Momentan fahre ich noch mit extrem sauglatten BT023 herum.
    Unter der Woche muss ich arbeiten... keine Zeit zum Reifenwechsel.
    Am Wochenende muss ich fahren... keine Zeit zum Reifenwechsel.
    2007 hab ich wegen Slicks 3 Punkte im Flensburger Zentralregister kassiert. :evil:
    Aber am Freitag hab ich frei und dann kommt endlich mein T30 drauf. :D
    Deshalb bleibt meine X am Vatertag stehen und ich gehe mit Freunden zum Grillen.


    Viele Grüße
    Harry

  • #60

    Auf einen kleinen, sachlichen Testbericht würde sich hier bestimmt eine große Leserschaft freuen. Man muss die Pneus mal unter verschiedenen Bedingungen nach dem Einfahren fordern. Bin mal gespannt, ob du die emotionalen Lobeshymnen aus deiner Sicht bestätigen kannst, Harry. Mir fehlt für sowas die Erfahrung.

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